Siebenunddreißig

Kyle und Peto saßen an einem runden Holztisch im riesigen Bierzelt und diskutierten darüber, wie schwerwiegend die Niederlage war, die Peto durch Rodeo Rex hatte einstecken müssen. Beide Mönche waren dazu erzogen worden, das Konzept von Demut und Bescheidenheit zu achten, doch einem leidenschaftslosen Beobachter mochte auffallen, dass der Novize unwillig war, über seinen letzten Kampf zu reden, während sein älterer Mentor allem Anschein nach nichts anderes im Sinn hatte. Im Zelt hatte bei ihrem Eintreffen großes Gedränge geherrscht, doch im Verlauf der letzten halben Stunde war es stetig ruhiger geworden. Wo sich zuvor die Trinkenden noch in Fünferreihen vor dem Tresen gedrängt hatten, standen sie nun nur noch zwei Reihen tief.

Fast eine Stunde verging, bis Rodeo Rex schließlich kam. Er trug eine ärmellose schwarze Lederweste über dem T-Shirt (es gab keine Ärmel, die weit genug gewesen wären, den Bizeps dieses Riesen zu umhüllen). Die schwindende Menge im Bereich der Theke teilte sich vor ihm, und er ging schnurstracks zu einem der Barmänner und bestellte sich eine sehr große Flasche Bier. Es dauerte nur Sekunden, bis er seinen Drink erhielt – auf Kosten des Hauses –, sehr zur unausgesprochenen Frustration der anderen Gäste, die lange darauf warten mussten, bedient zu werden.

Rex erblickte Kyle und Peto und manövrierte seine Riesengestalt durch eine Gruppe betrunkener Anhänger und Gratulanten zu ihrem Tisch, wo er auf einem freien Stuhl Platz nahm.

»Wie geht es Ihnen, junger Freund? Ich hoffe doch, ich habe Ihnen nicht zu sehr weh getan«, sagte er zu Peto und tätschelte dem jungen Mönch die Schulter.

»Danke sehr der Nachfrage, aber ich bin wieder okay. Ich war für eine Weile ziemlich groggy, aber das scheint vorbei zu sein.«

»Sehr gut.« Rex schien aufrichtig erfreut über diese Nachricht. Seine nächste Bemerkung zerstörte jedoch die freundliche Atmosphäre. »Genug der leeren Worte«, sagte er. »Ich nehme an, das Auge des Mondes wurde erneut gestohlen. Habe ich recht?«

»Ja«, gestand Kyle. Es schien sinnlos, das abstreiten zu wollen, insbesondere gegenüber diesem Mann. »Erst vor ein paar Tagen. Wir müssen es zurückholen, noch vor der Sonnenfinsternis morgen. Wenn es vorher in die falschen Hände gerät, werden die Folgen für diese Stadt niederschmetternd sein.«

»Kein Scheiß, Sherlock? Das ganze Kaff würde in ewige Dunkelheit getaucht, richtig?«

»Das ist richtig, Sir. Aber woher wissen Sie all das?«

»Weil ich genau wie ihr beide auf einer Mission hier bin, die mir der Allmächtige aufgetragen hat.«

»Ehrlich?«, fragte Kyle erstaunt. Es war schwierig, wenn nicht unmöglich zu begreifen, wie ein gewalttätiger Riese wie dieser Rodeo Rex auf einer Mission im Namen Gottes sein sollte. Davon abgesehen, dass er ein relativ angenehmer Zeitgenosse zu sein schien – und erst recht abgesehen von allem anderen –, wirkte er einfach nicht demütig genug, um ein Diener Gottes zu sein.

»Ja, ehrlich«, antwortete Rex. »Verstehen Sie, in dieser Stadt, Santa Mondega … nun ja, ich komme nur ein- oder zweimal im Jahr hierher. Ich komme immer unangemeldet, und ich bleibe nie lange. Und wissen Sie auch warum?«

»Nein«, sagte Kyle. »Warum sollten wir?« Er wurde allmählich ärgerlich.

»Dachte ich mir. Ich gebe diese Informationen normalerweise nicht einfach an jedermann weiter, aber hier ist der Grund: Ich habe einen speziellen Zweck im Leben. Der Herr hat mich mit einer Aufgabe betraut, zu der nur wenige Männer imstande sind. Ich hingegen wurde eigens für diese Aufgabe erschaffen. Ich bin Gottes persönlicher Kopfgeldjäger.«

»Wie bitte?«, unterbrach ihn Peto. Er hatte aufmerksam zugehört, während Rex zu Kyle gesprochen hatte, doch angesichts dieser blasphemischen Behauptung gelang es ihm nicht länger, seine Zunge im Zaum zu halten. »Sie behaupten allen Ernstes, Gott bezahlt Sie dafür, Menschen zu töten? Ich sage, das ist vollkommener Schwachsinn. Und es ist außerdem Gotteslästerung!«

»Hören Sie, Klugscheißer, wollen Sie, dass ich Ihnen noch eine Abreibung verpasse, vor all den Leuten hier?«, entgegnete Rex.

»Nein!«

»Dann halten Sie die Klappe, und lassen Sie mich ausreden.«

»Tut mir leid.«

»Verdammt richtig, tut Ihnen leid. Hören Sie zu, Mann, hören Sie gut zu. Gott hat mich genauso beauftragt, wie er Priester oder Exorzisten beauftragt, Sein Werk zu tun. Doch mich gibt es nur einmal. Ich bin einzigartig.« Er beugte sich ein wenig vor, um sicherzustellen, dass beide Mönche ihm ihre volle Aufmerksamkeit schenkten. »Gott der Herr hat mich beauftragt, die Welt von den Untoten zu befreien. Und Santa Mondega, meine Mönchsfreunde, ist die Hauptstadt der Untoten auf dieser Welt!«

Rex lehnte sich zurück, nahm einen großen Schluck von seinem Bier und wartete gelassen auf die Reaktion der beiden Mönche. Eine unbehagliche Pause entstand, während Kyle und Peto auf Rodeo Rex’ Eingeständnis warteten, alles wäre nur ein Scherz gewesen. Als Rex schwieg, meldete sich Kyle schließlich zu Wort.

»Meinen Sie das ernst?«, fragte er und bemühte sich, jeglichen Spott aus seiner Stimme fernzuhalten. Rodeo Rex stellte seine Bierflasche auf den Tisch und beugte sich erneut vor.

»Verdammt ernst sogar, meine Freunde. Denken Sie darüber nach. Wenn die Stadt Santa Mondega in ewige Dunkelheit gestürzt würde – wer würde davon am meisten profitieren, eh? Vampire würden am meisten profitieren, richtig? Diese Stadt wimmelt nur so von Vampiren, und irgendwo in dieser Gegend lebt der Lord der Untoten. Der Oberste Vampir, genauer gesagt, und wenn er jemals Ihr kostbares Auge des Mondes in die Finger bekommt, sind wir alle erledigt. Jeder einzelne verdammte Mensch auf dieser Welt.«

»Woher wollen Sie denn wissen, dass es hier Vampire gibt?«, hakte Peto nach.

»Es ist eine Gabe. Haben Sie nicht zugehört, was ich gerade gesagt habe? Es ist eine Gabe, die Gott mir geschenkt hat. Ich kann die Untoten besser riechen, als Sie beten.« Er stockte und blickte sich im Zelt um. »Das Mädchen dort drüben beispielsweise.« Er zeigte auf eine sehr attraktive dunkelhaarige junge Frau Ende zwanzig, die vielleicht zehn Meter von ihnen entfernt an einem Tisch saß. Sie sah aus wie ein typisches Biker-Babe, gekleidet in eine schwarze enge Lederhose, schwere schwarze Motorradstiefel und ein ärmelloses, ebenfalls schwarzes Iron-Maiden-T-Shirt, das den Blick auf eine Reihe von Tattoos auf ihren Oberarmen frei gab. Bei ihr am Tisch saßen vier Männer, alle Mitte dreißig. Sie waren aller Wahrscheinlichkeit nach ebenfalls Biker. Sie passte zu den Kerlen, keine Frage. Sie passte ganz allgemein perfekt in die Menge.

»Ist sie ein Vampir?«, fragte Peto, und in seiner Stimme mischten sich Ungläubigkeit und Neugier.

»Passen Sie auf. Ich beweise es Ihnen.«

Rex erhob sich, zog einen großen silbernen Revolver aus einem Halfter in seiner schwarzen Lederjacke und zielte. Die Frau am Tisch hatte ihn offensichtlich aus den Augenwinkeln beobachtet, denn sie bemerkte es sofort. Rex hielt den Arm vor sich gestreckt und zielte direkt auf ihr Herz. Ihre Augen quollen entsetzt hervor, doch es war zu spät für mehr. Bevor sie sich bewegen konnte, feuerte Rex drei rasch aufeinanderfolgende Schüsse ab.

Der Lärm war ohrenbetäubend, und das Echo der Schüsse machte es schwierig herauszuhören, wie oft geschossen worden war. Im gesamten Zelt kehrte Totenstille ein, doch in den Ohren sämtlicher Anwesenden klingelte es laut. Die vier Männer am Tisch mit der Frau sprangen erschrocken auf, entsetzt vom Anblick ihrer Begleiterin, die dreimal in die Brust getroffen wurde. Der erste Schock wurde Sekundenbruchteile später noch übertrumpft, als ihre hübsche Begleiterin nach dem Einschlag der dritten und letzten Kugel in Flammen aufging. In den nächsten Sekunden spritzte Blut aus ihren Wunden und besudelte einen weiten Bereich. Als der Blutfluss schließlich endete und die letzten Flammen erloschen, war nichts mehr übrig von ihr außer einem Häufchen grauer Asche an der Stelle, wo sie gesessen hatte. Die ganze Episode hatte keine zwanzig Sekunden gedauert, und außer der Asche und dem unangenehmen Gestank nach Kordit und versengtem Fleisch deutete nichts mehr auf die Geschehnisse der vergangenen Sekunden hin.

Nachdem sämtliche Zuschauer – einschließlich der Männer am Tisch der toten Frau – begriffen hatten, was soeben geschehen war, wandten sie sich wieder ihren eigenen Angelegenheiten zu, als wäre nichts gewesen. Ereignisse wie dieses waren zwar nicht alltäglich in Santa Mondega, doch die Leute dachten gar nicht daran, großes Aufhebens deswegen zu veranstalten, ganz einfach, weil es Rodeo Rex gewesen war, der den Abzug betätigt hatte.

Rex hatte seinen Revolver längst wieder eingesteckt, noch bevor die letzten Flammen erloschen waren.

»Nun, so etwas sieht man nicht alle Tage«, sagte Kyle anerkennend.

»Ein wenig ungewöhnlich, darin stimme ich dir zu«, sagte Peto und nickte.

Rex war völlig kalt geblieben. Er setzte sich wieder an seinen Tisch, ohne die Reaktion der anderen Menschen im Zelt zu beachten, nahm einen großen Schluck Bier und redete weiter.

»Sie war ein Werwolf«, erklärte er und rülpste die Luft hinaus, die er mit dem Bier zusammen verschluckt hatte. »Aber sie hätte uns wahrscheinlich keine Schwierigkeiten gemacht, ehrlich gesagt. Werwölfe sind ziemlich bedeutungslos, solange nicht Vollmond ist. Die Vampire sind diejenigen, wegen denen wir uns Gedanken machen müssen. Sie kommen frühestens in einer Stunde oder so aus ihren Löchern. Im Moment ist es noch nicht dunkel genug für sie. Die Bastarde können nicht nach draußen, solange die Sonne am Himmel steht.«

»Mein Gott!«, rief Kyle aus. »Gehen Vampire ebenfalls in Flammen auf, wenn man auf sie schießt?«

Rodeo Rex schien überrascht und ein wenig irritiert wegen der offensichtlichen Unwissenheit der Mönche in Bezug auf die Untoten, und er hatte Mühe, dies zu verbergen.

»Wie kommt es, dass ihr beide nichts über all diesen Scheiß wisst? Ihr müsstet eigentlich mehr darüber wissen als ich! Ihr seid doch diejenigen, die hergekommen sind, um das Auge des Mondes zu suchen. Wieso wisst ihr nicht einmal, warum diese Arschlöcher hinter dem Stein her sind wie der Teufel hinter einer Jungfrau?«

»Vater Taos hat nie irgendetwas darüber erwähnt, nicht wahr, Kyle?«, sagte Peto leise.

»Nein, hat er nicht. Ich denke, wir müssen es ihm erzählen. Vielleicht sind mehr als nur wir beide nötig, um das Auge wiederzubeschaffen.«

»Was denn? Es gibt nur euch beide? Scheiße! Lernt ihr denn nie dazu?«, stöhnte Rex in zunehmender Verzweiflung.

»Was meinen Sie damit?«, fragte Kyle.

»Ich meine damit das letzte Mal, verdammt! Beim letzten Mal, als das Auge gestohlen wurde, kamen nur drei von euch Mönchen! Zweien bin ich begegnet. Vom dritten hab ich nur gehört; hab ihn nie selbst gesehen, aber es war der dritte, der überlebt und das Auge zurück nach Hubal gebracht hat, richtig? Das wisst ihr alles, oder? Sagt mir, dass ihr wenigstens darüber Bescheid wisst!«

»Ja, diesen Teil kennen wir«, antwortete Kyle. »Vor fünf Jahren wurden unsere Brüder Milo und Hezekiah ausgesandt, das Auge zurückzuholen. Sie haben ihre Mission nicht erfüllt, doch Vater Taos kam hinterher und hat es geholt. Höchstpersönlich und allein.«

»Blödsinn!«, bellte Rex im Tonfall höchster Empörung. Einige Gäste an den umstehenden Tischen blickten erschrocken auf und beschlossen sodann klugerweise, die Köpfe wieder zu senken und sich um ihre eigenen Angelegenheiten zu kümmern. »Jede Wette, euer Vater Taos hat euch all diese Lügen erzählt, eh?«

»Das sind keine Lügen, mein Herr!«

»Und ob! Die wahre Geschichte lautet, dass ein Kerl namens Bourbon Kid das Auge des Mondes hatte und dass eure Freunde Milo und Hezekiah ihn gestellt und es ihm wieder abgenommen haben. Dann kommt euer verdammter Vater Taos daher, bringt Milo und Hezekiah um, nimmt den beschissenen Stein an sich und verpisst sich damit wieder zurück nach Hubal, wie es scheint, wo er sämtliche Lorbeeren für sich einheimst. So ein verdammter Halsabschneider!«

»Das kann nicht sein!«, sagte Peto. »Sag es ihm, Kyle! Vater Taos würde so etwas niemals tun! Er ist der anständigste und ehrlichste Mann auf der Welt! Oder etwa nicht, Kyle?«

»Das sollte man wohl meinen«, sagte Kyle. »Allerdings …«, fügte er vorsichtig hinzu, »… allerdings hätte ich vor zehn Minuten auch noch nicht geglaubt, dass es Leute gibt, die in Flammen aufgehen, wenn man auf sie schießt. Ich fange an zu glauben, Peto, dass wir noch längst nicht alles wissen, was wir wissen sollten. Es wird Zeit, dass wir uns öffnen und akzeptieren, dass möglicherweise nicht alle Dinge, die man uns gelehrt hat, absolut und unumstößlich wahr sind.«

Für einen Augenblick war Peto sprachlos. Er war erstaunt, dass Kyle auch nur denken konnte, irgendetwas, das sie in Hubal gelernt hatten, wäre irgendetwas anderes als vollkommen wahr. Und doch schätzte er Kyle und vertraute ihm blind, also akzeptierte er auch, wenngleich widerwillig, was sein älterer und weiserer Freund sagte.

»Bedeutet das etwa, dass es in Ordnung wäre, Alkohol zu trinken?«, fragte er.

»Wirst du wohl damit aufhören?«

»Nun lassen Sie den Mann mal, okay?«, meldete sich Rodeo Rex zu Wort. »Hier, mein Freund, trinken Sie einen Schluck aus meiner Flasche. Wird Ihnen schmecken.«

»Nein!«, beeilte sich Kyle zu sagen und hielt den Arm zwischen Peto und Rex, um den großen Mann am Weiterreichen seiner Bierflasche zu hindern. »Hören Sie, Rex«, fuhr er ernst fort. »Wir wissen Ihre Unterstützung aufrichtig zu schätzen, okay? Aber es hilft uns nicht weiter, wenn Sie Peto alkoholische Getränke anbieten. Haben Sie vielleicht sonst noch eine Information, die für uns beide nützlich sein könnte?«

Rex atmete tief durch die Nase ein. Kyles Tonfall gefiel ihm nicht, doch er blieb ruhig. Er lehnte sich auf seinem Stuhl zurück, zog ein Päckchen Zigaretten aus der obersten Tasche seiner Weste und bot Peto eine an, der wenigstens in diesem Fall die Vernunft bewies abzulehnen.

»Was wisst ihr beide über ein Mädchen, das gerade aus dem Koma erwacht ist? In das es, wie es heißt, vor fünf Jahren gefallen ist?«

»Nichts«, sagte Kyle. »Warum? Sollten wir?«

»Würde ich meinen. Geht zu Sanchez in die Tapioca Bar. Er weiß alles über sie. Vielleicht ist sie sogar dort, wenn ihr hingeht.«

»Was ist so Besonderes an ihr?«, wollte Peto wissen.

»Sie ist gerade aus dem Koma erwacht, in dem sie fünf Jahre gelegen hat, du dämlicher Trottel. Hörst du nicht zu, wenn ich rede?«

»Ja, doch, selbstverständlich höre ich Ihnen zu, Rex. Aber was hat dieses Mädchen mit allem zu tun?«

Rex seufzte resignierend. Er riss ein kleines Streichholz an, indem er es entlang der Tischplatte zog, und zündete sich damit seine Zigarette an. Er nahm einen tiefen, langsamen, vollen Zug, sodass die Spitze heftig in hellem Rot aufglühte. Dann blies er den Rauch durch die Nase wieder aus und beugte sich zu den beiden Mönchen vor, als wollte er ihnen ein Geheimnis anvertrauen, das niemand anderes hören durfte.

»Sie lag im Koma«, sagte er, »weil Bourbon Kid sie nicht töten konnte, ganz gleich, wie sehr er es versuchte. Soweit irgendjemand weiß, ist sie die einzige Person, die er jemals nicht umbringen konnte, ganz gleich, wie sehr er sich bemühte. Ich würde sagen, das ist etwas ziemlich Außergewöhnliches, meint ihr nicht?«

»Also bedeutet das, dass sie eine von den Untoten ist?«, mutmaßte Kyle.

»Ich weiß nicht, was zum Teufel sie ist«, erwiderte Rex. »Und nach allem, was Sanchez sagt, weiß sie ebenfalls nicht, wer oder was sie ist. Sie könnte eine völlige Irre sein, aber sie behauptet, dass sie unter Gedächtnisschwund leidet.«

»Ich verstehe. Das ist tatsächlich interessant«, sagte Kyle nachdenklich. »Vielleicht sollten wir los und sie suchen, Peto.«

»Ich würde mir Kufen unter den Hintern schnallen, wenn ich an eurer Stelle wäre«, schlug Rex vor. »Es wird gleich dunkel. Die Vampire kommen aus ihren Löchern, und sie werden nach euch beiden suchen. Ich schätze, Peto hat ziemlichen Eindruck gemacht in diesem Boxring, bevor ich eingetroffen bin. Ihr solltet wirklich ein wenig diskreter vorgehen. Versteht ihr – es ist mehr oder weniger offensichtlich für jeden, der euch genauer beobachtet, dass ihr Mönche seid. Die Untoten werden über die ganze Stadt ausschwärmen, und ihr werdet sie anziehen wie Pferdemist Fliegen. Besser, wenn ihr euch schnell auf den Weg macht. Wir sehen uns dann irgendwann morgen wieder; ich melde mich bei euch.«

»Okay. Sollen wir uns irgendwo verabreden?«, fragte Kyle.

»Ja. Wir treffen uns in Sanchez’ Bar. Morgen, kurz vor der Sonnenfinsternis. Es sei denn, ihr habt das Auge bis dahin zurück – in diesem Fall schlage ich vor, dass ihr aus der Stadt verschwindet, so schnell ihr könnt, bevor es zu spät ist.«

Kyle und Peto waren heilfroh, Rodeo Rex als Verbündeten auf ihrer Seite zu haben. Sie bedankten sich noch einmal für die Informationen, die er ihnen hatte zuteil werden lassen (auch wenn sie immer noch nicht völlig überzeugt waren von ihrer Authentizität), dann brachen sie auf und kehrten in die Stadt zurück, um nach der jungen Frau zu suchen, von der Rex gesprochen hatte. Dem Mädchen, das nach fünf Jahren unvermittelt aus dem Koma erwacht war.

Das Buch ohne Namen - Anonymus: Buch ohne Namen - The Book With No Name
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