Viertes Kapitel

Die einfachsten Entscheidungen haben oft die schwerwiegendsten Konsequenzen.

Alan Christoffersens Tagebuch

Der Zusammenbruch begann an einem Tag wie jeder andere. Der Wecker klingelte um sechs. Ich streckte die Hand aus und drückte auf die Schlummertaste. McKale kuschelte sich an mich und presste ihren weichen, warmen Körper an meinen. Sie begann, sanft mit den Fingernägeln über meine Brust zu streichen. Es gab für mich fast nichts Schöneres auf der Welt. Ich atmete verzückt aus. »Hör nicht auf.«

Sie küsste meinen Nacken. »Was hast du heute vor?«

»Arbeiten.«

»Meld dich krank.«

»Es ist unsere Firma. Bei wem sollte ich mich da krankmelden?«

»Du kannst dich bei mir krankmelden. Ich gebe dir frei.«

»Für gutes Betragen?«

»Nein. Du bist alles andere als gut.«

Ich lächelte und küsste sie. Jeden Morgen, wenn ich aufwachte, staunte ich darüber, dass diese Frau noch immer in meinem Bett lag.

»Ich wünschte, das könnte ich. Aber wir bewerben uns heute um den Wathen-Auftrag.«

»Hast du dafür nicht Kyle?«

»Nicht heute. Das ist das Riesenprojekt, das ich den ganzen Monat vorbereitet habe. Ich muss da sein.«

»Mit dir hat man wirklich keinen Spaß.«

»Irgendjemand muss die Rechnungen bezahlen.«

Ihre Miene veränderte sich. Sie lehnte sich zurück. »Wo wir schon bei dem Thema sind …«

Ich rollte mich herum. »Was?«

»Ich brauche mehr Geld.«

»Schon wieder?«

»Ich habe die Rate für das Haus noch nicht bezahlt.«

»Für diesen oder für letzten Monat?«

Sie verzog das Gesicht. »… letzten Monat.«

»McKale«, stöhnte ich entnervt auf. »Ich habe letzte Woche im Büro einen Anruf von der Leasingfirma bekommen. Sie haben gesagt, wir seien mit den Raten zwei Monate im Rückstand.«

»Ich weiß. Ich werde mich darum kümmern. Ich hasse es, für diese Geldangelegenheiten zuständig zu sein. Ich kann mit Geld einfach nicht gut umgehen.«

»Ausgeben kannst du es gut.«

Sie legte die Stirn in Falten. »Das war gemein.«

Ich sah sie an, und meine Miene wurde sanfter. »Entschuldige. Du weißt, dass du der Grund bist, weshalb ich es verdiene.«

Sie beugte sich vor und küsste mich. »Ich liebe dich.«

»Ich dich auch«, sagte ich. »Ich werde Steve sagen, dass er etwas Geld auf dein Konto überweisen soll.« Ich setzte mich auf. »Wir werden heute Abend vielleicht feiern. Vielleicht auch nicht. So oder so, lass uns ein bisschen Spaß haben. Wir haben das ganze Wochenende.«

Sie lächelte breit. »Ich habe eine Idee.«

»Was denn?«

»Das verrate ich dir nicht. Ich garantiere dir, dass du dieses Wochenende nie vergessen wirst.«

Keiner wusste, wie Recht sie hatte.