Leseprobe
Kirscheis [Kindle Edition] von Darleen Alexander
Seitenzahl der Print-Ausgabe: 92 Seiten
ASIN: B00BAD34CC
Preis: 0,99 Euro
Dominic lernt die arbeitswütige Katharina kennen, die eigentlich keine Zeit für einen Mann hat. Nachdem sie sich auf ihn eingelassen hat, verliebt sich ihre beste Freundin Johanna ebenfalls in den charmanten Geschäftsmann. Doch plötzlich wird Johanna von ihrer Vergangenheit eingeholt und Dominic und Katharina stehen ihr bei.
Kirscheis
Kurzgeschichte
Prolog
Es war Mitte Juni und das Thermometer zeigte tatsächlich zweiunddreißig Grad im Schatten an. Katharina stöhnte und wedelte sich mit einer Modezeitschrift frische und hoffentlich auch kühlere Luft zu. Sie saß in ihrer Boutique, ihr ein und alles, ihr Baby.
Sie hatte das Geschäft mit dreiundzwanzig eröffnet und selbst designte und, von ihrer besten Freundin, genähte Kleidung verkauft. Jetzt, vier Jahre später, hatte sie sich in der Modewelt einen guten Namen geschaffen und auch etwas Geld zur Seite legen können. Ein kleines Polster, für schlechtere Zeiten.
Sie lächelte, als sie an die Anfangszeit zurückdachte. Johanna, ihre beste Freundin und Näherin der Designerkleider, hatte sie immer wieder darin bestärkt, ihre Entwürfe an Modezeitungen und Designer zu schicken. Leider ohne Erfolg.
Zu ihrem dreiundzwanzigsten Geburtstag hatte Johanna ihr zwei ihrer selbst entworfenen Kleider genäht, und als sie damit zu einer Party gingen, wollten alle Frauen sofort wissen, wo man diese Kleider kaufen konnte. Und schon konnten sie sich vor Aufträgen kaum retten.
Ein halbes Jahr später hatten sie ein solides Einkommen durch den Verkauf und entschieden sich, gemeinsam diese Boutique zu eröffnen. Im hinteren Bereich nähte Johanna und im vorderen Bereich wurde verkauft. Katharina durfte die farbliche Gestaltung und die Dekoration übernehmen, Johanna wollte nur über den »Fertigungsbereich« bestimmen. Zum Glück kamen sie zwei Frauen so gut miteinander aus. Was wohl mehr Johannas lieben und zurückhaltenden Gemüt zu Schulden war. Jede andere hätte Katharina wohl schon längst umgebracht.
Die Klingel der Eingangstür riss sie aus den Erinnerungen. Doch dort stand keine Kundin, sondern Johanna.
Am ganzen Leib zitternd und mit einer großen Sonnenbrille, stand sie mitten im Eingang mit einer Reisetasche in der Hand. Katharina ging ohne ein Wort auf sie zu und nahm ihrer Freundin die Sonnenbrille ab.
»Ich bringe diesen Scheißkerl um.« Johannas linkes Auge war violett und völlig geschwollen.
»Kann ich vorübergehend bei dir schlafen?« Katharina nickte eifrig und nahm Johanna tröstend in den Arm.