Zwölftes Kapitel

Heute ist etwas Bemerkenswertes passiert.
McKales Bein hat sich bewegt.
Wir lassen noch nicht die Sektkorken knallen,
aber könnte es sein, dass unser Glück sich
endlich gewendet hat?

Alan Christoffersens Tagebuch

Am Montagmorgen weckte ich McKale um sechs. Ich badete sie, half ihr auf die Toilette und zog sie an. Ich setzte sie in ihren Stuhl, dann machte ich ihr das Frühstück. Während ich diese Routineaufgaben erledigte, musste ich an diesen Spruch denken: Heute ist der erste Tag deines restlichen Lebens. Er passte, allerdings nicht in dem optimistischen Sinne, in dem er gemeint war. Das hier war meine neue tägliche Routine – etwas, das ich tun würde, bis wir beide alt und grau sein würden.

Ich ließ sie nur ungern allein, aber mir blieb keine andere Wahl. Es ließ sich einfach nicht länger vermeiden. »Bist du sicher, dass du hier allein klarkommst?«

»Ja. Wir müssen uns an diesen Zustand gewöhnen«, sagte sie.

Ich küsste sie auf die Stirn, dann ging ich, um mich fertig zu machen. Während ich unter der Dusche stand, schrie McKale: »Al! Komm her, schnell!«

Ich wickelte mich in ein Handtuch und stürzte triefend nass zu ihr. McKale lächelte. Es war das erste Mal seit dem Unfall, dass ich sie lächeln sah.

»Was denn?«

»Sieh mal«, sagte sie. Zu meinem Erstaunen bewegte sich eines von McKales Beinen. »Es tut sich was.«

»Spürst du etwas?«

»Nein. Aber es kommt mir vor, als ob es sich bewegen will.«

Mein Herz machte einen Luftsprung. Es war seit Wochen das erste Mal, dass ich Hoffnung verspürte. »Was immer du da tust«, sagte ich, »mach einfach weiter damit.«

»Ich tue gar nichts«, sagte sie. »Es hat von ganz allein angefangen, sich zu bewegen.«

Endlich ist etwas Gutes passiert, dachte ich. Danke, Gott.