13. Kapitel
Das Handy in ihrer Manteltasche – warum hatte sie nicht versucht, es zu benutzen? Warum hatte sie nicht heimlich die Polizei angerufen? Sie hätte problemlos den Notruf wählen – die drei Ziffern blind eintippen können … Zum Teufel. Doch es war zu spät, das Telefon klingelte – ein schneidender Lärm gellte aus der Tasche ihres Mantels.
Er zuckte zusammen, was zur Folge hatte, dass die haarscharfe Klinge, die er ihr wieder an den Hals gepresst hatte, sie plötzlich schnitt; sie griff unwillkürlich mit der Hand an ihren Hals, spürte, dass die Verletzung nicht tief war.
Er nahm das Handy aus der Tasche, schaute es an und zeigte ihr das Display. Ihr Mann. Er wollte offensichtlich vor dem Flug noch mit ihr reden.
Sie bat um das Telefon – sagte, dass ihr Mann besorgt sei, wenn sie nicht antwortete.
Sie wusste genau, dass das nicht stimmte – er hatte bewusst ihre Handynummer gewählt und nicht die Festnetznummer zu Hause; wusste, dass sie wahrscheinlich schon zu Bett gegangen war und folglich das Handy auf lautlos gestellt hatte.
Der schwarz gekleidete Mann zögerte einen Augenblick und schien zu überlegen, ob sie wohl die Wahrheit sagte. Das Handy klingelte weiter, jedes Klingeln schien lauter als das vorherige zu sein.
Schließlich sah er sie an und ließ das Telefon vorsichtig in die Tasche seiner Lederjacke gleiten.
Er fragte sie erneut nach dem Code und erhielt wieder dieselbe Antwort.
Er stand unbeweglich da und schaute sie an. Er hatte aufgehört zu fragen. Er überlegte den nächsten Schritt.