XVIII.

 

Kibitzstein sah zunächst genauso aus, wie Marie es in Erinnerung hatte, dann aber stellte sie etliche Veränderungen fest. Die früher vernachlässigten Mauern waren ausgebessert, die Dächer schienen jetzt dicht zu sein, und das Meierdorf wirkte so wohlhabend, wie man es sich nur wünschen konnte. Noch wenige hundert Schritte, dann bin ich zu Hause, fuhr es ihr durch den Kopf. Statt Erleichterung oder Freude empfand sie eine so starke Beklemmung, dass es ihr fast den Atem abschnürte, denn dort würde sie ihrer Rivalin gegenübertreten müssen. Um sich Mut zu machen, dachte sie daran, dass Ludwig von der Pfalz sie wie eine Dame von Stand empfangen und in Michels Belehnung mit Burg Kessnach auch ihren Namen erwähnt hatte. Unterwegs war Michel immer wieder zu ihr ins Bett gekommen und hatte dabei nicht so gewirkt, als halte er sie für eine Bettmagd, die er nur benutzte, weil ihm die Ehefrau nicht zur Verfügung stand.

Der Türmer, der die Reisenden längst erspäht hatte, stieß in sein Horn, und einen Augenblick später schwangen die Torflügel auf. Als die Gruppe in den Burghof ritt, stand dieser bereits voller Menschen. Links hatten sich Theres, Zdenka, Reimo und Karel um die schwarze Eva versammelt. Die fünf wirkten so selig, als hätte ein Erzengel des Herrn ihnen gerade das Paradies versprochen. Zur rechten Hand wartete ein junger Ritter auf die Ankömmlinge, und neben ihm stand die Frau, der Marie in ihrer Phantasie schon mehrmals das Gesicht zerkratzt hatte.

Im ersten Augenblick erschrak Marie, als sie die attraktive Edeldame vor sich sah, die kaum mehr als die Hälfte ihrer eigenen Jahre zählen mochte. Es erschien ihr nicht sehr wahrscheinlich, dass Michel so ein junges, gesundes Weib von sich schieben würde, um eine alte Frau wie sie zu behalten. Dann nahm sie auf dem Antlitz ihrer Rivalin den Widerschein von Angst wahr und den beklommenen Blick, den diese mit dem Junker neben sich wechselte. Nun erst erkannte Marie Ingold von Dieboldsheim, der noch zu ihren Zeiten auf die Burg gekommen war. Mit ihm sollte Schwanhild den Gerüchten nach, die sie von Mariele zugetragen bekommen hatte, die Ehe gebrochen haben. Marie war erfahren genug, um das Band zu spüren, das die beiden jungen Menschen aneinander fesselte, und fühlte Zorn in sich aufsteigen. Michel war nicht der Mann, dem ein Grünschnabel wie dieser Junker ungestraft Hörner aufsetzen durfte, und Abscheu stieg in ihr auf. Doch sie verachtete weniger den Junker als die Frau, die es gewagt hatte, Michel so einen Tort anzutun.

Maries Gefühle ließen sie streng und hart erscheinen, und so krümmten Schwanhild und der Junker sich unter ihrem Blick. Beide wussten, dass sie schuldig geworden waren, und sahen keinen Ausweg mehr für sich und ihre Liebe. Ingold entschloss sich in diesem Augenblick, die Pilgerfahrt zum heiligen Jakobus nach Compostela anzutreten, die ihm sein priesterlicher Verwandter angedroht hatte, und flehte den Heiligen in Gedanken an, sich seiner Liebsten anzunehmen. Das Wissen aber, dass Schwanhild nun ihre Rechte als Gemahlin Ritter Michels verlieren und in ein Kloster abgeschoben werden würde, brach ihm beinahe das Herz.

Während Marie Michels zweite Ehefrau mit einem kühlen Blick musterte und Ingold sich aus Sorge um seine Geliebte innerlich zerfraß, stieg Michel gelassen von seinem Pferd und warf einem Knecht die Zügel zu. »Wir sollten in die Halle gehen! Ich hoffe, dort brennt ein Feuer, an dem wir uns wärmen können. Tischt von dem Gewürzbier auf, das Zdenka so meisterlich zu brauen versteht, und serviert uns ein Mahl, denn ich dürfte nicht der Einzige sein, der Hunger hat.«

Seine Worte lösten den Bann, der die Menschen im Hof hatte erstarren lassen. Sofort eilten Knechte herbei, um Marie und den anderen Frauen aus den Sätteln zu helfen. Eva, Theres und einige Mägde nahmen die Kinder entgegen, die ihnen gereicht wurden.

Dabei gelang es der alten Marketenderin, den kleinen Falko an sich zu drücken. »Du bist also Maries und Michels Sohn. Das sieht man dir an, mein Junge. Sagst du das nicht auch, Trudi?«

Im letzten Augenblick war ihr eingefallen, dass sie Falkos Schwester nicht über dem Jungen vernachlässigen durfte. Trudi lief sofort an ihre Seite und griff zu Falko hoch. »Ich finde, er sieht wie Mama aus. Ich komme ja mehr nach Papa!«

»Ich hoffe, das bleibt nicht so. Anders herum wäre es nämlich besser!« Evas trockene Antwort brachte die meisten der Anwesenden zum Schmunzeln. Schwanhild, Ingold und das Gesinde, das sich um die beiden versammelt hatte, zogen jedoch noch längere Gesichter.

Marie war ebenfalls zu angespannt, um den Ausspruch mit einem Lächeln quittieren zu können. Mit einem tiefen Seufzer stieg sie die Freitreppe hoch und betrat dann den Saal, den sie einst nach ihren eigenen Vorstellungen hatte einrichten wollen. Im Unterschied zu den Außenanlagen waren hier nur ein paar kleinere Schäden ausgebessert worden. Die Wände wirkten immer noch kahl und abweisend, und die Flickenteppiche auf dem Boden waren zwar neu, aber lieblos zusammengestoppelt. Nur die große, geschlossene Truhe, die in einer Ecke stand, hatte es vorher noch nicht gegeben.

Michel war Maries Blick gefolgt. »Dort liegen immer noch die Sachen, die du kurz vor deiner Abreise nach Rheinsobern in Auftrag gegeben hast.«

Marie öffnete den Deckel und blickte hinein. »Dann ist es an der Zeit, dass all das hier zu Ehren kommt.«

Sie ließ den Deckel zufallen und wandte sich mit einem Ruck zu Schwanhild um. »Du bist also das Weib, mit dem der Kaiser meinen Gatten vermählt hat, da alle von meinem Tod überzeugt waren.«

In Schwanhilds Augen stand zu lesen, was sie von Frauen hielt, die spurlos verschwanden, um nach mehr als zwei Jahren wiederzukehren und Ansprüche zu stellen. Sie wagte jedoch nicht, Marie dies ins Gesicht zu sagen. Daher ging sie nicht auf deren Bemerkung ein, sondern knickste vor Michel und blickte sichtlich nervös zu ihm auf.

»Mein Herr, Ihr habt es bis heute nicht für nötig gefunden, einen Namen für die Tochter zu wählen, die ich Euch geboren habe. Tut es bitte jetzt, und ich werde Euch auf ewig in meine Gebete einschließen.«

Michel öffnete schon den Mund zu einer, wie Marie seinem Gesichtsausdruck entnahm, recht harschen Bemerkung. Da sie am Tag ihrer Rückkehr jedoch keinen zusätzlichen Missklang erleben wollte, hob sie gebieterisch die Hand. »Ich möchte das Kind sehen!«

Schwanhild begriff mit einem Mal, welch mächtige Verbündete Marie sein konnte, und befahl ihrer Leibmagd, die Kleine zu holen.

Unterdessen schenkten die Mägde das Gewürzbier aus, welches Zdenka schon bei der Annäherung des Reisezugs übers Feuer gehängt hatte, und Michels und Maries Begleiter nahmen die Gelegenheit wahr, ihre klammen Knochen mit dem belebenden Getränk zu wärmen. Selbst Trudi ergatterte einen Schluck, doch als sie den Becher an Falko weitergeben wollte, griff ihre Mutter ein.

»Dafür ist es noch ein wenig früh, mein Schatz. Du solltest ebenfalls nichts von dem gewürzten Bier trinken, das ist nichts für kleine Kinder.«

»Ich bin kein kleines Kind mehr! Papa sagt, ich sei schon groß!« Trudi zog einen Schmollmund, wirkte aber nicht im Geringsten eingeschüchtert, und Marie begriff, dass ihre Tochter den festen Willen von ihr geerbt hatte.

Der Eintritt Friedas, die den Säugling wie eine besondere Kostbarkeit auf den Armen trug, beendete das kleine Zwischenspiel. Schwanhild nahm ihrer Leibmagd das Kind ab, legte es auf den Tisch und zog es bis auf die Haut aus.

»Seht hier, Frau Marie. Es ist nur ein Mädchen.« Es klang so verzweifelt, dass Marie unwillkürlich Mitleid mit der Jüngeren bekam. Sie musterte das Kind genauer und nahm all das wahr, was den anderen bisher entgangen war. Die Kleine hatte Michels Stirn und Augen, und der mürrische Gesichtsausdruck, mit dem sie die plötzliche Kälte quittierte, glich so sehr Michels Schmollmiene, dass Marie kurz auflachte.

Dennoch warf sie Schwanhild und Ingold einen scharfen Blick zu. Besonders wohl fühlten die beiden sich nicht in ihrer Haut, das war ihr klar. Aber wenn es ein verbotenes Verhältnis gab, hatte es erst nach der Zeugung dieses Kindes begonnen, denn der Junker war ganz gewiss nicht der Vater.

Marie drehte sich zu Mariele um und wies auf den nackten Säugling. »Wickle die Kleine und kleide sie an, sonst holt sie sich noch den Tod, und du, Michel …«, ihr Blick bohrte sich in die Augen ihres Mannes, »… wirst nun dein Versäumnis nachholen und deiner Tochter einen Namen geben, auf dass sie getauft und in die Gemeinschaft der Gläubigen aufgenommen werden kann.«

Michel wollte zuerst abwehren, sagte sich dann aber, dass Marie wissen musste, was sie tat. »Sie soll einen Namen bekommen und heute noch getauft werden. Wie könnte man sie nennen?«

»Ihre Mutter heißt Schwanhild. Da wäre ein Name wie Hildegard angebracht. Er würde auch zu Hiltrud passen, denn darauf ist Trudi getauft worden.«

Maries Antwort ließ Schwanhild aufatmen. Als Michel diesen Namen dann auch noch bestätigte, ging die junge Frau auf Marie zu und ergriff ihre Hand. »Ich danke Euch, und ich schäme mich gleichzeitig vieler Gedanken und Worte, mit denen ich Euch beleidigt haben mag.«

Marie fühlte, dass es der Frau damit ernst war, und wunderte sich ein wenig, hatte sie doch vieles über deren Hochmut und Überheblichkeit gehört. Sie konnte nicht wissen, dass die letzten Monate Schwanhild zermürbt hatten. Zuerst war es nur die Angst gewesen, von Michel als Mutter eines Bastards hingestellt zu werden. Dann hatte sie von Maries Rückkehr erfahren und war jeden Tag mit dem Gedanken aufgewacht, in ein Kloster geschleppt zu werden, in dem ihre restlichen Jahre verfließen würden wie Wasser im Sand. Diese Gefahr war noch nicht gebannt, doch in dem Moment, in dem Marie durchgesetzt hatte, dass ihre Tochter getauft werden würde, fühlte sie einen Hauch von Hoffnung, denn sie erinnerte sich daran, welches Loblied Zdenka, Eva und ihre Freundinnen auf Marie gesungen hatten. Die Frauen hatten Michels erste Frau einen Menschen mit einem großen Herzen genannt. Vielleicht würde sie auch ihr gegenüber gnädig sein und ein gutes Wort für sie einlegen.

Michel blickte auf das Kind hinab, das er unter Maries Druck hatte anerkennen müssen. Hätte sie dies auch getan, wenn es ein Junge gewesen wäre, der das Erbe ihres eigenen Sohnes geschmälert hätte? Das war möglich, denn auch als Tochter hatte das Kind ein Anrecht auf eine gewisse Mitgift. In diesem Moment nahm Marie den Säugling auf und legte ihn ihm in die Arme.

»Es ist deine Tochter, glaube mir! Ich kenne dein Gesicht gut genug, um mir völlig sicher zu sein.«

»Trotzdem gibt es noch einen letzten Punkt zu klären.« Michel sah etwas unglücklich drein, da er nicht so recht wusste, was er mit Hildegard anfangen sollte, und reichte die Kleine an Alika weiter, die neben Marie stand. Die Augen des Kindes weiteten sich, als es das dunkle Gesicht über sich sah, und es schien nicht zu wissen, ob es nun weinen oder danach greifen solle. Schließlich stieß es sein Händchen gegen Alikas Wange.

»Sie mag mich!«, sagte die Mohrin erfreut.

»Das will ich auch hoffen, denn ab jetzt wirst du ihre Kindsmagd sein. Mariele und Theres werden dir helfen, denn du musst dich auch weiterhin um Lisa kümmern! Michel, bitte lass mich noch etwas sagen, bevor du zu sprechen beginnst.«

Marie ging auf Schwanhild zu und legte ihr die Hand auf die Schulter. »Ich habe gehört, du nährst deine Tochter selbst.«

Die junge Frau nickte scheu.

»Gut! Bitte tu es noch so lange, wie Hildegard deine Milch braucht.«

»Gerne, Herrin.« Schwanhild klopfte das Herz bis zum Hals, denn sie fürchtete nun doch, sie würde die Kleine hinter Klostermauern würde stillen müssen.

Unterdessen räusperte Michel sich ungeduldig und klopfte mit den Fingerknöcheln auf den Tisch. »Ich habe von Seiner Eminenz, Bischof Johann von Brunn, ein Gutachten erbeten, was meine Eheschließungen betrifft. Die frommen Doktoren der Theologie zu Würzburg sind übereinstimmend zu dem Urteil gelangt, dass meine zweite Ehe ungültig ist, da ich zum Zeitpunkt der Hochzeit weder Witwer war noch einen päpstlichen Dispens hatte.«

Seine Worte wirkten auf Schwanhild wie ein Schlag ins Gesicht. Nach einigen von Scham und Angst durchlebten Augenblicken aber begriff sie, dass sie nach diesem Spruch nicht mehr unter Michels Vormundschaft stand und er sie damit auch nicht zwingen konnte, in ein Kloster zu gehen. Die Alternative gefiel ihr jedoch noch weniger, denn sie würde nach Magoldsheim zu ihrem Vater zurückkehren und den Spott und die Häme ihrer Halbgeschwister ertragen müssen.

»Ich hoffe, Ihr erlaubt mir, so lange zu bleiben, bis meine Tochter entwöhnt ist.« Schwanhilds Bitte war weniger an Michel denn an Marie gerichtet.

Diese nickte sofort. »Natürlich könnt Ihr so lange bleiben.«

Dann stutzte sie, strich sich mit Zeige- und Mittelfinger über die Stirn und ließ ihren Blick zwischen Schwanhild und dem Junker hin- und herwandern. Schickte Michel die junge Frau in das Haus ihres Vaters zurück wie eine Bettmagd, die nicht mehr benötigt wurde, würde dies zu neuem Hader und Streit führen. Immerhin war Schwanhild eng mit dem Pfalzgrafen am Rhein und den bayerischen Herzögen verwandt, und diese hohen Herren zu verärgern tat in diesen Landen keinem gut.

Mit einem ebenso geheimnisvollen wie listigen Lächeln wandte Marie sich an Michel. »Mein Lieber, du kannst die Verantwortung für Schwanhild nicht abstreifen wie einen alten Handschuh. Sie hat dir immerhin im guten Glauben, dein angetrautes Weib zu sein, dein Bett gewärmt und dir ein Kind geboren.«

»Das schon, aber …« Michel kam nicht dazu, den Satz zu vollenden, denn Marie verschloss ihm liebevoll mit der Hand den Mund.

»Es gibt kein Aber! Du bist es Schwanhild schuldig, sie so zu versorgen, wie es ihr für das Opfer ihrer Jungfernschaft und für ihr Kind gebührt. Da sie sich wegen der unglücklichen Umstände nicht Witwe nennen kann, würde sie bei den meisten Adelshäusern als befleckte Ware gelten und könnte auf keine ehrenvolle Heirat mehr hoffen. Aus diesem Grund ist es deine Pflicht, ihr einen Ehemann zu besorgen, der bereit und willens ist, sie in Ehren zu halten.«

Michels Gesicht drückte so viel Verwirrung und hilflosen Unglauben aus, dass Marie sich das Lachen verbeißen musste. Schwanhild starrte sie an, als habe Marie ihr eben ein besonders strenges Kloster als neue Heimstätte genannt, während der Junker hilflos die Fäuste ballte und zu glauben schien, die Frau, die er liebte, würde ihm nun auf ewig entrissen.

Marie beobachtete die Reaktion der beiden genau und lächelte.

»Mein Vorschlag ist, Schwanhild mit einem Mann zu verheiraten, der zwar edel geboren, aber keine besonderen Ansprüche an eine Ehefrau stellen kann. In meinen Augen wäre Ingold von Dieboldsheim genau der Richtige.«

»Jetzt bist du wohl völlig übergeschnappt!«, schnauzte Michel sie an.

Marie hob lächelnd die Hand. »Beruhige dich doch, mein Lieber, und sage mir, was in deinen Augen dagegen steht.«

»Nun, ich …, er …« Michel brach ab, denn das, was ihm auf der Zunge lag, hätte ihn als Hahnrei dargestellt, und das wollte er doch nicht offen aussprechen, denn eigentlich war es nicht bewiesen.

Marie nahm sein Stottern als Zustimmung. »Also ist es beschlossen!«

Schwanhild wähnte sich im Fieber, während der Junker verzweifelt einen Gedanken zu fassen versuchte. »Herrin, aber ich weiß nicht …«, brachte er mühsam hervor und erntete sofort einen bitterbösen Blick von seiner Geliebten.

Marie maß Ingold von Dieboldsheim mit einem hochmütigen Blick. »Ein nachgeborener Sohn, der auf nicht mehr hoffen kann als auf eine Rüstung, ein Schwert und ein Pferd, sollte glücklich sein, wenn ihm eine Erbin wie Schwanhild als Ehefrau angetragen wird. Zudem habt Ihr sie ins Gerede gebracht und solltet darauf bedacht sein, diese Angelegenheit aus der Welt zu schaffen.« Der Junker lief rot an und wand sich, als habe man ihn mit Nesseln gepeitscht. Dann holte er tief Luft und blickte Schwanhild an. »Was sagt Ihr dazu?«

Schwanhild hob die Nase, bis diese fast noch höher schwebte als Maries. »Als Ritter Michels Ehefrau war der Weg zu meinem Herzen für Euch versperrt, doch als halbe Hure, als die ich für viele Leute nun gelten werde, muss ich für Euren Schutz dankbar sein.«

Sie zwinkerte Marie dabei verschwörerisch zu und nahm sich gleichzeitig vor, dieser alles zu beichten, was sich zwischen ihr und Ingold abgespielt hatte, mochte es sie auch nicht ins beste Licht rücken. Sie war Marie jedoch so dankbar wie noch keinem Menschen in ihrem Leben. Mit einem schnellen Schritt war sie bei ihr, umarmte sie und küsste sie auf den Mund. Dann sank sie vor ihr auf die Knie und berührte den Stoff ihres Kleides mit der Stirn.

»Ich habe viel über Euch gehört, Frau Marie, doch selbst das größte Lob wird Euch nicht gerecht. Nehmt meinen Dank und erlaubt, dass ich …, dass wir«, korrigierte sie sich mit einem Seitenblick auf Ingold, »unsere erste Tochter nach Euch und unseren erstgeborenen Sohn nach Herrn Michel nennen.«

»Wir werden mit Freuden die Patenschaft übernehmen«, antwortete Marie und versetzte Michel einen Rippenstoß, damit auch er zustimmend brummte.

Das Vermächtnis der Wanderhure
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