KAPİTEL 36
Als Anastasios in Zoes prächtigen Empfangsraum gehinkt kam, bemühte er sich, seinen Grimm zu verbergen. Sein Blick war so hart wie Kiesel am Strand. Sein Gesicht war geschwollen, voller Wunden und Abschürfungen. Er legte Kräuter auf den Tisch, als habe Zoe sie bestellt. In Wahrheit sollten sie lediglich dazu dienen, nach außen hin einen Vorwand für sein Kommen zu liefern.
»Was ist das?«, fragte Zoe interessiert. Man konnte glauben, sie habe nicht bemerkt, wie fürchterlich er zugerichtet war, oder halte das für das Selbstverständlichste auf der Welt.
»Das Gegenmittel für das, womit Ihr Maria Vatatzes vergiftet habt«, gab er mit eisiger Stimme zurück. »Ich habe es Euch gebracht, damit Ihr wisst, dass ich es besitze, und, nebenbei gesagt, weitere Gegengifte. Arsenios Vatatzes weiß übrigens auch, dass ich es habe.«
Zoe hob die Brauen. »Es scheint ziemlich lange gedauert zu haben, bis Ihr es gefunden habt. Georgios hat Euch wohl nichts über Bessarions Tod gesagt, bevor er über Euch hergefallen ist? Wie schade, dass Ihr jetzt nichts mehr erfahren werdet.«
Zorn flammte in Anastasios’ Augen auf. »Beim nächsten Mal wird es nicht so lange dauern, bis ich dahinterkomme«, gab er zurück, ohne auf Zoes Frage nach Georgios und Bessarions Tod einzugehen, »denn dann werde ich wissen, wo ich zu suchen habe. Natürlich sähe das anders aus, wenn Ihr das Opfer einer Vergiftung wäret. Vielleicht würdet Ihr es dann als Erste finden, vorausgesetzt, es geht Euch gut genug, um Euch vom Lager zu erheben.«
Zoe war verblüfft. Wollte der Eunuch ihr etwa drohen? »Wie undankbar von Euch, Anastasios, wenn man bedenkt, dass ich Sabas ausgeschickt habe, um Euch zu retten. « Sie musterte ihn gründlich von Kopf bis Fuß. »Ihr seht entsetzlich aus. Das soll nicht bedeuten, dass ich an Sabas’ Worten gezweifelt hätte. Er lügt nie.«
Anastasios’ Züge strafften sich. »Er hat die Wahrheit gesagt. Wenn er nicht gekommen wäre, würde ich nicht mehr leben. Weil ich dafür dankbar bin, habe ich es unterlassen, in aller Öffentlichkeit zu verkünden, dass Ihr Maria vergiftet habt. Ich habe die Blumenhändlerin, die ihr die vergifteten Blumen in Eurem Auftrag geschickt hat, gebeten, ebenfalls nichts zu sagen, und sie hat mir das zugesichert. Sollte ihr allerdings etwas zustoßen, werde ich sprechen. Ihr könnt nicht alle Leute vergiften. Auch sollt Ihr wissen, Arsenios weiß nicht nur, dass Ihr seine Tochter zugrunde gerichtet habt, ihm ist auch klar, wer hinter dem schändlichen Tod seines Sohnes steckt. Ich ahne nicht, warum Ihr ihn hasst, aber er kennt die Zusammenhänge und hat Schritte unternommen, sich zu schützen.«
»Ihr droht mir!«, sagte Zoe verblüfft. Sonderbarerweise gefiel ihr das.
»Ihr scheint das amüsant zu finden«, sagte Anastasios und verzog angewidert den Mund. »Das scheint mir unklug. Am gefährlichsten sind Menschen, die nichts zu verlieren haben. Sofern Ihr Arsenios hasst, hättet Ihr ihm etwas lassen sollen, was es ihm lohnend erscheinen lässt, weiterzuleben. Ihr habt einen Fehler begangen.« Er wandte sich um und verließ den Raum, nach wie vor hinkend, aber würdevoll.
Auf keinen Fall durfte Zoe zulassen, dass Arsenios fortfuhr, Gerüchte auszustreuen. Sie musste unbedingt etwas gegen ihn unternehmen. Aber was?
Auch hier bot sich Gift als beste Möglichkeit an. Der Umgang damit war ihre Stärke. Natürlich würde er von ihr nie etwas zu essen oder zu trinken annehmen, nicht einmal in aller Öffentlichkeit. Sie würde eine andere Möglichkeit finden müssen, es ihm zu verabreichen.
Weitere hundert Kerzen für die Muttergottes.
Sie wählte sorgfältig ein Gift aus, für das es kein Gegenmittel gab. Es war farb- und geruchlos und wirkte so rasch, dass er keine Gelegenheit haben würde, um Hilfe zu rufen oder etwas gegen sie zu unternehmen, bevor er bewegungsunfähig war. Es war ideal. Als Ursache seines plötzlichen Todes würde man eine innere Blutung vermuten. Niemand würde sie je verdächtigen können, denn sie hatte dieses Mittel noch nie benutzt, und niemand könnte nachweisen, dass sie es irgendwo gekauft hatte, denn sie besaß es schon seit vielen Jahren.
Weitere hundert Kerzen. Der Priester, der sie inzwischen kannte, lächelte ihr zu.
Sie umwickelte ihre kostbarste und schönste Ikone, die dunkelblaue mit den schlehenblauen Augen, deren Holz mit Rauchchrysopras und Flussperlen besetzt war, mit einem Seidentuch und umhüllte das Ganze mit einem Stück Ölhaut für den Fall, dass es plötzlich regnete. Dann machte sie sich auf den Weg zu Arsenios. Der Himmel war bedeckt, und ein leichter Westwind wehte, doch sie spürte die Kälte nicht, die er mit sich brachte. Arsenios war ausschließlich deshalb bereit, sie zu empfangen, weil sie ihm die Ikone bringen wollte. Sie baute darauf, dass ihm die unvorteilhafte Situation bewusst war, in der sie sich befand, und dass das seinen Rachedurst steigern würde. Es war ein gefährliches Spiel.
Allmählich war die Dunkelheit hereingebrochen. Sie gebot Sabas, vor dem Haus zu warten. Sie traute ihm, wollte aber nicht, dass er mit ansah, wie sie ihr Opfer tötete. Das könnte seine Anhänglichkeit auf eine zu harte Probe stellen. Zwar war er verlässlich und ihr treu ergeben, aber es war besser, seinen blinden Gehorsam nicht zu überfordern.
Ganz wie von ihr erwartet, entließ Arsenios seine Diener mit dem Hinweis, dass es private Dinge zu besprechen gebe, nachdem man Zoe vor ihn geführt hatte. Er lächelte, als sich die Tür schloss und sie in den Raum mit den Porphyrwänden und dem Kleinmosaikboden allein waren. Es hatte ganz den Anschein, als sei sein Wunsch, niemanden von der Dienerschaft als Zeugen dabeizuhaben, ebenso stark ausgeprägt wie ihrer. Ihr Puls beschleunigte sich.
»Was ist mit der Ikone?«, fragte er und sah hin, als sie das eingewickelte Bild auf den Tisch legte. »Vermutlich ein ganz besonders exquisites Exemplar?«
Sie zuckte betont zusammen, um ihn in seiner Vermutung zu bestätigen, dass sie Angst hatte. Auf keinen Fall durfte er merken, dass in Wahrheit sie die Fäden zog und ihm eine Komödie vorspielte.
»Aus meiner eigenen Sammlung«, sagte sie mit belegter Stimme. Dann senkte sie den Blick. »Aber du bist selbst imstande, Echtes von Unechtem zu unterscheiden.« Es war Zeit, ihn merken zu lassen, dass sie seine Erbitterung verstand und als gerechtfertigt ansah. Sie musste den Eindruck erwecken, als fürchte sie, ihn weiter zu reizen.
»Warum bringst du sie mir, Zoe Chrysaphes? Welche Gegenleistung erwartest du dafür? Ich weiß, dass du nur dann Handel treibst, wenn du sicher bist, dabei einen Gewinn zu machen.«
»Wer spricht von Handel?« Sie ließ ihre Stimme wie auch ihre Hand als Hinweis auf ihre innere Anspannung leicht zittern. »Natürlich möchte ich etwas – aber kein Geld.«
Wortlos zog er ein Paar Handschuhe aus dünnem weichem Leder an, in denen er seine Finger mühelos bewegen konnte, und befreite dann die Ikone vorsichtig von ihren Umhüllungen.
Sie sah zu, wartete auf den Augenblick, in dem er bewundernd den Atem scharf einsog, sobald er die leuchtende Schönheit des Madonnengesichts und das kostbare schmückende Gold sah. Sie erkannte die Begierde in seinen von schweren Lidern fast verdeckten Augen und die vorsichtigen Bewegungen seiner Finger, mit denen er die Linien nachfuhr, wobei sich die Ikone ein wenig bewegte, so dass sich das Licht in den Edelsteinen brach.
Sie stand reglos da und sah zu.
Er wandte sich zu ihr um und musterte sie aufmerksam, wie sie steif dastand und so tat, als falle es ihr unendlich schwer, sich von der Ikone zu trennen. Es war überdeutlich zu sehen, wie sehr er das alles genoss. Es war sein Wunsch, ihre Angst zu erkennen.
Sie setzte zum Sprechen an, sagte aber nichts.
Mit einem Lächeln wandte er sich erneut der Ikone zu. »Ein erlesenes Stück«, sagte er mit einer Stimme, in der ungewollt Ehrfurcht mitschwang. »Aber recht ähnlich einer, die ich bereits habe.«
Das war unerheblich. Obwohl sie nicht im Traum daran dachte, ihm die Ikone zu überlassen, bemühte sie sich, bekümmert und vor allem ängstlich dreinzublicken. Wieder setzte sie zum Sprechen an, ohne ein Wort herauszubringen. Sie richtete den Blick auf ihn und sah ihn flehend an. Dabei stellte sie sich vor, er sei sein Bruder Grigorios, möglicherweise der einzige Mann, den sie je um seiner selbst willen geliebt hatte. Ach, wie viele Jahre das her war!
Arsenios betastete die Vorderseite des Bildes, nahm es auf und betrachtete aufmerksam die Rückseite, wobei sein Blick zwischen ihr und der Ikone hin- und herwanderte. Dabei fiel ihm der winzige Nagel auf, dessen Spitze sie ein klein wenig hatte vorstehen lassen, und er lächelte breit.
Sie gab sich Mühe zu erschauern. Wenn es in ihren Kräften gestanden hätte, wäre sie sogar erbleicht.
»Wie unachtsam«, flüsterte er. »Das bin ich von dir gar nicht gewohnt.«
»Entsch… schuldigung«, stotterte sie und fasste nach dem Dolch, den sie in den Falten ihrer Tunika verborgen hielt. Während sie ihn so weit hervorholte, dass er ihn sehen konnte, brach sich das Licht in den Edelsteinen, mit denen die Scheide besetzt war.
Mit einem Satz sprang Arsenios auf sie zu. Als er ihre Handgelenke kraftvoll umklammerte, schrie sie vor ungespieltem Schmerz auf. Zwar war sie, für eine Frau ungewöhnlich, ebenso groß wie er, ihm aber an Körperkräften unterlegen. So gelang es ihm mühelos, ihr die Waffe zu entwinden und ihr das Handgelenk so fest auf den Rücken zu drehen, dass ihr die Tränen in die Augen stiegen.
Er stand so dicht neben ihr, dass sie seinen Wutschweiß riechen und die Poren seiner Haut sehen konnte.
»Nur ein kleiner Kratzer, und ich wäre tot gewesen, nicht wahr?«, stieß er zwischen den Zähnen hervor. »Eine zufällig hervorstehende winzige Nagelspitze, ein Unfall. Warum, Zoe? Weil Grigorios dich nicht heiraten wollte? Du Närrin! Glaubst du wirklich, er hätte Irene – eine Doukas – für dich aufgegeben? Wozu? Er konnte doch ohnehin bei dir liegen, wann immer ihm der Sinn danach stand. Eine Hure macht man nicht zu seiner Gemahlin.«
Sie brauchte weder Wut noch Schmerz zu heucheln. Ihre Augen blitzten, als sie die Waffe wieder an sich zu reißen versuchte, wobei sie absichtlich danebengriff.
Er stieß ein hässliches Lachen aus und zerrte am Griff des Dolches, um ihn aus der Scheide zu ziehen. Die Klinge rührte sich nicht, und er zerrte heftiger. »Du wolltest mich umbringen«, sagte er mit siegesgewisser Stimme. »Das, und nur das, war der Zweck deines Besuchs. Wir sind aneinandergeraten, dabei bist du ausgeglitten und in deinen eigenen Dolch gefallen, trotz all meiner Mühe, das zu verhindern. « Triumphierend bleckte er die Zähne. Erneut zerrte er am Griff des Dolches, wobei er die Scheide mit der anderen Hand festhielt. Dann spürte er die winzige metallene Spitze, die in sein Fleisch drang.
Es dauerte nur Sekundenbruchteile, bis er erfasste, was geschehen war. Als ihn der Schmerz durchfuhr, öffneten sich seine Augen weit, und er sah sie mit plötzlichem Begreifen an.
Sie stand jetzt aufgerichtet da, die Schultern gestrafft, den Kopf hoch erhoben, aber so weit von ihm entfernt, dass er sie nicht einmal erreichen konnte, wenn er nach vorn fiel. Ein siegesgewisses Lächeln lag auf ihren Zügen.
»Mit Grigorios hat das nichts zu tun«, sagte sie, während er auf die Knie stürzte, das Gesicht bläulich angelaufen, die Hände um den Unterleib gekrallt. »Ich habe von ihm alles bekommen, was ich wollte.« Das entsprach in etwa der Wahrheit. »Es geht ausschließlich darum, dass dein Vater uns die Ikonen gestohlen hat, als die Stadt brannte. Ihr habt die Reliquien meiner Familie an euch gebracht und behalten. Ihr seid zu Verrätern an Byzanz geworden, und dafür musst du mit deinem Leben bezahlen.« Sie tat einen Schritt zurück, als er sich anschickte, auf sie zuzukriechen. Seine Kehle verengte sich, und seine Augäpfel traten weit vor. Speichel lief ihm aus dem Mund, und aus seiner Brust kam ein entsetzliches abgehacktes Geräusch. Dann erbrach er einen großen Schwall Blut. Er stieß einen Schrei aus und bekam einen Erstickungsanfall, während er wieder Blut spie. Seine Augen verdrehten sich vor Entsetzen, wobei er sich keuchend zu schlucken bemühte und langsam erstickte.
Sie sah noch einige Augenblicke zu, bis sein Gesicht völlig verfärbt war und er regungslos dalag. Sie ging um ihn herum, nahm ihre Ikone wie auch den Dolch an sich und wickelte beides sorgfältig in das Seidentuch und die Ölhaut. Dann trat sie zur Tür und öffnete sie lautlos. Niemand war zu sehen. Geräuschlos schritt sie über den Marmorboden und durch das große geschnitzte Tor hinaus ins Freie. Sabas, der auf sie gewartet hatte, trat aus dem Schatten. Diener würden Arsenios finden und annehmen, dass er an einer inneren Blutung gestorben war. Vielleicht würde man schlussfolgern, dass infolge zu großen Weingenusses ein Blutgefäß geplatzt war.
An jenem Abend feierte Zoe den Erfolg mit dem besten Wein, den sie
im Hause hatte. Mitten in der Nacht wurde sie zitternd und von
Schweiß bedeckt in der Dunkelheit wach. Ihr war übel. Sie hatte
geträumt, sie sehe Arsenios erneut auf dem Boden liegen, wie er
Ströme von Blut erbrach und die Gesichter der Ikonen an der Wand
über ihm seinem Entsetzen zusahen. Sie lag steif im Bett. Was, wenn
seine Diener ahnten, dass er an Gift gestorben war? Bestand die
Möglichkeit, dass jemand klug genug war, Hinweise darauf zu finden?
Ach was. Sie war mit äußerster Vorsicht zu Werke gegangen. Er hatte
einen entsetzlichen Tod erlitten – zwar rasch, aber voller Qualen
und Entsetzen.
Als der Tag heraufdämmerte, war es nicht mehr so schlimm. Sie sah die Wirklichkeit ihres Hauses um sich, ihre Diener, die sich darin bewegten. Als Sabas hereinkam, wagte sie ihm anfangs nicht in die Augen zu sehen, dann aber konnte sie den Blick nicht von ihm nehmen. Was wusste er? Falls sie einem Diener gegenüber eine Erklärung abgab, wäre das für beide peinlich – und dennoch war ihr danach, es zu tun. Sie empfand das verzweifelte Bedürfnis, nicht allein zu sein.
In der nächsten Nacht waren ihre Träume noch schlimmer. Es kam viel mehr Blut darin vor, und Arsenios’ Todeskampf dauerte länger. Sie sah seine auf sie gerichteten hervorquellenden Augäpfel, die ihr buchstäblich die Kleider vom Leib starrten, bis sie mit hängenden Brüsten und dem widerlich vorgewölbten Unterleib vor ihm stand, nackt und verletzlich. Er kroch ihr über den Boden nach, ließ sich durch das Gift nicht lähmen, erstickte nicht, starb nicht. Er griff nach ihrem Fußknöchel, wobei der gleiche Schmerz sie durchfuhr, den sie gespürt hatte, als er ihr Handgelenk gepackt hatte.
Er hatte sie töten wollen! Das hatte er selbst gesagt. Ihr war keine Wahl geblieben. Ihre Handlungsweise war gerechtfertigt. Es war Notwehr gewesen, auf die jeder ein Anrecht hatte.
Erneut erwachte sie, von Kopf bis Fuß mit Schweiß bedeckt. Die Gewänder klebten ihr am Leibe. In dem Augenblick, als sie die Decke beiseitewarf und aufstand, erfasste sie Eiseskälte. Zitternd kniete sie sich auf den Marmorboden, die Hände zum Gebet so fest gefaltet, dass die Knöchel im Kerzenlicht weiß schimmerten.
»Heilige Jungfrau, Muttergottes«, flüsterte sie mit belegter Stimme. »Vergib mir, wenn ich gesündigt habe. Ich wollte damit lediglich verhindern, dass er die Ikonen behalten konnte, die dem Volk gehören. Bitte vergib mir, wasch mich von meinen Sünden rein.«
Sie legte sich, immer noch vor Kälte zitternd, wieder ins Bett, wagte aber nicht einzuschlafen.
In der folgenden Nacht wiederholte sie ihr Gebet, kniete diesmal aber länger auf dem Boden und teilte der Muttergottes mit, welche Ikonen der Frevler Arsenios an sich genommen und all die Jahre behalten hatte – ganz abgesehen von den weniger kostbaren und minder schönen, welche die Vatatzes an die Meistbietenden verkauft hatten.
Am vierten Tag kam die Nachricht, um die sie gebetet hatte. Inzwischen war Arsenios Vatatzes beerdigt. Es hieß allgemein, er sei kurz nach Zoes Besuch einer Magenblutung erlegen. In nichts von dem, was sie hörte, lag der geringste Anflug eines Vorwurfs. Sie war davongekommen!
Die Schlussfolgerung lag auf der Hand: Der Himmel stand auf ihrer Seite, sie war ein Werkzeug in der Hand Gottes. Sie hatte keinen Anlass, sich zu sorgen, konnte ihre schlechten Träume vergessen.
Am nächsten Tag würde sie, im Bewusstsein dessen, dass sie die Billigung des Himmels besaß, mit Gaben für die Jungfrau Maria zur Hagia Sophia gehen, um ihr zu danken. Vielleicht würde sie ihr sogar eine ihrer minder wertvollen Ikonen opfern.