Tja, kommen wir zu einem heiklen Thema: den Reizen jüngerer Frauen. Wenn Sie in keiner funktionierenden Beziehung leben oder Single sind, werden Sie ja sicher - wie alle Männer in diesen Situationen - mehr oder weniger auf der Suche nach einer neuen Partnerin sein.

So Mitte zwanzig, knackig und selbstbewusst. Zum Beispiel diese Praktikantin mit den großen … äh … Augen, die noch studiert. Und Sie haben im Kino gesehen, dass Richard Gere und Kevin Costner bei solchen Mädels auch zum Zug kommen. Und Sie denken: Die lacht mich immer so nett an, und man könnte doch mal … Moooooment.

Und mal ehrlich: Wie sieht denn das aus? Fünfzigjähriger Faltenbock mit junger, erblühender Schönheit. Da stimmt was nicht. Klappt auch selten.

Ich weiß das von einem Kumpel. Der hat eine zwanzig Jahre jüngere Frau geheiratet. »Bombe im Bett«, meinte er am Anfang und grinste überlegen. Nach einem Jahr war der Mann fertig. Seine Frau tanzte am Wochenende bis vier Uhr morgens, er wollte zu Hause schön ferngucken, mal ins Theater gehen oder sich mit guten Freunden treffen. Hat sie auch mal mitgemacht. Aber er musste auch mit zu abenteuerlichen Partys, schrillen Events und wurde für den Vater seiner Gattin gehalten. Nee, dat geit so nicht, sagen wir hier im Norden.

Viele tolle Frauen warten da. Man muss sie nur finden. Ich gebe zu: Das ist das Problem. Es gibt Millionen Singles - und alle wollen einen Partner. Doch sie finden nicht zueinander. Der Single ist umgeben von Paaren und dazu verdammt, allein ins Bett zu gehen, wenn die anderen sich aneinanderkuscheln. Früher, ja da ging man ja dauernd auf »Feten«, in Discos, zu Konzerten, und alle waren jung, und jeder poppte mit jedem (dachte man zumindest). Und heute wird man als Single eingeladen und dann sagen die Gastgeber:

»Leute, das ist Martin. Und Martin, das sind Ina und Dieter, Hartmut und Dörte, Klaus und Anne und das ist Ina … ihr Mann kommt gleich.« Ja, und da soll man sich nun wundern, wenn der gebeutelte Best-Ager sich der drallen Praktikantin zuwenden will. Die hat wenigstens nicht ihren Freund am Fotokopierer dabei. Aber, ich sagte es bereits in deutlichen Worten, dass das keine Lösung ist.

In Sportvereine gehen, tanzen lernen, Volkshochschul- oder Kochkurse besuchen, aufgeschlossen sein und vor allem, wenn’s irgend geht, einigermaßen gute Laune haben. Es gibt da eine legendäre Geschichte in Journalistenkreisen. Es heißt, dass eine junge, attraktive Kollegin einen balzenden alten, aber häufig vergnatzten Vorgesetzten mit den Worten »Wer ficken will, muss freundlich sein« abfertigte.

Aber zurück zum Single in Nöten. Ich empfahl ja gerade allerlei Dinge. Der Knaller aber, so habe ich von gut unterrichteten Greisen erfahren, sollen Single-Gruppenreisen sein. Hört sich doof an, ist aber von Leuten, die ich kenne, als wirklich okay befunden worden. Sofern man die richtigen bucht.

Empfohlen werden Aktivurlaube (Wandern auf den Kanaren, Kanutrips im Norden, Kulturreisen), wo erst einmal andere Dinge als sofortige Verpaarungen im Vordergrund stehen und nicht jeder gleich mit dem imaginären Schild »Notgeil und einsam« auf dem Kopf ankommt. Meine Informanten versichern, dass schon das gemeinsame »Was-Unternehmen« klasse sei und wenn sich dann was entwickele, umso besser.

Es sei denn, sie hat Ihr Alter.