7

 

Was denn? Was ist da?«, fragte Garcia und trat näher zu seinem Partner, der noch immer kein Wort gesagt hatte. Hunter stand reglos da und starrte auf etwas, das in den Nacken der Frauenleiche eingeritzt war, etwas, das er nie vergessen würde.

Garcia stellte sich auf die Zehenspitzen, um über Hunters Schulter hinweg einen Blick auf den Nacken der Leiche zu erhaschen, doch was er sah, sagte ihm nichts. Ein eingeritztes Symbol, das er noch nie gesehen hatte. »Was bedeutet es?«, fragte er in der Hoffnung, von irgendjemandem eine Auskunft zu erhalten.

Schweigen.

Garcia trat näher. Das Symbol sah aus wie zwei ineinandergeschobene Kreuze, eines richtig herum, das andere auf dem Kopf stehend, wobei die Querbalken relativ weit voneinander entfernt waren, nämlich fast ganz an den Enden des Längsbalkens. Garcia konnte noch immer nichts damit anfangen.

»Soll das irgendein perverser Scherz sein, Captain?«, fragte Hunter, endlich aus seiner Trance auftauchend.

»Pervers schon, aber kein Scherz«, entgegnete der Captain mit fester Stimme.

»Würde vielleicht mal irgendwer die Güte besitzen, mit mir zu reden?«, fragte Garcia mit wachsender Ungeduld.

»Verdammt!«, stieß Hunter hervor und ließ die Haare der Toten wieder fallen.

»Hallo!« Garcia wedelte ihm mit der Hand vor den Augen herum. »Ich kann mich nicht daran erinnern, heute Morgen meine Tarnkappe aufgesetzt zu haben. Also, wäre vielleicht irgendwer so nett, mir zu verraten, was zum Teufel hier los ist?« Er klang allmählich ärgerlich.

Hunter war, als wäre der Raum noch dunkler, die Luft noch drückender geworden. In seinem Kopf pochte es inzwischen so heftig, dass ihm jeder logische Gedanke schwerfiel. Er rieb sich die verklebten Augen in der schwachen Hoffnung, dass dies alles nur ein böser Traum war.

»Sie setzen am besten mal Ihren Partner ins Bild, Hunter«, sagte Captain Bolter und bereitete damit Hunters Hoffnungen ein jähes Ende.

»Danke«, bemerkte Garcia, froh, endlich einen Verbündeten gefunden zu haben.

Hunter ging noch immer nicht auf Garcia ein. »Sie wissen, was das heißt, Captain?«

»Ich weiß jedenfalls, wonach es aussieht, ja.«

Hunter fuhr sich mit der Hand durch die Haare. »Die Presse wird sich überschlagen, wenn sie davon Wind bekommt«, fuhr er fort.

»Für den Augenblick wird die Presse von gar nichts Wind bekommen, darum werde ich mich persönlich kümmern«, versicherte ihm der Captain. »Aber Sie finden besser heraus, ob wir es hier mit dem Original zu tun haben.«

»Welchem Original?«, rief Garcia.

Dr. Winston schaltete sich ein. »Also, was auch immer Sie zu tun gedenken, könnten Sie es bitte draußen tun? Ich brauche jetzt die Jungs von der Spurensicherung hier. Ich will nicht noch mehr Zeit verlieren.«

»Wie lange wird es dauern, bis die hier fertig sind? Bis wir mehr wissen?«, fragte Hunter.

»Ich weiß noch nicht genau, aber angesichts der Größe des Hauses vermutlich den ganzen Tag, vielleicht sogar bis in die Nacht hinein.«

Hunter kannte das Prozedere und wusste, dass ihm nichts anderes übrigblieb, als zu warten.

»Wenn Sie rausgehen, schicken Sie doch bitte das Team von der Spurensicherung herein, ja?«, bat ihn Dr. Winston, während er zu der Leiche trat.

»Ja, machen wir«, erwiderte Hunter und bedeutete Garcia, der ziemlich verloren herumstand, mit einem Kopfnicken, mit ihm zu kommen.

»Keiner sagt mir hier irgendwas«, beschwerte der sich.

»Komm. Wenn du mich bei meinem Wagen absetzt, können wir auf der Fahrt reden.«

Hunter warf noch einen letzten Blick auf die verstümmelte, zwischen den zwei Pfosten hängende Leiche. Kaum vorstellbar, dass dieser Körper vor ein paar Tagen noch eine lebenslustige junge Frau gewesen war. Hunter zog die Tür auf und trat auf den Flur, Garcia folgte ihm.

Als sie das Freie erreichten und zu Garcias Wagen gingen, wirkte Hunter noch immer aufgewühlt. »Wo ist denn dein Auto?«, fragte Garcia, während er die Tür seines Honda Civic aufmachte.

»Was?«, fragte Hunter. Er schien mit den Gedanken ganz woanders zu sein.

»Dein Wagen. Wo der ist.«

»Oh! In Santa Monica.«

»Santa Monica. Das ist ja am anderen Ende der Stadt, verdammt.«

»Wieso, hast du was Dringendes vor?«

»Jetzt nicht mehr«, antwortete Garcia ironisch. »Wo denn genau in Santa Monica?«

»Kennst du die Hideout Bar?«

»Ja, kenne ich. Was zum Teufel wolltest du denn da?«

»Das wüsste ich auch gerne«, erwiderte Hunter mit einem angedeuteten Kopfschütteln.

»Bis Santa Monica brauchen wir ungefähr zwei Stunden von hier aus. Da bleibt uns zumindest jede Menge Zeit zum Reden.«

»Zwei Stunden?«, fragte Hunter verdutzt. »Was hast du denn da unter der Motorhaube? Einen Rollermotor?«

»Hast du die Schlaglöcher auf dem Weg hierher nicht bemerkt? Das ist ein neuer Wagen. Ich versaue mir doch nicht schon gleich die Federung. Bis wir also diese Mondlandschaft hier hinter uns haben, wird das eine recht gemächliche Fahrt.«

»Wie du meinst.« Hunter stieg ein, schnallte sich an und blickte sich im Inneren um: das Paradies eines jeden Sauberkeitsfanatikers. Alles war makellos. Keine Chipstüten auf dem Boden, keine Kaffeeflecken auf den Fußmatten, keine Fettflecken von Donut-Fingern auf den Sitzen.

»Mann, Grünschnabel, kriegt der Wagen jeden Tag eine Generalreinigung, oder was?«

»Ich habe eben gern einen sauberen Wagen. Ist doch angenehmer als so eine fahrende Müllkippe, oder?« Garcia klang beinahe stolz.

»Und was ist das für ein seltsamer Geruch? Das riecht wie … Duftsträußchen oder so.«

»Duftspray heißt das. Solltest du auch mal in deiner alten Rostlaube probieren.«

»He, an meinem Wagen gibt’s nichts auszusetzen. Nicht gerade das neueste Modell, zugegeben, aber unverwüstlich. Nicht wie diese billigen Ausländer.«

»Der Wagen war überhaupt nicht billig.«

»Ja, sicher«, erwiderte Hunter mit einem kurzen Lacher. »Ich bin ja auch schwer beeindruckt. Putzt du auch Wohnungen? In Beverly Hills gibt’s nämlich eine Riesennachfrage, falls du je deine Polizeimarke an den Nagel hängen willst.«

Garcia überging die Bemerkung, ließ den Motor an und manövrierte vorsichtig zwischen den paar Polizeifahrzeugen hindurch, die noch vor dem alten Haus standen. Er bemühte sich, auf dem schmalen Zufahrtsweg nicht das Gestrüpp links und rechts zu streifen, und fluchte leise, wenn er trotzdem das kratzende Geräusch von Ästen auf Metall vernahm. Garcia fuhr zunächst ganz langsam, um die Schlaglöcher so sanft wie möglich zu nehmen, und sowohl er als auch Hunter schwiegen, bis sie die breite Schotterstraße erreicht hatten.

Hunter war die Little Tujunga Road schon des Öfteren entlanggefahren. Wenn man abschalten will, ist sie ideal und belohnt einen mit erstaunlichen Ausblicken.

»Okay, ich bin ganz Ohr«, sagte Garcia in die Stille hinein. »Also bitte, Schluss mit der Geheimnistuerei, ja? Was zum Teufel bedeutet dieses eigenartige Zeichen im Nacken des Opfers? Anscheinend siehst du es nicht zum ersten Mal, deiner Reaktion nach zu urteilen?«

Hunter suchte nach den richtigen Worten, während ein Strom alter, lang verdrängter Bilder in sein Hirn flutete. Er musste Garcia in einen Alptraum einweihen – einen, den er selbst mühsam zu vergessen suchte.

»Hast du mal vom Kruzifix-Killer gehört?«

Garcia zog eine Augenbraue hoch und warf Hunter einen kurzen Seitenblick zu. »Soll das ein Witz sein?«

Hunter schüttelte den Kopf.

»Klar habe ich vom Kruzifix-Killer gehört. Jeder in L. A. hat vom Kruzifix-Killer gehört. Verdammt, jeder in den ganzen Vereinigten Staaten hat vom Kruzifix-Killer gehört. Ich habe den Fall damals ganz genau verfolgt. Warum?«

»Was weißt du darüber? Über den Fall?«

»Willst du jetzt angeben, oder was?«, fragte Garcia mit einem unbehaglichen Lächeln zurück, als warte er auf die offensichtliche Antwort. Doch die kam nicht. »Ist das dein Ernst? Du willst, dass ich dir von dem Fall erzähle?«

»Tu mir den Gefallen.«

»Na gut«, sagte Garcia mit einem Achselzucken. »Das war vermutlich dein größter Fall. Sieben scheußliche Morde über einen Zeitraum von zwei Jahren verteilt. Irgendein wahnsinniger religiöser Fanatiker. Du und dein Ex-Partner habt den Typ vor ungefähr eineinhalb Jahren geschnappt. Als er aus L.A. rausfuhr. Wenn ich mich recht erinnere, war sein ganzer Wagen gespickt mit Beweismaterial, Sachen, die den Opfern gehörten, und so Zeug. Anscheinend hat er sogar relativ bald gestanden, das Verhör hat gar nicht lange gedauert, stimmt’s?«

»Woher weißt du von dem Verhör?«

»Ich bin auch Polizist, schon vergessen? Wir kriegen ganz gute interne Informationen. Jedenfalls wurde er zum Tode verurteilt und bekam vor einem Jahr oder so die tödliche Spritze, eins der am schnellsten vollzogenen Todesurteile der Geschichte. Sogar der Präsident hat sich eingeschaltet, nicht wahr? Es kam alles groß und breit in den Nachrichten.«

Hunter betrachtete seinen Partner einen Moment lang schweigend. Garcia kannte die Geschichte so, wie sie in den Medien dargestellt worden war.

»Das ist alles, was du darüber weißt? Weißt du, warum die Presse ihn den Kruzifix-Killer nannte?«

Jetzt war es Garcia, der seinen Partner einen Moment lang ansah. »Du hast nicht zufällig was getrunken, oder?«

»Nicht seit ein paar Stunden«, entgegnete Hunter und warf instinktiv einen Blick auf die Uhr.

»Klar, jeder weiß das. Wie gesagt, er war ein religiöser Fanatiker. Dachte, er würde die Sünde aus der Welt tilgen oder irgend so einen Mist. Prostituierte und Drogenabhängige umbringen und so – oder was ihm diese perverse Stimme in seinem Kopf eben gerade eingab. Jedenfalls, Kruzifix-Killer hieß er, weil er jedem seiner Opfer auf den linken Handrücken ein Kreuz ritzte.«

Hunter saß nur schweigend da.

»Moment mal, du glaubst, wir haben es hier mit einem Nachahmer zu tun? Dieses seltsame Symbol im Nacken der Frau. Jetzt, wo du das sagst – es sah tatsächlich wie irgendein Kreuz aus«, überlegte Garcia laut.

Hunter antwortete nicht. Zwei oder drei Minuten lang kehrte wieder Stille ein. Sie hatten jetzt die Sand Canyon Road erreicht, ein exklusives Viertel in Santa Clarita, und überall um sie herum standen große Häuser mit makellos gepflegten Vorgärten. Hunter war froh, wieder in der Zivilisation zu sein. Der Verkehr wurde dichter: Es war die Zeit des morgendlichen Berufsverkehrs. Überall sah Hunter Männer und Frauen in Anzug und Kostüm aus den Häusern kommen, bereit für ihren Tag im Büro. Die ersten Sonnenstrahlen streiften gerade eben den Himmel, und es versprach wieder ein brütend heißer Tag zu werden.

»Was den Kruzifix-Killer angeht, kann ich dich da was fragen?«, sagte Garcia schließlich in die Stille hinein.

»Schieß los«, gab Hunter in gleichförmigem Ton zurück.

»Es gab damals Gerüchte, dass einer von euch, entweder du oder dein Partner, nicht glaubte, dass der Kerl, der festgenommen wurde, tatsächlich der Killer war – trotz der ganzen Beweise in seinem Wagen und obwohl er gestanden hatte. Stimmt das?«

In Hunters Kopf tauchten die Bilder des einzigen damaligen Verhörs mit dem sogenannten Kruzifix-Killer auf und spulten sich ab wie ein Film.

 

Klick …

»Mittwoch, 15. Februar, 10 Uhr 30. Detective Robert Hunter beginnt mit dem Verhör von Mike Farloe im Fall 017632. Der Verdächtige Mr Farloe hat erklärt, dass er auf einen Rechtsbeistand verzichtet.« Hunter befand sich in einem der acht Verhörräume im Gebäude des Morddezernats und sprach in den altmodischen Kassettenrekorder.

Hunter gegenüber saß ein vierunddreißigjähriger Mann mit ausgeprägtem Unterkiefer, vorspringendem Kinn, Dreitagebart und Augen wie schwarzes Eis. Das schüttere schwarze Haar war nach hinten gekämmt. Seine Hände waren in Handschellen und lagen flach auf dem breiten Metalltisch zwischen ihm und Hunter.

»Sind Sie sicher, dass Sie keinen Anwalt bei diesem Verhör hinzuziehen wollen?«

»Der Herr ist mein Hirte.«

»Na gut. Sie heißen Mike Farloe, ist das richtig?«

Der Mann hob den Blick von seinen gefesselten Händen und schaute Hunter direkt in die Augen. »Ja.«

»Und Ihre augenblickliche Adresse lautet 5 Sandoval Street in Santa Fe?«

Für jemanden, dem die Anklage wegen »mehrfachen Mordes« drohte, war Farloe eigenartig ruhig. »Da habe ich bisher gewohnt, ja.«

»Bisher?«

»Von jetzt ab werde ich doch im Gefängnis wohnen, nicht wahr, Detective? Zumindest für eine kleine Weile.« Seine Stimme klang dumpf und monoton.

»Wollen Sie denn ins Gefängnis?«

Schweigen.

Hunter war der beste Mann in Verhörtechnik im ganzen Dezernat. Sein fundiertes Wissen in Psychologie befähigte ihn, Verdächtigen höchst wertvolle Informationen zu entlocken, manchmal sogar Geständnisse. Er konnte die Körpersprache und nonverbalen Signale eines Verdächtigen lesen wie eine Anzeigetafel. Captain Bolter wollte jede noch so winzige Information über diesen Mike Farloe, die aus ihm herauszubekommen war, und Hunter war seine Geheimwaffe.

»Können Sie sich daran erinnern, wo Sie in der Nacht des 15. Dezember des vergangenen Jahres waren?« Das war die Nacht, bevor das letzte Opfer des Kruzifix-Killers gefunden wurde.

Farloe schaute ihm noch immer geradewegs in die Augen. »Ja, kann ich …«

Hunter wartete ein paar Sekunden lang auf die Antwort, doch sie kam nicht.

»Und wo waren Sie?«

»Ich habe gearbeitet.«

»Und was für eine Arbeit ist das?«

»Ich reinige die Stadt.«

»Sie arbeiten bei der Müllabfuhr?«

»Stimmt. Aber ich arbeite auch für unseren Herrn Jesus Christus.«

»Inwiefern?«

»Ich reinige die Stadt«, wiederholte er ruhig. »Ich reinige die Stadt von Schmutz – Sündern.«

Hunter spürte förmlich, wie Captain Bolter sich auf seinem Stuhl im Beobachtungsraum jenseits der verspiegelten Glasscheibe rührte.

Hunter massierte sich mit der rechten Hand den Nacken. »Gut. Wie steht’s dann mit dem …« – er ließ kurz den Blick über die Notizen wandern, die er sich mitgebracht hatte – »… 22. September. Wissen Sie noch, was Sie in jener Nacht gemacht haben?«

In dem kleinen Beobachtungsraum runzelte Wilson, Hunters Partner, verdutzt die Stirn. »22. September? Was soll da passiert sein? An dem Tag wurde kein Opfer gefunden, nicht mal in den Tagen davor oder danach. Was zum Teufel macht Hunter da?«

Die sieben Morddaten des Kruzifix-Killers hatten sich in Wilsons Hirn förmlich eingebrannt, und er war sich sicher, dass Hunter sie ebenso gut kannte. Dazu brauchte er nicht in seine Notizen zu schauen.

»Lassen Sie ihn einfach seine Arbeit machen«, lautete die Antwort von Dr. Martin, einem Polizeipsychologen, der das Verhör mit ansah.

»Dasselbe. Da habe ich genau dasselbe getan«, erwiderte Farloe überzeugt. Die Antwort überraschte alle im Beobachtungsraum.

»Was?«, murmelte Wilson. »Heißt das, es gibt ein Opfer, von dem wir nichts wissen?«

Captain Bolter zuckte bloß mit den Schultern.

Hunter hatte Mike Farloes Reaktionen genau beobachtet, hatte versucht, einen Einblick in sein Denken zu gewinnen, verräterische Signale zu erkennen. Aus der Verhaltenspsychologie wusste Hunter, dass er die Augenbewegungen Farloes beobachten musste – laut Schulbuch bedeutete eine Pupillenbewegung nach links oben, dass die Person auf den Teil der Großhirnrinde zugriff, in dem innere Bilder produziert wurden, die vorher noch nicht da waren, also ein klares Anzeichen dafür, dass die Person log. Eine Pupillenbewegung nach rechts oben bedeutete hingegen, dass die Person ihr Gedächtnis nach visuell erinnerten Bildern absuchte, daher also vermutlich die Wahrheit sagte. Doch Farloe zeigte überhaupt keine Augenbewegungen. Seine Augen waren so starr wie die eines Toten.

»Was ist mit den Gegenständen, die wir in Ihrem Wagen gefunden haben? Können Sie mir dazu etwas sagen? Woher haben Sie die?«, fragte Hunter weiter. Darunter waren ein Pass, ein Führerschein und ein Sozialversicherungsausweis, die man in einer Papiertüte unter dem Ersatzreifen von Mike Farloes rostigem 1992er Oldsmobile Custom Cruiser gefunden hatte. Jedes dieser Dokumente gehörte einem anderen Opfer. Im Kofferraum hatte die Polizei außerdem einige blutige Kleiderfetzen gefunden. Eine DNA-Analyse hatte ergeben, dass sie denselben drei Opfern gehört hatten.

»Die habe ich von den Sündern.«

»Den Sündern?«

»Ja … stellen Sie sich doch nicht dumm, Detective. Sie wissen genau, wen ich meine.«

»Vielleicht nicht. Warum erklären Sie es mir nicht einfach?«

»Sie wissen, dass die Welt nicht so geplant war, wie sie jetzt ist.« Zum ersten Mal lag eine Spur von Emotion in Mike Farloes Reaktion – Zorn. »Jede Sekunde wird eine weitere Sünde begangen. Jede Sekunde missachten wir die Gesetze, die uns von einer höheren, der höchsten Macht auferlegt wurden. So kann es nicht weitergehen auf der Welt. Den Herrn und seine Botschaft zu missachten. Jemand muss sie bestrafen.«

»Und dieser Jemand sind Sie?«

Schweigen.

»Für mich waren all diese Opfer nur ganz normale Leute, keine großen Sünder.«

»Das liegt daran, Detective, dass Sie selbst völlig verblendet sind. Sie sind so verblendet von dem ganzen Schmutz in dieser Stadt, dass Sie nicht mehr klar sehen können. Keiner von euch kann das. Eine Prostituierte, die ihren Körper für Geld verkauft und die ganze Stadt mit Krankheit verseucht.« Hunter wusste, dass er vom zweiten Opfer sprach. »Ein Anwalt, dessen einziger Zweck im Leben darin bestand, Drogendealer-Abschaum zu verteidigen, um sich davon seinen playboyhaften Lebensstil zu leisten. Eine Person ohne jede Moral«, sagte er in Anspielung auf das fünfte Opfer. »Eine karrieregeile Opportunistin, die sich nach oben gefickt hat, der es egal war, welchen Schwanz sie lutscht, solange er sie nur wieder eine Sprosse höher bringt.« Das sechste Opfer. »Sie mussten bezahlen. Sie mussten lernen, dass man sich nicht einfach so von den Gesetzen Gottes entfernen kann. Jemand musste ihnen eine Lektion erteilen.«

»Und dieser Jemand waren Sie?«

»Ja … Ich habe nur unserem Herrn gedient.« Der Zorn war verflogen, seine Stimme so rein und unschuldig wie das Lachen eines Babys.

»P-S-Y-C-H-O.« Der Kommentar fiel im Beobachtungsraum und kam von Wilson.

Hunter goss sich ein Glas Wasser aus dem Metallkrug auf dem Tisch ein.

»Möchten Sie auch ein Glas Wasser?«

»Nein, danke, Detective.«

»Möchten Sie sonst irgendetwas … einen Kaffee? Eine Zigarette?«

Er antwortete nur mit einem Kopfschütteln.

Hunter konnte sich noch immer keinen Reim auf Mike Farloe machen. Seine Tonlage blieb immer gleich, er zeigte keine abrupten Bewegungen und kein Mienenspiel. Seine Augen blieben tot und kalt, transportierten keinerlei Emotion. Seine Hände lagen vollkommen still, auf seiner Stirn bildete sich kein Schweiß. Hunter brauchte mehr Zeit.

»Glauben Sie an Gott, Detective?«, fragte Farloe ruhig. »Beten Sie, damit Ihnen Ihre Sünden vergeben werden?«

»Ich glaube an Gott, aber nicht an Mord«, erwiderte Hunter in neutralem Ton.

Farloes Augen fixierten Hunter, als wären die Rollen vertauscht, als würde er nun Hunters Reaktionen zu interpretieren versuchen. Hunter wollte gerade eine weitere Frage stellen, als Farloe erneut sprach. »Detective, warum sparen wir uns nicht den ganzen Unfug und kommen zum Punkt? Fragen Sie einfach, was Sie zu fragen haben. ›Fragt, und Ihr werdet Antwort erhalten.‹«

»Und was wäre das? Was habe ich denn zu fragen?«

»Sie wollen wissen, ob ich diese Morde begangen habe. Sie wollen wissen, ob ich der Kruzifix-Killer bin.«

»Sind Sie es?«

Zum ersten Mal wandte Farloe den Blick von Hunter ab. Stattdessen richtete er ihn auf den Spiegel an der nördlichen Zimmerwand. Er wusste natürlich, was auf der anderen Seite los war. Dass die Spannung dort jetzt ins Unerträgliche wuchs. Captain Bolter hätte schwören können, dass Farloe ihn direkt ansah.

»Ich habe mir diesen Namen nicht ausgesucht, das hat die Presse getan.« Er richtete den Blick wieder auf Hunter. »Aber, ja, ich habe ihre Seelen aus einem sündigen Leben erlöst.«

»Heilige Scheiße … wir haben ein Geständnis.« Captain Bolter konnte im Beobachtungsraum seine Erregung kaum im Zaum halten.

»Zum Teufel, ja! Und Hunter hat nur zehn Minuten gebraucht, um es aus ihm herauszukriegen. So mag ich ihn, diesen Jungen«, stimmte Wilson mit einem Lächeln ein.

»Wenn Sie der Kruzifix-Killer sind, dann haben Sie sich Ihren Namen sehr wohl ausgesucht«, fuhr Hunter fort. »Sie haben die Opfer mit einem Zeichen gebrandmarkt. Sie haben das Zeichen gewählt.«

»Sie mussten bereuen. Das Zeichen unseres Herrn hat ihre Seelen befreit.«

»Aber Sie sind nicht Gott, Mike. Sie haben nicht die Macht, irgendjemanden zu befreien. Du sollst nicht töten, ist das nicht eines der zehn Gebote? Macht es nicht Sie zu einem Sünder, dass Sie diese Menschen getötet haben?«

»Nichts ist Sünde, was im Namen des Herrn geschieht. Ich habe nur Gottes Werk getan.«

»Inwiefern denn? Hatte sich Gott etwa an dem Tag krankgemeldet? Warum sollte er ausgerechnet Sie bitten, in seinem Namen zu töten? Ist er nicht eigentlich ein gütiger Gott?«

Zum ersten Mal in diesem Verhör zeigte Farloe so etwas wie ein Lächeln, indem er eine Reihe nikotingelber Zähne entblößte. Es war etwas Bösartiges an ihm, etwas … irgendwie anderes, fast Unmenschliches.

»Ich kriege eine Gänsehaut von dem Kerl. Sollen wir nicht einfach hier abbrechen? Er hat schließlich gestanden – er war es, Schluss, aus«, sagte Wilson ärgerlich.

»Warten Sie noch. Geben Sie ihm noch ein paar Minuten«, sagte Dr. Martin.

»Machen Sie, was Sie wollen … aber ich verschwinde, ich habe genug gehört.« Wilson öffnete die Tür und trat auf den Korridor im dritten Stock des Morddezernats hinaus.

Hunter nahm ein Blatt Papier, schrieb etwas darauf und schob es Farloe hin. »Wissen Sie, was das ist?«

Farloe richtete den Blick auf das Blatt und starrte es ungefähr fünf Sekunden lang an. An seinen Augenbewegungen und dem kaum merklichen Stirnrunzeln erkannte Hunter, dass Farloe nicht die leiseste Ahnung hatte, was das sein sollte. Hunter bekam keine Antwort.

»Na gut, dann will ich Sie jetzt eines fragen …«

»Schluss mit den Fragen«, unterbrach ihn Farloe. »Sie wissen, was ich getan habe, Detective. Sie haben mein Werk gesehen. Sie haben gehört, was Sie hören wollten. Sparen Sie sich Ihre weiteren Fragen. Ich habe alles gesagt.« Farloe schloss die Augen, legte die Hände aneinander und fing an, ein Gebet zu flüstern.

 

»Stimmt. Ich habe nie geglaubt, dass er unser Killer war«, antwortete Hunter schließlich auf Garcias Frage.

Obwohl gerade erst kurz nach sechs, war es bereits heiß. Hunter ließ die Fensterscheibe an der Beifahrertür heruntergleiten. Inzwischen hatten sie die luxuriösen Villen von Santa Clarita hinter sich gelassen und fuhren im Verkehrslärm den San Diego Freeway hinunter.

»Soll ich die Klimaanlage einschalten?«, fragte Garcia und machte sich am Armaturenbrett zu schaffen.

Hunter fuhr einen alten Buick, der mit keinen der Spielereien moderner Autos aufwarten konnte. Keine Klimaanlage, kein Schiebedach, keine elektronisch gesteuerten Fenster und Spiegel. Dafür war es ein Buick – »pure amerikanische Muskelkraft«, wie Hunter es zu nennen pflegte.

»Nein, mir ist es so lieber, frische verschmutzte L.A.-Luft. Einfach unschlagbar.«

»Und weshalb warst du nun so überzeugt davon, den Falschen zu haben? Immerhin gab es da das ganze Beweismaterial im Kofferraum und dazu noch sein Geständnis. Was wolltest du denn noch?«, nahm Garcia den Gesprächsfaden wieder auf.

Hunter neigte den Kopf zum offenen Fenster hinaus und ließ sich den Fahrtwind durch die Haare wehen. »Wusstest du, dass wir an keinem der sieben Tatorte je irgendwelches Beweismaterial gefunden haben?«

»Auch davon war damals intern die Rede, aber ich hab mir damals gesagt, dass ihr Jungs euch wohl einfach nicht in die Karten schauen lassen wollt.«

»Es stimmte aber. Wilson und ich haben jeden Zentimeter dieser Tatorte mit der Lupe abgesucht, die Spurensicherung natürlich auch, aber wir haben nie auch nur irgendwas gefunden – keinen Fingerabdruck, kein Haar, keine Textilfaser … nichts. Die Tatorte waren wie ein forensisches Vakuum.« Hunter schwieg einen Augenblick und hielt erneut das Gesicht in den Wind. »Zwei Jahre lang macht der Killer nie einen einzigen Fehler, lässt nie irgendwas zurück, leistet sich nicht eine einzige Unachtsamkeit. Er war wie ein Geist. Wir hatten nichts, keine Spur, keine Richtung, nicht den leisesten Schimmer, wer der Mörder sein könnte. Und dann, auf einmal, wird er mit diesem ganzen Zeug im Auto aufgelesen? Das passt nicht zusammen. Wieso zum Teufel wird aus dem vermutlich sorgfältigsten Killer der Kriminalgeschichte auf einmal der schlampigste?«

»Wie hast du ihn denn erwischt?«

»Ein anonymer Anruf, kurz nachdem das siebte Opfer gefunden worden war. Jemand hatte einen verdächtigen Wagen gesehen, angeblich mit Blutflecken auf dem Kofferraum. Der Anrufer hatte sich das Autokennzeichen notiert, und der Wagen wurde am Rand von L.A. entdeckt.«

»Und das war Farloe?«

»Genau. Und sein Kofferraum war das reinste Weihnachtsfest für die Spurensicherung.«

Garcia runzelte die Stirn. Hunters Gedankengang leuchtete ihm ein. »Mag sein, aber viele berühmte Kriminelle wurden genauso gefasst, wegen einer Geschwindigkeitsübertretung oder irgendeinem kleinen Verkehrsdelikt. Vielleicht war er ja nur an seinen Tatorten sorgfältig, aber zu Hause total schlampig.«

»Das überzeugt mich nicht«, erwiderte Hunter mit einem Kopfschütteln. »Außerdem hat er mich während des gesamten Verhörs mit Detective angeredet.«

»Und was ist daran merkwürdig?«

»Der Kruzifix-Killer rief mich immer auf meinem Handy an, um mir den Ort mitzuteilen, wo wir die nächste Leiche finden würden. So haben wir sie überhaupt erst entdeckt. Ich war der Einzige, der Kontakt mit ihm hatte.«

»Warum gerade du?«

»Ich habe es nie herausgefunden, aber jedes Mal, wenn er mich anrief, nannte er mich bei meinem Vornamen. Er hat mich immer Robert genannt, nie Detective«, sagte Hunter und hielt erneut inne. Er war sich bewusst, dass er Garcia gleich eine Bombe in den Schoß werfen würde. »Aber das Entscheidende war seine Reaktion auf meine Frage nach dem Zeichen, das er auf den Handrücken der Opfer hinterlassen hatte. Er hat es hingenommen, hat irgendwas davon erzählt, das Zeichen des Herrn könnte sie erlösen oder so.«

»Genau, er war ein religiös motivierter Psychopath. Wo liegt das Problem?«

»Ich habe ihm das Symbol aufgemalt, das der Kruzifix-Killer benutzt hat, und ich bin mir sicher, dass er es nicht erkannte.«

»Er hat ein Kreuz nicht erkannt?«, fragte Garcia mit hochgezogenen Brauen.

»Der Kruzifix-Killer hat seinen Opfern nie ein Kreuz auf den linken Handrücken geritzt. Das war nur die Geschichte, die wir der Presse verkauften, um uns gegen Nachahmer zu wappnen.«

Garcia hielt instinktiv den Atem an, während er wartete, was als Nächstes kam. Eine Gänsehaut kroch ihm über den Rücken.

»In Wirklichkeit hat der Kruzifix-Killer ein seltsames Zeichen hinterlasen, eine Art Doppelkreuz, eines richtig herum, das andere auf dem Kopf stehend. Und er hat es ihnen in den Nacken geritzt.« Hunter zeigte zur Verdeutlichung auf seinen eigenen Nacken. »Das war sein wahres Erkennungszeichen.«

Für Garcia kam diese Eröffnung aus heiterem Himmel. Blitzartig sah er wieder die Frauenleiche in dem alten Holzhaus vor sich. Das gehäutete Gesicht. Das eingeritzte Zeichen im Genick. Das Erkennungszeichen des Kruzifix-Killers. »Das ist ein schlechter Witz, oder?« Garcia wandte für einen Moment den Blick von der Straße ab und schaute Hunter an.

»Pass auf!«, rief Hunter, da sie eben auf eine rote Ampel zufuhren. Garcia richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf die Straße und trat so scharf auf die Bremse, dass Hunter in seinem Sitz nach vorn geschleudert wurde wie ein Torpedo. Der Gurt zerrte ihn sofort wieder zurück, doch sein Kopf schlug heftig gegen die Kopfstütze.

»Verdammt! Jetzt ist mein Kopfweh wieder da. Besten Dank«, stöhnte Hunter und rieb sich mit beiden Händen die Schläfen.

Doch Hunters Kopfschmerzen kümmerten seinen Partner im Moment am allerwenigsten. Hunters Worte hallten ihm in den Ohren. »Und was bedeutet das? Dass jemand die tatsächliche Handschrift des Kruzifix-Killers herausgefunden hat und sie benutzt?«

»Das bezweifle ich. Nur eine Handvoll Leute wusste davon. Nur ein paar von uns im Morddezernat und Dr. Winston. Wir haben sämtliche Informationen über den Killer unter Verschluss gehalten. Das Symbol, das wir heute gesehen haben, ist exakt dasselbe.«

»Scheiße noch mal, soll das jetzt heißen, dass er aus dem Reich der Toten zurückgekehrt ist, oder was?«

»Was ich sagen will, ist: Mike Farloe war nicht der Kruzifix-Killer, wie ich vermutet habe. Der echte läuft immer noch da draußen herum.«

»Aber der Typ hat gestanden. Warum zum Teufel sollte er das tun, wenn er weiß, dass ihn dafür die Giftspritze erwartet?« Garcia schrie jetzt fast.

»Vielleicht wollte er den Ruhm, was weiß ich. Sieh mal, ich habe keinen Zweifel daran, dass Mike Farloe ein völlig durchgeknallter Typ war, ein religiöser Psychopath, er war nur nicht derjenige, den wir gesucht haben.«

»Aber wie zum Teufel ist dann das ganze Beweismaterial in seinen Wagen gelangt?«

»Keine Ahnung. Er wurde eben reingelegt.«

»Reingelegt? Aber der Einzige, der das getan haben könnte, wäre der Kruzifix-Killer selbst.«

»Genau.«

»Und warum dann jetzt? Warum sollte er ausgerechnet jetzt zurückkehren?«

»Das frage ich mich selbst schon die ganze Zeit«, gab Hunter zurück.

Garcia starrte Hunter regungslos an. Er brauchte Zeit, um das alles zu verdauen. Es erklärte natürlich Hunters Reaktion auf das eingeritzte Symbol im Nacken der Frau. War es tatsächlich möglich, dass der Kruzifix-Killer nie gefasst worden war? Dass er nach wie vor frei herumlief? Hatte der Staat einen Unschuldigen hingerichtet? Seit Mike Farloes Festnahme und Verurteilung hatte es keine weiteren Morde mehr gegeben – scheinbar eine weitere Bestätigung, dass er der Killer gewesen sein musste. Sogar Hunter hatte irgendwann angefangen, das zu glauben.

Sie schwiegen eine Weile. Hunter spürte, wie Garcia damit rang, all diese Informationen zu verarbeiten, zu verstehen, warum jemand ein Verbrechen gestand, das er gar nicht begangen hatte.

»Wenn wir es hier tatsächlich mit dem echten Kruzifix-Killer zu tun haben, werden wir es ziemlich bald herausfinden«, bemerkte Hunter.

»Ja? Und wie?«

»Nun, wenn es wirklich derselbe ist, dann wird zunächst einmal die Spurensicherung nichts finden. Wieder ein blitzblanker Tatort … Grün!«

»Was?«

»Die Ampel. Wir haben Grün.«

Garcia legte einen Gang ein und trat aufs Gas. Keiner sagte mehr ein Wort, bis sie Santa Monica erreichten.

Die Hideout Bar liegt ganz am Ende der West Channel Road, da wo der Strand beginnt. Santa Monica Beach ist praktisch gleich auf der anderen Straßenseite, was die Hideout Bar zu einem der beliebtesten Nachtclubs in der Westside Region macht. Garcia war erst ein einziges Mal dort gewesen. Wehende Vorhänge teilten den mit maritimen Motiven gestalteten Barbereich von der großen Lounge, in der überall Fotos von Santa Monica in den zwanziger Jahren hingen. Das großzügig ausgebaute Dachgeschoss verfügte über eine riesige Terrasse samt Liegestühlen. Das Hideout war vor allem bei jüngeren Leuten beliebt und garantiert nicht die Art von Bar, die Garcia mit Hunter in Verbindung gebracht hätte.

Hunters Wagen stand nur ein paar Meter vom Eingang entfernt. Garcia parkte direkt dahinter.

»Ich will noch mal einen Blick in das Holzhaus werfen, wenn die Spurensicherung fertig ist. Was meinst du?«, fragte Hunter und zog seine Wagenschlüssel aus der Jackentasche.

Garcia schaffte es nicht, Hunter anzusehen.

»Hey, Grünschnabel, alles okay?«

»Ja, ja. Alles okay«, antwortete Garcia schließlich. »Ja, gute Idee.«

Hunter stieg aus dem blitzblanken Honda Civic und öffnete die Tür seines alten, verbeulten Buick. Während er den Motor anließ, ging ihm ein einziger Gedanke durch den Kopf.

Sein erster Fall sollte nicht ausgerechnet das hier sein. 

Der Kruzifix-Killer
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