Siebtes Kapitel

Als Junge hörte ich in der Kirche einmal die folgende Geschichte: Ein Mann flickte ein Schrägdach an einem hohen Gebäude, als er auf einmal abzurutschen begann. Als er sich dem Rand des Dachs näherte, betete er: »Rette mich, Herr, und ich werde jeden Sonntag in die Kirche gehen, ich werde das Trinken aufgeben, und ich werde der beste Mensch sein, den es in dieser Stadt je gegeben hat.«

Als er mit seinem Gebet fertig war, blieb er mit seinem Overall an einem Nagel hängen, der ihn rettete. Der Mann sah zum Himmel hoch und rief: »Ist schon gut, Gott, ich habe mich selbst darum gekümmert.«

Wie wahr.

Alan Christoffersens Tagebuch

Trotz des bleibenden Schadens an ihren Nerven musste McKales Wirbelsäule noch einmal operiert werden, und wir mussten noch einmal vierundzwanzig Stunden warten, bevor das Krankenhaus sie dazwischenschieben konnte. Sam musste an diesem Morgen zurück nach Hause fliegen, daher war ich der Einzige an McKales Seite, als sie sie zu der Operation wegrollten. Ich saß angespannt im Wartezimmer.

Als der Chirurg kam, um mich auf den aktuellen Stand zu bringen, hatte er ein breites Lächeln im Gesicht. »Es ist alles sehr gut verlaufen. Sogar noch besser, als wir erwartet hatten. Wir konnten ihre Wirbelsäule ohne größere Probleme behandeln.«

Sein Tonfall versetzte mich in Hochstimmung. »Heißt das, sie wird vielleicht wieder laufen können?« Seine Miene verdüsterte sich. »Nein. Es heißt nur, dass die gebrochenen Knochen der Wirbelsäule erfolgreich behandelt werden konnten.«

Ich habe einmal gehört, dass es ein universales Muster von Trauer und Verlust gibt, das jeder durchlaufen muss. Die ersten drei Phasen sind Leugnen, Wut und Verhandeln. Ich nehme an, ich durchlief sie alle auf einmal. Ich versprach Gott alles. Ich würde mein ganzes Geld den Armen geben, mein Leben damit verbringen, Häuser für die Obdachlosen zu bauen – alles, um Seine Aufmerksamkeit zu bekommen.

Ich hatte sogar schon einen Plan, wie Gott es geschehen lassen könnte. Ich würde einfach aufwachen, als sei alles nur ein böser Traum gewesen. Niemand würde überhaupt erfahren müssen, was geschehen war. Aber ich wachte nie aus diesem Traum auf. Gott hatte andere Pläne.