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Michaela war das Produkt einer Vergewaltigung, was ja ohnehin kein Ticket für den Vergnügungspark ist. Doch zu allem Überfluss wurde sie auch noch von ihrem Vergewaltiger großgezogen, einem Mann, der von seiner geschmacklosen Gewohnheit, Frauen mit Gewalt zu zwingen, auch dann nicht ablassen wollte, als er für ein Kind verantwortlich war.
Er hatte unbedingt einen Sohn haben wollen. Und war kein Mann, der eine Enttäuschung, gleich welcher Art, verzieh, ebenso wenig, wie er darüber erhaben war, die Unschuldigen zu bestrafen. Nie ließ er Michaela seine Enttäuschung darüber vergessen, dass sie ein Mädchen geworden war.
Und nachdem er sie schließlich zu seinem jüngsten Opfer gemacht hatte, hat ihn sein kleines Mädchen kastriert. Nach dem Missbrauch hatte sie ihn mit ihrem Softballschläger am rechten Ohr erwischt und bewusstlos geschlagen.
Während ihr Peiniger ohnmächtig war, schaffte Michaela es dann irgendwie, ihn mit Isolierband an einen Küchenstuhl zu fesseln, danach beschäftigte sie sich zunächst den ganzen Tag damit, andere Dinge zu kastrieren – Möhren, Schweinelende, Gurken, Baguettes, Sellerie. Als sie sich schließlich wieder ihrem Vater widmete, war dieser vor Angst fast von Sinnen, doch sein hysterischer Protest bewahrte ihn nicht davor, das gleiche Schicksal wie Sellerie, Schweinelende und Brot zu erleiden.
Er verblutete, während er auf den Krankenwagen wartete, den Michaela nicht gerufen hatte.
Zu diesem Zeitpunkt war sie elf Jahre alt.