78.
»Ich verstehe, dass es gefährlich sein könnte, wenn wir es Cathy sagen«, sagte Grace am Telefon zu Sam, kurz nachdem er ihr und David die Neuigkeit übermittelt hatte. »Aber könnten wir denn nicht wenigstens anrufen und sagen, dass sie zurückkommen müsse, weil es Saul wieder schlechter geht?« Sie dachte nach. »Du könntest das Krankenhaus doch sogar bitten, das zu bestätigen, sollte Kez anrufen.«
»Und wenn sie schon im Krankenhaus angerufen haben und wissen, dass es ihm gut geht?«, entgegnete Sam. »Oder wenn Kez nicht will, dass Cathy zurückkommt?«
»Sauls Zustand könnte sich seit ihrem letzten Anruf wieder verschlechtert haben«, erwiderte Grace. »Und Cathy würde sich nicht von Kez aufhalten lassen.«
»Was Kez wütend machen könnte«, gab Sam zu bedenken.
»Aber wir müssen doch irgendetwas tun!«, protestierte Grace.
»Das tun wir auch«, sagte Sam. »Ich tue etwas.«
Grace kehrte mit David in Sauls Zimmer zurück. Beide waren sich einig, dass sie in seiner Gegenwart ruhig bleiben mussten, um nicht den Verdacht in ihm zu wecken, dass Cathy in Gefahr schweben könnte.
Das war zum Glück nicht allzu schwer, weil Saul wieder schlief.
Das war jetzt für David am härtesten, erkannte Grace.
»Erst vor ein paar Tagen«, hatte er gerade zu Grace draußen im Gang gesagt, »als wir noch in Naples waren, sagte ich zu Cathy, dass ich Kez für jemand ganz Besonderes halte.«
Jemand Besonderes.
Grace hatte den Schmerz in seinen Augen gesehen.
Am liebsten hätte sie geschrien.