Einundzwanzigstes Kapitel

Sie haben mir nicht mein Zuhause genommen, nur die Steine und den Mörtel, in dem es einmal zu Hause war.

Alan Christoffersens Tagebuch

Am nächsten Morgen wachte ich davon auf, dass jemand die Haustür aufschloss. Im Haus war es dunkel. Obwohl die Sonne bereits aufgegangen war, war der Himmel grau und dunkel, typisch für diese Jahreszeit. Wenigstens regnete es nicht mehr.

Die Tür ging auf, bevor ich aufstehen konnte. Ein gut gekleideter Mann in einem grauen Wollanzug, mit weißem Hemd und purpurroter Krawatte, betrat meine Diele, gefolgt von zwei älteren Frauen. Sie schalteten das Licht an.

Eine der beiden Frauen sah mich als Erste. »O mein Gott!«

Die beiden anderen wandten sich um und sahen mich an, während ich mich hochrappelte. Da stand ich, zerzaust und unrasiert, eine Flasche Schnaps auf dem Tisch und Pillen auf dem Boden verstreut. Die Frauen sahen mich ängstlich an.

»Entschuldigung.« Der Mann klang eher verärgert als entschuldigend. »Man hat uns gesagt, dass das Haus leer stünde.«

»Dem ist nicht so«, sagte ich.

»Offensichtlich nicht.« Der Mann griff in seine Manteltasche und zückte eine Visitenkarte. »Ich bin Gordon McBride von der Pacific Bank. Sie sind sich darüber im Klaren, dass das Haus unter Zwangsvollstreckung steht?«

Ich nahm die Karte nicht entgegen. »Sie verschwenden nicht viel Zeit, was?«

Er sah aus, als fühle er sich unbehaglich. »Sie wissen doch, was man sagt: ›Zeit ist Geld.‹«

»Das stimmt nicht.«

»Wir können später wiederkommen«, sagte eine der Frauen.

»Nein, nein, schon gut«, sagte ich. »Sehen Sie sich ruhig um. Ich bin noch dabei, meine Sachen zusammenzusuchen. Hier herrscht ist das reinste Chaos.«

Sie gingen ins Wohnzimmer. Ich bückte mich und füllte die Pillen wieder in die Fläschchen, dann ging ich in mein Schlafzimmer, während sie das restliche Haus besichtigten. Ich duschte und zog mich an. Bevor sie gingen, kam Mr. McBride noch einmal zu mir. »Wann ziehen Sie aus?«

Ich kam mir in meinem eigenen Heim vor wie ein Hausbesetzer. Streng genommen war ich das auch. »Bald«, antwortete ich. »Sehr bald.«

Ich meinte ernst, was ich bezüglich meines Auszugs gesagt hatte. Ich konnte es kaum noch erwarten, von hier zu verschwinden. Ohne McKale war dieser Ort nicht mehr mein Zuhause. Ich empfand nicht mehr Verbindung zu ihm als zu der öffentlichen Bibliothek. Jetzt, wo offiziell andere Anspruch darauf erhoben, war es Zeit für mich zu gehen. Die Frage war nur: wohin?