
Die historische Stadt Ayutthaya (gesprochen:
Ayut-tha-ja), mit vollem Namen Phra Nakhon Si Ayutthaya, seit 1991
zum Unesco-Weltkulturerbe, whc.unesco.org, gehörig,
erstreckt sich über ein weites Areal, dessen Zentrum durch den
Zusammenfluss dreier Flüsse umgrenzt wird. Die Ruinen wurden
ausgegraben und die meisten von ihnen rekonstruiert. Die neue, 83
000 Einwohner zählende Stadt Ayutthaya östlich der Ruinenstadt ist
nicht sonderlich attraktiv, eignet sich jedoch gut als erstes
Reiseziel.
Ayutthaya Historical Study Center
Zu Beginn einer Rundfahrt durch die historische
Stadt sei ein Besuch im Ayutthaya Historical Study Center
empfohlen. Das Gebäude, das von japanischen und thailändischen
Architekten in den 1980er-Jahren entworfen wurde, dient dem Studium
der Ayutthaya-Periode und beherbergt ein lohnendes Museum sowie
eine Bibliothek. Im Museum wird die Vergangenheit mit Hilfe von
Modellen, Schautafeln und Dioramen zum Leben erweckt, die leider
teils schwer lesbar sind, weil die Beleuchtung nicht funktioniert.
Vier Themenschwerpunkte zeigen Ayutthaya als Hauptstadt, als
Handelszentrum, als zentralistischen Staat sowie das traditionelle
Dorfleben. 9–16.30 Uhr,
035-245 123, 100 Baht, Studenten 50
Baht.
Chao Sam Phya National Museum
Das traditionell gestaltete Chao Sam Phya National
Museum ist in mehreren Gebäuden in einem kleinen Park
untergebracht; der Eingang befindet sich in der Rotchana Road. Im
Erdgeschoss werden Funde aus verschiedenen Epochen gezeigt, die in
den 1950er-Jahren ausgegraben wurden. Beeindruckend sind die
Goldschätze aus dem Wat Ratburana im 1. Stock, darunter goldene
Amulette, Statuen, Schmuck und ein königliches Schwert. Im zweiten
Gebäude sind Funde aus verschiedenen Regionen und Epochen zu sehen.
In den Thai-Häusern werden Alltagskunst und Gebrauchsgegenstände
ausgestellt. Mi–So außer feiertags 9–16 Uhr,
035-241 587,
150 Baht.
Rings um den Rama Park
Der Rama Park mit seinem See, über den sich steile
Brücken spannen, stellt die ihn umgebenden Tempel in einen
ansprechenden Rahmen. Südwestlich des Parks erhebt sich der hohe
Prang des Wat Phra Ram, das 1369
unter dem zweiten König Ramesuan als Begräbnisstätte für dessen
Vater U-Thong, den Gründer von Ayutthaya, erbaut wurde. 8–18 Uhr, 50
Baht.
Östlich des Parks erstreckt sich die weitläufige
Anlage von Wat Mahathat, einem
1374 gegründeten und mehrfach erweiterten Tempel. Aus der frühen
Zeit sind Grundmauern erhalten. Die Ruine des zentralen Prangs, der
44 m hoch war, lässt seine ursprüngliche Größe nur noch erahnen.
Die Umgrenzung zieren zahlreiche kopflose, ursprünglich dreiteilige
Buddhafiguren. Im südöstlichen Bereich findet man den in einen
Feigenbaum eingewachsenen Buddhakopf, ein beliebtes Fotomotiv, das
sogar bewacht wird. 8.30–16.30 Uhr, 50 Baht.
Gegenüber überragt ein stark restaurierter Prang
die große Halle des Wat Ratburana
(auch Ratchaburana). 1424 ließ der 7. König von Ayutthaya diesen
Tempel als Begräbnisstätte für seine beiden älteren Brüder bauen.
Es lohnt, die steilen Treppen zu erklimmen. Oben sind Fotos der bei
der Plünderung von Ayutthaya durch die Birmanen geraubten
Kroninsignien und Goldbuddhas sowie anderer Goldschätze zu sehen,
die in den Krypten unter dem Prang entdeckt und im Obergeschoss des
Museums ausgestellt sind. Durch einen schmalen Gang geht es hinab
in die Grabkammer, wo noch die originalen Wandgemälde zu erkennen
sind. 8.30–16.30 Uhr, 50 Baht.
Nördlich des Rama Parks an der Ostseite des
Palastes befindet sich Wat
Thammikarat. Die erhaltenen Löwenskulpturen deuten
daraufhin, dass dieses Wat in der frühen Ayutthaya-Periode
entstanden ist. 6–18 Uhr.
Einen anderen Blick in die Geschichte erlaubt das
private Schiffsmuseum östlich vom
Park. Äußerst aufwendig gestaltete Modelle mittelalterlicher
Königsbarken und vieler anderer traditioneller Schiffe sind in
einem stilvollen Thai-Haus untergebracht. 8–17 Uhr,
035-241 195, Spende erwartet.
Der Palastbereich
Nordwestlich des U-Thong Memorials mit einer Statue des ersten Königs von Ayutthaya sind auf einem weitläufigen, baumbestandenen Gelände die Mauerreste seines ehemaligen Palastes zu besichtigen. Er war 1350 erbaut worden, wurde aber bereits 100 Jahre später vom 8. König aufgegeben, als dieser seine Residenz weiter nach Norden verlegte. Die zweistöckige Suriyat Amarin-Halle nutzte König Narai zur Beobachtung der Prozession königlicher Barken auf dem Fluss. Die angrenzende San Phet Prasat-Halle, von der nur die Fundamente erhalten sind, wurde 1448 als Empfangsgebäude für Staatsgäste erbaut. Unter dem 24. König von Ayutthaya entstanden Anfang des 17. Jhs. die Zeremonienhalle Viharn Somdet und die Chakravatphaichayon-Halle am östlichen Ende des Palastes, von der aus der König Paraden abnahm. Der offene, hölzerne Trimuk-Pavillon, westlich der San Phet Prasat-Halle, wurde erst 1907 unter König Chulalongkorn errichtet.
Im Süden erstreckt sich Wat Phra Si San Phet. Mit dem Bau der
prunkvollen Tempelanlage wurde 1448 begonnen. Sie wurde mehrfach
erweitert, bis die birmanischen Eroberer sie 1767 niederbrannten.
Der 16 m hohe vergoldete Bronzebuddha Phra Sri San Phet, der im
Viharn stand, wurde dabei zerstört. Die Anlage mit ihren vielen
halb verfallenen Tempeltürmen wird von drei großen, restaurierten
Chedis dominiert, die die Asche verstorbener Könige und eine
Reliquie Buddhas enthalten. Rechts davon ragen die Säulen des
früheren Viharn in den Himmel. 7–18 Uhr.
Der Innenraum des rekonstruierten Viharn Phra Mongkol Bophit wird von einem der
größten Bronzebuddhas Thailands ausgefüllt – die Rekonstruktion
einer Statue aus dem 15. Jh. Der Viharn wurde 1956 originalgetreu
nachgebaut, die Figur 1991/92 anlässlich des 60. Geburtstags der
Königin vergoldet. 8.30–16.30 Uhr, Eintritt frei.

Tipps für die Tempeltour
Eine Sammelkarte für fünf Haupttempel kostet 220 statt 250 Baht. Diese Wats werden von 19–21 Uhr angestrahlt und bei einer Nachttour angefahren. Auch bei einer Bootstour legen die Boote an 3–6 Tempeln für eine kurze Besichtigung an. Am besten gegen 16 Uhr abfahren, da dann die Lichtverhältnisse gut und die Tempel noch offen sind.

Am Wochenende ist hier viel los. Um den Tempel herum warten zahlreiche Souvenir- und Getränkehändler auf Kunden.
Im Westen der Stadt
Etwas versteckt liegt Wat Lokayasutha. Hier blieb eine der größten liegenden Buddhafiguren aus Stuck erhalten, die nun, nachdem das Kloster abgebrannt ist, unter freiem Himmel ruht.
Im Südwesten steht am anderen Flussufer
Wat Chai Wattanaram, eine große
Anlage im Khmer-Stil mit einem zentralen Prang, der von einem
Kreuzgang mit acht kleineren Prangs umgeben ist. In ihnen stehen
große Buddhas aus Ziegel und Stuck, deren Holzgerüste noch zu
erkennen sind. Auch einige bemalte Deckenpaneele sind gut erhalten.
Das Wat wurde als zeitweilige Residenz von König Prasat Thong um
1690 erbaut. Der Tempel wird von 19–21 Uhr angeleuchtet. 9–18 Uhr, 50
Baht.
Wat Phutthai Sawan, einer der ältesten Tempel am Flussufer gegenüber dem Hospital, ist schon von Weitem an seinem hohen Prang zu erkennen, vor dem eine Statue von König U-Thong steht und den ein Wandelgang umgibt. Östlich davon bietet ein liegender Buddha in einem verfallenen Viharn ein schönes Fotomotiv.
Chandra Kasem-Palast und Wat Senatsanaram
Im Nordosten der Insel befindet sich der rekonstruierte Palast des Kronprinzen Naresuan aus dem Jahre 1577. Den zerstörten Palast ließ König Mongkut neu erbauen, um zeitweise hinter den hohen Mauern zu leben. Den großen Platz umgeben mehrere Gebäude; das erste Gebäude links vom Eingang, der Chantura Mukh-Pavillon, enthält das kleine Chandra Kasem-Nationalmuseum, u. a. mit Keramiken, Buddhafiguren und Holzschnitzereien aus dem Besitz von König Mongkut.
Im dahinter liegenden Piman Rajaja-Pavillon, der ehemaligen
königlichen Residenz, sind weitere Buddhastatuen und andere
Gegenstände ausgestellt. Den Pisai
Salak-Turm hinter der Residenz ließ sich Mongkut für seine
astronomischen Studien erbauen. Mi–So außer feiertags 9–16 Uhr,
035-251 586, 100 Baht.
Im Südosten
Weiter im Südosten erstreckt sich zwischen Fluss
und Straße das weitläufige Wat Phanan
Choeng, das in früheren Jahren als Exerzierplatz diente.
Möglicherweise gab es den Tempel bereits vor der Gründung von
Ayutthaya, denn die 20 m hohe Buddhastatue Phra Chao Phananchoeng
(Luang Po To) im hinteren hohen Viharn soll bereits 1325 gefertigt
worden sein. Sie gilt als Beschützerin der Seeleute und wird vor
allem von Chinesen verehrt. Hinter dem großen Gebäude im Thai-Stil
werden in einem großen Tempel im chinesischen Stil sowie in zwei
weiteren Schreinen verschiedene Schutzgottheiten mit Blumen, Kerzen
und Geld günstig gestimmt und nach der Zukunft befragt. 8–17 Uhr, 20
Baht. Von der Bootsanlegestelle hinter dem Wat verkehren Fähren
über den Fluss.