15. Kapitel

Die Askajianer hatten ein Vermögen gezahlt, um am Sidi Driss ihre Wasservorräte auffüllen zu dürfen, und sie ließen sich weder von Grees’ Drohungen noch von Slighs Betteln oder von Emalas Versprechungen zur Eile drängen, ebenso wenig wie von der Möglichkeit, dass es mitten in ihrer Karawane zu einem Feuergefecht kommen könnte – und Leia war froh darüber. Fürs Erste waren die Überlebenden der Sturmtruppeneinheit zu sehr mit dem Durchsuchen von Hangars und dem Inspizieren von Landgleitern beschäftigt, um ein paar herumwatschelnden Taurücken Beachtung zu schenken, doch das würde sich bestimmt ändern, wenn die Karawane plötzlich Hals über Kopf aufbrach. Es war also besser zu warten, bis jedes Tier sich am Wasserbecken gelabt und jeder der askajianischen Führer ein oder zwei Liter aus dem Wasserhahn getrunken hatte.

»P-P-Prinzessin Leia!«, stotterte C-3PO. Sie hatten ihn in einem Schmugglernetz unter den Bauch des Taurückens geschnallt, auf dem Leia reiten würde. Durch eine tief herabhängende Satteldecke war er von der Seite aus nicht zu sehen, aber er hing so weit vorne, dass sein Kopf jedes Mal in das Becken tauchte, wenn die riesige Echse ihren schuppigen Schädel senkte, um zu trinken. »Wenn das so weitergeht, werde ich noch einen Kurzschluss erleiden!«

»Auch, wenn wir dich abschalten?«, fragte Leia. Sie stand neben dem Taurücken, seine Zügel in der Hand.

»Nein, a-aber Rostbildung ist immer … oh …«

Leia wartete, bis das Tier den Schädel hob, dann griff sie unter seinen Bauch und legte den Energieschalter im Nacken des Droiden um. Er gab ein letztes, gurgelndes Geräusch von sich und verstummte. Die Askajianer waren Flüchtlinge von einer Welt, die schon seit Langem unter der Kontrolle des Imperiums stand, daher waren sie sich schnell mit den Squibs einig geworden. Sie würden ihnen helfen, den Jawa-Sandkriecher zu finden, der sich in beunruhigendem Maße verspätete. Doch sie hatten auch klargemacht, dass sie keine Einmischung in ihre Angelegenheiten dulden würden.

Leia wünschte, die Squibs ließen sich ebenso leicht zum Schweigen bringen wie C-3PO. Alle drei hingen sie in einem Schmugglernetz unter dem nächsten Taurücken, ebenso durch Satteldecken getarnt wie der Droide. Dennoch redeten sie ohne Unterlass auf den Karawanenführer ein – einen runden Berg von einem Askajianer, der auf der anderen Seite des Beckens stand und die Prozession der Tiere überwachte.

»… können dir einen viel besseren Preis für Tomuon-Wolle anbieten als jeder Jawa«, sagte Grees gerade. Seit dem Moment, als sie erkannt hatten, was die Karawane transportierte, versuchten sie nun schon, ein Geschäft abzuschließen. Tomuon-Wolle wurde überall in der Galaxis für ihren Glanz und ihren Tragekomfort geschätzt, und als dieser Stamm Askajianer von ihrer Heimatwelt geflohen war, hatten sie sich in weiser Voraussicht auf einem Wüstenplaneten angesiedelt, wo ihr Vieh überleben konnte. »Und wir würden den Imperialen auch nie erzählen, wo sie euer Dorf finden können.«

»Die Jawas auch nicht«, entgegnete der Karawanenführer, Borno. Nun, da seine Hautbeutel mit Wasser gefüllt waren, erinnerte er an einen extrem fettleibigen Menschen mit bläulich blasser Haut und tiefen Stirnfalten. »Sie wissen nämlich nicht, wo das Dorf liegt. Niemand weiß es. Und so soll es bleiben.«

»Sehr weise«, sagte Sligh. »Du scheinst ein schlaues Wesen zu sein, das den Wert eines Credits zu schätzen weiß – und wir können dir jede Menge Credits beschaffen. Imperiale oder republikanische.«

»Wir brauchen keine Credits.« Borno achtete darauf, nicht in Richtung des Taurückens zu blicken, während er sprach. Obwohl nur ein Dutzend Soldaten Anchorhead durchsuchten, schien doch stets ein Elektrofernglas auf die Karawane gerichtet zu sein. »Wir brauchen unsere Evaporatoren – und die sind im Sandkriecher der Jawas.«

»Unsere Credits sind besser als Jawa-Evaporatoren«, sagte Emala. »Von unseren Credits kannst du dir Evaporatoren kaufen, die nicht kaputtgehen.«

»Alle Evaporatoren gehen kaputt«, erklärte Borno. »Wenn ihr euch damit auskennen würdet, wüsstet ihr das.«

»Dann hast du noch nie einen Tusede dreizehn besessen«, entgegnete Sligh hastig. »Jemand wie du würde die Qualität dieses Evaporators sicher schätzen. Selbstreinigende Kondensatorenfilter, zusätzliche Sensoren, magnetversiegelte Einlassventile – alles, was ein schlauer Käufer wie du nur wollen könnte.«

»Wirklich?« Trotz seiner Frage wirkte Borno alles andere als überzeugt. »Dann gibt es keinen Grund mehr für uns herauszufinden, warum die Jawas sich verspäten. Das wäre eine große Zeitersparnis für uns.«

Die Squibs wurden schlagartig still. So wertvoll Tomuon-Wolle auch war, könnten sie damit doch nur einen Bruchteil des Betrages erwirtschaften, der ihnen für das Killik-Zwielicht versprochen war.

Schließlich meinte Sligh: »Du bist zu schlau für uns, Borno. Wir werden uns an den Plan halten.«

»Hoffentlich kannst du den Sandkriecher auch wirklich aufspüren«, fügte Grees hinzu. »Falls die Imperialen ihn zuerst entdecken, kannst du deine Evaporatoren vergessen.«

»Das habt ihr schon einmal gesagt«, brummte der Askajianer. »Davon abgesehen haben wir bereits einen Tusede dreizehn. Diese zusätzlichen Elemente – das sind nur mehr Dinge, die kaputtgehen können.«

Der Taurücken der Squibs hob gesättigt den Kopf, und Borno nickte dem Führer des Tieres zu, der es daraufhin zu der langen Reihe der Karawane hinüberführte. Dabei achtete er darauf, sich zwischen der Echse und den Imperialen zu halten, die sie von Anchorhead aus beobachteten. In ihrem Netz hinter der tief herabhängenden Satteldecke waren die Squibs zwar gut verborgen, doch Vorsicht war immer angebracht, wenn sich Sturmtruppen in der Nähe aufhielten.

Nun führte Han seinen Taurücken zur Tränke. Wie Leia trug er einen langen, askajianischen Hirtenspeer und einen weiten Mantel, ausgebeult durch dicke, nach Moschus riechende Bündel Tomuon-Wolle, die er sich um Bauch, Rücken und Schultern geschnallt hatte. Er wirkte zwar noch immer reichlich dürr für einen Askajianer, sah aber doch zu breit und rund aus, um einer der Menschen zu sein, nach denen die Imperialen suchten. Solange die Sturmtruppen nicht näher kamen und das Morgenlicht nicht zu viel enthüllte, würde die Verkleidung ihren Zweck erfüllen.

Leia machte sich größere Sorgen um Han als um seine Tarnung. Der Kampf im Gasthof hatte ihn geschwächt, sein Gesicht war bleich und ausgezehrt, und das Gewicht des Mantels, das auch auf Leias Schultern lastete, kostete ihn weitere Energie. Wäre da nicht die Bedrohung durch die Imperialen – und die Gewissheit, dass die Squibs das Gemälde alleine suchen würden –, hätte sie darauf bestanden, für ein oder zwei weitere Tage auf der Farm der Darklighters Schutz zu suchen.

Chewbacca war unter Hans Taurücken geschnallt, seine breiten Schultern eingeklemmt zwischen den Vorderbeinen des Tieres. Sein Kopf wurde ebenfalls nass, als die Echse ihre Schnauze dem Wasser entgegensenkte, doch er ließ die Unbill mit bemerkenswerter Geduld über sich ergehen – vielleicht, weil er spürte, wie unbehaglich Leia und Han sich in ihren wollgefüllten Mänteln fühlten.

»Ich bin sicher, dieser nicht menschliche Offizier hat den Rest der Kompanie alarmiert. Sollten wir noch hier sein, wenn die Verstärkung eintrifft, werden einhundert Askajianer nicht verhindern können, dass sie die Karawane inspizieren. Bist du wirklich sicher, dass das hier eine bessere Idee ist.«

»Um die Wahrheit zu sagen, ich weiß es nicht.« Leia beobachtete, wie ihr Landgleiter aus der Garage des Sidi Driss herausschwebte. Sein Lack glänzte im morgendlichen Licht. Dahinter schoben zwei Sturmtruppen das Swoop der Squibs ins Freie. »Wären wir mit dem Gleiter aus der Stadt geflogen, hätte uns dieser Offizier innerhalb kürzester Zeit eine Staffel TIEs hinterhergeschickt.«

»Vermutlich.« Han blickte auf die lange Zunge des Taurückens hinab, die das Wasser aus dem Becken schaufelte, dann flüsterte er: »Sie müssen uns erkannt haben. Es gibt keine andere Erklärung.«

»Das glaube ich auch«, nickte Leia. Ihr Magen hatte sich in einen Knoten aus Angst verwandelt – Angst, nicht nur um ihr eigenes Leben, sondern auch um Han und Chewbacca. »Ich hätte nie gedacht, dass es so gefährlich werden würde, dieses Bild zu finden. Es tut mir leid, dass ich dich und Chewie nichtsahnend in diese Sache hineingezogen habe.«

»Als ob ich lieber daheim wäre und mir Sorgen darum machen würde, was geschehen ist.« Han blickte sie unter dem Rand seiner Kapuze an. Seine Augen waren eingesunken und trübe. »Außerdem weißt du doch, dass ich der Einzige bin, der dich aus dieser Klemme retten kann.«

»Ach, wirklich?« Sie verschränkte die Arme vor ihrer wollgepolsterten Brust. »Bist du sicher, dass ich jemanden brauche, der mich rettet?«

Han deutete auf das Sidi Driss. »Ja.«

Leias Taurücken hob den Kopf, und Borno winkte ihr zu, ihn von dem Becken fortzuführen, damit das letzte Tier der Karawane trinken konnte. Leia geleitete ihre Echse ans hintere Ende der Reihe, und mehrere Askajianer stellten sich zwischen sie und die Stadt, wobei sie Krüge an dem Trinkwasserhahn füllten oder neben ihr hergingen und fröhlich in ihrer Muttersprache miteinander schwatzten. Die Prinzessin war dankbar für ihre Umsicht. C-3POs goldschillernder Körper war zwar mit einer Mischung aus Taurücken-Speichel und Dungasche beschmiert worden – für den Fall, dass die Satteldecke zur Seite geweht wurde –, doch man konnte nie vorsichtig genug sein.

Die Karawane hatte sich nun zu einer dicht stehenden Reihe angeordnet, mit jeweils drei Echsen nebeneinander, wobei der Reiter des mittleren Tieres auch die beiden äußeren führte, welche ihrerseits mit Waren beladen waren. Leia dirigierte ihren Taurücken hinter den anderen in die zentrale Position, brachte ihn dann zum Stehen, indem sie die Zügel nach oben zog, und tippte mit dem Hirtenspeer an die Seite seines Schädels, damit er sich zur Seite drehte. Als sie anschließend nickte, führten die Askajianer zwei Packtiere neben sie und machten ihre Fiberstahlzügel an den Sattelringen hinter Leias Beinen fest.

»Dein Taurücken sollte vor den Packtieren bleiben«, wies man sie an. »Wenn du spürst, dass einer der Zügel gegen dein Bein drückt, schlag dem Packtier auf die Nase – dann wird es langsamer gehen.«

»Was muss ich tun, wenn ich schneller reiten will?«

Ein tiefes, askajianisches Lachen antwortete ihr. »Das wirst du nicht wollen.«

Als sich ein paar Minuten später Han und der letzte der Karawanentreiber hinter ihr eingereiht hatten, öffnete Borno das Ablassventil des Beckens, und das übrige Wasser floss zurück in die Wiederaufbereitungstanks. Anschließend schob der Askajianer den Sandschutz über die Tränke und ging zu den anderen hinüber.

Da tauchte plötzlich ein leichter Hoverscout zwischen den Häusern von Anchorhead auf. Ein Sturmtruppler stand an der Blasterkanone im Heck des Gleiters, zwei weitere waren hinter der Windschutzscheibe zu sehen. Der Soldat auf dem Beifahrersitz trug das orangefarbene Schulterstück eines Truppenführers.

Borno blieb in der Nähe von Han und Leia stehen und tat so, als würde er die Frachtgurte ihrer Packtiere überprüfen. »Verhaltet euch wie die anderen«, flüsterte er. »Sollten sie euch entdecken, ist unser Geschäft nicht länger gültig. Diese Karawane ist zu wichtig für mein Volk, als dass ich sie bei einem Kampf mit dem Imperium aufs Spiel setzen könnte.«

»Das verstehen wir, Borno«, sagte Leia. »Wir wollten nicht, dass ihr wegen uns in Gefahr geratet.«

»Eine Karawane ist immer in Gefahr«, entgegnete Borno. »Ihr müsst euch nicht entschuldigen. Auf Askaj gibt es ein Sprichwort: Willst du keine Fleegs, musst du die Haare deines Nachbarn waschen.«

»Ein gutes Sprichwort.« Unter ihrer Kapuze begann Leias Kopfhaut zu jucken.

»Und es gilt auch für imperiale Fleegs. Wir werden tun, was wir können, um unseren Teil der Abmachung einzuhalten.«

Nach diesen Worten ging Borno davon.

Hinter Leia flüsterte Han: »Was war gleich noch mal unser Teil der Abmachung?«

»Ich habe keine Ahnung.« Sie blickte über die Schulter, um zu sehen, wie er sich hielt. »Alles, was ich aus Emala herausbekommen habe, ist, dass Sligh ein hervorragendes Geschäft gemacht hat. Sie meinte, wir sollten uns keine Sorgen machen, sie würden stets in unserem Interesse handeln.«

Han wand sich auf seinem Sattel. »Es gefällt mir nicht, dass sie so etwas sagen.«

Als der Hoverscout sich der Karawane näherte, bellte Borno einen Befehl und zog einen Repetierblaster unter dem Mantel hervor. Die anderen Askajianer folgten seinem Beispiel und tauschten ihre Hirtenspeere gegen eine verblüffende Bandbreite an Waffen, vom Scharfschützengewehr bis hin zum Hochleistungsblaster, der selbst die Panzerung eines Infanteriefahrzeuges durchschlagen konnte. Leia zog ihren Blaster und stützte den Ellbogen auf die Hüfte, sodass die Waffe gut sichtbar war. Obwohl die Askajianer eine friedliebende Spezies waren, hatten die Imperialen sie ganz offensichtlich den Wert der Einschüchterung gelehrt.

Der Sturmtruppler im Heck wollte schon sein Geschütz herumschwingen, doch der Truppenführer winkte ab. Der Pilot flog bis auf zwanzig Meter heran, dann drehte er das Fahrzeug und rauschte langsam an der Karawane entlang. Der Kanonier hielt die Sichtschlitze seines Helms auf die Taurücken gerichtet, während sein Vorgesetzter die Reiter zwischen den Packtieren musterte. Sie schwebten an Borno vorbei und um die vorderste Reihe der Echsen herum, dann auf der anderen Seite langsam wieder zurück.

Schließlich hatte der Hoverscout auf dieser Seite das hintere Ende der Karawane erreicht. Er hielt an, und der Truppenführer lehnte sich aus dem Fenster. »In Ordnung. Sie dürfen aufbrechen.«

Die Askajianer antworteten mit einem Chor schallenden Gelächters, so tief, dass es sich anhörte wie Donner. Borno stapfte gemächlich zur Spitze der Karawane, wobei er immer wieder stehen blieb, um Packgurte zu überprüfen oder mit den Reitern zu schwatzen. Leia wusste, dass er ihren Aufbruch hinauszögerte, um seine Verachtung für die Imperialen zu zeigen, doch sie wünschte, er würde auf diese Gesten verzichten. Mit jeder Minute, die sie hier vergeudeten, kam der Rest der Sturmtruppenkompanie näher.

Zu guter Letzt erreichte Borno die vorderste Reihe der Taurücken und schwang sich auf seinen Sattel. Ohne den Imperialen auch nur einen weiteren Blick zu schenken stieß er auf Askajianisch einen donnernden Befehl aus, und nachdem seine Leute ihre Waffen weggesteckt und wieder die Hirtenspeere zur Hand genommen hatten, trieb er sein Reittier an. Die Karawane setzte sich in Bewegung und ließ Anchorhead hinter sich.

Zunächst waren die Taurücken noch schwerfällig und langsam, und Leia hätte mühelos mit ihnen Schritt halten können, doch als die Sonnen die Morgenluft erwärmten, wurden sie immer lebhafter, und bald schon trabten sie geschwind dahin. Als eine halbe Stunde später das Rot des zweiten Sonnenaufgangs verblasst war, konnte Leia in der Ferne vor sich bereits die violetten Zacken der Jundland-Wüste sehen.

Sie ritten noch fünfzehn Minuten weiter, dann begannen die Squibs, sich über die Netze zu beschweren, die ihnen den Rücken aufscheuerten. Obgleich die meisten der Askajianer Basic sprachen, ignorierten sie das Wehklagen und plapperten stattdessen fröhlich in ihrer eigenen Sprache vor sich hin. Leia blickte über die Schulter, um nach Han und Chewbacca zu sehen.

Der Wookiee war in den Schatten unter der Brust des Taurückens kaum zu sehen, und er hatte sich am Gurt des Sattels ein wenig nach oben gezogen, um nicht unter demselben Problem wie die Squibs zu leiden. Als er ihren Blick auffing, bleckte er gelassen die Zähne, um zu zeigen, dass alles in Ordnung war. Han saß ein wenig zu aufrecht, und er starrte mit einem aufgesetzten Schmunzeln vor sich hin. Er wusste, dass sie ihn beobachtete, und versuchte, kräftiger zu wirken, als er eigentlich war.

»Trink etwas«, formte sie mit ihren Lippen.

Han hob eine Wasserflasche an die Lippen und verzog das Gesicht. »Du bist mir noch zwei Gizer schuldig«, sagte er.

In diesem Moment hallte ein vertrautes Heulen über den Himmel. Leia blickte zum Ursprung des Geräusches hinauf, sah aber nur die glühenden weißen Augen der Zwillingssonnen, wobei Tatoo II waberte und flackerte, als wäre sie lebendig, während sie ihrer Schwester zum Zenit hinauffolgte. Leia wandte rasch den Kopf ab und versuchte, sich die Blindheit aus den Augen zu blinzeln.

Das Heulen wurde derweil lauter.

»Han …«

»TIEs«, bestätigte er. »Kommen mit Unterschallgeschwindigkeit von oben. Sie wollen nur einen Blick auf uns werfen.«

Als das Jaulen weiter an Lautstärke zunahm, verfielen die Taurücken in einen nervösen Trab, und ihre Reiter unterbrachen die Unterhaltungen, um mit den Hirtenspeeren auf die Schnauzen der Packtiere zu schlagen. Leia spürte einen der Zügel an ihrem Bein und verpasste der Echse einen leichten Hieb auf die Nase. Das Jaulen wurde zu einem Schrillen, und dann fiel plötzlich ein H-förmiger Umriss aus dem Himmel unter Tatoo I. Innerhalb eines Sekundenbruchteils schwoll er zu einem TIE-Jäger heran, und er raste von hinten auf die Karawane zu, so tief, dass Leia und die anderen sich unwillkürlich duckten.

Die Taurücken brüllten und wären auseinandergestoben, hätten die Fiberstahlzügel die Packtiere nicht an die Reittiere gebunden. So verfiel die gesamte Karawane in einen panischen Galopp und hastete in einer Reihe über die Salzebenen. Als der Ionenantrieb des TIEs am Himmel vor ihnen sichtbar wurde, brach Bornos Taurücken nach rechts aus, und die anderen Echsen folgten ihm in einem langen, gekrümmten Bogen. Leia wäre um ein Haar aus dem Sattel gestürzt, bevor es ihr schließlich gelang, ihr Gewicht auf die Steigbügel zu stemmen, doch selbst dann noch wurde sie jedes Mal fast abgeworfen, wenn der Sattel von hinten gegen ihren Körper stieß.

Der TIE stieg steil nach oben, kippte über die Seite weg und setzte zu einem gefährlich leisen Sturzflug an. Die Taurücken wurden langsamer und stießen tiefe, kaum hörbare Laute aus.

Da heulten die Triebwerke des Sternenjägers wieder auf. Die Maschine wurde rasch größer, näherte sich der Karawane nun von der Seite.

Das war zu viel für die Echsen. Unisono wirbelten sie herum und rannten davon. Leia sah Han neben sich, sah die Wookiee-Hand, die sich neben seinem Fuß am Sattelgurt festklammerte.

Der TIE schoss über sie hinweg, wobei er eine Spur aus Panik und den bitteren Geruch von Ozon hinter sich herzog. Leias Taurücken brach nach rechts aus, wobei er die beiden Packtiere hinter sich herzerrte, und stieß heftig gegen Hans Echsentrio. Beinahe wären alle sechs Taurücken gestürzt, doch die Reittiere stießen sich im letzten Moment voneinander ab und rissen die Packtiere dabei wieder auf die Beine. Direkt vor sich sah Leia einen weiteren schuppigen Rücken, und sie schlug verzweifelt mit ihrem Speer auf den Kopf ihres Taurückens. Die Echsen zogen nach links weg und entgingen so knapp einer weiteren Kollision.

Die Karawane löste sich auf. Die Tiere galoppierten in hundert verschiedene Richtungen davon, und Leia glaubte schon, sie würden weiterrennen, bis sie das Ende der Wüste erreicht hätten. Doch als das Heulen des TIEs endlich verklungen war, rollte ein fast unhörbar tiefes Brummen über die Ebene hinter ihr. Ihre Reitechse und die beiden Packtiere wandten sich augenblicklich dem Geräusch zu und rannten, noch immer in vollem Galopp, zurück.

Leia zerrte an den Zügeln und versuchte, den Taurücken zumindest lange genug zu bremsen, bis sie die Quelle des Brummens entdeckt hatte, doch es war sinnlos, denn als die Echse langsamer wurde, brausten die beiden Packtiere an ihr vorbei und pressten ihre Beine an den Sattel, und kaum, dass sie mit dem Hirtenspeer nach einem von ihnen ausgeholt hatte, rannte auch schon wieder ihr Reittier los. Schließlich spürte sie Vibrationen in der Magengegend, und sie erkannte, dass die Taurücken auf das Brummen antworteten. Sie gab ihre Versuche auf, und nur ein paar Augenblicke später konnte sie die anderen Dreiergespanne sehen, die alle auf denselben Punkt zuhielten – dorthin, wo Borno mit seinen Echsen stand.

Als Leias Tiere am Rande der Gruppe stehen blieben, erklang Slighs Stimme: »Wie könnt ihr uns nur hier unten festzurren? Am Ende dieser Reise werden wir kein einziges Haar mehr am Körper haben!«

Borno ignorierte ihn und die anderen Squibs und rief ein paar Befehle in seiner Muttersprache. Die Reiter trieben die Tiere daraufhin in einen gewaltigen Kreis, die Köpfe nach außen gewandt, und verbanden jede Echse mit ihren beiden Nachbarn, bis schließlich die gesamte Karawane mittels der robusten Fiberstahlzügel aneinandergezurrt war.

Leia konnte nicht umhin, Bornos Voraussicht zu bewundern. Ein guter Aufklärungspilot würde in ein paar Minuten noch einmal zurückkehren, um weitere Bilder aufzunehmen und Daten zu sammeln, die zeigten, wie das betreffende Subjekt auf den ersten Überflug reagiert hatte. Diese Reaktion war oft informativer als die Daten an sich.

Während sie auf die Rückkehr des TIEs warteten, blickte Leia zu Han hinüber. Er hatte seinen Hirtenspeer gegen sein Bein gelehnt und beide Hände auf den Sattelknauf gelegt – die Muskeln auf ihrer Außenseite zitterten sichtlich.

»Trink etwas Wasser«, sagte Leia.

»Habe ich eben schon getan.« Er drückte den Rücken durch und klopfte auf die Wasserflasche unter seinem Mantel. Einen Moment lang schien er zu schwanken. »Warum sagst du ständig, ich soll etwas trinken?«

»Weil du ein wenig mitgenommen aussiehst«, erklärte sie. »Du solltest nicht schon wieder in dieser Hitze unterwegs sein. Nicht nach dem, was gestern erst passiert ist.«

»Die einzige Alternative besteht leider in einer kleinen, klimatisierten Zelle an Bord der Schimäre«, entgegnete Han.

Chewbacca tat brummend seine Meinung zu dieser Alternative kund.

»Daran habe ich auch kein Interesse.« Leia griff in ihre Tragetasche und zog die Vidkarte hervor, die Han mitgenommen hatte, als er das Swoop in der Wüste zurückließ. Sie rief eine Darstellung der Gegend auf. »Die Farm der Darklighters ist nicht weit entfernt.«

»In der Tat«, rief Emala unter dem Bauch einer nahen Echse hervor. »Selbst mit einem Taurücken wärt ihr in spätestens einem halben Tag dort.«

»Und?«, fragte Han.

»Du solltest nicht dieser Hitze ausgesetzt sein«, sagte Leia. »Du hast dich noch nicht vollends erholt. Ich bin sicher, du könntest für ein oder zwei Tage bei den Darklighters untertauchen.«

»Du meinst wohl, wir«, korrigierte Han. »Ohne dich gehe ich nirgendwohin.«

»Du weißt, dass das nicht geht«, sagte sie.

»Natürlich geht das«, warf Emala ein. »Eure Partner werden das Killik-Zwielicht finden.«

»Ihr?« Leia blickte zu den Squibs, doch die Taurücken neben ihr versperrten ihr die Sicht. Nichtsdestotrotz schüttelte sie den Kopf. »Ihr seid der Hauptgrund, aus dem das nicht geht!«

»Was denn, vertraust du uns nicht?«, empörte sich Sligh. »Haben wir je etwas getan, um dieses unhöfliche Verhalten zu rechtfertigen?«

»Vertrauen muss man sich verdienen«, erklärte Leia. »Und ihr habt noch jede Menge Arbeit vor euch.«

»Du würdest also eher deinen Mann sterben lassen, als dich auf uns zu verlassen?«, schnappte Grees. »Wie herzlos!«

»Das reicht jetzt, ihr drei!«, schnappte Han. »Ohne Leia gehe ich nirgendwohin, verstanden?«

Frustriert schüttelte die Prinzessin den Kopf. »Du bist unmöglich.«

»Da bin ich aber nicht der Einzige.«

Ein unbehagliches Schweigen legte sich über sie, während die Askajianer höflich die Blicke abwandten und so taten, als hätten sie die Diskussion nicht mitangehört.

Leia seufzte, dann sah sie zu Han hinüber. »Trink etwas Wasser!«

Er erwiderte ihren Blick ohne echten Zorn in den Augen und sagte: »Du auch!«

Sie holten die Flaschen unter ihren Mänteln hervor und prosteten einander wortlos zu, ehe sie gemeinsam tranken. Die Askajianer beobachteten sie dabei und wunderten sich murmelnd über das merkwürdige Verhalten menschlicher Wesen.

Nachdem Han die Flasche abgesetzt hatte, verharrte sein Blick auf dem strahlenden Himmel. »Da ist er ja schon wieder.«

Ein vertrautes Heulen ertönte aus Richtung der Sonnen. Leia hatte gerade noch Zeit, die Vidkarte und ihre Flasche einzustecken, bevor der TIE heran war und über sie hinwegraste. So tief, wie er flog, war Leia sicher, dass die Askajianer mit etwas Glück ihre Speere in die Solarflügel hätten schleudern können. Die Taurücken blökten wild und versuchten auszureißen, doch sie konnten sich nicht gegen die anderen Tiere stemmen, und die Herde blieb, wo sie war. Der Kreis der Echsen zitterte und kräuselte sich, bis der Sternenjäger vorüber war, und dann, als die Maschine wieder in den Himmel aufstieg, beruhigten die Tiere sich wieder.

Borno rief einen Befehl, woraufhin die Askajianer die Blaster unter ihren Mänteln hervorzogen. Der TIE wendete indes und kehrte auf einer Flugbahn zurück, die im rechten Winkel zu seinem ursprünglichen Kurs verlief. Wieder versuchten die Taurücken zu fliehen, wieder wurden sie von den Tieren neben sich zurückgehalten. Ihre Reiter vergrößerten die allgemeine Panik noch, indem sie in die Luft feuerten. Sie versuchten, dem Piloten eine eindeutige Botschaft zu schicken, indem sie direkt auf seinen Sternenjäger zielten, wenngleich Leia bezweifelte, dass sie den TIE wirklich abschießen wollten. Borno schien ihr erfahren genug in Kriegsdingen, um zu wissen, dass man eine tieffliegende Maschine am schnellsten vom Himmel holte, indem man vor ihr ein Sperrfeuer legte.

Leia erhaschte einen flüchtigen Blick auf zwei Kapseln – Sensoren und Kameras – unterhalb des Cockpits, dort, wo sich normalerweise die Blasterkanonen befanden, dann war der TIE vorüber. Er ging in einen Steigflug über, wackelte mit den Flügeln und schmolz zu einem H-förmigen Fleck zusammen. Die Askajianer grölten triumphierend. Sie warteten nicht ab, ob der Sternenjäger ein weiteres Mal zurückkehren würde, sondern gingen sofort daran, den Kreis der Taurücken aufzulösen.

Borno ritt zu ihnen herüber und deutete mit seiner schwabbeligen Hand auf Chewbacca und C-3PO. »Wir können eure Freunde jetzt losschnallen.« Seine Augen verengten sich, als er zu den Squibs hinüberblickte. »Und die drei auch – aber nur, wenn sie nicht länger versuchen, mir Evaporatoren aufzuschwatzen.«

»Nie würden wir versuchen, einem schlauen Tomuon-Hirten wie dir etwas aufzuschwatzen«, sagte Sligh.

»Wir dachten nur, jemand von deinem Intellekt würde das Beste wollen«, fügte Emala hinzu. »Aber da haben wir uns wohl geirrt.«

Borno gluckste. »Die Weisen sagen: Befehle niemals einem Galoomp stillzustehen. Jetzt verstehe ich, warum.« Er winkte dem Reiter des Taurückens zu. »Befreie sie! Nicht einmal Squibs haben es verdient, dort unten zerschmettert zu werden, wenn wir felsigeres Terrain erreichen.«

Han stieg ab und schnallte Chewbacca los, doch Leia blieb in ihrem Sattel.

»Borno, ich will diese Weisheit nicht infrage stellen, aber die Imperialen scheinen sehr viel gründlicher als sonst zu sein, und ihr kommandierender Offizier ist äußerst gerissen. Ich glaube, sie werden mit einem Angriffsshuttle zurückkehren.«

Borno lächelte breit. »Natürlich, aber sie werden dort nach uns suchen.« Er deutete in die Richtung, in die die Karawane bislang gezogen war, dann schwang er seinen schweren Arm um neunzig Grad herum, sodass er nun auf den schimmernden, blauen Vorhang zeigte, vermutlich die Ausläufer des als Nadeln bekannten Gebirges. »Wir hingegen werden dort sein.«

Han blickte lange genug von Chewbaccas Tragenetz auf, um dem Finger des Askajianers mit den Augen zu folgen. »Warum dorthin?«

»Weil dort meine Evaporatoren sind«, sagte Borno. »Drei Stunden von hier entfernt gibt es ein Versteck, das die Jawas aufsuchen, wenn der Wind zu stark wird. Selbst wenn ihr Sandkriecher nicht dort ist, wird es ein guter Ausgangspunkt für unsere Suche sein.«

»Worauf warten wir dann noch?«

Leia rutschte vom Sattel und versuchte, nicht ob des Moschusgeruches zu würgen, der den Bauch des Taurückens einhüllte, während sie hastig C-3PO losschnallte.

Chewbacca und die Squibs hatten ein paar kahle Stellen, wo das Netz ihnen das Fell abgeschabt hatte, und der Droide klagte bitterlich über Sand in seinem Getriebe, davon abgesehen schienen sie den Ritt aber relativ unbeschadet überstanden zu haben.

Borno deutete auf C-3PO und fragte: »Wird er zurechtkommen?«

Der Droide antwortete auf Askajianisch, und seine Worte entlockten Borno und den anderen Karawanentreibern in Hörweite ein ungläubiges Lachen. Diese Reaktion ignorierte C-3PO geflissentlich, als er sich zu Leia herumdrehte und für sie übersetzte.

»Ich erklärte Häuptling Borno gerade, dass ich kein Problem haben werde. Falls er das wünscht, kann ich ihm eine vollständige Aufzählung der achthundertsiebenundneunzig Fortbewegungsmittel nennen, die ich bereits benutzt habe.«

»Er wird nicht zurechtkommen«, sagte Han.

»Das dachte ich mir schon.« Borno wies einen seiner Männer an, zwei Taurücken für Chewbacca und die Squibs zu satteln und winkte dann den Droiden zu seiner eigenen, gewaltigen Echse herüber. »Du kommst mit mir.«

»Mit Ihnen?« C-3PO wandte sich zu Leia um. »Bei allem Respekt, Prinzessin, ich wüsste nicht, von welchem Nutzen ein Droide meiner Ausgereiftheit für einen Stamm von … Hirten sein könnte. Zumal in dieser sandigen Umgebung.«

»Er meint, du sollst mit ihm reiten.« Leia deutete auf den Taurücken. »Das bedeutet nicht, dass du in seinen Besitz übergehst.«

»Dem Erbauer sei Dank!« C-3PO stakste zu Borno hinüber, wo zwei Askajianer bereitstanden, ihn auf den Sattel zu heben. »Ich bin sicher, ich kann diese Reise für Sie angenehmer gestalten. Vielleicht möchten Sie ja eine Rezitation des Liedes vom Dongtha-Töter auf Altaskajianisch hören? Mein Speicher enthält alle siebenhundertzweiundzwanzig bekannten Strophen.«

Borno wurde blass. »Ich bin froh, dass dieser Droide nicht in meinen Besitz übergeht«, sagte er. »Aber vielleicht wäre jetzt ein guter Zeitpunkt, die Bezahlung abzuwickeln.«

Leias Magen zog sich zusammen. »Gewiss.« Sie blickte zu den Squibs hinüber, musste aber feststellen, dass die gerade den Taurücken inspizierten, auf dem sie reiten würden. »Ich kenne den vereinbarten Preis nicht, aber ich bin mir sicher, wir haben genug, um euch zu bezahlen.«

»Es ist nicht viel.« Borno streckte die Hand aus. »Wer hat die Vidkarte?«

»Die Karte?«, entfuhr es Han. »Die können unsere Karte nicht eintauschen!«

»Können sie nicht?« Bornos Gesichtsausdruck wechselte rasch von verwirrt zu wütend. »Sie haben es aber getan.«

»Was mein Mann sagen will, ist, dass wir die Karte noch benötigen«, erklärte Leia.

»Ich benötige sie ebenfalls. Darum habe ich sie ja als Gegenleistung akzeptiert.«

»Akzeptiert?« Han warf den Squibs auf der anderen Seite des Taurücken-Ringes einen wütenden Blick zu. »Sie haben es euch also angeboten?«

»Natürlich haben sie das«, sagte Leia. »Wie sonst hätte er davon wissen sollen?«

Borno blickte von der Prinzessin zu dem Corellianer. »Hätten sie das etwa nicht tun sollen?«

»Nein«, antwortete Leia schnell – ein wenig zu schnell.

Das Gesicht des Askajianers nahm die Farbe eines Vulkanausbruchs an, und er rief seinen Reitern etwas zu. Sofort hielten sie in ihrer Arbeit inne und begannen, den Sattel vom Taurücken der Squibs zu lösen.

»Es tut mir leid«, sagte Borno. »Ich hätte erst bei euch nachfragen sollen, ehe ich auf den Vorschlag dieser Nager einging.« Er warf Grees, Sligh und Emala einen finsteren Blick zu, dann fragte er: »Also gut, was seid ihr denn gewillt, für unsere Hilfe bei eurer Flucht zu zahlen?«

Unter anderen Umständen wäre es wohl ungünstig für Borno gewesen, so verspätet noch einmal über den Preis verhandeln zu müssen – doch hier auf Tatooine, mitten in der Wüste, wo jeden Moment eine Kompanie Sturmtruppen auftauchen konnte, war er in einer mehr als vorteilhaften Position.

»Ich weiß, ihr seid nicht an Credits interessiert.« Leia dachte an die Reaktion des Askajianers, als die Squibs versucht hatten, ihm seine Tomuon-Wolle abzukaufen. »Was möchtet ihr also haben?«

Borno blickte kurz zu C-3PO hinüber, dann schüttelte er sich und meinte in sachlichem Tonfall: »Die Vidkarte.«

Chewbacca grollte, und Han sagte: »Wie gesagt, die brauchen wir noch.«

»Warum haben die Squibs sie mir dann angeboten?«, wollte Borno wissen.

Der Askajianer hatte die Frage kaum ausgesprochen, da fiel Leia die Antwort ein. Die Squibs kannten sich in dieser Gegend aus – im Gegensatz zu ihr und ihren Begleitern.

Sie wandte sich um, als Grees seine beiden Kumpane herüberführte.

»Gib ihm die Vidkarte«, verlangte er. »Oder willst du hier draußen sterben.«

»Du willst, dass wir unser Schicksal in eure Hände legen?«, entgegnete Leia. »Vergiss es!«

»Die Alternative besteht darin zuzusehen, wie dein Mann verdurstet – vor deinen Augen«, sagte Grees. »Wir haben eine Vereinbarung mit Borno getroffen.«

»Eine Vereinbarung, die uns von euch abhängig macht.« Leia sprach es nicht aus wie eine Frage. Es war eine Feststellung. »Wie praktisch.«

Sligh zuckte die Achseln. »Du sagtest: Bringt den Karawanenführer dazu, uns zu helfen. Genau das haben wir getan.«

»Gib ihm die Vidkarte«, sagte Han.

Leia drehte sich zu ihm um. »Was

»Sligh hat recht. Geschäft ist Geschäft.« Er zog die Schultern hoch. »Davon abgesehen: Welche Wahl haben wir denn? Sollen wir zulassen, dass Borno sie hier zurücklässt?«

»Sie?«, keuchte Emala. »Da haben wir so viel gemeinsam durchgemacht, und du redest über uns, als wären wir nicht einmal Partner?«

Leia trat neben ihren Taurücken und öffnete die Tragetasche, die von seinem Sattel hing. Auf der Suche nach der Karte fiel ihr erst das Holokom, dann das Tagebuch in die Hände, und kurz war sie versucht, Borno das eine oder das andere als Ersatz anzubieten. Doch sie würden das Kom später noch benötigen, und sie war auch nicht bereit, ihre Großmutter aufzugeben – nicht, nachdem sie sie gerade erst kennengelernt hatte. Nicht zu vergessen, dass Geschäft Geschäft war. Also schob sie das Tagebuch beiseite und wühlte im Innern der Tasche herum, bis sie die Vidkarte fand, dann ging sie zu Bornos Echse hinüber und reichte ihm den Gegenstand.

»Und jetzt führt uns zu unserem Sandkriecher.«

Der Geist von Tatooine
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