45. Kapitel

Siglufjörður,

Samstag, 24. Januar 2009

Karl war auf dem Weg aus dem Dorf hinaus. Hatte eine Mitfahrgelegenheit nach Akureyri. Dort hatte er bei einem alten Bekannten Arbeit bekommen, wollte eine Zeitlang dort bleiben und dann weitersehen.

Er durfte sich frei bewegen, zumindest im Moment noch. Er hoffte, einer Anklage zu entgehen – bisher hatte er immer Schwein gehabt.

Er ließ das meiste von Lindas Besitz in der Wohnung, nahm nur gerade das Wertvollste mit. Wollte nicht zuviel Gepäck mit sich rumschleppen. Verdammtes Chaos, dass er wahrscheinlich diese zehn Millionen von der Versicherung nicht bekommen würde. Die hätte er gut gebrauchen können.

Dann war er aber auch unzufrieden mit der Medien-berichterstattung. Er würde wahrscheinlich früher oder später das Land verlassen müssen. Die Richter der Straße hatten ihn hierzulande schon zur Genüge verurteilt.

Das war alles die Schuld von diesem übereifrigen Polizeibeamten.

Der Wagen fuhr durch den Tunnel. Er schaute nicht zurück. Wollte nie wieder in dieses kalte Kaff zurückkehren.

Und doch, vielleicht war nie ein zu starkes Wort.

Er musste ja noch ein paar Dinge mit diesem verdammten Polizisten, diesem Pfarrer Ari, klären.