Dom Pakos war in seiner engen Küche hinten im Café zugange, wo er wie jeden Mittwoch das Mittagsgericht aus zerkochtem, zähem Rindsgulasch von den benachbarten Abbattoirs, vermischt mit ein paar Dutzend gekochten Zucchini und einer Prise Gewürz, zubereitete, ein Gericht, das er mit der Bezeichnung Sfougato veredelte. Dom war klein und untersetzt, mit einer Nase, die ihm in jungen Jahren so oft gebrochen worden war, dass man meinen konnte, ein Elefant hätte sie plattgewalzt. Trotz seines mächtig beleibten Oberkörpers bewegte sich der fast Fünfzigjährige schnell und behände. Er schöpfte den Sfougato in Suppenteller, der riesige Kochtopf stand vor ihm auf dem Gasherd, zu seiner Rechten waren die Teller auf der Marmorablage aufgereiht. Als Dom die große Eisenkelle losließ, fiel sie in den Topf zurück, und die Soße spritzte nur so auf sein weißes Hemd. Er riss den Mund auf, als wäre ihm plötzlich eine wichtige Verabredung eingefallen. Dann brach er auf dem Kachelboden zusammen.
Das Café, Chez Dom, befand sich in einer kleinen Straße, die damals noch Rue des Esclaves hieß, gegenüber Arnoul Forts Textilgeschäft und neben dem Schreibwarenladen von André und Simone. Wenn man sich vom Café aus nach links wandte und am Schreibwarenladen vorbei zur Ecke lief, den Platz überquerte und am anderen Ende etwa hundert Meter den Hang hinablief, kreuzte man die Eisenbahngleise und gelangte zur Quelle dieses penetranten Geruchs, der damals die ganze Gegend durchwehte: die großen Abattoirs von Vaugirard. Für die Einheimischen bedeutete der unverwechselbare Schlachthofgestank Arbeit und Heimstatt. An manchen Tagen machte er sich stärker bemerkbar als an anderen, und es gab sogar Momente, an denen man ihn kaum wahrnahm. Doch wie das Wetter war auch der Geruch immer da, Tag und Nacht, sommers wie winters. Die schiere Vertrautheit brachte es wie so oft mit sich, dass die Bewohner des Viertels ihn als harmlos empfanden. Es waren lediglich die Neuankömmlinge, die die Nase rümpften.
Die rotkarierten Vorhänge, die Doms Frau Houria an der unteren Hälfte des Caféfensters angebracht hatte, waren immer aufgezogen, um das Tageslicht ungehindert in den bescheiden eingerichteten Speiseraum dringen zu lassen und den Gästen freie Sicht auf das Straßengeschehen zu gewähren. Links neben dem Eingang befand sich ein schlichter Tresen aus lackiertem Bauholz, dahinter sorgte Houria für den nötigen Nachschub an Brot, Wein und Kaffee. Fensterrahmen und Türverkleidung waren aus Holz und grün gestrichen, während die Wände in einem unaufdringlichen, verblassten Altrosa gehalten waren, das an die Unterseite eines frisch gepflückten Pilzes erinnerte. Houria versah die sechs Tische stets mit sauberen rot- oder grünkarierten Decken. Und je nach Jahreszeit stand in einem grünen Keramikkrug ein üppiger Strauß aus gelben Margeriten oder rostroten Chrysanthemen an dem der Tür zugewandten Ende des Tresens. Der einzige Hinweis auf das Café waren eher stümperhaft gemalte rote Buchstaben auf dem Fenster über der Tür. Am anderen Ende des Speiseraums, gegenüber der Eingangstür und rechts vom Tresen, trennte ein Perlenvorhang den Küchenbereich ab, wo Dom Pakos den Kochlöffel schwang. Seine Gäste stammten aus der unmittelbaren Nachbarschaft, viele waren Vorarbeiter in den Schlachthöfen, und alle kannten sich. Es kam so gut wie nie vor, dass ein Fremder sich zum Mittagessen ins Chez Dom verirrte.
Das Café hatten Dom Pakos und seine tunesische Frau zwanzig Jahre zuvor gegründet, im Winter 1946, im Chaos der Nachkriegszeit, als ein jeder wieder Fuß zu fassen versuchte. Vor dem Krieg war Dom Handelsseemann gewesen, während des Krieges arbeitete er als Schiffskoch und war nach Kriegsende in Paris gestrandet. Als er die damals achtundzwanzigjährige Houria kennenlernte, reifte in ihm der Entschluss, es als Cafébetreiber zu probieren. Später sollte er stets mit einer Mischung aus Stolz und Verblüffung verkünden, dass sein Leben erst durch Houria einen Sinn bekommen hatte. Als sie einander begegneten, waren sie beide Außenseiter, und mit scharfem Instinkt erkannten beide auf Anhieb, dass sie sich ein Leben lang verbünden würden. Dazu bedurften sie keiner Kinder, ihr Bund war auch so vollendet. Dom und Houria ergänzten sich auf vollkommene Weise.
Dom hielt sich für einen begnadeten Küchenchef, dabei war er nicht einmal mittelprächtig. Das Café florierte nicht aufgrund seiner Kochkunst, sondern weil er ein dynamischer, fröhlicher Mensch war, der sich mit seinen Gästen wohl fühlte. In seinen Augen waren die Menschen alle gleich: die Guten, die Bösen, die Hässlichen und die Schönen, die Alten und die Jungen, die Gebrechlichen und die Gesunden – für Dom waren sie alle gleich viel wert. Er hatte die entlegensten Häfen der Welt angesteuert und alles gesehen, was die Menschheit aufzubieten hat. Selbst wer nur ein halber Mensch war, bekam Doms Liebe zu spüren. Die streunenden Hunde und Katzen im gepflasterten Hintergässchen, das bis heute abrupt an der Küchentür endet, fütterte er mit Essensresten. Natürlich hatte auch Doms Toleranz ihre Grenzen, aber er war überwiegend aufgeschlossen und begegnete allen mit Wohlwollen. Religiös war er nicht, doch er hatte nichts dagegen, wenn andere es waren. Dom besaß die Gabe des Glücks. Er hatte sie von seiner Mutter geerbt. Seine offene, großzügige Art konnte sogar dem sauertöpfischsten Menschen noch ein Lächeln entlocken.
Ein Jammer, dass er auf diese Weise starb. Nach seinem Zusammenbruch waren keine zwei Minuten verstrichen, als Houria vom Speiseraum in die Küche zurückkehrte. Sie trat durch den Perlenvorhang, eine launige Bemerkung auf den Lippen, und rechnete mit gefüllten Suppentellern, die sie den wartenden Gästen auftragen wollte. Schon auf den ersten Blick erkannte sie, dass Dom Pakos tot war. Houria schrie aber nicht und reagierte in keiner Weise so, als erlebte sie gerade etwas Furchtbares. Sie kniete sich auf die alten gesprungenen Kacheln neben ihren Mann und umfasste behutsam seinen Kopf. »Dom«, rief sie leise, als könnte sie ihn womöglich wecken. Dabei wusste sie, dass er tot war. Der Tod ist unmissverständlich. Aber sie konnte nicht glauben, dass er tot war. Es war das allererste Mal, dass sie im Gesicht ihres Mannes einen Ausdruck von Unmut sah, und der sollte ihr in Erinnerung bleiben.
Bei der Obduktion, die zwei Tage später in der Leichenhalle des Krankenhauses durchgeführt wurde, stellte der Pathologe fest, dass in Doms Bauchaorta ein Aneurysma geplatzt war. »Er hat kaum gelitten«, tröstete er Houria, als sie ins Krankenhaus kam, um den Befund zu hören. Der Pathologe war hochgewachsen, er hatte traurige Augen mit schweren hängenden Lidern, als trüge er die Last der ganzen Welt auf seinen Schultern, und einen kleinen Schnurrbart unter der großen Nase. Bei seinem Anblick musste Houria an den Mann denken, der Frankreichs Ehre gerettet hatte, Le Général persönlich. Sie fühlte sich sicher in seiner Obhut und glaubte fast, obwohl sie in seinem Büro direkt neben der Leichenhalle saß, wo Doms Überreste lagen, der Pathologe würde ihr mitteilen, dass Dom gar nicht gestorben war.
»Er ist also tatsächlich tot?«, sagte sie schließlich, wobei der winzige Funke Hoffnung, den sie bislang hegte, flackernd verlöschte, kaum hatte sie den Satz ausgesprochen.
»Aber ja, Madame Pakos, Ihr Mann hat zweifellos das Zeitliche gesegnet.« Der Pathologe lächelte und befingerte seinen kleinen Schnurrbart, der Houria mittlerweile an Hitlers Oberlippenbärtchen denken ließ. »Für sein Alter war Ihr Mann erstaunlich gut in Form, Madame Pakos.« Er hörte sich so freudig überrascht an, dass sie einen flüchtigen Moment lang dachte, er übermittle ihr gute Neuigkeiten. »Offensichtlich haben Sie hervorragend für Ihren Mann gesorgt. Als sein Aneurysma platzte, ist er binnen Sekunden ausgeblutet.« Der Pathologe verstummte, dachte einen Augenblick nach, dann machte er plötzlich »Wuuuhsch!«, wobei er durch seine gespitzten Lippen Luft entweichen ließ und gleichzeitig beide Hände nach vorn schleuderte, über den Schreibtisch hinweg auf Houria zu, um die Explosion anzudeuten.
Houria schreckte hoch.
Der Pathologe musterte sie aufmerksam, dann verkündete er in getragenem Ton: »Kaum waren die Pforten geöffnet, Madame Pakos, hat Doms großes Herz in heldenhafter Pflichterfüllung das Blut in seine Bauchhöhle gepumpt, und zwar mit rasender Geschwindigkeit, doch vergebens.« Er holte tief Luft und beugte sich mit verschwörerischer Inbrunst zu Houria vor. »Wenn im menschlichen Körper der Canal Grande über die Ufer tritt, erfolgt der Tod umso schneller, je kräftiger das Herz ist.« Er lehnte sich zurück. Houria konnte ihm am Gesicht ablesen, dass er dieses Bild in höchstem Maße gelungen fand, und sie fragte sich, ob sie ihm vielleicht gratulieren sollte. Aber die Unterredung war vorbei. Der Pathologe hatte Wichtigeres zu tun.
*
Diese Unterredung markierte für Houria das offizielle Ende der zwanzig glücklichen Jahre, die sie mit Dom Pakos verlebt hatte. Sie war siebenundvierzig und von nun an auf sich allein gestellt. Sie dankte dem Pathologen, stand auf und ging nach Hause, ins Café, das ganz leer und ganz still war. Ein verwaister einsamer Ort ohne ihren Dom.
Sie setzte sich auf das Ehebett in ihrem Schlafzimmer über dem Café und starrte durchs Fenster auf die oberen Fenster von Arnoul Forts Geschäft auf der anderen Straßenseite. Den Mantel hatte sie nicht ausgezogen, und sie hielt die Handtasche in ihrem Schoß mit beiden Händen umklammert, als rechnete sie damit, jeden Moment gerufen zu werden und Hals über Kopf aufbrechen zu müssen. Doch die Minuten verstrichen ohne Ruf. Es gab die Stimmen der Kinder, die unter ihrem Fenster auf der Straße spielten, hupende Autos, ab und zu eine laute Begrüßung oder Verabschiedung, den intensiven, scharfen Schlachthofgeruch. Das war ihr Zuhause. Sie wäre gern in die graue Vorzeit zurückgekehrt, um mit ihrer Trauer in den Klagechor der Frauen ihrer Sippe einzustimmen. Aber das hatte sie alles vor Ewigkeiten aufgegeben. Nachdem Houria eine ganze Weile aus dem Fenster geschaut hatte, wurde ihr schlagartig bewusst, dass Dom nie wieder nach Hause kommen würde. Sie fing an, haltlos zu schluchzen, der Verlust bereitete ihr einen solchen Schmerz, dass es ihr die Luft abschnürte.
Als sie sich schließlich ausgeweint hatte, stand sie vom Bett auf, ging nach unten, hängte ihren Mantel in die Garderobennische und legte ihre Handtasche auf die Küchenbank. Sie machte sich ein Glas süßen Minztee, hielt es sich mit beiden Händen unter die Nase, um den vertrauten Duft wirken zu lassen. Durch den Perlenvorhang hindurch konnte sie Doms Schatten erkennen. Er stand neben einem der Tische im Speiseraum, sah zum Fenster hinaus und wedelte mit dem Lappen, während er sich mit einem Gast unterhielt. Das sah so echt aus, dass sie beinah die Hand ausgestreckt und ihn berührt hätte. »Dom!«, wisperte sie, die jetzt nichts als die Leere der Verzweiflung in sich spürte. »Weißt du noch, wie du gelobt hast, mich immer zu lieben und mich niemals zu verlassen?«
Sie schloss das Café und klebte ein Schild an die Tür, bevor sie die nächsten Tage ziellos durch die Räume irrte, mal einen Topf in die Hand nahm und ihn gleich wieder abstellte, mal zur Hintertür ging und in das Gässchen hinausschaute, unschlüssig, was sie nun tun sollte. Sie weinte viel und konnte sich zu nichts aufraffen. Andrés geisterhafter grauer Hund Tolstoi, ein stattlicher alter Barsoi, kam zur Hintertür, schmiegte sich an sie und sah mit großen traurigen Augen zu ihr auf. Sie strich dem schönen Tier über den Kopf, und Tolstoi blieb unverwandt bei ihr stehen, während sie ihm von ihrem Kummer erzählte und den leicht säuerlichen Geruch von nassem Fell, der ihr in die Nase stieg, genoss.
Eines Abends, als die Kinder nach dem Spielen alle nach Hause gegangen waren und keine hupenden Autos mehr vorbeifuhren, setzte sie sich in der konzentrierten Stille des kleinen Wohnzimmers hin, das sie beide unter der Treppe eingerichtet hatten, und schrieb einen Brief an ihren Bruder in El Djem. Im Laufe des Abends war bei ihr eine ungewohnte Sehnsucht nach einem Zuhause und nach Familie aufgekommen, wie Wasser, das aus einem lange versiegten Brunnen hervorsprudelt.
Liebster Hakim, schrieb sie. Mein Mann ist gestorben und jetzt bin ich allein. Ich habe beschlossen, nach Hause zu fahren, aber vorher muss ich hier das Geschäftliche regeln und einen Käufer suchen. Das Haus gehört nicht uns, aber André, der Eigentümer, ist ein guter Mensch und wird mir genug Zeit lassen, um die bestmögliche Lösung zu finden.
Sie berichtete noch ein bisschen von ihrer Situation, bevor sie sich nach dem Befinden aller Angehörigen erkundigte. Dabei fiel es ihr schwer, sich ein klares Bild von dem Ort zu machen, den sie dreißig Jahre zuvor als Siebzehnjährige gemeinsam mit ihrer Mutter verlassen hatte.
*
Ein paar Tage danach kehrte Hourias Bruder Hakim in El Djem von seiner Straßenbauschicht zurück. Seine Frau nahm ihm an der Tür die Jacke ab, während seine beiden unverheirateten Töchter Sabiha und Zahira dabeistanden und ihm zusahen. Hakims Schnurrbart war weiß vor Straßenstaub. Als seine Frau ihm Lesebrille und Brief gereicht hatte, hielt er den Umschlag unter die Türbeleuchtung, um sich die Schrift anzusehen. Hakim schob seinen rissigen Daumennagel unter die Verschlussklappe, riss den Umschlag auf, zog das Blatt heraus und faltete es auf. Dann las er ihnen den Brief seiner Schwester vor, langsam, sorgfältig jedes Wort artikulierend, mit Pausen am Ende eines jeden Satzes. Als er sich der kommunistischen Partei anschloss, hatte Hakim zwar seine Stellung als Beamter, aber weder seine Ideale noch seine Selbstachtung verloren. Nachdem er den Brief zu Ende gelesen hatte, sah er seiner Frau und den Töchtern ins Gesicht. »Dom Pakos ist tot«, fasste er zusammen. Den Mann seiner Schwester hatte er nie kennengelernt. »Houria kommt nach Hause zurück.«
Hakim wusch sich, dann ging er in den Hof und setzte sich auf die Bank unter dem Granatapfelbaum mit Blick auf die Ruinen des Amphitheaters, die hinter der Hofmauer aufragten, und genoss bei einer Zigarette die letzten Sonnenstrahlen. Die antiken Steine schimmerten im Abendlicht wie Gold. Seine Frau brachte ihm ein Glas Minztee, und er dankte ihr. Sie ging wieder ins Haus, um das Abendessen vorzubereiten, er blieb allein in der Stille sitzen, schlürfte seinen Tee in kleinen Schlucken und zog ab und zu an seiner Zigarette. Die Verzweiflung, die aus den Worten seiner Schwester sprach, war ihm nicht entgangen, und ihr Schmerz hatte ihn berührt. Sie hatten sich dreißig Jahre lang nicht gesehen. Er beschloss, seine jüngste Tochter Sabiha nach Paris zu schicken, um Houria Gesellschaft zu leisten und ihr beizustehen, bis es ihr gelungen war, einen Käufer für ihr Café zu finden und ihren Umzug nach El Djem zu organisieren. Er konnte die Vorstellung nicht ertragen, dass seine trauernde Schwester in der fernen Stadt ihres Exils ganz allein war. Als dieser Entschluss in ihm reifte, dachte Hakim an die Muster, die sich in einer Familie herausbilden und von einer Generation zur nächsten wiederholt werden wie die Muster in einem Teppichgewebe. Er dachte daran, wie Houria vor so vielen Jahren mit seiner Mutter aufgebrochen war, während er und sein Vater und zwei Brüder dem Bus hinterhersahen, der am Postamt losfuhr, wie seine Schwester und seine Mutter das Gesicht ans Fenster pressten und zum Abschied winkten. Damals war er noch nicht mal erwachsen und hatte gar nicht verstanden, warum seine Mutter wegging, aber er hatte sich damit abgefunden.
Sabiha trat aus dem Haus. Von seinen Töchtern war sie ihm die liebste. Sie kam auf ihn zu und nahm den Brief ihrer Tante, den er neben sich auf die Bank gelegt hatte. Er betrachtete sie beim Lesen und sah, wie sehr sie zum Sprung bereit war. Sein Trotzkopf, wie er sie nannte. Zwei Töchter, von denen eine vom Schicksal auserkoren war. Aus unerfindlichem Grund hatte er vom Tag ihrer Geburt an gewusst, dass sie sich anders entwickeln würde als ihre Schwester. Sabiha und er verstanden sich auf eine Weise, die sie sich beide nicht erklären konnten. Er wusste, dass sie mit Hourias Trauer zurechtkommen würde und auch mit Paris, wenn es sein müsste, sogar mit der ganzen Welt. Woran liegt es nur, fragte er sich, während er seine schöne lesende Tochter liebevoll betrachtete, dass manche Menschen sich so sehr von den anderen unterscheiden und ihren ganz eigenen Weg gehen müssen?
Sabiha setzte sich zu ihrem Vater auf die schmale Bank und lehnte den Kopf an seine Schulter. »Fehlt dir deine Schwester?«, fragte sie. Sie träumte bereits von ihrer Tante Houria in Paris und sehnte sich danach, sie kennenzulernen und Paris zu entdecken.