Sechsundzwanzig

»Es ist ein wesentlicher Bestandteil des Geschäfts«

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Er ließ uns in der Kutsche sitzen. Er trat auf die Straße hinaus, warf die Tür zu und schritt ohne ein Wort oder einen Blick zurück davon. Ich drückte mich von von Helrungs weichem Bauch weg, aber er hielt mich fest; trotz meines heftigen Klagens wollte er nicht loslassen, sondern sagte: »Still, still, lieber Will. Er wird zurückkommen; er vergewissert sich, dass diese bösen Männer weg sind … Er wird zurückkommen.«

Und so war es. Von Helrung hatte recht; er kam tatsächlich zurück, ermahnte mich, meine Tränen zu trocknen und für meine Theatralik den Vorhang fallen zu lassen, denn er wolle keine Aufmerksamkeit auf uns lenken.

»In der Eingangshalle ist keine Polizei, und die Rezeptionisten schwatzen vergnügt. Sie haben Torrance noch nicht gefunden, oder wenn doch, dann sind die Engländer noch skurriler, als ich dachte. Unsere russischen Freunde sind nirgends zu sehen. Entweder haben sie den Bahnhof verlassen, oder wir haben sie abgelenkt. Mach – es ist Zeit zu gehen, Will Henry.«

Wir kämpften uns unbehelligt durch die Eingangshalle zum Bahnhofseingang durch – ein nicht weiter bemerkenswerter Anblick, ein Junge, der sich beeilte, um seinen Zug zu erwischen, flankiert von seinem Vater und seinem Großvater vielleicht, drei Generationen im Urlaub.

»In einer halben Stunde gibt es einen Zug nach Liverpool«, informierte Warthrop von Helrung. »Bahnsteig drei. Hier ist Ihre Fahrkarte.«

»Und die von Will?«

Der Monstrumologe sagte: »Will Henry kommt mit mir. Ich weiß nicht, was ich auf Sokotra vorfinden werde; ich könnte seiner Dienste bedürfen. Das heißt, falls er immer noch gesinnt ist, mich zu begleiten.«

Von Helrung sah zu mir herunter. »Du weißt, was es heißt, Will, wenn du gehst?«

Ich nickte. »Ich habe immer gewusst, was es heißt.«

Er zog mich an sich für eine letzte Umarmung. »Ich weiß nicht, für wen ich mehr beten sollte«, raunte er mir zu. »Für ihn, dass er auf dich aufpasst, oder für dich, dass du auf ihn aufpasst. Denke immer daran, dass Gott uns keine Last aufbürdet, die wir nicht tragen können. Denke daran, dass es nirgendwo absolute Finsternis gibt, aber hier« – er presste die Hand auf mein Herz – »gibt es absolutes Licht. Versprich Meister Abram, dass du das nicht vergisst!«

Ich versprach es ihm. Er nickte, blickte Warthrop an, nickte wieder.

»Ich werde jetzt gehen«, sagte er.

* * *

»Tja, Will Henry«, sagte der Monstrumologe, nachdem von Helrung mit der Menge verschmolzen war. »Jetzt sind es wieder nur wir beide.« Und dann machte er auf dem Absatz kehrt und schritt ohne einen Blick zurück davon. Ich eilte ihm hinterher. Es schien, als eilte ich ihm immer hinterher.

Zurück durchs Hotel und hinaus durch den Haupteingang und hinein in den Hansom, genau denselben Hansom, den wir wenige Minuten zuvor verlassen hatten. Der Kutscher rief hinunter: »Zum Great Western am Paddington, Meister?« Die Bemerkung überrumpelte Warthrop; er lachte tatsächlich.

»Charing-Cross-Bahnhof, mein guter Mann! Bringen Sie uns in zwanzig Minuten oder weniger hin, ist ein Extrashilling für Sie drin!«

»Dr. Warthrop!«, schrie ich, als er hineinsprang. »Unser Gepäck!«

»Ich habe die Anordnungen schon getroffen; es wird in Dover auf uns warten. Jetzt komm rein! Jede Minute ist kostbar!«

* * *

Wir verpassten den letzten Dampfer nach Calais um zehn dieser kostbaren Minuten. Warthrop stand am Kai in Dover und schrie dem Schiff Verwünschungen hinterher, während es auf den Horizont zutuckerte. Er schüttelte die Faust und brüllte wie Lear gegen den Sturm, bis ich dachte, die berühmten weißen Klippen könnten bersten und ins Meer stürzen.

Es blieb uns nichts anderes übrig, als bis zum Morgen zu warten. Wir nahmen uns ein Zimmer in einer Herberge in Gehweite vom Hafen. Warthrop trank eine Kanne Tee. Er starrte aus dem Fenster hinaus. Er probierte das Bett aus, erklärte es für zu kurz (die meisten Betten waren das für ihn; in Strümpfen war er knapp über sechs Fuß und zwei Inch groß), zu ungleichmäßig und gänzlich zu klein für uns beide, um bequem darin zu schlafen. Er schickte mich los, um an der Rezeption nach einem größeren Zimmer zu fragen oder, stattdessen, einem größeren Bett – was beides nicht verfügbar war.

Es wurde spät. Im Zimmer wurde es stickig. Er öffnete das Fenster, ließ eine angenehme Meeresbrise und das Geräusch der Brandung herein, und wir legten uns zum Schlafen hin. Er drehte sich hin und her und wälzte sich herum und stieß mir mit dem Ellbogen ins Ohr und beschwerte sich über mein schweres Atmen, darüber, dass ich zu viel Platz beanspruchte, über »diesen seltsamen Geruch, der Heranwachsenden eigen ist«. Schließlich konnte er es nicht länger aushalten. Er schleuderte die Decke herunter, stürzte aus dem Bett und fing an, seine Kleider anzuziehen.

»Ich kann nicht schlafen«, sagte er. »Ich werde einen Spaziergang machen.«

»Ich komme mit!«

»Es wäre mir lieber, wenn du hierbliebst.« Er warf sich den Mantel über, spürte etwas in der rechten Tasche – seinen Revolver. Er erinnerte ihn an etwas.

»Ach, meinetwegen!«, sagte er verärgert. »Dann komm halt mit, wenn es sein muss, aber bitte verhalte dich ruhig, damit ich nachdenken kann. Ich muss nachdenken!«

»Ja, Sir«, sagte ich und zog mich an. »Ich werde versuchen, Ihnen nicht zur Last zu fallen, Sir.«

Die Bemerkung, wie der Revolver, erinnerte ihn an etwas. Er ergriff meine linke Hand und hielt sie ins Lampenlicht, um meine Verletzung zu untersuchen.

»Es ist gut verheilt«, verkündete er. »Wie sieht’s mit der Beweglichkeit aus?«

Ich machte eine Faust. Ich spreizte die Finger weit.

»Sehen Sie?«, fragte ich. »Ein Teil davon ist weg, aber es ist immer noch meine Hand.«

* * *

Wir gingen hinaus an den Strand, und die Sterne waren sehr hell, und der Mond stand hoch am Himmel, und die emporragenden Klippen im Nordosten glänzten perlmuttweiß. Links von uns waren die Lichter von Dover. Rechts von uns war das Dunkel des offenen Wassers. Der vom Wasser kommende Wind war stärker und kälter als der Wind, der durch unser Fenster gekommen war. Ich zitterte; ich hatte meine Jacke auf dem Zimmer gelassen.

Der Monstrumologe drehte sich abrupt um und ging an den Rand des Wassers. Er blickte auf den vage abgegrenzten Horizont, die dünne Linie zwischen schwarz und grau.

»Pour ainsi dire«, sagte er leise. »Wie bringt man jemanden ›sozusagen‹ um, Will Henry?«

Ich erzählte ihm, was mit Thomas Arkwright passiert war. Er war schockiert. Er sah mich an, als hätte er mich noch nie zuvor gesehen.

»Und das Pwdre ser zu benutzen war deine Idee?«

»Nein, Sir. Ihm damit Angst einzujagen war meine Idee. Es war Dr. Torrances Idee, es tatsächlich zu benutzen.«

»Trotzdem. Es gab nur eine Person in diesem Raum, die selbst gesehen hatte, was Pwdre ser mit einem Menschen anstellt.«

»Ja, Sir. Deshalb habe ich ja vorgeschlagen, dass wir es benutzen.«

»Deshalb hast du …?« Er holte tief Luft. »Es verläuft eine sehr dünne Linie zwischen uns und dem Abgrund, Will Henry«, sagte er. »Für die meisten ist sie wie diese Linie da draußen, wo das Meer den Himmel trifft. Sie sehen sie. Sie können nicht leugnen, was ihre Augen ihnen bescheinigen, aber sie überqueren sie nie. Sie können sie nicht überqueren; auch wenn sie tausend Jahre danach jagen, wird sie für immer bleiben, wo sie ist. Ist dir klar, dass unsere Rasse mehr als zehn Jahrtausende gebraucht hat, um diese einfache Tatsache zu erkennen? Dass die Linie unerreichbar ist, dass wir auf einer Kugel und nicht auf einer Scheibe leben? Die meisten von uns jedenfalls. Menschen wie Jacob Torrance und John Kearns … Diese Art von Menschen lebt immer noch auf einer Scheibe. Verstehst du, was ich meine?«

Ich nickte. Ich dachte, ich verstünde.

»Das ausgesprochen Seltsame und Ironische daran ist, dass ich dich zurückgelassen habe, damit du nicht mit ihnen auf einer Scheibe leben musst.«

Ich dachte an den Siegelring von Jacob Torrance und hob trotzig das Kinn. »Ich habe keine Angst.«

»Hast du nicht?« Er schloss die Augen und atmete tief den Geruch der See ein.

* * *

Früh am nächsten Morgen gingen wir an Bord des ersten auslaufenden Schiffes, und etwas von Warthrops Besorgnis verflüchtigte sich, auch wenn sie sich immer noch am Rande seiner Erleichterung darüber, endlich unterwegs zu sein, herumtrieb. Er ging auf dem Vordeck auf und ab, ohne der schwindenden englischen Küste auch nur einen Blick zu gönnen. Er interessierte sich nicht dafür, was hinter ihm lag.

Ich hingegen schon. Ich wollte hören, was passiert war, wie er den Ursprung des Nidus ex magnificum entdeckt hatte; wie – oder ob – er John Kearns gefunden hatte; und die Einzelheiten darüber, wie er von Thomas Arkwright verraten worden war. Jedes Mal jedoch, wenn ich das Thema anschnitt, wich er ihm mit einem Kopfschütteln aus oder missachtete meine Bitten gänzlich. Ich kam allmählich zu der Erkenntnis, dass die Angelegenheit ihm peinlich sein musste. Sie verletzte sein Ego, und sein Ego war nicht von dem Schlage, der sich mühelos auch nur vom kleinsten Kratzer erholt.

Am Seebahnhof in Calais sicherten wir uns Plätze in einem Schlafwagenabteil für die Fahrt gen Süden nach Luzern, wo wir umsteigen wollten für die letzte Etappe unserer Überlandreise nach Brindisi an der Adria. Der Rest unserer Expedition nach Sokotra würde per Schiff unternommen werden, eine betrübliche Aussicht; die Erinnerung an meinen letzten Anfall von Seekrankheit war immer noch recht frisch.

Der Zug war eine überfüllte, rollende Stadt Babel – Englisch, Französisch, Deutsch, Italienisch, Spanisch, dazu ein paar hineingeworfene Brocken Ägyptisch, Farsi und Hindi. Jede Rasse, Religion und Klasse war vertreten, von der gut situierten englischen Familie auf einem ausgedehnten Urlaub bis zum ärmsten indischen Einwanderer auf der Rückkehr nach Bombay, um die Familie zu besuchen, die er zurückgelassen hatte. Es gab Geschäftsleute und Zigeuner, Soldaten und Krämer, alte Männer mit breiten Hüten und Neugeborene mit Häubchen. Und überall der Geruch nach Rauch und menschlichem Schweiß, Geschrei, Gelächter, Gesang und Musik – ein Getöse von Schifferklavieren und Geigen, Mundharmonikas und Sitars. Es verzauberte mich und machte mir Angst, dieses rollende, behelfsmäßige Dorf, diese reiche Auswahl an Menschentum. Während der Doktor sich in unserem Schlafwagen verkroch, den er nur dreimal täglich zu den Mahlzeiten verließ, machte ich es mir zur Angewohnheit, den Zug von einem Ende zum andern zu durchstreifen. Das war dem Ertragen der unheimlichen Stille, die Warthrop wie eine Wolke des Verderbens umgab, bei Weitem vorzuziehen. Er beschwerte sich nicht über meine Wanderungen; er bemerkte bloß, dass ich vorsichtig sein solle, um mich nicht noch irgendeiner seltenen Infektion auszusetzen. »Ein Personenzug ist ein Wanderzirkus der Pest, Will Henry. Ein gemischtes Buffet an menschlichen Gerichten. Pass auf, dass du nicht auf die Speisekarte gesetzt wirst!«

Ab und zu wurde ich losgeschickt, um etwas zu besorgen, Tee und Backwaren (die tiefe Enttäuschung des Doktors, dass es nicht ein einziges Scone an Bord gab, wäre komisch gewesen, wäre nicht ich es gewesen, der die volle Wucht seines Missfallens ertragen musste) und Zeitungen, alle und jede, die ich finden konnte, in jeder Sprache (der Monstrumologe war in mehr als zwanzig bewandert). Er las, er trank massenhaft Darjeeling, durchmaß das Abteil wie ein Tiger im Käfig oder starrte aus dem Fenster, wobei er in seine Unterlippe kniff und an ihr zog, bis sie dick und rot wurde. Er murmelte vor sich hin, er schreckte zusammen, wenn ich die Tür öffnete, versenkte die Hand in der Manteltasche, wo er den Revolver aufbewahrte – er wagte sich nie irgendwo ohne ihn hin. Er schlief bei Licht, er fing an, sich einen Bart wachsen zu lassen, und er aß ständig und in gewaltigen Mengen, sodass er auf der Dreizehnhundert-Meilen-Reise zur Südspitze Italiens mehrere Pfund zulegte. Bei einer Mahlzeit wurde ich Zeuge, wie er zwei Rindersteaks, einen halben Laib Brot und vier Glas fette Buttermilch konsumierte. Er nahm meine vor Erstaunen ob dieser gefräßigen Vollbringung aufgerissenen Augen zur Kenntnis und sagte: »Ich baue Reserven auf.« Dieser Kommentar bereitete mir Kopfzerbrechen. Was erwartete mich in den kommenden Tagen – Hunger? Gab es nichts zu essen auf der Insel Sokotra?

Bis wir die italienischen Alpen erreichten, hatte die Verletzung seines Stolzes das Seuchenstadium erreicht, und eines späten Abends, präzise in dem Moment, als ich eindämmerte, weckte er mich mit der Frage auf, die er für solche Momente reserviert hatte.

»Will Henry, schläfst du?«

»Nein, Dr. Warthrop, tu ich nicht.« Nicht mehr, Dr. Warthrop!

»Ich kann auch nicht schlafen. Ich kann nicht aufhören, an Torrance zu denken. Er war neunundzwanzig – hatte kein Jahr mehr bis zur magischen Dreißig. Weißt du, dass die meisten Monstrumologen während ihres dreißigsten Lebensjahres so zurückgezogen wie tibetanische Mönche leben? Nur selten begeben sie sich in den praktischen Einsatz oder beteiligen sich an irgendeiner Jagd, die ihre Chancen, den dreißigsten Geburtstag zu erreichen, gefährden könnte. Ich hatte einmal einen Kollegen, der die letzten sechs Monate seines dreißigsten Jahres eingesperrt in seinem Zimmer verbrachte, mit Brettern vor den Fenstern und noch nicht einmal einem Buch als Zeitvertreib. Er hatte Angst, sich den Finger an einer Seite aufzuschneiden und an einer Infektion zu sterben.«

»Dr. Torrance sagte, er wurde Monstrumologe, weil er gern Lebewesen umbringt.«

»Damit war er nicht allein, bloß hat er es zugegeben. Aber er war ein sehr guter Wissenschaftler und intellektuell vollkommen furchtlos; er hatte keine Angst, da hinzugehen, wo weisere Männer zittern. Du hättest keinen besseren Mann aussuchen können, um Thomas Arkwright zu brechen.«

Ich hörte, wie er sich in seinem Bett aufrichtete. Ich hob den Kopf und sah seine Silhouette vor dem Fenster und dann sein Gesicht, das sich im Glas spiegelte. Sein Gesicht hatte sich verändert – die Wangen waren voller, die untere Hälfte von seinem neuen Bart verdunkelt –, alles außer den Augen, die immer noch mit demselben kalten, hinterleuchteten Feuer strahlten.

»Ich wusste nicht, was er vorhatte«, verwahrte ich mich. »Es ging so schnell …«

Er hob die Hand. Ließ sie fallen. »Es ist ein wesentlicher Bestandteil des Geschäfts, Will Henry. Arkwrights, Torrances … unseres. Irgendwann verlässt einen das Glück. Ich nehme an, ich wäre weniger im Widerstreit mit mir wegen Arkwright, wenn der Mann sich nicht so ins Zeug gelegt hätte, um mir das Leben zu retten.«

»Genau das hat er auch Dr. Torrance erzählt – unmittelbar bevor Dr. Torrance ihn tötete. Wie hat er Ihnen das Leben gerettet?«

Der Monstrumologe verschränkte die Hände hinterm Rücken und sprach zu meinem Spiegelbild im Glas. »Indem er zwingend darlegte, dass ich tot mehr Ärger machen würde als lebend.«

»Es waren diese russischen Agenten in Paddington, nicht wahr? Rurick und …«

»Plešec. Ja. Beschatteten uns von dem Moment an, als wir in London ankamen. Ich bin nicht so sehr enttäuscht von mir, dass ich es nicht wusste – aber Arkwright, er hätte es wissen müssen. Er war schließlich ein Profi. Man kann sich nur schwer ein auffälligeres Paar Spione vorstellen – der große Rurick mit diesen roten Haaren und der kleine, schmächtige Plešec mit seiner glänzenden Kopfschwarte.«

Er schloss die Augen. »Ich bin sicher, Arkwright dachte, das Schlimmste sei vorüber, dass alles, was noch blieb, wäre, von Helrung davon zu überzeugen, dass ich auf der Suche umgekommen war. Es hatte ihm ja keine besonderen Schwierigkeiten bereitet, von Helrung alles andere zu verkaufen – ›Thomas Arkwright von den Long-Island-Arkwrights‹!«

»Es lag an mir, Sir. Arkwright log beim Monstrumarium, und das bedeutete, dass alles andere auch gelogen war. Es bedeutete, dass er vom Nidus wusste, bevor er Sie überhaupt kennenlernte, und das bedeutete …«

Seine Augen klappten auf und fixierten mein Bild im Fenster. »Du hast ihn verdächtigt? Nicht von Helrung? Nicht Torrance? Du?«

Ich nickte. »Dr. von Helrung wollte zuerst nicht auf mich hören, aber dann traf das Telegramm ein, in dem stand, Sie wären tot. Ich glaubte es nicht. Und Dr. Torrance glaubte es auch nicht, als ich es ihm erst einmal erklärt hatte. Er sagte mir, ich würde einen prima …«

»Ja, das störte mich auch – Arkwrights scheinbar zufälliges Eintreffen auf Meister Abrams Schwelle um die Zeit herum, als Mr Kendall auf unserer auftauchte. Ich habe mir selbst in den Hintern getreten, weil mir die vielen leichten Schnitzer, die Arkwright machte, nicht aufgefallen sind, aber ich war begreiflicherweise abgelenkt und ganz auf die vor mir liegende Aufgabe konzentriert – John Kearns und die Heimat des Magnificums zu finden.«

»Haben Sie ihn denn gefunden – Dr. Kearns?«

Er schüttelte den Kopf. »Kearns verschwand einen Tag, nachdem er Mr Kendall mit seiner Sonderzustellung losgeschickt hatte. Ich bin mir nicht sicher, wo er zuerst hinging – höchstwahrscheinlich war es St. Petersburg, um die nötigen Vorkehrungen zu treffen –, aber ich bin mir ziemlich sicher, wo er im Moment steckt. Wir werden unseren alten Freund auf der Insel Sokotra sehen.«