EPILOG
Mehmed II. ließ Halil Pascha wenige Tage nach der Enthauptung von Loukas Notaras hinrichten.
Nikolaus von Kues hielt Wort und bemühte sich bis zu seinem Tod im Jahre 1464, einen Kreuzzug für die Befreiung von Konstantinopel ins Leben zu rufen. Fünftausend Ritter hatte er versammelt, doch bevor sie in See stechen konnten, verstarb er vollkommen entkräftet und enttäuscht über die Habgier und den Egoismus der Kurialen und der Fürsten in Todi.
Kardinal Bessarion war in einem Konklave bereits zum Papst gewählt worden, aber aus Misstrauen den Griechen gegenüber wurde die Wahl in letzter Minute rückgängig gemacht. Er förderte die Vermittlung griechischer Philosophie im Westen und schenkte seine Bücher der Stadt Venedig, damit sie zum Grundstock einer öffentlichen Bibliothek würden. Zeitlebens blieb er Anna Palaiologina Notaras ein treuer Freund und Berater.
Anna Palaiologina Notaras aber wurde zum Haupt und zum Mittelpunkt der griechischen Exilgemeinde. Sie verhandelte mit der Stadt Siena über die Ansiedlung einer griechischen Kolonie. In Venedig gründete sie ein griechisches Gemeindehaus und setzte nach zähem Kampf durch, dass die Griechen ihre Gottesdienste im orthodoxen Ritus feiern durften. Es gelang ihr, ihre Schwester Theodora aus der Sklaverei zu befreien und nach Italien zu holen. Fast hundertjährig starb sie im Jahre 1507 in Venedig als Jungfrau. Geheiratet hat sie nie.