wünschte ich mir nichts sehnlicher, als uns aus Samaels unheimlichem Reich hinausbeamen zu können und nach Hause m rennen.

„Tut mir leid, dass wir Ihre Zeit verschwendet haben“, versuchte ich, unseren Abgang einzuleiten.

„Kenne ich Sie nicht, junge Dame?“, fragte er Shelby und fixierte sie mit seinen eisigen Augen.

„Äh … ich denke nicht. Ich bin heute das erste Mal hier“, stammelte Shelby und stieß mich an. „Wenn sein Partner nicht da ist, wird es wohl nichts mit dem Vierer, den wir wollten, … äh … Hester. Besser, wir gehen jetzt.“

Hester? Mit dieser erbärmlichen Vorstellung hatte sich Shelby zweifellos den Preis für die schlechteste Schauspielleistung eines Undercover-Cops seit Bestehen des NCPD verdient.

„Moment … ich weiß jetzt, woher ich Sie kenne!“, rief Samael, sodass wir wie angewurzelt stehen blieben. Er riss sich die Maske vom Gesicht, machte ein paar schnelle Schritte auf Shelby zu und packte sie so fest am Arm, dass sie aufschrie. „Top Hat!“, brüllte er sie an. „Sie sind doch die kleine Schlampe, die mich vor einem halben Dutzend Kollegen verhaftet hat.“ Mit einem Schlag war seine förmliche Ausdrucksweise verschwunden, und er verfiel in den rauen Slang der Menschen aus New York oder Jersey. „Können Sie sich überhaupt vorstellen, was für eine Demütigung das für mich war, Sie Miststück?“

„Ja, das kann ich mir durchaus vorstellen, aber anscheinend erinnern Sie sich nicht mehr daran, dass ich Sie mit Gewalt von einem dreizehnjährigen Mädchen runterziehen musste!“, fauchte Shelby ihn an. „Und jetzt nehmen Sie gefälligst Ihre Pfoten von meinem Arm!“

Wütend schleuderte Samael Shelbys zierlichen Körper gegen eine Metallwand, woraufhin sie sofort zusammensackte. Dann wandte er sich in meine Richtung, aber ich hatte bereits meine Waffe gezogen. „Polizei!“, sagte ich. „Hände hoch, und zwar dalli!“ Langsam hob er seine Hände und blickte mich aus seinen eiskalten Augen wütend an.

„Und jetzt auf den Boden legen! Langsam und ganz ruhig“, befahl ich. „Und dann die Hände hinter den Kopf!“

Anstatt sich zu bewegen, richtete Samael seinen Blick auf einen Punkt über meiner Schulter, und noch bevor ich mich umsehen konnte, hatte mich ein harter Gegenstand an der Schläfe erwischt. Mit dem Schmerz kamen die Sterne, die um meinen Kopf kreisten und meine Sinne benebelten. Benommen ging ich in die Knie und ließ die Waffe fallen, aber schon im nächsten Moment zerrten mich ruppige Hände wieder an meinen Haaren und Armen nach oben.

Ich schlug um mich, fletschte knurrend die Zähne und wehrte mich mit allem, womit sich eine Werwölfin wehren konnte. Mit einem stechenden Schmerz im Kiefer fuhr ich meine Reißzähne aus, woraufhin Samael und seine Gehilfin unter wildem Geschrei noch energischer versuchten, mich zu bändigen. Meine Gegenwehr war allerdings nur von kurzer Dauer, denn plötzlich ließ ein weiterer Schlag auf meinen Schädel alles um mich herum in einem schwarzen, angenehm weichen Nichts versinken.