22. Kapitel
Während die neuen Formationen in Position gingen, verspürte Ben ein neuerliches Zupfen an dem Netz aus Machtenergie. Dyon und mehrere der Hexen fühlten es ebenfalls. Er sah, wie sie himmelwärts schauten, hob die Stimme und musste keinen Machtimpuls hinter seine Worte legen, um sich Gehör zu verschaffen: »Haltet euch bereit, sie kommen!«
Sie kamen, und diesmal mit größerer Zahl. Fünf Rancoren donnerten auf den Südwesthang zu, zwei weitere in Richtung der drei anderen erklimmbaren Hänge. Sogleich wurden sie von Blasterfeuer erhellt, sowohl von Treffern als auch von Fehlschüssen, doch ihre schiere Kraft und Masse sowie die schützende Wirkung der Lederstücke, die auf ihnen drapiert waren, sorgten dafür, dass die Blastersalven sie wieder nicht verlangsamten. Jedes der elf Monster erreichte den Fuß des Hügels und kletterte mit erschreckendem Tempo nach oben.
Direkt unter Ben leuchtete Lukes Lichtschwert auf. Als der mittlere Rancor es erreichte, schwang die Klinge vor und zurück, so schnell geführte Hiebe, dass sie in Bens Blickfeld miteinander verschmolzen. Der Rancor rutschte sogleich ab und glitt brüllend den Hang wieder hinunter. Die anderen vier waren allerdings jetzt vorbei und erreichten den Gipfel.
Rings um Ben peitschten Wirbelwinde. Er konnte die Machtenergie darin spüren. Sie jagten an ihm vorbei, schüttelten ihn durch, und als die vier Rancorschädel über dem Kamm auftauchten, strömten die Winde heulend in sie hinein.
Ein Rancor verlor das Gleichgewicht und stürzte ab. Die anderen drei, ruhiger und kräftiger, richteten sich auf und stürzten sich ungeachtet der wilden Angriffe von den Speerkämpfern der beiden Clans auf die Menschen.
Ben aktivierte sein Lichtschwert und stürzte sich ins Getümmel. Mit einem Machtsprung setzte er ein gutes Stück über die Reihen der Krieger hinweg, huschte flink zwischen erhobenen Speeren hindurch und landete direkt vor dem Rancor in der Mitte.
Das Ungetüm war gerade dabei, eine Speerkämpferin der Herabregnenden Blätter um die Hüfte zu packen. Ben schlug mit seinem Lichtschwert zu und erwischte das Ding am Handgelenk.
Die Haut schwärzte sich und platzte auf. Die Wunde wurde sofort kauterisiert. Das Biest heulte und ließ die Frau fallen, die sich sogleich auf die Füße rollte und ihren Speer erneut in Anschlag brachte.
Der Rancor hieb mit seiner anderen Hand nach Ben. Er sprang mit einem Vorwärtssalto über den plumpen Angriff hinweg. Als seine Füße die Brust des Rancors berührten, schlug er danach und stieß sich wieder ab. Er segelte mit einem Rückwärtssalto in die entgegengesetzte Richtung und landete wieder genau an der Stelle, wo er bloß einen Moment zuvor gestanden hatte.
Der Rancor umklammerte seine Brust, heulte und taumelte nach hinten. Ben musste nicht auf irgendwelche Machttricks zurückgreifen, um sich dieses Ungetüm vom Hals zu schaffen.
Gedankenlos wich es einen Schritt zu weit zurück, sodass sein Bein über den Rand hinaus ins Nichts trat. Die Miene des Monsters wandelte sich von Schmerz und Wut zu Bestürzung, als es mit um sich schlagenden Armen in die Tiefe stürzte. Ben hörte, wie das Biest den Hang hinunterkrachte. Er machte sich keine Sorgen um seinen Vater, der keinerlei Schwierigkeiten haben würde, einem fallenden Rancor auszuweichen.
Damit blieben drei Biester übrig, zwei zu seiner Linken und eins zu seiner Rechten. Er entschied sich für das rechte. Wenn er das Vieh zum Zurückweichen zwingen konnte, konnten die Clan-Mitglieder über diese Flanke vorrücken und ihre Bemühungen auf die beiden übrigen Rancoren konzentrieren.
Als er sich auf einen Sprung vorbereitete, um über die Speerkämpfer in dieser Richtung hinwegzusetzen, sah er, wie der Rancor einen Mann von den Zerbrochenen Säulen packte, ihn gerade lange genug schüttelte, um dem Kreischen des Mannes ein Ende zu bereiten, und den Leichnam dann in die Dunkelheit hinausschleuderte, weit weg vom Hügel.
Ben zog eine Grimasse und sprang. Seine Füße landeten auf den Schultern eines Kriegers – Drola, glaubte er –, und dort balancierte er eine Sekunde lang, als die Pranke des Rancors auf den Krieger herniedersauste. Ben schlug zu, traf den Rancor an den Häuten zwischen Daumen und Zeigefinger und schlitzte sie bis hinunter zum Handgelenk der Bestie auf. Der Rancor schrie, der Lärm so schrill und laut wie eine Dampfpfeife, und wich einen Schritt zurück.
Ben setzte seine Vorwärtsbewegung fort und landete mit einem Salto vor Drola. »Speere, jetzt alle zusammen!«
Die Krieger stürmten nach vorn, Männer und Frauen, um den Rancor gleichzeitig vom Kopf bis zu den Knien überall am Körper zu treffen. Nicht alle Treffer durchdrangen den Lederpanzer oder seine Haut, doch jeder einzelne gab kinetische Energie weiter. Der Rancor torkelte zurück, fiel auf sein Hinterteil – und stellte fest, dass sein Schwerpunkt einen guten Meter zu weit über den Rand des Hügels hinausragte. Er stürzte ebenfalls in die Dunkelheit, und Ben und die Krieger hörten, wie er den Hang hinunterdonnerte.
Ben drehte sich um. Die anderen beiden Rancoren auf dem Südwestkamm wurden attackiert und von einer Kombination aus gewaltigen Speerangriffen und Windböen von den Hexen zurückgedrängt. Anderswo auf der Hügelspitze versammelten sich Dathomiri-Männer und -Frauen, legten provisorische Verbände an, knieten über den Toten und Schwerverletzten. Die Rancoren, die die steileren Hänge attackiert hatten, waren bereits erledigt.
Tote und Schwerverletzte – Ben zählte mindestens zwanzig Dathomiri, die reglos am Boden lagen oder sich so kraftlos bewegten, dass sie zweifellos nicht imstande sein würden, den Kampf fortzusetzen.
Das waren acht bis zehn Prozent der aktiven Kämpfer. Nicht gut. Er suchte nach Firen, die zusammen mit den Hexen der Herabregnenden Blätter beim Südwestkamm stand. »Wie viele der Rancoren wurden außer Gefecht gesetzt?«
Sie schüttelte den Kopf. »Vielleicht einer.«
»Du machst wohl Witze!«
»Beim ersten Mal haben uns fünf angegriffen, und fünf sind in den Wald zurückgekehrt.
Beim zweiten Mal waren es elf – alles neue, denke ich –, die sich auf uns gestürzt haben, und elf kehrten in den Wald zurück. Einer ist gekrochen und musste von zwei anderen mitgeschleppt werden, sodass die Möglichkeit besteht, dass er nicht mehr an der Schlacht teilnimmt. Aber selbst jetzt werden die Nachtschwestern – wenn sie denselben Gewohnheiten folgen wie wir – ihre Fähigkeiten und ihre Zauber einsetzen, um ihre Rancoren zu verbinden und zu heilen, um ihren Kampfgeist zu steigern und ihre Zerstörungsinstinkte anzuheizen.«
»Wo sind unsere Rancoren?« Das war Drola. Zorn und sogar Argwohn lagen in seiner Stimme.
»Mit unsere meinst du wohl die der Herabregnenden Blätter.« Firen warf dem Krieger der Zerbrochenen Säulen einen hässlichen Blick zu. »Deine Männer haben keine eigenen. Wir haben unsere Rancoren freigelassen, um zu grasen, bevor wir auf den Hügel kamen. Weil sie hier zu viel Platz weggenommen, zu viel Nahrung und Wasser verbraucht hätten. Unsere … sind vermutlich weit von hier entfernt oder gehören womöglich zu denen, auch wenn ich bislang keinen wiedererkannt habe.«
Drola nickte. »Wie praktisch, dass wir unserer besten Waffe gegen die Rancoren beraubt sind.«
»Wir konnten nicht wissen, dass sie uns mit Rancoren angreifen würden!« Firens Hand ballte sich zur Faust. Kleine Funken, die wie Blitze aussahen, tanzten darum herum, die zischende und knisternde Laute machten.
»Hört auf damit!« Kaminne drängte sich zwischen Firen und Drola. »Falls ihr nichts vorzubringen habt, das unsere Situation verbessert, dann habt ihr nichts zu sagen.« Sie sah zwischen ihnen hin und her, und beide blickten abwechselnd zu Boden.
»Nachtschwester!« Nicht einer, sondern viele Rufe gingen von den Kriegern am
Südwesthang aus. Als er sich durch die Menge in diese Richtung drängte, sah Ben, wie mehrere Dathomiri Blaster hoben.
Als er zur Kante gelangte, konnte er ihr Ziel ausmachen. Ein einzelner, menschengroßer Schatten war aus dem Waldrand aufgetaucht und ging jetzt auf den Hügel zu. Es war eine Frau. Sie hielt einen glänzenden Stab in der Hand, der größer war als sie selbst.
»Wartet!« Das war Tasander, der so ruhig war, dass er beinahe desinteressiert wirkte. »Sie trägt den weißen Speer.«
Ben warf ihm einen neugierigen Blick zu. »Ist das so was wie ein Symbol für einen vorübergehenden Waffenstillstand?«
Tasander nickte. »Nicht einmal Nachtschwestern greifen den Träger des weißen Speers an – jedenfalls nicht, soweit irgendwer wüsste –, weil sie sich dann nie wieder in Sicherheit wiegen könnten, wenn sie selbst einen trügen.«
Die Nachtschwester marschierte zum Fuß des Hangs und blieb dort stehen, wo die Erde größtenteils dem Gestein wich. Sie rammte die Spitze des Speers in den Boden, drehte sich dann um und kehrte mit so langsamen Schritten in den Wald zurück, dass es beinahe beleidigend wirkte.
Ben machte eine Bewegung auf dem Hang aus – die weiße Kleidung seines Vaters sorgte dafür, dass er undeutlich zu sehen war. Luke stieg zu dem Speer hinab.
Ben kletterte ebenfalls den Hang hinunter, um sich im Dunkeln vorsichtig seinen Weg zwischen Gesteinsbrocken und Felswänden hindurchzubahnen. Als er schließlich auf halber Höhe anlangte, war Luke bereits wieder nach oben geklettert. Er hielt den Speer in Händen. »Wie geht’s dir, Dad?«
»Bloß ein weiterer, ganz gewöhnlicher Tag im Tempel.« Luke wirkte weder verletzt noch außer Atem. Tatsächlich hatte er sich nicht einmal schmutzig gemacht. Er hielt Ben das Knaufende des Speers hin. »Da hängt eine Notiz dran.«
Ben wickelte sie vom Speerkolben ab. Es handelte sich nicht um ein Stück Flimsiplast, sondern um gegerbte Tierhaut, auf die in kruden Blockbuchstaben auf Aurebesh Worte gemalt worden waren – der klebrigen Feuchtigkeit der Farbe nach zu urteilen erst vor Kurzem.
Die Botschaft lautete:
An die Schwestern der Herabregnenden Blätter
Tötet, versklavt oder vertreibt die Männer bei euch, und der Zwist zwischen uns findet ein Ende. Tut ihr das nicht, werdet ihr alle mit ihnen sterben.
Das schwören wir alle, die Schwestern der Nacht.
Ben zeigte sie seinem Vater. »Gar nicht schlecht. Keine Schreibfehler. Ich glaube, sie haben ein Lineal benutzt, damit die Zeilen gerade werden, wie ein Schulanfänger.«
Luke warf einen Blick den Hügel hinauf. »Wie machen sie sich?«
»Jede Menge Verletzte, jede Menge Tote. Ich denke, was den Kampfgeist betrifft, verlieren wir.«
»Tu, was dir möglich ist, um zu verhindern, dass das passiert! Dafür brauchen sie dich ebenso sehr wie wegen deiner kämpferischen Fähigkeiten.«
»Ich schätze, du hast recht.« Ben wickelte die Tierhaut um den Speerknauf, band sie mit der Lederschnur fest, mit der sie ursprünglich daran befestigt gewesen war, und umarmte seinen Vater flüchtig, bevor er den Hang wieder hochstieg.
Am Gipfel angelangt, hielt er die Botschaft Kaminne und Tasander hin. Sie und einige der Unterführer in der Nähe konnten lesen, und die Neuigkeiten über den Inhalt der Nachricht breiteten sich wie ein Lauffeuer im ganzen Lager aus.
Kaminne grübelte. »Was für eine elegante Möglichkeit gibt es zu sagen: Nein, und wir hoffen, dass ihr einen qualvollen Tod erleidet? «
Tasander zuckte die Schultern. »Mein Vater pflegte zu sagen: Mögen die stechenden Insekten von tausend Welten eure feuchten Körperpartien heimsuchen.«
Kaminne lachte. Ebenso wie mehrere von den Unterführern, sowohl von den Herabregnenden Blättern als auch von den Zerbrochenen Säulen. »Ja, sag ihnen das!«
Tasander legte die Notiz mit der Vorderseite nach unten auf den Felsen und schrieb diese Erwiderung mit Dyons Farben in einer schönen, fließenden, kalligrafischen Schönschrift nieder.
Sobald die Farbe so weit getrocknet war, dass sie nicht verschmieren würde, band er die Nachricht an den Speer und reichte ihn Drola.
Die anderen machten eine Gasse für den Krieger frei. Er ging oben auf der Hügelkuppe ein ganzes Stück zurück, lief vorwärts und schleuderte den Speer mit dem Geschick eines Athleten. Der schimmernde Schaft segelte weit über den Hügel hinaus und grub seine Spitze auf halbem Weg zur Baumlinie in die weiche Erde. Einige Sekunden später tauchte eine Silhouette zwischen den Bäumen auf, nahm den Speer an sich und kehrte in die Schatten zurück.
Eine kleine Weile später spürte Ben das mittlerweile vertraute Zupfen am Machtnetz über sich. Er brauchte die anderen nicht zu warnen. Olianne war die Erste, die ihre Stimme erhob. »Sie kommen!«
Ben war überrascht, dieselbe Anzahl Rancoren wie zuvor aus dem Waldrand auftauchen und auf den Hügel zueilen zu sehen. Alle elf wirkten frisch und unverletzt.
»Feuert nach eigenem Ermessen!« Das war Tasander, und Blasterfeuer mischte sich unter die Pfeile, die auf die Rancoren abgeschossen wurden.
Die Bestien erreichten den Fuß des Hügels und kletterten wie zuvor mit beängstigender Schnelligkeit nach oben. Diesmal jedoch hielt der mittlere der fünf Rancoren auf dem Südwesthang inne, als er Luke erreichte, ohne ihn zu ignorieren, wie die anderen es getan hatten. Stattdessen griff er nach Luke, während die anderen vier auf beiden Seiten um ihn herumschwenkten und ihren Aufstieg unbeirrt fortsetzten.
Die Speerkämpfer wappneten sich. Gleichwohl, als die vier Rancoren beinahe dicht genug herangekommen waren, um ihre Stöße zu empfangen, zögerten sie. Anstatt auf den Kamm hinaufzusteigen, begannen sie, an den Felsen unter der Hügelkuppe herumzugraben und zu scharren.
Ben begriff erst, was sie im Schilde führten, als es zu spät war. Tonnen von Gestein, von der Größe eines Menschenschädels bis zu der eines Luftgleiters, die sich durch ihre Bemühungen gelöst hatten, rumpelten und rollten als breite, tödliche Lawine auf Luke Skywalker zu.
»Dad!«
Luke, der sich einen Zweikampf mit einem seltsam defensiven Rancor lieferte, hörte ihn nicht. Vielleicht spürte er einen Anflug von Bens Beunruhigung, ohne jedoch zu begreifen, dass es dabei um ihn selbst ging. Er schaute nicht auf, und Ben sah, wie die Woge aus Gestein über ihn und den Rancor hereinbrach und beide mit sich die Hügelflanke hinabtrug.
Dann, und erst dann, erklommen die vier anderen Rancoren die Hügelkuppe.
Weiter unten konnte Ben Lukes Lichtschwert ausmachen, das zwar noch glomm, jetzt aber reglos am Fuß des Hügels verharrte. Und vier Gestalten, vor blauer Energie gleißende Frauen, eilten vom Waldrand auf seinen Vater zu.
Ben kauerte sich nieder, um zu springen – nicht, um sich auf einen der vier Rancoren zu stürzen, die jetzt rechts von ihm aufragten, sondern um den Hang hinunterzuspringen zu seinem Vater.
Eine Hand fiel auf seine Schulter, hielt ihn zurück. Er schaute auf, um zu sehen, wie Dyon den Kopf schüttelte.
Es lief ab wie eine Unterhaltung, bloß dass kein einziges Wort gesprochen wurde. Der gesamte Austausch beruhte auf stillschweigendem Verstehen und währte bloß einen Sekundenbruchteil …
Mein Vater schwebt in Gefahr.
Wenn du die Hügelspitze verlässt, verlieren die Dathomiri womöglich den Mut.
Mein Vater …
Was ist wichtiger: Deine Familienbande oder deine Pflicht?
Dyon hatte recht, und diese Erkenntnis entrang Ben ein Stöhnen. Er stand auf und wirbelte herum, um mit einem Satz mitten zwischen die Rancoren zu springen.
Eine schmale Hand pflückte das deaktivierte Lichtschwert aus seinem Griff. Ben erhaschte einen flüchtigen Blick auf Vestara, die in Bewegung war und an ihm vorbeischoss, bevor sie sich mit seiner Waffe in der Hand über den Rand des Hügels fallen ließ.
Trotz des kopfgroßen Felsbrockens, der seinen Schädel gestreift und ihn die Hügelflanke hinunterbefördert hatte, verlor Luke nicht das Bewusstsein. Er rollte und rutschte. Seine akrobatischen Fähigkeiten ersparten ihm einige der Treffer, die er andernfalls wohl hätte einstecken müssen, und er blieb vor dem Gros des Steinschlags. Aber so benommen, wie er war, konnte er nicht allem Schaden entgehen. Ein Felsbrocken krachte gegen seine Brust, und er fühlte im Brustbein etwas platzen. Eine weitere Steinplatte gab unter seinem Gewicht nach, als er darauf landete, und als er mit dem Rücken voran gegen eine in Bewegung befindliche steinerne Oberfläche donnerte, drehte sich die Welt um ihn herum.
Er sprang in Sicherheit, kam jedoch bloß drei oder vier Meter weit, bevor er gegen eine weitere Fläche prallte. Der Aufprall trieb ihm die Luft aus der Lunge. Weiterhin prasselten und rutschten Steine auf ihn zu, doch die meisten davon verharrten kurz vor seiner Position. Vage konnte er den Rancor erkennen, gegen den er gekämpft hatte. Er befand sich jetzt zwischen ihm und dem Fuß des Hügels, wo er unter Tonnen von Gestein reglos am Boden lag.
Und er konnte Gefahr spüren, die über die natürlichen Tücken hinausging, die die Felslawine darstellte. Machtenergie der Dunklen Seite kam auf ihn zu. Er rollte sich nach vorn, brachte zwei weitere Meter zwischen sich und die näher kommende Felslawine, drückte scharfe, steinige Spitzen in Rücken, Nacken und Beine und setzte sich auf, um vier von blauer Energie illuminierte Dathomiri-Frauen zu sehen, die auf ihn zuliefen. Als sie sahen, dass er sich abmühte, auf die Beine zu kommen, verlangsamten zwei von ihnen ihre Schritte und hoben die Arme, um mit einer Reihe komplizierter, webender Bewegungen zu beginnen.
Luke hob sein Lichtschwert und versuchte aufzustehen.
Blitze – Machtblitze – gingen von den beiden Zauberweberinnen aus. Die Blitze schossen knisternd auf ihn zu, tödliche Mengen von Energie.
Er fing beide Blitze mit der Klinge seines Lichtschwerts ab. In solchen Situationen war die Waffe der Jedi mehr als ein Stab konzentrierter, in Form gezwungener Energie. Sie war eine Verlängerung seiner selbst durch die Macht, und die Klinge hielt die Machtblitze in Schach.
Restenergie, die ihn erreichte, ließ seine Haare abstehen, und die schiere Wucht des Angriffs trieb ihn zurück, zwang ihn wieder nach unten.
Die beiden Hexen, die ihm am nächsten waren, waren bloß wenige Meter entfernt, und jetzt konnte Luke zwei weitere Rancoren sehen, die aus dem Waldrand hervorbrachen und auf ihn zustürmten.
Das sah gar nicht gut aus.