EINUNDVIERZIG

Peter schlug die Karte auf, strich sie glatt und breitete sie auf dem Tisch aus. Columbus lag in der Mitte des Staates, von einem dichten Autobahnnetz umgeben. Jede Menge Optionen, aber keine davon kam in Frage. Wenn die Quarantäne noch nicht beendet war, und er sah keinen Grund, weshalb sie aufgehoben worden sein sollte, würde man sie auf den großen Straßen anhalten und zum Umkehren zwingen. Doch er kannte noch eine wenig befahrene zweispurige Landstraße nach Norden, auf der sie vielleicht eine Chance hätten durchzukommen. Die Polizei konnte nicht überall sein. Schon gar nicht bei dem Notstand. Sie würde sich auf die 75 und 70, die 80 und die 90 konzentrieren. Eine unbedeutende Straße wie die 6 mussten sie links liegenlassen.

Ann kam herein. «Jacob schläft endlich.»

Die Straße führte um Bowling Green herum. Weiter nördlich ergaben sich zahlreiche Möglichkeiten. Die 6 zu nehmen bedeutete einen Umweg von gut 75 Meilen, aber sie würden durch eine Reihe von kleinen Ortschaften kommen, in denen sie auf noch kleinere Straßen ausweichen konnten, wenn das notwendig sein sollte.

«Ich hab den Mädchen gesagt, sie können mit meinen alten Farben malen.»

Er sah zu ihr auf, angenehm überrascht, und ließ seinen Blick dann zu den Mädchen wandern, die am Wohnzimmertisch knieten. «Schön zu sehen, dass sie sich mal vertragen.»

«Maddie malt ein Begrüßungsbild für dich.» Ann trat näher. «Was machst du da?»

«Ich muss mit dir reden.» Er sah, wie sie sich anspannte, und lächelte ihr aufmunternd zu, damit sie sich nicht gleich wieder Sorgen machte. Es war alles noch neu zwischen ihnen. Er klopfte auf den Stuhl neben sich. «Komm, setz dich zu mir.»

Sie rückte den Stuhl zurecht und nahm Platz. «Wozu brauchst du die Karte?»

Ihre Haare wellten sich sanft um ihr Gesicht. Wie seidig sie sich zwischen seinen Fingern angefühlt hatten. Sie bemerkte seinen Blick und wurde rot. «Peter.»

Er nahm ihre Hand und sagte mit großem Ernst: «Hier sind wir nicht mehr sicher.»

Zwischen ihren Augenbrauen bildete sich eine senkrechte Furche. «Du meinst in unserem Haus?»

«Es ist zu gefährlich, in einer so großen Stadt zu bleiben. Wir haben Glück gehabt, dass ich nicht krank geworden bin. Wir können nicht damit rechnen, dass es ein zweites Mal gutgeht.»

«Aber es scheint doch gerade wieder besser zu werden. Diese Männer haben gesagt, sie kommen von der Stadt. Das kann nur heißen, dass die Lage sich normalisiert.»

«Die Männer kamen von einem Unternehmen. Das zeigt höchstens, dass das System versagt hat.»

«Sie waren nicht von der Behörde?» Sie legte den Kopf schief. «Woher weißt du das?»

Er konnte ihr nicht sagen, dass sie Smiths und Libbys Leichnam zur Eisbahn geschafft hatten. Das Entsetzen in ihren Augen würde er nicht ertragen. Deshalb wechselte er das Thema. «Hör zu, Schatz», sagte er. «Wir haben keinen Strom. Der Polizeinotruf funktioniert nicht. Das Telefon auch nicht. Es wurden keine Lebensmittel abgeworfen, man sieht überhaupt keine Flugzeuge. Es gibt keine Post, keine Zeitungen, keine Müllabfuhr.»

«Aber wir kommen doch zurecht. Wir haben zu essen. Wir haben Wasser. Und außerdem, wo sollten wir denn hin?»

«In die alte Jagdhütte von meinem Dad.»

Sie biss sich auf die Unterlippe. Sie dachte nach. «In Michigan?»

«Es sind nur ungefähr zweihundert Meilen bis dahin. Das müsste in einem Tag zu schaffen sein. Mike sorgt immer dafür, dass Vorräte in der Hütte sind. Zusammen mit unseren Vorräten hier –»

Sie schüttelte den Kopf. «Wir haben nicht genug Benzin für die Strecke.»

«Das lässt sich bestimmt irgendwie lösen.»

«Es ist zu gefährlich. Ich will nicht, dass wir auf dem Weg liegenbleiben.»

«Die Hütte ist abgelegen. Es gibt meilenweit keine Nachbarn. Wir können Wasser aus dem See abkochen. Es gibt überall Feuerholz. Ich kann den Mädchen das Angeln beibringen. Wir können so lange da ausharren, wie es nötig ist.»

Sie sah sich in der Küche um. «Und wenn wir hier die Fenster zunageln? Nicht alle, bloß die hier unten. Und die Schiebetür. Das stört mich schon lange, wie leicht die gebaut ist. Da kann jeder einfach reinspazieren.»

Sie hörte nicht zu. Veränderungen waren ihr verhasst. Alles Unbekannte machte ihr Angst. Sie war nur ein einziges Mal ein größeres Risiko eingegangen, als sie hierhergezogen waren, und damals war sie vor etwas geflohen, nicht auf etwas Neues zugegangen. Er griff nach ihrer anderen Hand und hielt beide fest. Sie sah ihn an.

«Ann, du musst es verstehen. Hier ist nichts mehr, wie es war. Neulich Abend habe ich keinen einzigen Streifenwagen gesehen. Die Guarnieris sind bei lebendigem Leib in ihrem Haus verbrannt. Libby und Smith sind allein in ihrem Haus gestorben. Und Finn auch. Was soll werden, wenn es uns auch so ergeht? Wer würde Kate und Maddie und Jacob zu sich nehmen?» Er drückte ihre Hände fester. «Schatz, hier ist keiner mehr, der uns helfen kann. Weit und breit niemand.»

Einen Augenblick hatte er den Eindruck, es leuchte ihr ein, dann siegte ihre Angst. «Was ist mit meinen Eltern? Was ist, wenn sie mit Beth herkommen, und wir sind verschwunden?»

Er umschlang sie und zog sie dicht an sich. «Wir hinterlassen ihnen einen Brief.» Ihr Haar kitzelte ihn an der Wange. «Sie werden wissen, wo wir zu finden sind.»

«Zweihundert Meilen … man könnte uns das Auto klauen. Wir könnten einen Unfall haben. Wir könnten uns anstecken.»

Er presste sie fester an sich. «Wir haben keine Wahl.»

«Wann willst du losfahren?»

«Morgen, so früh es geht.»

 

«Wie groß ist Granddads Hütte denn?» Kate stand am Küchentisch, schüttelte Handtücher aus und legte sie zusammen. Im Hosenbund klemmte ihre Stoffeule. Vor zwei Monaten waren die Jeans so eng gewesen, dass nicht einmal ein Waschlappen in den Bund gepasst hätte.

«Sie ist ziemlich primitiv, aber es ist alles da, was man braucht.» Peter kniete vor der Kiste mit den Campingsachen und kramte das Zelt heraus. Das würden sie hierlassen müssen. Es war zu groß zum Mitnehmen, selbst für den Dachträger, den er bereits auf dem Minivan montiert hatte. Sie mussten sich auf das Allernotwendigste beschränken. Schon damit würde das Auto schwer beladen sein. «Es gibt einen Herd, einen Kamin, einen Esstisch, Etagenbetten.»

Kates Augen wurden schmal. «Gibt es auch eine Toilette?»

Er grinste. «Ja, klar, aber du wirst ein Stück laufen müssen, um hinzukommen.»

«Na toll. Wir werden leben wie die Höhlenmenschen.»

«Was ist mit einer Dusche?», fragte Maddie. «Die braucht sie nämlich auf jeden Fall.»

«Ach. Als ob du besser riechst als ich!»

«Woher soll ich das wissen? Meine Nase riecht schon lange bloß noch dich

«Halt’s Maul.»

«Und Mundgeruch hast du auch.»

Kate ballte die Fäuste, und Ann trat rasch zwischen ihre beiden Töchter. Vor ein paar Tagen war ihnen die Zahnpasta ausgegangen, und seitdem mischte Ann eine Paste aus Natron. Peter musste zugeben, dass sie nicht das Nonplusultra war. «Lass sie reden, Katytan. Ich rieche nichts.» Peter zwinkerte ihr zu. Maddie nahm die nächste Dose aus der Speisekammer und packte sie in die Papiertüte. «Jacob kommt doch mit, oder?», fragte sie Peter.

«Ja, klar.»

«Aber was ist, wenn Libby ihn suchen kommt?»

Ann und Peter wechselten einen Blick. «Wir lassen einen Brief für sie hier», sagte Ann. «Sie wird sich freuen, dass wir uns um Jacob kümmern.»

Sie würden nach Jacobs Verwandten suchen müssen. Libbys Eltern lebten in Arizona, fiel Peter ein, und sie hatte eine Schwester. Sobald sich die Lage besserte, würden sie Kontakt mit ihnen aufnehmen.

«Was ist mit Barney?», fragte Maddie. «Ihn müssen wir auch mitnehmen.»

Peter lächelte. «Aber natürlich, Kleines.»

Ann blickte von der Hausapotheke auf.

Peter zwinkerte ihr zu. Ihm war viel wohler, seitdem es klar war, dass sie von hier weggehen würden. Ihm war ein Stein vom Herzen gefallen. Eigentlich hätte er schon vor Wochen auf die Idee kommen sollen, in die Hütte zu fahren. «Er kann sich sein Futter im Wald suchen. Vielleicht fängt er uns sogar ab und zu mal ein Eichhörnchen.»

«Mann, Dad, das muss doch nicht sein», protestierte Kate.

«Igitt», machte Maddie.

Da war sein Angelkasten. Er klappte ihn auf, kontrollierte den Inhalt, klappte ihn wieder zu und stellte ihn zu den Angelruten. «Wir sollten auch Sonnencreme und Insektenspray mitnehmen.»

Maddie quiekte. «Iiih, gibt’s da Viecher?»

«Vielleicht ab und zu.» Peter rollte die Moskitonetze zusammen. Im Juli würden sie der stickigen Hütte entkommen und von Mücken unbehelligt auf der Veranda schlafen können. «Macht euch keine Sorgen. Ihr beide werdet die Hütte lieben. Euer Großvater ist mit mir und Onkel Mike dauernd da rausgefahren.»

«Wieso waren wir denn noch nie da?», fragte Kate.

Ann blieb an der Tür zum Hauswirtschaftsraum stehen und sah ihn an.

«Na ja», sagte Peter. «Ich war auch schon lange nicht mehr da.»

«Wieso denn nicht?», fragte Maddie.

Merkwürdig. Es war eine einfache Frage, aber es fiel ihm schwer, sie zu beantworten.

Ann stellte eine Flasche Insektenmittel auf den Tisch. «Euer Dad hatte keinen Spaß an der Jagd. Deshalb gab es keinen Grund für uns, dort hinzufahren.»

Kate sah ihre Eltern mit gerunzelter Stirn an. «War es nicht die Hütte, wo Granddad den Unfall hatte?»

Leise sagte Ann: «Richtig.»

So stand es auf dem Totenschein. Und so wollte es Peter glauben. Sein Bruder war anderer Ansicht. Ihr Vater sei zu erfahren gewesen, um in der Jagdsaison ohne seine orange Schutzweste loszugehen, meinte er, und es sei wohl kaum ein Zufall gewesen, dass bei ihrer Mutter gerade Alzheimer diagnostiziert worden war. Der alte Herr hat Schluss gemacht, Peter. Er hat sich aus der Affäre gezogen. Wie immer.

Ann legte Maddie eine Hand auf die Schulter. «Bist du mit der Speisekammer fertig, Schatz? Dann müsst ihr beide mir jetzt helfen, eure Klamotten rauszusuchen. Ein Koffer für jede.»

«Was ist mit Jacobs Kindersitz?», fragte Kate.

«Stimmt.» Ann legte ihr einen Arm um die Schultern und drückte sie zärtlich. «Gut, dass du daran denkst.»

Kate wurde rot.

Peter freute sich, dass sie alle vier so unbefangen miteinander umgingen. Endlich, nach all diesen Jahren, herrschte Harmonie zwischen ihnen. Er sah darin ein Geschenk, ein Zeichen, dass sein Entschluss, mit seiner Familie in die Hütte zu gehen, richtig war. Die gelöste Stimmung war ein Vorbote der guten Zeiten, die nun kommen würden.

 

Er lag noch lange wach, als alle schon schliefen, und betrachtete die Schatten, die das Mondlicht an die Decke malte. Er lauschte den gleichmäßigen Atemzügen von Ann, dem leisen Schnarchen von Kate, Jacobs gelegentlichem Wühlen. Maddie lag im Schlaf vollkommen still, so wie immer. Vielleicht hielt ihn das mal wieder wach – dass er nach ihrem Atem lauschte. Ach, Unfug. Maddie war jetzt zu groß, als dass ihm das noch nachhängen könnte. Er hatte andere Sorgen. Dieser Junge, zum Beispiel, in den Kate sich verliebt hatte. Wie hieß er noch? Er hatte einen komischen Namen. So was wie Beaver. Nein, das war es nicht. Scooter. Richtig. Scooter.

Wie würde Kate aus dieser schlimmen Zeit hervorgehen? Sie war auf dem Weg gewesen, ein typischer Teenager zu werden, mit allem, was dazugehörte. Sie kicherte, quatschte mit Freundinnen, hatte ständig ihre Frisur im Kopf, verknallte sich. Aber die Grippe hatte sie aus allem herausgerissen. Von Ann wusste er, dass Kates beste Freundin neulich nicht online gewesen war. Daraus ließ sich nur eines schließen. Wie viele ihrer Freunde waren noch umgekommen? Das würde sie erst nach und nach erfahren. Wahrscheinlich ahnte sie es bereits, obwohl sie nichts gesagt hatte. In der Hinsicht war Kate ihrer Mutter ähnlich. Sie hielt ihre Gefühle unter Verschluss. Was hatten die letzten Monate bewirkt? Würde sie durch die Katastrophe zu einer ganz anderen Frau heranwachsen als ohne diese einschneidenden Erlebnisse? Sie würden es nie erfahren.

Natürlich würde sich auch Maddie verändern, aber vermutlich weniger gravierend. Sie war erst acht. Vielleicht würde sie hinterher einfach zur Normalität zurückkehren, wie Kinder es manchmal machten, scheinbar ohne größere Probleme. Oder sie würde später Phobien oder Verhaltensweisen entwickeln, von denen sie nicht ahnte, dass sie auf diese Zeit in ihrem Leben zurückzuführen waren. Vielleicht würde sie Freundschaften scheuen, oder überhaupt emotionale Bindungen. Eine schreckliche Vorstellung. Maddie war die leidenschaftlichere seiner beiden Töchter, die nie genug vom Schmusen bekam, immer als Erste draußen bei ihm am Auto war, wenn er nach Hause zu Besuch kam.

Die Luft im Zimmer machte ihm zu schaffen. Er hatte sich zu dick zugedeckt und strampelte sich frei. Schon besser. Er drehte sich auf die Seite.

Jetzt sah er die Haustür undeutlich in der Dunkelheit hinter dem Flur. Es war eine hübsche Tür, mit schmalen geschliffenen Scheiben zu beiden Seiten und einem breiten Fenster darüber. Das Erste, was Ann und ihm an diesem Haus gefallen hatte, war die Helligkeit gewesen, die Art, wie überall Licht in die Zimmer fiel. Jetzt bedeuteten die vielen Fenster nur noch Gefahr. Es war gut, dass sie fortgingen. In der Hütte würden sie ungestört sein. Dorthin musste erst mal jemand finden. Und wenn doch einer kam, würde Barney Alarm schlagen.

Aber Ann hatte recht. Zweihundert Meilen waren weit. Unterwegs konnte ihnen alles Mögliche zustoßen. Zum ersten Mal seit dem Tod seines Vaters wünschte sich Peter, dass er sein Jagdgewehr noch hätte.

Im Zimmer war es stickig. Wahrscheinlich die Restwärme vom Kamin und zu viele Leute auf engem Raum. Er setzte sich auf. Vielleicht sollte er nach draußen gehen und ein bisschen frische Luft schnappen. Dann konnte er gleich mal nach dem Rechten sehen. Er machte ein paar Schritte auf die Haustür zu und sah, dass sie sperrangelweit offen stand. Wie konnte das sein? Er hatte das Schloss doch gestern Abend kontrolliert, mehrmals. Er blinzelte: Jetzt war sie wieder zu. Er musste sich in der Dunkelheit getäuscht haben. Anscheinend war er müder, als er gedacht hatte.

Er schloss die Tür auf und trat hinaus. Die kalte Luft tat gut. Sein Tag-und-Nacht-Rhythmus war ganz durcheinander. Er wollte sich einfach eine Weile vors Haus setzen und die Straße beobachten. Der Lastwagen und die drei Männer, die die Toten abholten, hatten ihn den ganzen Abend nicht losgelassen. Er wusste, dass man sie für die Transporte eingestellt hatte, aber er fragte sich, ob sie dabei nicht auch in Augenschein nahmen, in welche Häuser leicht einzusteigen war. Arbeit für die Stadt bei Tag. Arbeit in eigener Sache bei Nacht.

Er nahm auf der Bank Platz und lehnte sich zurück.

Dass er eingeschlafen war, merkte er erst, als sich etwas Nasskaltes in seine Hand presste. Er schlug die Augen auf und sah, dass Barney vor ihm saß und den Kopf auf seinen Schoß gelegt hatte. Die Sonne schien. Seine Beine waren von gelbem Licht überflutet.

«Wo kommst du denn her?» Peter rieb sich die Augen und stand auf.

In der Küche begrüßte ihn Ann mit einem Lächeln. «Na, du Schlafmütze. Warum bist du heute Nacht rausgegangen?» Sie trocknete sich die Hände am Geschirrtuch. Das schnelle Hin und Her des Handtuchs tat ihm in den Augen weh.

Kate blickte von ihrem Platz am Tisch auf. «Mom sagt, ich kann meinen Laptop nicht mitnehmen.»

«In der Hütte gibt’s keinen Strom», sagte Ann.

«Stimmt das?» Kate sah ihn vorwurfsvoll an.

Er wusste es gar nicht mehr. Er kramte in seinem Gedächtnis. Gab es elektrisches Licht? Stecker, zum Beispiel für einen Ventilator?

Jetzt redete Maddie. Er wandte sich ihr zu und sah, dass sie Jacob fütterte. Wieder schoss ihm ein Schmerz durch die Schläfen.

«Wir werden Dads Rechner haben», sagte Maddie. «Stell dich nicht so an, Kate.»

«O mein Gott. Weißt du überhaupt, wie blöde du bist?», höhnte Kate. «Dads Rechner wird auch nicht funktionieren.»

«Immer weißt du alles besser.»

«Stimmt doch, im Vergleich mit dir auf jeden Fall.» Kate ließ ihren Löffel laut klappernd in ihre Schüssel fallen.

Peter verzog das Gesicht vor Schmerz. «Wieso war Barney draußen vor dem Haus?»

«Keine Ahnung», sagte Ann. «Ich dachte, du hättest ihn gestern Abend in der Garage eingeschlossen. Willst du was essen?» Sie nahm eine Schüssel. «Peter?»

Er blinzelte. Die Bewegung tat in seinen Augen weh.

Ann sah ihn merkwürdig an. «Maddie und Kate.» Ihre Stimme schien von weit her zu kommen. «Ich möchte, dass ihr beide nach draußen geht. Und nehmt Jacob mit. Okay?»

Er blinzelte, der Schmerz war kaum auszuhalten. Nun war er mit Ann allein.

«Schatz, was ist mit dir?»

Nichts war mit ihm. Ihm ging es gut. Natürlich ging es ihm gut. Er hob einladend die Arme. Warum kam sie nicht zu ihm? Sie kam nicht näher, sie legte nicht den Kopf an seine Brust. Als er den Blick senkte, sah er, dass seine Arme sich nicht bewegt hatten. Sie hingen reglos an seinen Seiten.

Carla Buckley - Die Luft die du atmest
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