IV.

 

Wie lange Marie in dem düsteren Verschlag gehaust hatte, der vom Geruch der Ausscheidungen und der ungewaschenen Leiber erfüllt war und in dem nur deswegen eine Laterne brannte, damit man den Latrinenkübel nicht wie ein Hund wittern musste, vermochte sie bald nicht mehr zu sagen. Als sie schon glaubte, diese Fahrt werde niemals enden, schien es dem Kapitän nicht schnell genug zu gehen, seine lebende Fracht loszuwerden. Kaum war das Schiff in einen weiteren Hafen eingelaufen, wurde die Luke aufgerissen und eine kräftigere Laterne an einen Haken unter der Decke gehängt. Zwei Matrosen sprangen herab, stellten mehrere mit Wasser gefüllte Eimer auf den Boden und legten einen in fleckiges Leinen gewickelten Ballen dazu.

»Waschen und anziehen, Gesindel!«, brüllten sie.

Marie wunderte sich selbst, wie gut sie die Leute mit einem Mal verstand, doch noch ehe sie auf den Beinen war, stürzten sich die sechs Schuldnerinnen auf die Eimer, streiften ungeachtet der grinsenden Männer ihre schmuddelig gewordene und modrig riechende Kleidung ab und wuschen sich von oben bis unten. Bis auf eine, die so hager war, dass man jede Rippe deutlich sehen konnte, standen die Frauen gut im Fleisch und schämten sich nicht, den Matrosen ihre Vorzüge zu zeigen. Die Männer trieben jetzt auch die Kinder an, sich zu säubern. Marie, die sich nicht ausschließen konnte, trug einen der Eimer nach hinten in das Halbdunkel und zog sich so aus, dass sie den Matrosen nur die Kehrseite zeigte. Auch Alika schlüpfte aus ihrem Kittel und brachte recht ansehnliche Brüste zum Vorschein, deren Umfang sich allerdings nicht mit denen der hochgewachsenen Schuldnerinnen messen konnte. Marie und die Mohrin beeilten sich mit dem Waschen, sahen sich dann aber gezwungen, nackt zu dem Bündel zu gehen, um sich frische Kleidung herauszusuchen.

Unter dem anfeuernden Pfeifen und Rufen der Matrosen begann nun ein Kampf um die passende Kleidung, bei dem sich die sechs Schuldsklavinnen durchsetzten. Doch es gab genug für alle, und Marie gelang es, ein Hemd für sich zu ergattern, das sie sofort überzog, und einen weiten Rock, ein Mieder und ein Schultertuch unter den gierigen Händen der anderen herauszuziehen. Dann verhalf sie Alika zu einem Unterkleid und einem Rock und fand auch eine der Freundin passende Ärmeljacke und ein dazu gehörendes Brusttuch. Die Mohrin wirkte in dieser Tracht wie ein ängstliches kleines Mädchen, so dass Marie sie in einem Impuls an sich zog und streichelte. Für Lisa nahm sie ein kleines Hemd und ein Schultertuch an sich, in die sie das Kind einhüllen konnte. Als die Kleine frisch eingepackt war, wartete sie an Alika geschmiegt auf das, was nun geschehen würde. Da die höhnischen Kommentare, mit denen die Matrosen die Sklaven bisher bedacht hatten, plötzlich verstummten, blickte Marie unwillkürlich auf und sah zum ersten Mal den Mann vor sich, der ihr Schicksal in Händen hielt.

Zoetewijn trug bauschige Hosen aus gutem Tuch, ein vorne offen stehendes graues Wams und darunter eine eng anliegende braune Weste mit silbernen Zierknöpfen. Auf seinem Kopf saß eine Pelzmütze, und in der Hand hielt er einen Stock, dessen Spitze leise vibrierte. Ohne Warnung versetzte er einer der Frauen, die ihm zu nahe gekommen war, einen Hieb und zwang sie und die anderen, vor ihm zurückzuweichen.

Der Kapitän begutachtete seine menschliche Fracht und nickte schließlich zufrieden. Diesmal hatte er mehr Sklaven mitgebracht als in den letzten Jahren, und alle wirkten so gesund, wie man es bei ausreichender Ernährung erwarten konnte. Mit seinem Stock sortierte er einige der Kinder und Halbwüchsigen aus. Seine Miene verriet Marie, dass er sich von diesen das beste Geschäft versprach, denn sie waren alt genug, um zupacken zu können, und dabei noch so jung, dass sie sich mit ihrem Schicksal abfinden würden.

Den sechs Frauen schenkte er nur einen kurzen Blick, und als sie sich beschwerten, weil er es ihnen missgönnt hatte, sich ein paar Münzen bei seinen Matrosen verdienen zu können, befahl er ihnen mit einem Wort zu schweigen. Er hielt an Bord seiner Kogge auf strenge Disziplin, und wenn seine Männer eine Hure besteigen wollten, sollten sie das in den Bordellen der Hafenstädte tun. Bei dem Gedanken spielte ein spöttisches Lächeln um seine Lippen. Wahrscheinlich würden seine Leute schon am Abend ihr Geld für die Weiber ausgeben, die sich eben beschwert hatten, denn sie waren schon so gut wie verkauft.

Sein Blick glitt nun suchend über die Köpfe der verängstigten Kinder hinweg und blieb auf jener Frau haften, die sein Maat erwähnt hatte. Als er den selbstbewussten Ausdruck auf ihrem Gesicht bemerkte, wurde ihm klar, dass sie tatsächlich keine einfache Magd war, wie Labadaire es ihm hoch und heilig geschworen hatte. Dieses Weib musste er auf eine möglichst geschickte Art loswerden, wenn er nicht ihretwegen in Kalamitäten geraten wollte. Er befürchtete nämlich, die üble Szene, die er vor einem Jahr in Reval erlebt hatte, würde sich hier in Riga wiederholen. Damals hatte er seine gesamte Beredsamkeit einsetzen müssen, um unbeschadet aus der Sache herauszukommen, einen zweiten Vorfall dieser Art konnte er sich so schnell nicht mehr leisten. Die Hansekaufleute, die hier das Sagen hatten, würden nicht zögern, ihn als unerwünschten Konkurrenten auszubeißen. Schon jetzt musste er sich jedes Jahr im Hansekontor von Dordrecht eine neue Konzession ausstellen lassen, um die Ostsee befahren zu dürfen.

In seiner ersten Wut überlegte er schon, ob er den Franzosen im nächsten Jahr nicht gleich mit zu seinen Sklaven stecken und hier im Ostland verkaufen sollte. Doch für den hageren und nicht mehr gerade jungen Mann würde er nur einen Bettel bekommen, der nicht einmal die Auslagen für die Fahrt decken würde. Da war es einträglicher, einen Sträfling aus dem Schuldturm auszulösen, dessen kräftige Muskeln so manchen Käufer dazu brachten, seinen Geldbeutel aufzuschnüren. Zudem bekam er von Labadaire etliches an guter Ware, die sich leicht losschlagen ließ.

Die Schwarze zum Beispiel würde einen guten Preis bringen, doch die würde er nicht hier in Riga verkaufen. Den frommen Bürgern der Stadt ging es vor allem um billige Arbeitskräfte, und sie würden für die Mohrin lange nicht den Preis zahlen, den er noch weiter im Osten erzielen konnte. Für diese Sklavin musste er einen Käufer finden, der mehr mit ihr im Sinn hatte, als sie Böden fegen zu lassen.

Kurz entschlossen wandte er sich an seinen Maat. »Das Weibsstück dort hinten und die Schwarze kommen in die geheime Kammer. Schärfe ihnen ein, mucksmäuschenstill zu sein und dafür zu sorgen, dass der Balg nicht schreit.«

Der Mann nickte und winkte Marie und Alika, mit ihm zu kommen. Die beiden gehorchten mit klopfendem Herzen und atmeten erst einmal auf, als man ihnen nichts antat, sondern sie auf das höhere Deck brachte und in eine kleine Kammer sperrte, deren Tür erst frei geräumt werden musste. Wenigstens blieben sie beisammen.

»Seid ganz still, sonst erwürge ich euch und schmeiße euch über Bord! Und haltet dem Balg da den Mund zu, wenn er schreien will«, schnauzte der Maat sie an und wiederholte seine Worte, bis er überzeugt war, dass sie ihn verstanden hatten. Dann schloss er die Tür und stapelte die Fässer wieder davor.

Die Kammer war so klein, dass Marie und Alika sich nur mit angezogenen Beinen setzen konnten. Durch ein paar Astlöcher in den Brettern fiel Tageslicht herein. Es reichte kaum aus, die Hand vor Augen zu sehen, aber es tat gut, einen dünnen Strahl Sonnenlicht zu spüren. Trotzdem hoffte Marie, dass sie nicht zu lange in dem winzigen Raum eingesperrt bliebe. Um Lisa zu beruhigen, die offensichtlich ihre Beklemmung spürte und unruhig wurde, legte sie die Kleine an die Brust.

»Du bist ein tapferes Mädchen, kleine Lisa«, flüsterte sie und wunderte sich einmal mehr, dass das Kind all die Fährnisse lebend überstanden hatte. »Ich bin stolz auf dich!«

Sie hauchte einen Kuss auf Lisas Stirn und wurde durch ein zufriedenes Glucksen belohnt.

Alika hatte unterdessen die Astlöcher untersucht und dabei entdeckt, dass man durch zwei von ihnen ins Freie schauen konnte. Ganz aufgeregt zupfte sie Marie am Ärmel und deutete hinaus.

»Was ist?« Marie erhob sich und schob sich neben sie. Das Loch war nur wenig größer als ihr Daumennagel, doch als sie hindurchblickte, konnte sie einen Teil des Hafens und die Stadt dahinter erkennen. Sie sah einen Mauerring, über den die Dächer dreier großer Kirchen und die dazugehörigen Kirchtürme ragten. Sie waren mit schwarzem Schiefer gedeckt, genau wie das Dach, das sich über dem Wehrgang des Torturms erhob. Der Hafen lag wohl an den Ufern eines Stroms, denn überall lagen Wasserfahrzeuge von kleinen Flussbooten bis hin zu hochbordigen Schiffen ähnlich der Sklavenkogge. Nur Schritte vom Wasser entfernt standen große, aus Stein errichtete Bauten, und zwischen diese duckten sich eine Unzahl hölzerner Hütten, die, den Symbolen auf den Schildern über ihren Türen nach zu urteilen, zum größten Teil Schenken oder Hurenhäuser sein mussten.

Wie die Stadt hieß, wusste Marie nicht, doch im Augenblick interessierte sie die Szene, die Alika entdeckt hatte, weitaus mehr. Eben wurden nämlich ihre Schicksalsgefährten über einen Steg an Land gebracht und zu einer hölzernen Plattform getrieben, um die sich schon eine Menge Volk versammelt hatte. Ein Mann, der auf einer Art Kanzel stand, hielt einen hölzernen Hammer in der Hand und schlug mehrmals kräftig auf ein Brett. Danach rief er etwas, das bis in die Kammer drang. Marie konnte sogar verstehen, was er den Leuten zurief, denn er benutzte die deutsche Sprache, und sie begriff, dass der Mann ein Auktionator war. Er würde die Frauen und Kinder und auch die mit Ketten gefesselten Männer, die im Bauch der Geit transportiert worden waren, wie Fleisch oder Korn an die Umstehenden verschachern.

Sie schüttelte sich, als ihr klar wurde, dass Alika, Lisa und ihr das gleiche Schicksal bevorstand, und in Gedanken bedachte sie Frau Hulda, die ihr eigen Fleisch und Blut in dieses Elend gestoßen hatte, mit den bösartigsten Flüchen, die sie kannte.

Während Marie das Geschehen starr vor Entsetzen verfolgte, beobachtete Kapitän Zoetewijn zufrieden die Versteigerung. Wie er es erhofft hatte, war er der erste Händler, der Sklaven in Riga feilbot, und konnte daher auf gute Preise hoffen. Nachdem das Land in den letzten Jahrzehnten von mehreren Pestepidemien heimgesucht worden war, gab es eine große Nachfrage nach Arbeitskräften, und für die männlichen Sklaven, die keine Heiden, sondern zum Schulddienst verurteilte Christen waren, wurden hohe Preise bezahlt. Vor allem wohlhabende Handwerker und Handelsleute zeigten Interesse an den Männern, die beim Schiffbau und als Hilfsarbeiter bei der Errichtung von Festungen, Kirchen und Wohnhäusern eingesetzt werden konnten und das dazu notwendige Holz in den Wäldern fällen sollten. Da diesen Menschen nach einem Jahrzehnt oder spätestens anderthalb die Freiheit winkte, falls sie sich gut verhielten, würde kaum einer von ihnen fliehen, insbesondere, da man ihnen erzählt hatte, sie könnten, wenn sie sich geschickt anstellten, dereinst als Bürger der Stadt selbst zu Wohlstand kommen.

Zoetewijn wusste, dass es nur den wenigsten gelang, mehr als das tägliche Brot zu verdienen, doch seine Leute hatten den Männern oft genug gesagt, welche Chancen sich ihnen hier im Osten boten, um sie während der Fahrt und bei der Versteigerung ruhig zu halten. Renitente Sklaven brachten nämlich keinen guten Preis. Bei den sechs Schuldnerinnen brauchte er sich diese Sorgen nicht zu machen. Die Weiber taten alles, um das Wohlgefallen der zahlreichen männlichen Schaulustigen zu erringen. Die eine oder andere mochte hoffen, von einem Witwer erworben zu werden, dessen Haus und Kinder sie versorgen sollte und der sie vielleicht sogar heiraten würde. Wahrscheinlicher aber war, dass die Hurenwirte der Stadt sie kaufen würden. Diese besaßen gut gefüllte Börsen und versuchten, sich gegenseitig zu übertrumpfen, denn der Hafen florierte, und die Bordelle brauchten Nachschub, um die fremden Händler und die Seeleute bedienen zu können.

Es lief so gut, wie Zoetewijn erwartet hatte. Die Hurenwirte kämpften beinahe um die Weiber, und er konnte eine Summe einstreichen, die seine Ausgaben für die sechs bei weitem übertraf.

Auch die übrigen Verkäufe verliefen zufriedenstellend. Ältliche Ehefrauen von Handwerkern und Handeltreibenden, die geschickte Hände in ihren Häusern brauchen konnten, kauften gerne Heidenkinder, denn sie konnten sich des Segens der Kirche gewiss sein. Die kleinen Mauren würden notfalls mit der Rute zu gläubigen Christenmenschen erzogen werden.

Zoetewijn interessierte sich nicht für die Motive der Käufer, sondern addierte im Geist zufrieden die Summen, die er erlöste. Irgendwann erlahmte jedoch der Kaufwille der Einheimischen, und die Sklaven, die keinen Käufer mehr gefunden hatten, wurden wieder an Bord gebracht. Mit ihnen kam ein Schreiber des Hafenrichters, um nachzusehen, ob an Bord der Geit menschliche oder andere Ware zurückgehalten worden waren. Wie in vielen großen Städten galt in Riga der Stapelzwang, und dieses Gesetz verlangte von jedem Kaufmann, der sich in dem Ort aufhielt, all seine Waren zum Kauf anzubieten, und das galt nicht nur für Bier, Tuche und andere leblose Dinge, die Zoetewijn ebenfalls an Bord hatte, sondern auch für das zweibeinige Vieh, wie der Schreiber die Sklaven verächtlich nannte.

Der Kapitän war noch so in seine Gedanken versunken, dass er beinahe übersah, wie der Gerichtsschreiber an Bord stieg. Schnell lief er hinter ihm her und fing ihn gerade noch ab, bevor das magere Männlein in den Bauch der Kogge steigen konnte.

»Goeden Dag!«, grüßte er ihn und dränge ihn allein schon mit der Wucht seiner Erscheinung in Richtung Achterkastell. »Einen Schluck Wein werdet Ihr mir gewiss nicht abschlagen wollen«, setzte er lachend hinzu.

Der Schreiber konnte sich zumeist nur das Bier leisten, das hier gebraut wurde, und leckte sich unbewusst die Lippen. »Einen Becher vielleicht. Ich habe nämlich noch viel zu tun. Eure Geit ist nur eines der Schiffe, die ich heute aufsuchen muss.«

»Aber ja! Meine Laderäume sind fast leer und werden Euch nicht lange aufhalten. Pieter, bring einen Stuhl und Wein.« Letzteres galt einem Matrosen, der offensichtlich schon vor der Tür gewartet hatte und das Gewünschte gleich mitbrachte. Wie ein geübter Schankknecht stellte er je einen Becher vor den Schreiber und seinen Kapitän und füllte die Gefäße bis fast zum Rand.

»Auf Euer Wohl!« Zoetewijn trank seinem Besucher zu und legte ihm dann die Frachtlisten vor.

»Zwei Sklavinnen sind leider unterwegs verstorben. Wir mussten sie über Bord werfen.«

Der Hafenschreiber beugte sich über die Liste und kniff die Augen zusammen. »Das habt Ihr aber noch nicht vermerkt, Kapitän.«

»Nein?« Zoetewijn zog dem anderen scheinbar erstaunt die Liste unter der Nase weg und blickte darauf. »Tatsächlich, das habe ich vergessen. Ich werde es sofort nachholen. Wisst Ihr, mir geht es wie Euch. Die Arbeit ist einfach zu viel und man kommt nicht mehr nach. Noch einen Schluck Wein gefällig?«

Der andere überlegte kurz, denn der Wein, den Zoetewijn ihm hatte einschenken lassen, war wirklich süffig. Dann dachte er daran, dass sich die Kapitäne auf den anderen Schiffen, die er kontrollieren musste, ebenfalls nicht lumpen lassen würden, und schüttelte den Kopf. »Lieber nicht. Ich muss noch meine Zahlen lesen können.« Er trank aus und erklärte, dass er nun die Ladung besichtigen wolle.

Der Kapitän nickte und führte ihn durch die Laderäume. Einige der Ballen und Fässer trugen Siegel, die anzeigten, dass sie auf Bestellung geliefert wurden. Der Schreiber verzog das Gesicht, denn eigentlich hätten auch diese im Rigaer Stapelhof zum Verkauf ausgestellt werden müssen. Doch da die Güter zum guten Teil für hohe Ordensleute in Kurland und Semgallen gedacht waren und deren Untergebenen ausgehändigt werden mussten, ließ er diesen Verstoß durchgehen. Die Stadt Riga stand nicht gerade im besten Einvernehmen mit den Rittern des Deutschen Ordens, und gerade deswegen musste man jede Provokation der streitbaren Herren vermeiden. Also beschloss der Schreiber, sich mit dem üblichen Hafenzoll zufrieden zu geben. Auch die russischen Fürsten, für die die restlichen Waren bestimmt waren, durften nicht verärgert werden, und so forderte er Zoetewijn für deren Waren ebenfalls nur eine kleine Summe ab, die dieser auch sofort beglich.

Zuletzt kamen sie zu den Sklaven, die wieder an Bord gebracht worden waren, und hier begnügte der Schreiber sich damit, sie zu zählen. »Eure Liste stimmt, bis eben auf die beiden unterwegs verstorbenen Weiber. Aber da Ihr sie noch nicht als tot eingetragen habt, muss ich leider Zoll für sie verlangen.«

Zoetewijn sah dem Schreiber an der Nasenspitze an, dass das Geld in dessen Taschen landen würde, und lachte in sich hinein. Wie es aussah, musste er den Kerl nicht einmal bestechen, damit er über gewisse Unregelmäßigkeiten hinwegsah. So bemaß er die Summe, die er dem Schreiber gab, großzügig genug, um den Mann zufrieden zu stellen, und führte ihn dann von Bord. Als er wieder auf sein Schiff zurückkehrte, zwinkerte er dem Maat zu.

»Du kannst die Schwarze und diese angebliche Rittersfrau wieder zu den anderen Sklaven schaffen. Ach ja, schenk ihnen einen Becher Bier dafür ein, dass sie stillgehalten haben. Dann schau nach, wie viel von den Waren, die wir in den Stapelhof haben schaffen lassen, Interessenten gefunden haben. Die kleineren Geschäfte kannst du selbst abschließen und bei den größeren gib mir Bescheid. Ich will so bald wie möglich weiter. Das hier …«, er klopfte auf den Warenstapel mit dem Siegel der Stadt Pskow, »… hat mich auf eine Idee gebracht.«

Das Vermächtnis der Wanderhure
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