Die Stadt Phattalung ist nahezu 850 km von Bangkok entfernt und sowohl geografisch als auch geschichtlich an Songkhla und den Süden angebunden. Die etwa 42 000 Einwohner sehen selten ausländische Touristen. Nur wenige sprechen Englisch, doch wird dieses Defizit in der Kommunikation durch Freundlichkeit mehr als ausgeglichen.
In der Stadt selbst ist der Höhlentempel Wat Kuha Sawan zu besichtigen. Ansonsten ist es eher die Umgebung, die einen Besuch lohnt: Es gibt neben den die Gegend bestimmenden Kalksteinbergen, die mit Grotten durchzogen sind, einige Handwerksdörfer. Vor allem aber zieht der nahe gelegene Thale Noi-Wasserschutzpark Naturliebhaber in seinen Bann (s. S. 503, Kasten: Von Vogelschwärmen und Lotusfeldern).
Zudem werden in Phattalung die traditionellen Künste gepflegt. Legenden berichten, dass hier die Ursprünge des Schattenspiels Talung und des Nora-Tanzes liegen. Nora ist eine Form des klassischen Thaitanzes, der von Indien beeinflusst wurde. Der Tanz wird im Phattalung College der Künste gelehrt, und so gibt es einige recht gute Gruppen, die ihre Fähigkeiten immer mal wieder auf Festivals und anderen Veranstaltungen präsentieren (s. Kasten).
In den Kalkfelsen der Stadt und der Umgebung finden sich buddhistische Höhlentempel. Bekannt ist vor allem das in der Nähe des Marktes liegende Wat Kuha Sawan mit vielen verschiedenen Darstellungen des Erleuchteten. Schon während der Sri Vijaya-Periode sollen diese Höhlen als Meditationsklöster gedient haben. Der Tempel selbst wurde in der Ayutthaya-Periode erbaut und später zum wichtigsten Heiligtum der Region gekürt. Am Eingang sind Inschriften mit Initialen diverser königlicher Besucher zu sehen.
Etwa 2 km vom Stadtzentrum entfernt, an den Bahngleisen entlang Richtung Norden, gelangt man zum Höhlenkloster Tham Malai. Die beiden berühmtesten Gipfel der Umgebung, der Broken Chest und der Broken Head Mountain, begrenzen die Höhle. Die Legende berichtet, die beiden Berge seien zwei versteinerte Frauen, die sich einst eifersüchtig um einen Mann stritten. Für eine Besichtigung der Höhle sind eine Taschenlampe und Mückenschutz ratsam.
Auf dem H4047 erreicht man etwa 8 km vom Stadtkern entfernt den bedeutenden und ältesten Tempel der Region: das Wat Wang, erbaut während der Herrschaft Rama III. Beeindruckend sind die Malereien aus dem 18. Jh. mit Darstellungen von Buddhas Leben in der renovierten Kapelle.
Übernachtung
Grand Phattalung Hotel , 64/12 Prachabumrung Rd., 074-615 705. Große Zimmer mit Bett, Kommode, Spiegel, TV, Kühlschrank. Hübsche geflieste Böden und Bäder in ruhiger Seitenstraße. Die beste Adresse der Stadt. Das Personal versteht etwas Englisch.
Ho Fah Hotel , 28-30 Kuharsawan Rd., 074-611 645. 5-stöckiges Gebäude mit Fahrstuhl, Zimmer mit Ventilator oder AC, recht groß, möbliert mit Bett, Schrank, Kommode sowie TV. Zimmer und Einrichtung sind schon etwas älteren Datums. –
Holiday Hotel , Padung Tonya Rd., 074-612 555. Schickes Hotel mit schöner Optik. Die gemütlichen Zimmer sind mit viel Marmor ausgestattet. Das Personal spricht kein Englisch. –
Lampan Resort , 88 Ramesuan Rd., 074-604 525. 60 Bungalows mit Ventilator oder AC direkt am Fluss. Schön eingerichtet mit chinesischen Lampen, Schreibtisch, Moskitonetz, TV. Viele mit Balkon zum Fluss. Auch Plätze im Dorm. Gutes Restaurant mit Seeblick und Seafood. –
Phatthalung Thai Hotel , 14/1-5 Disara Skarin Rd., 074-611 636. Ähnelt dem Ho Fah Hotel. Große Zimmer mit Ventilator oder AC, möbliert, geflieste Böden, etwas besser und sauberer. Das Personal versteht ein wenig Englisch. –
Essen
Das Essen auf dem Nachtmarkt, der ab 17 Uhr am Bahnhof aufgebaut wird, ist gut und günstig.
Boom Steak, gegenüber vom Bahnhof. Wer Steak, Burger, Wurst und Fritten liebt, ist hier richtig.
Nighty Night, in der kleinen Seitenstraße nördlich vom Bahnhof. Restaurant und Karaoke. Großer gefliester Raum mit Plastikbestuhlung. Zum Essen gibt es abends Selbstgesungenes und oftmals gute Stimmung.
Bäckerei, Pracha Bamrung Rd. Mit typisch thailändischen Brot- und Kuchensorten.
Im Einkaufszentrum Coliseum an der Ramesuan Rd. sind KFC, Svensens Eis und ein Donutladen angesiedelt.
Transport
Busse
Der Busbahnhof von Phattalung liegt etwa 5 km außerhalb des Stadtzentrums.
BANGKOK (vom Busbahnhof), 4 Busse zwischen 8.45 und 10.20 Uhr, ab 16 Uhr nahezu halbstündlich bis 21.50 Uhr für 517–775 Baht. VIP-24-Busse um 9.45 Uhr und 7 weitere ab 17.30–20.40 für 1033 Baht in 12–14 Std.
HAT YAI (ab Zentrum), Bus für 70 Baht oder Minibus für 80 Baht jeweils ab 5.30 Uhr bis 18 Uhr jede halbe Stunde in 1 1/2 Std.
KRABI, mit dem Bus Richtung Phuket für 166 Baht in 3 Std.
NAKHON SI THAMMARAT, zwischen 6 und 16 Uhr stdl. für 70 Baht in 3 Std.
PHUKET, ab der Ramesuan Rd. um 9.10, 9.40, 10.40, 11.40, 12.50, 14.10, 19.10, 20.30 und 22.20 Uhr für 302 Baht in 6 Std.
SURAT THANI (ab Zentrum), um 8.50, 10.40, 12.25, 14.40 und 16.40 Uhr für 90 Baht in 3 Std. TRANG mit dem Bus nach Phuket für 45 Baht in 1 1/2 Std.
Eisenbahn
Nach BANGKOK 15.57 Uhr (Ankunft 8.05 Uhr), 16.51 Uhr (8.10 Uhr), 17.27 Uhr (5.40 Uhr), 19.39 Uhr (9.35 Uhr), 19.53 Uhr (10.30 Uhr), im Sleeper je nach Platz zwischen 918 und 1535 Baht.
HAT YAI, 6 Uhr (Ankunft 7.44 Uhr), 8.30 Uhr (10.14 Uhr), 10.38 Uhr (12.05 Uhr), 12.35 Uhr (14.36 Uhr) und 14.22 Uhr (16 Uhr) für 18 Baht.
NAKHON SI THAMMARAT, 6 Uhr (Ankunft 8.30 Uhr), 11.41 Uhr (13.55 Uhr) und 15.29 Uhr (17.35 Uhr), möglich nur in der 3. Klasse, 22 Baht.
SURAT THANI, 8.29 Uhr (Ankunft 13.13 Uhr) und 6 Uhr (17.50 Uhr) für 42 Baht.
YALA, 6 Uhr (Ankunft 9.59 Uhr), 8.30 Uhr (12.30 Uhr), 12.35 Uhr (17.20 Uhr) für 39 Baht.
Die Umgebung von
Phattalung
Wat Khiam Bang Kaeo
Wegen seiner Geschichte interessant ist das Wat Khiam Bang Kaeo aus der Ayutthaya-Periode. Es wurde im Stil des Phra Mahathat in Nakhon Si Thammarat (s. S. 496, Wat Mahathat) erbaut.
Auf dem Tempelgelände fanden sich zahlreiche alte Buddhadarstellungen und Ruinen, die darauf schließen lassen, dass die Stadt Phattalung, die in ihrer Geschichte mehrmals umzog, einst hier gestanden haben könnte.
Der Tempel befindet sich am H 4081 am Kilometerstein 14.
Lam Pan und Thale Sap
Etwa 8 km von Phattalung in Richtung Osten liegt der Songkhla-See, der in seinem nördlichen Bereich auch Thale Sap heißt. Er gilt als der größte Süßwassersee Thailands und erstreckt sich über mehr als 1000 km2. Vom Meer ist er durch eine schmale, fast 80 km lange Landzunge getrennt. Von Phattalung aus sind die interessanten nördlichen Teile des Sees, Thale Luang und Thale Noi, zu erreichen.
Am Dorfstrand von Lam Pan kann man leckeren Fisch essen. Die Imbissbuden locken vor allem am Wochenende auch zahlreiche Thai-Familien an. Unter der Woche ist es hier ruhig und beschaulich. An Wochenenden werden Bootsausflüge zur Vogelbeobachtung angeboten. Auch ein Bootstrip zu den Schwalbennester-Inseln Ko Si und Ko Ha mitten im See sind möglich. Songthaew nach Lam Pan starten ab Phattalung in der Parallelstraße südlich zum Bahnhof für 12 Baht.
Der Thale Noi (ganz im Norden) liegt etwa 32 km nordöstlich von Patthalung-Stadt entfernt und ist auf dem Highway 4048 zu erreichen. Busse starten ab der Posaart Rd. für 25 Baht, zurück geht es bis 17 Uhr.
Handwerksdörfer
Der Verarbeitung von Kokosnüssen hat sich die Bevölkerung des Dorfes Ban Khok Wua in Chaiburi verschrieben. Das Dorf ist etwa 6 km von Phattalung Richtung See entfernt und wird liebevoll „The Million Baht Coconut Shell Village” genannt. Von Küchenutensilien bis zu Schmuck und Dekorationsgegenständen gibt es wohl wenig, was sich nicht aus einer Kokosnuss herstellen ließe. Fast 100 Haushalte sind dem Ruf ihres Dorfoberhauptes gefolgt und haben sich auf die Verarbeitung der großen Nüsse spezialisiert. Wer Lust hat auf eine Kokosnusslampe, einen Eierlöffel oder ein Kokosnussweinglas, der sollte dieses Dorf aufsuchen oder auf einem der Feste nach Ständen seiner Bewohner Ausschau halten. Da viel in angrenzende Länder exportiert und in andere Ecken Thailands verkauft wird, stößt wahrscheinlich jeder einmal auf ein Kokosnuss-Produkt aus diesem Dorf.