8
Harry Wild klopfte seine Pfeife in dem Ascher auf Cambs Tresen aus. »Also, sagen Sie’s mir nun?«
»Ich weiß überhaupt nichts, Harry, wirklich. Man hat Mr. Wexford direkt vom Golfplatz geholt, und er ist buchstäblich hier hereingestürmt. Sie müssen schon warten, bis er einen Moment Zeit hat. Wir wissen ja gar nicht, wo uns der Kopf steht. Seit ich bei der Polizei bin, hat es so einen Sonntag nicht gegeben.«
Das Telefon klingelte. Camb nahm den Hörer ab und sagte: »Sie haben John Lawrence in Brighton gesehen, meine Dame? Einen Moment bitte, ich verbinde Sie mit dem zuständigen Beamten.« Er seufzte. »Das«, sagte er zu Wild, »ist jetzt der zweiunddreißigste Anruf heute, in dem jemand behauptet, den Jungen gesehen zu haben.«
»Er ist tot. Mein Informant, der sehr zuverlässig ist, sagt, er ist tot. Burden hat heute morgen die Leiche gefunden, und deshalb habe ich Sonntagsdienst.« Wild beobachtete, wie Camb hierauf reagierte, und fügte dann hinzu: “Ich will nur eine Bestätigung von Wexford, dann bin ich weg, um die Mutter zu interviewen.«
»Besser Sie als ich«, meinte Camb. »Heiliger Strohsack! Nicht für Chinas gesamte Tee-Ernte möchte ich Ihren Job.«
Nicht im mindesten beschämt, zündete Wild seine Pfeife wieder an. »Da wir gerade von Tee sprechen, es ist nicht zufällig welcher da?«
Camb antwortete nicht. Sein Telefon klingelte wieder. Als er mit einem Mann fertig war, der angab, genau so einen blauen Pullover gefunden zu haben, wie ihn John Lawrence der Beschreibung nach getragen hatte, schaute er hoch und sah die Fahrstuhltür aufgehen. »Hier kommen Mr. Wexford«, sagte er, »und Mr. Burden. Auf dem Weg ins Leichenschauhaus, würde ich sagen, zu sehen, was Dr. Crocker inzwischen herausgefunden hat.«
»Ah, Mr. Burden«, sagte Wild, »genau der Mann, den ich sprechen wollte. Was hat es denn nun auf sich mit dem Fund der Leiche des vermißten Kindes?«
Burden verpaßte ihm einen eisigen Blick und drehte sich auf dem Absatz um, aber Wexford bellte: »Warum wollen Sie das überhaupt wissen? Ihr Revolverblatt erscheint doch nicht vor Dienstag.«
»Entschuldigen Sie, Sir«, mischte sich Camb ein, »aber Mr. Wild möchte die Geschichte an die Londoner Blätter schicken.«
»Ah, Zeilenhonorare, ich verstehe. Nun, es liegt mir fern, einen Journalisten daran hindern zu wollen, am Sabbat ehrlich sein Geld zu verdienen. Also, Mr. Burden hat heute morgen eine Leiche gefunden, in einer der Zisternen im Park von Saltram House. Sie können schreiben, daß ein Verbrechen angenommen wird. Die Leiche ist die...« Er hielt kurz inne, »... die eines Kindes weiblichen Geschlechts, ungefähr zwölf Jahre alt, bisher nicht identifiziert.«
»Es ist Stella Rivers, nicht wahr?« sagte Wild gierig. »Kommen Sie schon, lassen Sie einen schwerarbeitenden Mann nicht hängen. Das könnte die größte Geschichte meiner Karriere sein. Vermißtes Kind tot in Ruine gefunden. Bisher kein Hinweis auf verschwundenen Jungen. Ist Kingsmarkham ein neues Cannock Chase? Ich sehe es schon vor mir, ich...«
Wexford besaß große Selbstbeherrschung. Aber er hatte auch zwei Töchter und einen Enkel. Er liebte Kinder mit einer leidenschaftlichen Zärtlichkeit, und seine Beherrschung brach zusammen. »Verschwinden Sie!« röhrte er. »Sie Hintertreppenleichenfledderer, Sie! Sie ekelhafter, widerlicher Schreiberling! Raus hier!«
Wild sah zu, daß er rauskam.
Wenn die Leiche eines Kindes gefunden wird, macht sich bei Polizisten und in ihrem Revier stets eine bedrückte Stimmung breit.
Späterhin jagen sie voller Eifer den Mörder des Kindes, doch zuerst, wenn das Verbrechen eben entdeckt wurde, sind sie fassungslos und krank bis ins Innerste. Denn dieses Verbrechen geht am meisten wider die Natur, es ist das lebensverachtendste und unverzeihlichste.
Nicht im geringsten von seiner scharfen Reaktion Harry Wild gegenüber beschämt, ging Wexford zum Leichenschauhaus, wo Dr. Crocker und Burden rechts und links des zugedeckten Leichnams standen.
»Ich habe Loring geschickt, Ivor Swan zu holen, Sir«, sagte Burden. »Besser er macht es, als die Mutter.«
Wexford nickte. »Wie ist sie gestorben?«
»Die Leiche hat da seit Gott weiß wie vielen Monaten gelegen«, sagte Crocker. »Die Experten müssen sich das genauer ansehen. Ich würde sagen: Asphyxie. Gewalttätiger Druck auf die Luftröhre. Es sind keine Wunden oder so etwas feststellbar, und sie wurde auch nicht erwürgt. Kein sexueller Mißbrauch.«
»Wir wußten ja«, sagte Wexford leise, »daß sie aller Wahrscheinlichkeit nach tot ist. Da dürfte es doch nicht mehr so schrecklich sein. Dürfte kein so großer Schock mehr sein. Ich hoffe nur, sie hatte nicht allzugroße Angst, das ist alles.« Er wandte sich ab. »Ich hoffe, es ist schnell gegangen«, sagte er.
»So was«, meinte Crocker, »würde man von den Eltern erwarten, nicht von einem abgebrühten alten Kerl wie dir, Reg.«
»Ach, halt den Mund. Vielleicht kommt es, weil ich weiß, daß diese Eltern es nicht sagen werden. Sieh dich mal an, du verdammter, halbgarer Quacksalber, es macht dir nicht mal was aus.«
»Also, jetzt hör aber mal...«
“Da ist Mr. Swan«, unterbrach Burden.
Er kam mit Loring zusammen herein. Dr. Crocker hob das Laken hoch.
Swan schaute hin und wurde bleich. »Das ist Stella«, sagte er. »Das Haar, die Kleider... Mein Gott, wie entsetzlich!«
»Sind Sie sicher?«
»Oh, ja. Kann ich mich hinsetzen? Ich habe noch nie einen toten Menschen gesehen.«
Wexford ging mit ihm in einen der Interviewräume im Erdgeschoß.
Swan bat um ein Glas Wasser und schwieg, bis er es ausgetrunken hatte.
»Welch grauenvoller Anblick! Ich bin froh, daß Roz das nicht gesehen hat. Ich dachte, ich werde ohnmächtig da drin.« Er wischte sich mit dem Taschentuch übers Gesicht und starrte blicklos vor sich hin, als sähe er immer noch die Leiche des Kindes vor sich.
Wexford hatte den Eindruck, sein Grausen wurde nur durch das hervorgerufen, was die acht Monate in der Zisterne aus Stella Rivers gemacht hatten, und nicht durch persönliche Trauer, ein Eindruck, der nicht wesentlich abgeschwächt wurde, als Swan sagte: »Ich mochte sie, wissen Sie. Ich meine, sie war nicht wie mein eigenes Kind, aber ich habe ziemlich an ihr gehangen.«
»Das hatten wir ja alles schon, Mr. Swan. Wie gut kennen Sie das Gelände um Saltram House?«
»Dort ist sie also gefunden worden, ja? Ich weiß nicht mal, wo das ist.«
»Und doch müssen Sie jedesmal vorbeigekommen sein, wenn Sie Stella nach ‘Equita’ gefahren haben.«
»Meinen Sie diese Ruine, die man von der Straße aus sieht?«
Wexford nickte, wobei er den anderen genau beobachtete. Swan schaute die Wände an, den Boden, alles, nur nicht den Inspector. Dann sagte er im gleichen Tonfall, in dem man sich äußern würde, wenn einem das Auto immer wieder Ärger macht: »Ich weiß nicht, warum so was ausgerechnet mir passieren muß.«
»Was meinen Sie mit: ‘so was’?«
»Ach, nichts. Kann ich jetzt gehen?«
»Niemand hält Sie, Mr. Swan«, sagte Wexford.
 
Eine halbe Stunde später saßen er und Burden auf der brökkeligen Mauer und sahen einem halben Dutzend Männern bei ihrer Arbeit in der Zisterne zu, beim Fotografieren, Abmessen und Prüfen. Die Sonne schien noch immer warm, und ihr Strahlen gab dem Ort einen Anstrich von klassischem Altertum. Zerbrochene Säulen waren hier und da im hohen Gras zu sehen, und die Suche hatte Tonscherben zutage gefördert.
Es sah eher nach einer archäologischen Ausgrabung aus als nach der Jagd auf Hinweise in einem Mordfall. Es war nicht gelungen, Spuren der Knabenstatue zu finden, doch die des Mädchens lag, wie Burden sie hatte liegenlassen, lag da wie ein totes Ding, das Gesicht in Efeu vergraben, das metallene Haar goldfarben in der Sonne wie das Haar von Stella Rivers im Leben.
»Sie werden mich für einen wirklichkeitsfremden alten Trottel halten«, sagte Wexford nachdenklich, »aber ich kann nicht anders, als die Analogie zu sehen. Es ist wie ein Omen.« Er wies auf die Statue und schaute Burden dabei fragend an. »Das Mädchen ist tot, der Knabe ist verschwunden, jemand hat ihn mitgenommen.« Er zuckte die Achseln. »Im Leben«, sagte er. »Und in Bronze. Und der Dieb hat den Knaben womöglich irgendwo in einer angenehmen Umgebung untergebracht. Kümmert sich um ihn. Die Statue meine ich natürlich.«
»Na sicher, was sonst? Wahrscheinlich eher das noch Verwertbare genommen und den Rest weggeschmissen.«
»Gütiger Himmel...« Wexford merkte, daß der Inspector überhaupt nicht verstand, was er gemeint hatte, und gab auf. Er hätte wissen müssen, überlegte er, daß es keinen Sinn hatte, mit Mike irgendwelche Phantasiereisen unternehmen zu wollen. »Der sie da reingebracht hat«, fuhr er praktischer fort, »hat sich hier besser ausgekannt als Sie. Sie wußten nicht mal, daß es diese Zisternen überhaupt gab.«
“Ich bin immer nur im Sommer hiergewesen. Im Winter sind die Platten nicht so überwuchert.«
»Mal sehen.« Wexford rief Peach herüber. »Sie waren im Februar mit den Suchtrupps unterwegs, Peach. Haben Sie die Zisternen gesehen?«
»Wir haben das Anwesen hier am Tag nach Stellas Verschwinden durchsucht, Sir. Freitag war’s. Die ganze Nacht vorher hat es gegossen wie aus Eimern, und auch als wir hier waren, hat’s schlimm geregnet. Die ganze Gegend war ein Schlammsee. Ich würde sagen, man kam gar nicht auf die Idee, daß da Deckel waren.«
“Ich meine, wir sollten uns mal mit Mrs. Fenn unterhalten.«
Sie war eine kleine, hellhaarige Person, hilfsbereit und entsetzt über den Fund, den man keinen halben Kilometer von ihrem Haus entfernt gemacht hatte.
»Sie war meine begabteste Schülerin«, sagte sie mit ruhiger Stimme, in der eine Spur Grauen mitschwang. »Ich habe immer vor meinen Freunden mit ihr angegeben. Stella Rivers, sagte ich - oder Stella Swan, man wußte nie, welches nun ihr richtiger Name war - Stella Rivers wird eines Tages eine erstklassige Springreiterin. Nun wird sie es doch nicht. Mein Gott, es ist so furchtbar. Ich werde mir nie verzeihen, daß ich sie an dem Tag allein losgehen ließ. Ich hätte Mr. Swan anrufen sollen. Ich wußte, er war ein bißchen vergeßlich. Es war nicht das erste Mal, daß er sie versetzt hat und vergaß, sie abzuholen.«
»Sie dürfen sich keine Vorwürfe machen«, sagte Wexford. »Aber sagen Sie, haben Sie gewußt, daß diese Brunnen Zisternen hatten? Denn, wenn Sie es wußten, so heißt das, andere Einheimische haben es auch gewußt.«
»Natürlich habe ich das gewußt«, Mrs. Fenn sah verwirrt aus. »Ach, Sie meinen, weil sie im Sommer zuwachsen?« Ihre Stirn glättete sich. “Ich reite oft rüber, wenn es trocken ist, oder ich nehme meine Gäste zum Picknick oder zu einem Spaziergang mit hin. Ich bin sicher, daß ich auf die Brunnen hingewiesen habe, weil die Statuen so hübsch sind, nicht wahr?« Mit einem kleinen Zittern in der Stimme fügte sie hinzu: »Ich glaube, ich kann nie mehr hingehen.« Sie schüttelte schaudernd den Kopf. »Nach schweren Regenfällen könnte es schon passieren, daß die Deckel zugeschwemmt werden, wenn viel Erde vom Abhang des Gartens heruntergespült wird.«
Draußen waren die Männer dabei, die Steinplatte zu einem wartenden Lastwagen zu tragen. Im Labor würde sie ausgedehnten Tests unterzogen werden.
»Wenn er Fingerabdrücke hinterlassen hat«, meinte Wexford, »dann sind sie von all dem Schlamm und Wasser weggewaschen. Er hatte das Wetter auf seiner Seite, nicht? Was ist los? Ist Ihnen was eingefallen?«
»Leider nein.« Burden blickte nachdenklich über die ruhige Straße und die umliegenden Wiesen. Er schaute nicht zum Haus zurück, aber er fühlte die blinden, leeren Augen auf sich gerichtet. “Ich dachte nur an Mrs. Lawrence«, sagte er dann. »Ich meine, sollte ich nicht zu ihr gehen und...«
Wexford schnitt ihm den Satz mit seiner Scherenstimme ab. »Martin war da. Ich habe ihn hingeschickt, sobald wir von Ihrem Fund erfuhren. Es wäre nicht schön für sie gewesen zu hören, wir haben eine Leiche gefunden, und nicht zu wissen, wessen.«
»Daran hatte ich gedacht.«
»Sie brauchen sich also heute abend nicht mit ihr abzugeben. Sie will sicher auch nicht ständig Polizisten bei sich herumhängen haben. Lassen Sie ihr ein bißchen Ruhe und Frieden. Abgesehen davon hat sie was von Besuch aus London erwähnt.«
Er brauchte sich nicht mit ihr abzugeben heute abend... Burden fragte sich, wer dieser Besuch wohl sein mochte. Mann oder Frau? Schauspieler? Künstler? Vielleicht jemand, der gierig zuhörte, wenn Gemma über den Kuß erzählte, den sie von einem sexhungrigen Polizisten bekommen hatte. Nein, er brauchte heute abend nicht hinzugehen, und auch an keinem anderen Abend mehr, so gesehen. Der Fall Stella Rivers würde seine ganze Zeit in Anspruch nehmen, und das war auch besser so. Viel besser, sagte sich Burden energisch.
 
Am Sonntag abend waren die Vertreter der nationalen Presse in großer Zahl angereist, und Wexford hatte höchst widerwillig eine Pressekonferenz abgehalten. Er mochte Reporter nicht, aber sie hatten ihren Nutzen. Im großen und ganzen bewirkte die Publicity, die sie dem Grauen und dem Schmerz verschafften, wohl mehr Gutes als Schlechtes. Ihre Artikel würden ungenau sein, die meisten Namen falsch geschrieben - eine überregionale Tageszeitung hatte einst mehrfach von ihm als Polizeichef Waterford gesprochen - doch die Öffentlichkeit würde aufgerüttelt, jemand kam vielleicht mit etwas Hilfreichem. Bestimmt konnten sie mit Hunderten von Anrufen rechnen und zweifellos mit weiteren anonymen Briefen wie dem, der heute morgen Martin, Gates und Loring zu einem Termin in Cheriton Forest veranlaßt hatte.
Wexford war von zu Hause weggegangen, bevor die Zeitung kam, und jetzt, um neun, betrat er Braddon’s, um die Tageszeitungen zu kaufen. Der Laden hatte eben erst aufgemacht, aber es war jemand vor ihm. Wexford seufzte. Er kannte diesen grauen, runden Kopf, die kurze, ausgemergelte Gestalt. Sogar jetzt, wo er unschuldig sechzig Number Six erstand, hatte der Mann etwas Heimtückisches. »Guten Morgen, Monkey«, sagte Wexford sanft.
Monkey Matthews zuckte nicht zusammen. Er gefror kurz und drehte sich dann um. Wenn man ihn von vorn betrachtete, war leicht zu sehen, wie er zu seinem Spitznamen gekommen war. Er reckte sein vorspringendes Kinn, kräuselte die Nase und meinte düster: »Die Welt is doch’n Dorf. Ich komm mit Rube, nur wegen der Busfahrt, nichts Böses im Sinn, und ‘vor ich noch die erste Lulle brennen hab, sind mir die Bullen auf den Fersen.«
»Nimm’s nicht so schwer«, sagte Wexford friedfertig. Er kaufte seine Zeitungen und geleitete Monkey hinaus auf den Bürgersteig.
»Ich hab nix nich gemacht.«
Das war Monkeys stehende Redewendung, wenn er einen Polizisten traf, sogar wenn es zufällig war wie jetzt. Burden hatte einmal erwidert: ‘Zwei Verneinungen ergeben eine Bejahung, da wissen wir ja, woran wir sind, oder?’
»Lange nicht gesehn.« Wexford verabscheute diese Redewendung, aber Monkey würde sie verstehen und ärgerlich finden.
Das tat er. Um eine leichte Verwirrung zu verbergen, zündete er sich eine Zigarette an und inhalierte gierig. »Norden gewesen«, sagte er unbestimmt. »Hab’s mal im Teppichhandel versucht. Liverpool.«
Das würde er später nachprüfen, dachte Wexford bei sich. Für den Moment begnügte er sich mit einem Schuß ins Blaue. »Du warst in Walton.«
Bei der Erwähnung des Gefängnisses nahm Monkey die Zigarette aus dem Mund und spuckte. “Ich und mein Partner«, sagte er, »‘nen ehrlicheren Kerl findet man nich so leicht, wir hatten so was wie’n Marktstand, und so’n drekkiger kleiner Schweinehund dreht uns fünfzig Dutzend Paar Netzstrumpfhosen an. Zweite Wahl angeblich, aber die Hälfte davon hatte kein Zwickel. Verdammter, mieser Lockspitzel.«
»Solche Reden möchte ich aber nicht hören«, sagte Wexford, und etwas milder: »Also wieder bei Ruby, soso? Wird’s nicht langsam Zeit, daß du eine anständige Frau aus ihr machst?«
»Me with a wife living?« Unbewußt echote Monkey den Lear Limerick. “Bigamie, Sir, ist ein Verbrechen«, sagte er. »Entschuldigen Sie, mein Bus kommt. Ich kann nicht den ganzen Tag hier rumstehen und klatschen.«
Mit breitem Grinsen beobachtete Wexford, wie er zur Bushaltestelle auf der Kingsbrook Brücke hastete. Er warf einen Blick auf die Titelseite der obersten Zeitung, sah, daß Stella von einem Sergeant Burton in einer Höhle unweit des winzigen Dörfchens Stowerton gefunden worden war, und aus seinem Grinsen wurde ein Grollen.
Der Liebe Boeser Engel - Schuld Verjaehrt Nicht
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