Wolken
Einsam? Hässlich? Schüchtern?
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Mit einem Wort: Erleben Sie die Liebe!
Love Links® ist ein Produkt von MAYA™
Nein zu Teledrogen - eine Initiative von MAYA™
Sie ist jung, schön, sehr schüchtern und heißt Jennifer. Seit etwa fünfzig Stunden bemüht sich Wilbur, sie »zu beschlagen«, wie er sich ausdrückt. Sie beschlagen bedeutet, mit ihr zu schlafen. Natürlich nicht in der niederen Wirklichkeit - Wilbur hat im richtigen Leben noch nie mit einer Frau geschlafen. Es wäre zu gefährlich, angesichts der vielen Krankheiten und mutierten Viren. Außerdem scheut er sich vor dem Unvorhersehbaren und Unerwarteten. Und welches Mädchen würde sich in der Wirklichkeit schon mit Wilbur abgeben wollen?
Doch in der virtuellen Realität ist Wil ein unverbesserlicher Aufreißer, ein Fuchs im Hühnerstall von Love Links. Und seine Beute ist beeindruckend: nicht weniger als sechzig Mädchen in zwei Jahren, darunter mehrere Schauspielerinnen, Top-Models und Stars des virtuellen Raums. Und das, obwohl ihn Mädchen, die es ihm allzu leicht machen und sich im Handumdrehen vor ihm ausziehen, überhaupt nicht interessieren. Was ihn vor allen Dingen anmacht, ist die Eroberung. Er trifft sich gern mit jungen Damen, die als schwierig gelten, macht ihnen geduldig und mit viel Leidenschaft den Hof, entfaltet seine Verführungskünste, und schließlich »beschlägt« er sie, um sie danach wegen einer anderen zu verlassen.
Wilburs größter Trumpf ist sein Avatar, den er mit viel Fingerspitzengefühl aus hunderttausend Gesichtern und fünfzehntausend verfügbaren Körpern zusammengestellt hat. Herausgekommen ist eine einzigartige Komposition, eine ganz besondere Mischung. Sein Avatar hat halblanges, leicht kupferfarben schimmerndes Haar, eine sonnengebräunte Haut, Gesichtszüge, die er teilweise bei den Filipinos, teilweise bei den Massai entlehnt hat, ein grünes und ein blaues Auge und einen Schönheitsfleck im Mundwinkel. Er weiß, dass solche kleinen Fehler sehr verführerisch wirken können; ein perfektes Gesicht ist nicht erotisch. Was die Auswahl des Körpers angeht, so hat er nicht auf die derzeitig herrschende Mode der Gewichthebertypen gesetzt, sondern sich mit langen, geschmeidigen Gliedmaßen und einem jugendlichen Aussehen ausgestattet, die Grazie und Harmonie mit dem Eindruck von Kraft und Macht vereinen. Kleidung steht bei MAYA unbegrenzt zur Verfügung, und Wilbur passt sich meist dem Geschmack seiner jeweiligen Eroberung an. Jennifer bevorzugt den Ninja-Stil, was für Wilbur eine Tunika aus mit japanischen Schriftzeichen bestickter, roter Seide, eine weite, schwarze Dreiviertelhose und weiche schwarze Schuhe bedeutet.
Jennifer trägt ein Bustier aus weißer Spitze, eine naturweiße Pluderhose, hübsch gemusterte Lederpantöffelchen und eine rosa Perle im Bauchnabel. Ein fuchsiafarbenes Bandana hält ihre blonden Haare zusammen und enthüllt zierliche, mit Ringen geschmückte Ohrläppchen. Sie hat sich einen ausgesprochen nordischen Typ ausgesucht - große, unschuldig dreinblickende blaue Augen, eine extrem helle Haut, rosige geschürzte Lippen, ein eigensinniges Kinn und eine zarte Nase in einem ovalen Gesicht. Die Rundungen ihres Körpers sind vollendet, doch wie sollte es in der virtuellen Realität auch anders sein?
Hand in Hand gehen Wil und Jennifer über eine samtweiche grüne, mit mehrfarbigen Gänseblümchen gesprenkelte Wiese, an deren Rand ein Wald aus bemoosten Eichen aufragt, der sich bis in ein lauschiges Tal mit einem kristallklaren, von blühendem Weißdorn gesäumten Bach erstreckt. Jenseits davon liegt eine heitere Landschaft mit sanften Hügeln und baumbestandenen Tälern im goldenen Sonnenlicht. Bunte Schmetterlinge tanzen von Blüte zu Blüte, Vögel zwitschern, und Grillen zirpen. Es ist ein wundervoller Frühlingstag, der zum Nichtstun und zum Schäkern einlädt. Glücklich lächelt Jennifer den Spatzen zu, die ohne jede Scheu um sie herumflattern. Wil denkt, dass es langsam an der Zeit ist, die letzte Bastion zu nehmen.
»Wie schön es hier ist, Wilbur«, ruft Jennifer und klatscht in die Hände. »Hier bin ich noch nie gewesen.«
»Ich kann dir noch viel romantischere Stellen zeigen«, lächelt er und streicht ihr leicht über das seidige Haar.
»Ach nein, ich möchte noch ein wenig bleiben.«
Eine Meise setzt sich auf ihre Schulter. Jennifer küsst sie vorsichtig auf ihr Federhäubchen. Die Meise lächelt sie an - zumindest erweckt sie den Eindruck. Wil ist nicht ganz zufrieden. Beim nächsten Mal würde er die Vögel etwas scheuer programmieren, um seine Eroberung nicht zu sehr abzulenken. Piepsend fliegt die Meise davon. Mit plötzlich ernst gewordener Miene wendet Jennifer sich Wilbur
»Wenn man das Glück hat, solche Augenblicke genießen zu dürfen, dann kann man kaum mehr glauben, dass das wahre Leben so verkommen ist.«
Er greift nach ihren Händen und schenkt ihr sein betörendstes Lächeln.
»Jennifer, meine Süße, warum sollten wir uns mit der Realität beschäftigen? Hier ist alles heiter, alles lädt uns ein. Findest du nicht, dass diese Blumenwiese wie geschaffen ist, sich darin niederzulegen?«
»Sich niederzulegen?«
Das junge Mädchen runzelt die zarten Augenbrauen. Langsam, mahnt sich Wilbur.
»Natürlich! Mit einem Grashalm zwischen den Lippen kann man den Vögeln lauschen oder die Wolken vorbeiziehen sehen. Ist dir schon einmal aufgefallen, dass manche Wolken ganz außergewöhnliche Formen haben?«
Jennifer hebt die Augen zum Himmel.
»Hier sind keine Wolken.«
Mit dem rechten Auge klickt Wil diskret auf die Option Wolken, wählt Kumulus und dann Sofort.
»Aber sicher! Sieh doch!«
Hübsche flockige Wölkchen segeln langsam über hundertjährige Eichen hinweg. Ihre Formen entstehen im Zufallsgenerator; eine sieht tatsächlich aus wie ein rundliches Hinterteil.
»Oh!«, ruft Jennifer.
Sie wird rot und schlägt sich eine Hand vor den Mund, um nicht loszuprusten. Wilbur lacht offen, sowohl über seine Befangenheit als auch über den Streich der Software. Er greift wieder nach der Hand seiner Eroberung und zieht sie mit sich ins Gras hinunter. Ein Teppich aus weichem Moos bedeckt einen runden Felsbrocken, der dort bewusst als Kopfstütze liegt.
Sie strecken sich auf dem Moos aus. Wils Arm schiebt sich unter Jennifers Nacken, seine andere Hand streicht ihr zärtlich über die Schulter. Sie tut, als wolle sie wieder aufstehen, bleibt dann aber doch liegen und betrachtet verträumt lächelnd die langsam dahintreibenden Wolken. Wilbur kocht zwar innerlich, lässt sich aber nach außen hin nichts anmerken. Weit weg, irgendwo anders, in seinem in der Realität vergessenen Körper spürt er eine schmerzhafte Erektion.
»Ich bin so glücklich«, seufzt Jennifer. »So etwas ist mir nicht mehr passiert, seit…«
»Pst«, murmelt Wilbur. Er richtet sich halb auf und legt ihr einen Finger auf die Lippen. »Wir sind jetzt und hier. Lass uns den Augenblick genießen.«
Er beugt sich über sie. Jennifer öffnet die großen Augen, die zwar erstaunt wirken, ihn im Grunde aber locken. Ihre Lippen begegnen sich, öffnen sich sanft und warm, ihre Zungen kosten einander zum ersten Mal. Wil hat darauf geachtet, die Option Sensibilität seines Avatars mit besonderer Sorgfalt zu wählen. Jennifer legt ihm die Arme um den Hals. Die zarten Finger des jungen Mädchens fahren durch Wils kupferfarbenes Haar. Endlich, jubiliert er innerlich, endlich! Fünfzig ununterbrochene Stunden hat es gedauert, aber jetzt habe ich sie da, wo ich sie haben wollte. Ihr Kuss wird immer ungestümer. Wil streichelt mit seiner freien Hand über Jennifers nackten Bauch, ehe er sie unter das Bustier gleiten lässt. Jennifer erstarrt.
»Wilbur, bitte!«
»Was denn, mein Liebling?«
»Ich …« Sie errötet. »Ich habe das noch nie gemacht.«
»Oh!« Eine Jungfrau! Das ist ja unglaublich! »Keine Angst, meine Geliebte. Es ist das süßeste Vergnügen, das du dir vorstellen kannst.«
Seine Hand gleitet erneut unter die Spitzen. Leidenschaftlich küsst er Jennifers Lippe. Sie zittert.
Wichtige Nachricht von MAYA - Dringlichkeitsstufe 1
Mist!, begehrt Wil innerlich auf. Doch nicht ausgerechnet jetzt! Er streichelt Jennifers Busen und kitzelt die hart aufgerichtete Brustwarze. Ein ausgezeichneter Avatar, der sensibel auf Stimulation reagiert, registriert er zufrieden. Doch die Nachricht von MAYA, die unten in seinem Blickfeld aufblinkt, stört ihn. Es scheint sich um eine persönliche Nachricht zu handeln, die Jennifer nicht erhalten hat. Mit geschlossenen Augen, halb geöffneten Lippen und stoßweise atmend ist sie dabei, die Freuden der Sexualität für sich zu entdecken. Genau wie er selbst ist sie wahrscheinlich entweder mit einer Manside oder einem Sensornetz ausgestattet. Beide Hilfsmittel können ihnen als Feedback alle in der virtuellen Realität erlebten Gefühle übermitteln. Das hast du wohl nicht erwartet, du kleine Genießerin? Aber nur zum Schwatzen braucht man keine Manside.
Achtung! Sicherheitswarnung! MAYA fordert Sie auf, sofort alle Aktivitäten einzustellen!
Später, MAYA. Mist!
Wil und Jennifer rollen sich im Moos und bedecken sich mit Küssen. Wils Hand knetet Jennifers Brüste. Er hat nicht einmal bemerkt, wann sie ihr Bustier ausgezogen hat. Er küsst ihre Rundungen, er leckt sie, arbeitet sich zu ihrem Bauch vor, saugt an der rosa Perle …
Äußerst wichtiger Hinweis! Dringlichkeitsstufe 1 + +
MAYA fordert Sie auf, Ihr Login einzugeben.
Beenden Sie umgehend jegliche Aktivität!
Später, habe ich gesagt! Während seine Hand sich langsam unter Jennifers Pumphose vortastet und Jennifer noch ein wenig zögernd seine Lenden streichelt, ruft Wilbur mit dem linken Auge ein schwarz heruntergeladenes Dienstprogramm seiner Manside auf, das ihm nicht nur gestattet, seinen Zeitrahmen unbegrenzt zu verlängern - was er schon lange tut -, sondern auch den Kontakt zu MAYA zu unterbrechen und seine Internetpräsenz zu vertuschen. Es ist ein nützliches kleines Hackerprogramm, aber ebenso illegal wie die Teledroge Zipzap, die er sich regelmäßig herunterlädt, um durchzuhalten.
Ein Klick mit dem rechten Auge, und die Nachricht von MAYA verschwindet.
»Wilbur … nein … ich … Oh!«
Jennifers Geschlecht ist geschmeidig, seidig, feucht und warm unter seinen Fingern. Eine echte Qualitäts-Manside, denkt Wil anerkennend. Sie überträgt sogar Körpersekrete. Wahrscheinlich von Virtual Life oder Hyperreal. Die junge Dame scheint nicht ganz mittellos zu sein. Nun gut, dann soll sie für ihr Geld auch etwas bekommen!
Jennifer fürchtet sich, ihre Pumphose abzulegen, oder hat vielleicht vergessen, wie es geht. Umso besser, freut sich Wilbur. Seine Eroberung sogar entkleiden zu dürfen ist in der virtuellen Realität zu einem viel zu seltenen Erlebnis geworden, weil man sich dort üblicherweise mit einem Wimpernschlag an-und auszieht. Wilbur lässt das Stück Stoff an ihr heruntergleiten - Jennifer windet sich ein wenig und wehrt sich schwach - und enthüllt den Schatz, den er seit fünfzig Stunden begehrt. Er ist lieblich, rosig und feucht in blonde Löckchen und zwischen langen, seidigen Tänzerinnenschenkeln eingebettet. Mit einem Klick entfernt Wil seine eigene Kleidung. Die Größe seines Gliedes beeindruckt Jennifer, doch seine jugendliche Gestalt beruhigt sie. Sie wagt es, ihn vorsichtig mit den Fingern zu liebkosen. Plötzlich ist alle Zurückhaltung dahin. Sie umfasst das Objekt ihrer Begierde und steckt es sich gierig tief in den Mund. Meine Güte, für eine Jungfrau bist du ganz schön geschickt!
Tatsächlich stellt sich Jennifer als unersättliche Gespielin heraus. In der virtuellen Realität gibt es weder Versagen noch Müdigkeit oder gereizte Schleimhäute, noch nicht einmal eine andere Befriedigung als die rein geistige. Und das Zipzap verstärkt das Vergnügen noch. Wilbur bietet sein gesamtes Talent auf, stillt seine eigenen Bedürfnisse und die seiner Geliebten und lässt sie auf den Wellen ihres Orgasmus geradezu surfen. Er ergießt sich mehrmals in seine Manside, da unten, in einer anderen Welt; doch das beruhigt ihn nicht. Erneut bestürmt er seine Eroberung …
Und plötzlich ist alles verschwunden. Totale Schwärze.