Einst ein Fischerdorf, heute eine kleine Provinzhauptstadt mit etwa 27 000 Einwohnern: Ein Besuch in Prachuap Khiri Khan [5412] verspricht einen geruhsamen und entspannten Aufenthalt. Dank vieler interessanter Ausflugsziele gibt es gute Gründe, ein paar Tage in dieser angenehmen Stadt zu verweilen. Die Prachuap-Bucht wird von Felsen umrahmt, Fischerboote liegen hier vor Anker – ein malerischer Anblick. Die ausgebaute Strandpromenade lädt zum Flanieren ein und zahllose Restaurants verführen zum Meeresfrüchte-Schlemmen. Mitten in der Stadt steht die größte Stadtsäule Thailands, der Lak Muang. Ganz im Stil der Lopburi-Periode gestaltet, ist dieses Wahrzeichen wirklich gelungen. Gerade abends, wenn das Bauwerk angestrahlt wird, herrscht hier eine tolle Atmosphäre.
Soldaten und Limonenbäume
Die Ao Manao (Limonenbucht) wird von der Armee verwaltet – ein Umstand, der sicherlich auf die Tatsache zurückzuführen ist, dass an diesem Strand am 8. Januar 1941 (zeitgleich mit der Bombardierung Pearl Harbours) die Japaner anlandeten, um von hier aus ihre Invasion Südostasiens zu starten. Wer mit dem Moped anreist, sollte beim Passieren der Kontrollstelle auf jeden Fall einen Helm tragen. Reisende wissen zu berichten, dass die Soldaten vielfach auf die strikte Einhaltung der Gesetze pochen.
Die nahe gelegenen Strände locken mit weißem Sand. Das Angebot hier richtet sich an thailändische Tagestouristen, aber auch immer mehr Westler entdecken die feinen Sandstrände. Es gibt viele Sonnenliegen und -schirme sowie Essenstände und Duschen. Wer mag, kann sich gegen eine geringe Gebühr einen aufgepumpten Autoreifenschlauch ausleihen. Ao Manao, die Limonenbucht, hat auf 3 km gelb-weißen Sand zu bieten. Das seichte Wasser eignet sich perfekt für kleinere Kinder. Ao Manao ist durch eine Strandstraße mit dem Prachuap-Strand verbunden. Am Waghor-Strand kann man zudem den sehenswerten Science Park besuchen, ein Museum, das sich u. a. König Mongkuts Leidenschaft für die Sternenkunde annimmt (s. u., Ausflüge). Es war dieser Strand, den der König einst als jenen Ort erkannte, an dem am 18. August 1868 die von ihm prophezeite Sonnenfinsternis am besten zu sehen sein sollte. Flugs ließ er für seine Gäste (Wissenschaftler, befreundete Staatslenker und Finanziers) eine eigene kleine Stadt bauen – mit Bootsanleger, Wohnhäusern und allem Komfort. Eine Woche nach dem Treffen wurde alles wieder abgerissen. Ein „Andenken” blieb Mongkut: Es heißt, er habe sich bei diesem wissenschaftlichen Ausflug mit Malaria infiziert – an der er kurze Zeit später verstarb.
Unübersehbar ist der Kalksteinfelsen, der sich über dem Prachuap-Strand erhebt und den Namen Khao Chong Krajok [5415] trägt, was so viel wie Spiegelberg bedeutet. Grund für diese Namensgebung ist eine Kalksteinbrücke auf der Klippe, die den Himmel zu spiegeln scheint. Sportliche Reisende können die 400 Stufen bis zum Wat Thammaikaram auf den Berg hinaufsteigen. Hier gibt es einen Fußabdruck Buddhas zu sehen und einen Bhodi-Baum aus Indien, den Rama IX. am 12. Juli 1958 hier pflanzen ließ. Wer hierher kommt, wird mit einem tollen Ausblick über die Gegend belohnt: Von oben sehen die drei Buchten Ao Noi, Ao Prachuap und Ao Manao aus, als seien sie mit einem Zirkel gezeichnet. An dieser Stelle misst Thailand gerade einmal 12 km Breite, und so kann man zudem die Wälder Myanmars erblicken. Den Weg erschweren diebische Affen, derer man sich erwehren muss. Sie sind auch verantwortlich für den etwas heruntergekommenen Zustand des Außengeländes: Ziegel und anderes fiel dem äffischen Spieltrieb zum Opfer. Der kleine Tempelraum mit dem Fußabdruck Buddhas ist daher verriegelt, kann aber von Menschenhand geöffnet werden.
Ausflüge
Einen sehr schönen Tag verspricht ein Ausflug Richtung Süden zum Memorial Park. Ein besonderes Erlebnis ist bereits die Zufahrt, wenn man „einfach so” an den Wachen des Militärgeländes (der Basis der Royal Thai Airforce) vorbeifährt und an Start- und Landebahn vorbeibraust. Das sogenannte Wing 5 [5419] (zwischen 21 und 5 Uhr geschl.) dient als Eingang. Hier stehen alte Flugzeuge, was vor allem kleine Jungs (oder auch ältere) faszinieren wird. Im Park erinnert ein Denkmal an die Gefallenen des 8. Dezember 1941, als japanische Truppen hier an Land gingen. Dank einer Karte findet man von hier aus den Weg zum Dusky Langur Conservation Center. Am Fuße des Khao Lom Muak wartet, untergebracht in ein paar Holzständen, eine kleine Horde dieser Languren-Affen, die sich auch füttern lassen. Rechter Hand geht es zum Viewpoint und weiter zum Ao Manao, wo ein Sonnenbad lockt. Diesen Ausflug kann man mit dem Moped, aber auch mit dem Fahrrad unternehmen (Letztere können am Nachtmarkt an der Bahnlinie für 60 Baht pro 24 Std. ausgeliehen werden).
Etwas weiter entfernt, etwa 12 km von Prachuap Richtung Süden am Waghor-Strand, befindet sich der Waghor Marine Science Park, 032-661 098, [5414], der auch zum King Mongkut Memorial Park of Science & Technology gehört und dem königlichen Technikfreak Rama V gewidmet ist. Hier sollen die Grundlagen der Astronomie, aber auch der Aerodynamik und anderer Wissenschaften und Techniken erläutert werden. Auch Themen aus Fauna und Flora sind vertreten. Viel besucht ist das Aquarium. Die Anreise ist auf eigene Faust entlang der Küstenstraßen Richtung Süden möglich. 9–16 Uhr, 20 Baht.
Auf der Straße, die um den Khao Chong Gra Jok herumführt, stößt man nach etwa 16 km auf das kleine Dorf Ban Ao Noi und den gleichnamigen Strand. Vom Ortstempel Wat Phra That Khoa führt ein Weg über fast 300 Stufen hinauf in die Kalksteinberge zur Höhle Tham Khao Khan Kradai, die einen 16 m langen liegenden Buddha beherbergt. Vor dem Aufstieg kann man die Mönche bitten, das Licht in der Höhle anzustellen.
Wer den kleinen Markt an dem seit Jahrhunderten genutzten kleinen Grenzübergang zwischen Myanmar und Thailand in Dan Singkhon besuchen will, muss etwa 25 km Richtung Westen radeln oder sich fahren lassen. Westler dürfen hier nicht passieren, können aber die Waren des kleinen Grenzverkehrs erwerben, u. a. auch Schmuck und Edelsteine sowie Gebrauchsgüter aus Myanmar.
Übernachtung
In der Stadt
Untere Preisklasse
Maggies Homestay , 5 Soi Tampramuk 4, 032-604 216, maggies.homestay@gmail.com. Der Traveller-Treffpunkt in Prachuap. Nicht nurwegen der teils großen, individuell mit alten Möbeln eingerichteten Zimmer, sondern auch um im Garten Reiseerfahrungen auszutauschen. Ein Familienzimmer vorhanden. Alle Zimmer mit Ventilator, ohne eigenes Bad. Küchenmitbenutzung, WLAN.
Suksant Hotel , 11 Susuek Rd., 032-611 145, www.suksanthotel.com. An der Strandstraße gelegener 4-stöckiger Hotelkasten. Einfach möblierte Zimmer mit Ventilator oder AC. Toller Blick aufs Meer. –
Tang Bed Hotel , 133/7 Maharach Rd., 032-611 377. Etwas abseits, westlich der Bahnlinie gelegenes kleines Hotel mit einfach möblierten Zimmern (AC/Ventilator), hübschen neuen Badezimmern, teils mit Balkon, Kühlschrank, TV. Gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Die etwas günstigeren Zimmer mit Fenster zum Gang. Verleiht Mopeds, WLAN.
Yuttichai , 115 Klonckiat Rd., 032-611 055. Großes, offen gestaltetes Holzhaus mit sauberen, recht kleinen Zimmern an befahrener Straße oder größeren Zimmer zur Seite raus; alle mit TV und einer Bibel, sowie z. T. mit eigenem Badezimmer. Beliebt bei Travellern mit schmalem Budget. Internet. Ventilator und Kaltwasser. –
Mittlere Preisklasse
Hadthong Hotel , 21 Susuek Rd., 032-601 050, www.hadthong.com. Schöne Zimmer, verteilt auf 6 Stockwerke. Pool. Billige Zimmer ohne Fenster in den unteren Stockwerken und im Keller, sowie teurere mit Balkon (Sicht auf die Bucht). –
Prachuap Beach Hotel , 123 Susuek Rd., 032-601 288, www.prachuapbeach.com. Saubere, gut möblierte kleine Zimmer mit tollem Blick aus vielen Fenstern über die Bucht. Etwas günstiger wohnt es sich in den unteren Stockwerken.
Sun Beach Guesthouse , 160 Chaitalae Rd., 032-604 770, www.sunbeach-guesthouse.com. Zimmer im netten, gelb getünchten Haus rund um einen Pool. Die geschmackvollen Zimmer sind mediterran in Blau und Weiß gestaltet. Veranden mit und ohne Meerblick. Internet 30 Baht/Std. –
Ao Manao
Am nördlichen Abschnitt der Ao Manao steht ein Hotel, in dessen Umgebung sich etwas touristische Infrastruktur entwickelt hat. Statt sich unter den Kasuarinen einen Schattenplatz zu suchen, bevorzugen die hier urlaubenden Thais einen Liegestuhl in einem ihrer Sonnenschirmparadiese (10 Baht p. P.). Auf der Straße befinden sich mehrere Food Center mit viel Auswahl, sodass man sich die Liegestuhlzeit mit einem Snack versüßen oder auch verschärfen kann. Je weiter südlich man geht, umso verlassener wirkt der Strand.
Hotel Sawadee Kah , 032-661 088, www.aomanao.com. Das Publikum hier stammt nahezu ausschließlich aus Thailand. Suiten und Zimmer mit Teppichboden. Schöner Pool am Strand. WLAN. –
Hat Suan Son
Der Strand beginnt etwa 1,5 km nördlich des Stadtzentrums und ist ca. 2,5 km lang. In der Woche ist hier fast nie was los, am Wochenende hingegen alles ausgebucht.
Bangnangrom Guesthouse , 032-604 841, www.bangnangrom.9nha.com (auf Thai). Hell möblierte Zimmer im kleinen weißen Stadthaus. TV und Kühlschrank. Restaurant mit Blick aufs Meer.
Golden Beach Hotel , 032-601 626, www.goldenbeachprachuap.com. Große geflieste Zimmer mit TV und Kühlschrank im neuen Gebäudeteil. Zimmer im älteren Teil etwas verwohnt. Teils mit Panoramafenster und tollem Blick aufs Meer. Hier gibt es zudem Internet (30 Baht/Std.) und Mietmopeds. –
Happy Inn Resthouse , 032-602 082. 13 kleine weiße Betonhäuschen in Reihe am Fluss. Minifernseher und spartanische Einrichtung. Hocktoiletten. Ventilator oder AC. Schöner Blick auf den Fluss von der letzten Hütte (Ventilator) am Fluss.