VIER
«Ich hasse, hasse, HASSE Tennis.» Kate warf sich auf den Beifahrersitz, schmiss ihren Schläger in den Fußraum und griff nach dem Gurt. Der glänzende Pferdeschwanz fiel ihr über die Schulter, die grünen Augen hatte sie sorgfältig mit Kajal betont. An ihren Ohrläppchen funkelten winzige rosa Ohrringe. Sie sah hinreißend aus, fand Ann. «Meine Rückhand ist die schlechteste von allen. Ich weiß nicht, warum du mich zwingst, da hinzugehen, Mom.»
Das konnte ja mal wieder heiter werden. Ann parkte aus und beschloss, erst mal einen leichten Ton anzuschlagen. «Weißt du, Kate, als Kleinkind hast du die Trotzphase übersprungen. Vielleicht hast du dir das alles für die Pubertät aufgespart.»
Maddie kicherte auf dem Rücksitz.
Kate machte ein böses Gesicht. «Mom, ich meine das ernst. Du zwingst mich andauernd zu Sachen, die ich nicht will.»
«Aber nicht zum Tennis. Dein Vater und ich haben lang und breit mit dir darüber geredet.» Ann hielt an einer roten Ampel und sah Kate an. «Du hast dich doch selbst für die Mannschaft gemeldet. Und Verpflichtungen, die man eingeht, muss man auch einhalten, das ist wichtig. Wir wollen nicht, dass du kneifst.»
«Du meinst, so wie du?»
Ann zuckte innerlich zusammen. Die Trennung machte ihnen allen zu schaffen. Kate starrte sie mit trotzig gerecktem Kinn an. Doch hinter der Auflehnung sah Ann ihre unglückliche kleine Tochter, die sich nach Geborgenheit sehnte. «Ach, Schatz.» Sie legte Kate eine Hand auf den Unterarm. «Das ist etwas ganz anderes.»
Kates Mundwinkel verzogen sich nach unten. Sie sah tiefbetrübt aus. Ann drückte ihren Arm fester. Wenn sie ihr doch bloß diese Last nehmen könnte!
Plötzlich glättete sich Kates Gesicht wieder. Sie entzog Ann ihren Arm und drehte sich zum Fenster. «Egal.»
Maddie meldete sich von hinten zu Wort: «Wir hatten heute ein Feuer in der Schule.»
«Ja, klar.» Kate verdrehte sich auf ihrem Sitz, um ihr Handy aus der Jeanstasche zu fischen.
«Doch, wirklich wahr. Frag Mom. Die Feuerwehr war da und alles.»
Kate sah fragend zu Ann.
Sie nickte. «Das stimmt. Es hat wirklich gebrannt. Zum Glück war es bloß ein kleines Feuer.»
Kate drehte sich zu Maddie um. «Dann ist also nicht die ganze Schule abgebrannt?»
Ann sah in den Rückspiegel. Maddie, die auf ihrem Sitz auf und ab gewippt war, hielt zögernd inne. «Nein.»
«Und ihr müsst morgen trotzdem zur Schule?»
«Ja … schon.»
«Dein Pech.»
Maddie verschränkte die Arme vor der Brust. «Früher bist du gern zur Schule gegangen.»
Das stimmt, dachte Ann bekümmert. Bis vor kurzem hatte Kate immer gute Noten mit nach Hause gebracht. Ihr Betragen war immer tadellos gewesen. Nie war Ann von einer Vertrauenslehrerin zu einem Gespräch gebeten worden, weil Kate ihre Hausarbeiten nicht machte. Bis jetzt. Gibt es bei Ihnen zu Hause etwas, was Kate belastet?, hatte die Lehrerin gefragt.
«Hört zu.» Ann bremste, um ein paar Teenager über die Straße zu lassen. «Was haltet ihr davon, wenn ich euch nächsten Mittwoch aus der Schule nehme? Ich dachte, wir könnten einen Tag eher zu Grandma und Granddad fahren.»
Maddie klatschte begeistert in die Hände. «O ja!»
«Musst du nicht arbeiten?», fragte Kate.
Sie klang spitz. Ann konnte das verstehen. Dass ihre Mutter wieder arbeitete, war auch so etwas, das sich ihrer Kontrolle entzog. «Ich habe schon mit deiner Klassenlehrerin gesprochen. Ihr schreibt an dem Tag keine Arbeit mehr und müsst auch nichts abgeben.» Die Teenager erreichten die andere Straßenseite. Ann gab Gas. «Es würde also gehen.»
Eine Melodie erklang. Kate klappte ihr Handy auf und begann zu tippen.
«Dad kommt nicht mit, oder?», fragte Maddie.
Ann seufzte. «Nein, Schatz. Dad kommt nicht mit.» Sie waren seit einem Jahr getrennt, lang genug, dass sich in ihrem Alltag allmählich neue Gewohnheiten eingeschliffen hatten, aber Maddie hörte nicht auf, die immer gleichen Fragen zu stellen. Verstand sie es wirklich nicht? Oder gab sie die Hoffnung einfach nicht auf? «Kate, wem simst du?»
Kates Daumen flogen über die winzige Tastatur. «Michele. Sie und ich versuchen, den längsten SMS-Rekord zu brechen.»
«Dann lass das jetzt. Das können wir uns nicht leisten.»
«Das geht schon.» Kate feixte. «Dad hat mein Limit aufgestockt.»
Ob das stimmte? Er hatte ihr kein Wort davon gesagt. «Seit wann?»
Kate zuckte die Achseln. «Weiß ich nicht mehr. Letzten Monat?»
Peter hätte das mit ihr besprechen müssen. Wenn Kate noch ausgiebiger als sonst mit ihrem Handy spielte, konnte das ihre Leistungen in der Schule noch mehr beeinträchtigen, deshalb hätte sich Ann dagegen ausgesprochen. Und genau deswegen hatte Peter auch nichts gesagt. Er ging Konflikten gern aus dem Weg.
«Ich habe vergessen, es dir zu sagen, Mom», sagte Maddie. «Hannah kann heute nicht mit mir spielen. Sie bekommt jetzt Klavierunterricht.»
«Ach so? Aber Hannahs Mutter und ich hatten doch eigentlich gedacht, dass ihr die Stunden zusammen nehmt.»
«Daraus wird dann wohl nichts.»
Ann hörte an Maddies Stimme, wie enttäuscht sie war. Ihr ging es nicht anders. «Das tut mir leid, mein Schatz. Ich hätte Rachel sagen müssen, wie viel uns daran liegt.»
Maddies Stimme war kaum mehr zu hören. «Macht nichts.»
«Vielleicht ist es noch nicht zu spät. Ich kann sie anrufen, sobald wir zu Hause sind, und –»
«Ist nicht so wichtig, vergiss es einfach.»
«Na ja, wir können wenigstens hören, ob Hannah morgen Zeit hat.»
«Morgen hat sie Karate.»
Auch darüber hatte sie mit Rachel gesprochen und war davon ausgegangen, dass die Mädchen zusammen hingehen würden. Vielleicht hatte Rachel es einfach vergessen. «Ich rufe sie nachher an.»
Ann bog in ihr Wohnviertel ein.
Mr. Finn war mal wieder mit seinem Hund unterwegs. Gestern Abend hatte er geklingelt, um Unterschriften zu sammeln, aber Ann hatte ihn mit der Ausrede abgewimmelt, dass sie gerade essen wollten. Er hatte angekündigt, es heute Abend noch einmal früher zu versuchen. Vielleicht würde sie diesmal eine Migräne vorschieben.
«Kate?», fragte Maddie.
«Was?»
«Würdest du lieber barfuß auf eine Nacktschnecke treten oder –»
«Nun sag schon.»
«– oder mit alten Leuten Bingo spielen?», beendete Maddie hastig ihre Frage.
Kate überlegte, wurde aber unterbrochen, als erneut eine Klingelmelodie durchs Auto tönte. Ernst wandte sie sich ihrem Handy zu und tippte rasch eine Antwort. «Wie alt?»
«Oma-alt.»
«Nacktschnecke. Auf jeden Fall.»
Ann lenkte den Wagen in die Garage und stellte den Motor aus. «Okay, ihr zwei. Jetzt macht schnell eure Hausarbeiten. Und Kate, keine SMS mehr.»
«Mom. Lass mich doch. Wir sind schon bei siebenundneunzig. Und das erst seit der sechsten Stunde.»
«Ihr habt während der Stunde gesimst? Und deine Lehrerin hat euch die Handys nicht abgenommen?»
Kate zuckte die Achseln. «Wir hatten eine Vertretung.»
«Hör zu, Kate. Du musst wirklich langsam etwas für deine Noten tun. Wenn du auf die High School kommst –»
«Schon gut. Ich hab’s verstanden.» Kate hielt ihr demonstrativ das Handy vor die Nase und drückte auf «Aus».
Ann ging nach der Post sehen. Der Briefkasten stand gähnend weit offen, sein Inhalt drohte, auf den Bürgersteig zu fallen. Ann hatte seit Tagen nicht daran gedacht, ihn zu leeren. Sie zerrte das viele Papier heraus und knallte die Klappe zu.
«Hallo.»
Libby kam mit holperndem Kinderwagen auf sie zugelaufen. Im Wagen lag Jacob, den Kopf zur Seite gedreht, die Augenlider halb zugefallen, die winzigen Finger um den Satinrand der gelben Decke geschlossen, mit der er zugedeckt war.
Einen Augenblick stockte ihr das Herz. Da lag er. Ihr kleiner William, mit dem kaum sichtbaren goldenen Schimmer auf dem kahlen Köpfchen, die Lippen geschürzt, als wollte er pusten, die Wangen vom Schlaf gerötet. Wie sehr sie sich danach sehnte, ihn in ihre Arme zu schließen und an ihre Schulter zu legen, seinen Schmetterlingsatem an ihrem Hals und das Auf und Ab seines kleinen kräftigen Rückens zu spüren. Doch natürlich lag nicht William im Kinderwagen, sondern Jacob, der Sohn ihrer besten Freundin.
«Guck ihn nicht so an. Er ist kein Engel.» Libby wischte sich mit einem Ärmel über die Stirn und lief weiter auf der Stelle. «Bei der Tagesmutter hat er den ganzen Tag geweint.»
«Immer noch mit dem Zahn zugange, hm?» Eine Windbö fegte über die Straße, und Ann zog ihre Wolljacke fester um sich.
«Er muss ja bald damit durch sein.» Libby griff nach der Wasserflasche am Lenker des Kinderwagens. «Hast du das mit dem H5N1 in Spanien gehört?»
Keiner redete mehr von Grippe. Das Wort war zu harmlos, weil es für Zeiten stand, in denen man allenfalls über Grippe nachdachte, wenn man selbst eine hatte. Jetzt sprach man von H5N1. «Das sind nur Einzelfälle.»
«Ja, aber es ist der dritte Ausbruch in diesem Monat.» Libby bog den Kopf nach hinten und trank.
«Na ja, um diese Jahreszeit ist es wohl unvermeidlich, dass es hier und da zu Ansteckungen kommt.»
«Und dass wir Alarmstufe 5 haben, macht dir keine Angst?» Libby wischte sich mit einer Hand einen Tropfen vom Kinn.
Doch, anfangs hatte ihr das Angst gemacht. Ann hatte sich wie alle anderen beeilt, Vorräte einzulagern. Sie hatte ihre Töchter gegen Grippe impfen lassen. Aber dann hatte sich die Lage wieder beruhigt. Die Ärzte in Übersee schafften es, die Einzelfälle zu isolieren. Überall auf der Welt arbeiteten die Wissenschaftler an einem Impfstoff. Nach und nach machten wieder andere Themen Schlagzeilen. Terrorismus in Japan. Zwei vermisste Touristen. Eine E.-coli-Epidemie. Alles ging wieder seinen gewohnten Gang, im Guten wie im Schlechten.
«Nein, eigentlich nicht. Erst wenn es größere, gleichzeitige Ausbrüche gibt, müssen wir uns Sorgen machen.»
Libby verzog das Gesicht. «Du klingst wie Peter.» Sie hatte den Satz kaum ausgesprochen, als sie selbst über ihre Bemerkung erschrak. Ann sah ihr an, wie peinlich es ihr war.
Drinnen klingelte das Telefon. «Geht eine von euch ran?», rief Ann.
«Ich», rief Maddie.
Ann schloss die Tür hinter sich, streifte die Schuhe ab und blätterte im Gehen die Post durch. Sie blieb bei einem dicken Umschlag von ihrer Anwältin hängen. «Hallo, Grandma», hörte sie Maddie sagen.
Normalerweise rief ihre Mutter nie um diese Zeit an. Vielleicht war etwas passiert. Ann lief rasch in die Küche. Dort ging Maddie mit dem schnurlosen Telefon ab und ab, während Kate über einem aufgeschlagenen Schulbuch am Tisch saß.
«Es hat richtig gebrannt», sagte Maddie gerade. «Mom hat Heyjin das Leben gerettet.» Pause. «Heyjin ist eine Neue in unserer Klasse. Aus Korea.» Sie lauschte. «Nein, aber eine der Pinnwände im Naturkunderaum ist geschmolzen.»
Ann streckte die Hand aus.
Maddie sagte: «Mom will dich sprechen. Ich hab dich lieb, Grandma. Bis bald.»
Ann nahm das Telefon. «Mom? Ist was mit Dad?»
«Nein, es geht ihm gut. Na ja, gestern hatte er Schwierigkeiten beim Atmen, aber der Arzt meinte, damit war zu rechnen. Er hat uns gleich drangenommen. Nett von ihm, oder?»
Wie immer faselte ihre Mutter vor sich hin, um niemanden zu beunruhigen.
Maddie setzte sich Kate gegenüber an den Küchentisch und griff nach ihrem Bleistift.
«Ja, das ist wirklich nett», sagte Ann. «Dann ist also alles in Ordnung?»
«Ja doch. Aber es klingt, als hättet ihr heute einiges mitgemacht.»
«Es hat nur eine Stunde gedauert. Dann war alles überstanden.»
«Maddie sagt, du hast ein Kind gerettet?»
«Ja.» Ann bemerkte, dass Maddie aufmerksam lauschte, mit zur Seite geneigtem Kopf und reglosem Bleistift. Sie ging nach draußen und schob die Glastür hinter sich zu. Die Fliesen unter ihren bloßen Füßen waren kalt. Die Aluminiumstühle standen noch um den Gartentisch. Die würde sie dieses Jahr alleine wegräumen müssen. Sie zog einen heran, setzte sich, legte die Post auf den Tisch und schlug die Beine unter, um ihre Füße zu wärmen. «Ein kleines Mädchen aus Korea. Sie hat eine Heidenangst davor, sich im Freien aufzuhalten. Sie befürchtet, sie könnte die Vogelgrippe bekommen wie ihr Vater.»
«Vogelgrippe! Hier?»
«Nein, nein. In Korea.»
«Ach, das arme kleine Ding. In Asien ist es schlimmer geworden, weißt du. Hat Peter was erzählt?»
«Mir nicht. Wir haben seit Wochen nichts mehr voneinander gehört.»
«Ich dachte, er hätte samstags immer die Mädchen?»
Das war eine formlose Abmachung. «Das hat die letzten Male nicht geklappt.»
«Wieso nicht? Die Mädchen müssen doch Zeit mit ihrem Vater verbringen.»
«Ich weiß, Mom. Natürlich sollten sie das. Aber in dieser Jahreszeit hat er immer so viel zu tun. Und die Mädchen haben auch ständig etwas vor. Maddie war zu einem Geburtstag eingeladen. Kate hatte ein Tennisturnier.»
«Hätte er da nicht mit hingehen können?»
«Das wollte Kate nicht.» Ann sah, wie Kate sich zurücklehnte und ihren iPod einstöpselte. «Sie macht harte Zeiten durch, Mom.»
«Ich weiß, und die Trennung von Peter macht es nicht leichter.» Anns Mutter seufzte. «Sie war immer sein kleines Mädchen.»
Ann sah blinzelnd zur Birke hinten im Garten. «Sag mir, dass sie es schaffen wird.»
«Aber natürlich wird sie’s schaffen. Sie ist ein so vernünftiges Mädchen. Das wird ihr helfen, mit ihren Problemen fertig zu werden. Und außerdem hat sie dich.» Ihre Mutter lachte leise. «Sie erinnert mich sehr an dich.»
«Kann sein, aber das solltest du ihr auf gar keinen Fall sagen.» Ann zog die Post zu sich heran und fischte den Umschlag von der Anwältin aus dem Haufen. Sie riss ihn mit dem Zeigefinger auf und nahm den dicken Blätterstapel heraus. Schweres Papier, eng mit kleiner Schrift bedruckt.
«Bestimmt leidet Peter auch furchtbar», sagte ihre Mutter. «Glaubst du nicht, er könnte vielleicht …?»
Ann starrte auf den Blätterstapel. «Nein, ich glaube nicht, dass er seine Meinung geändert hat.»
«Ich verstehe das einfach nicht. Ich weiß, dass er dich und eure Töchter liebt.»
Sein Versprechen, sie für immer zu lieben, hatte dann doch nicht ganz so lange gehalten. «Er liebt die Mädchen, aber … zwischen uns ist es aus.»
Am anderen Ende war es erneut still, diesmal länger. «Vielleicht könntest du –»
Sie wollte sich nicht schon wieder anhören, dass sie zur Beratung gehen sollte. «Ich muss Schluss machen, Mom. Das Abendessen wartet. Grüß Dad von mir.»
«Gut, Schatz. Ich richte es aus. Ich rufe morgen wieder an.»
«Gut. Ich hab euch lieb.»
Ann legte das Telefon auf den Tisch und blätterte die Papiere durch. An den Rändern steckten pinkfarbene Post-its wie kleine Fähnchen. HIER UNTERSCHREIBEN. HIER ABZEICHNEN. Der Beweis, wie ernst es Peter war.
Für ihn ging das Leben ohne William weiter. Nur sie war noch immer in jenem grellen, überhitzten Krankenhauszimmer gefangen, in dem sie vor zehn Jahren die Fragen einer Sozialarbeiterin zu beantworten versuchte. Die Pille, die man ihr verabreicht hatte, bewirkte, dass die Frau ständig vor ihren Augen verschwamm. Sie trug braune Schuhe und ein blaues Kostüm. Ihre Bluse klaffte am Busen. Die kleine Kate schlief auf Peters Schoß und hatte Schluckauf, ihr kleines Gesicht war tränenverschmiert. Die Sozialarbeiterin redete unablässig auf sie ein, mit zähflüssigem Südstaatenakzent. Die Vokale in «Baby» klangen bei ihr ganz weich. Bay-biie, Bay-biie. Als sie aufstand und nach Kate griff, sprang Ann hastig auf. Sie konnte dieser Person, dieser Fremden, die sich nicht einmal die Bluse richtig zuknöpfen konnte, doch nicht ihr Kind überlassen.
Doch Peter hatte ihr Kate gegeben. «Wir haben keine Wahl, Ann.» Es war der erste Schritt von ihr fort gewesen.
Sie nahm einen Kuli aus der Tasche, glättete die Papiere auf dem harten Glastisch und unterschrieb neben sämtlichen Post-it-Pfeilen, vom ersten bis zum letzten. Mit solchem Druck, dass sich die Unterschrift noch auf den nächsten Seiten abzeichnete.
Peter hatte die Vergangenheit hinter sich gelassen.
Sie wusste, sie würde es niemals tun können.