Ich bin quasi ein Modo!
FALTEN, HAMSTERBACKEN, DOPPELKINN,
RETTUNGSRINGE - HILFE, ICH ALTERE
DER VERFALL IST NICHT ZU ÄNDERN.
Unter unseren Augen bilden sich gigantische
Tränensäcke. Morgens müssen wir diese mit einer Schubkarre ins Bad
fahren. Erst gegen Mittag bilden sie sich zurück. Falten, tief wie
Schluchten auf La Palma, haben sich in unser Antlitz gegraben und
lassen uns aussehen wie eine traurige, verkarstete Landschaft im
Ural. Das, was einst Wangen waren, sind nun Hamsterbacken. Sie
wabbeln, wenn wir den Kopf schütteln. Und unser Kinn, früher
unteres Schlusslicht eines ausdrucksstarken Gesichtes, hat sich
verlängert und bildet nun einen weichen, konturlosen, wabbligen
Übergang zwischen Gesicht und ledrigem Hals. Unsere Haut neigt zum
Grobporigen. Sie wird schlaff.
DAFÜR SCHWILLT DER BAUCH. »DER DEUTSCHE RING«
ZIERT DIE TAILLE.
Die Hoden … okay - hören wir auf. Ich habe hier
einen Hauch übertrieben. Aber irgendwo haben Sie sich schon
angesprochen gefühlt, oder? Die wenigsten von uns sind mit fünfzig
noch knackig. Wir werden älter, und man sieht es. Damit muss man
fertig werden. Über das Abnehmen hat der Kollege Bartels im Kapitel
»Das Bauch-Gefühl« einiges zu erzählen. Aber es geht ja nicht nur
um zu viel Gewicht. Der Zahn der Zeit nagt überall an uns. Wir
gehen auseinander, wir erschlaffen, wir werden dröger, faltiger,
knorpeliger und hässlicher.
ABER ZUM GLÜCK WERDEN WIR DAS ALLE.
Unterschiedlich ausgeprägt, aber es passiert.
Sinnlos, zurückzublicken, Bilder von früher anzustarren oder uns
mit Dreißigjährigen zu vergleichen. Benchmark ist der
Durchschnitts-Fünfzigjährige. Sie sollten sich fragen: Wie sehen
meine Kumpels aus? Wie deren Kumpels und Kollegen im gleichen
Alter? Sie werden sehen - sie sind meist keine schönen Menschen
mehr. Dann vergleichen Sie all diese Typen mit sich selbst. Und
wenn Sie feststellen: Ich sehe in jedem Fall teigiger, grobporiger,
dicker, ledriger, knorpeliger, trockener, wabbliger aus als die
anderen - dann können Sie hadern und über Gegenmaßnahmen
nachdenken.
GEGENMASSNAHMEN?
Nun ja, wie gesagt, dass wir verfallen, ist nicht
zu ändern. Aber man kann diesen Verfall zumindest etwas
hinauszögern. Je nach Aufwand ist das äußerst wirksam. Männer aus
unserer Generation haben damit meist wenig Erfahrung. Kosmetik galt
als schwul. Wellness war was für Weicheier. Das ist Unsinn.
Feuchtigkeitscremes für’s Gesicht können Wunder wirken. Dreimal die
Woche eine halbe Stunde joggen hält fit. Noch häufiger schafft man
das ja nicht. Gehobene Mucki-Buden (Kieser etc.) sind auch was
Gutes, wenn man die Disziplin entwickelt. Sonst zu Hause ein paar
Liegestütze einschieben und immer schön die Treppe und nicht den
Fahrstuhl nehmen. Sagen alle Fitnesstrainer und Jackie Chan
auch.
UND - JA - SELBST DER GANG ZUR KOSMETIKERIN
SOLLTE KEIN TABU FÜR UNS GESETZTERE HERREN SEIN.
Die Damen dort sind aufgeschlossen, es ist
überhaupt nicht peinlich, sie reinigen unsere alten Gesichter,
feilen unsere Nägel, glätten unsere Haut und massieren unsere
Kopfhaut. Herrlich!
MANCHER UNTER UNS SOLLTE RUHIG AUCH MAL ZUR
FUSSPFLEGERIN GEHEN, HABE ICH MIR VON FRAUEN ERZÄHLEN
LASSEN.
Der Zustand so manchen Männerfußes sei erbärmlich.
Fuß könne man das oft nicht mehr nennen - hornige Extremität wäre
treffender. Auch hier sind Berührungsängste im doppelten Sinne des
Wortes überflüssig. Fußpfleger leben ja von eingewachsenen Nägeln,
Hornhaut und rissigen Sohlen.
UNANGENEHM WIRD ES ERST, WENN DIE DAME NACH
SICHTUNG DER MAUKEN »EINEN MOMENT« SAGT, IN DER WERKSTATT
VERSCHWINDET UND MIT EINER FLEX ZURÜCKKEHRT.
ANSONSTEN: IMMER SCHÖN DRAN DENKEN, DIE NASEN-
UND OHRHAARE ZU ENTFERNEN.
Die wachsen im Alter wie Gras und sehen wirklich
doof aus! Ich habe einen Nasenhaarschneider. Das ist komisch, sich
so ein brummendes Ding in den Zinken zu schieben. Aber es
wirkt.