Interview

Der folgende Text enthält Spoiler!

Wusstest du schon immer, dass du einmal Romane schreiben willst?

Ich wusste schon immer, dass ich Schriftstellerin werden wollte ich gehörte zu diesen Kindern, die in der Grundschule sechsseitige »Bücher« geschrieben und andere Kinder dazu genötigt haben, sie zu kaufen , aber es hat lange gedauert, bevor mir klar wurde, dass Schriftsteller tatsächlich Romane schreiben. Sehr lange habe ich einen Roman als etwas betrachtet, das einfach plötzlich auf magische Weise da ist.

Sobald mir klar wurde, dass Romane von Leuten gemacht werden, wusste ich mit absoluter Sicherheit, dass ich Romanautorin werden wollte. Etwas Besseres konnte ich mir nicht vorstellen.

Wie hat sich die Idee zu Feed entwickelt?

Ich liebe Zombies und ich liebe Epidemiologie, und mein Hauptproblem mit vielen Zombiegeschichten besteht darin, dass die Antwort, es würde sich um eine Krankheit handeln, einem einfach vorkommt, aber in Wirklichkeit kompliziert ist. Also habe ich angefangen, darüber nachzudenken, was für eine Krankheit man eigentlich für eine Zombie-Apokalypse bräuchte das Problem ist, dass Krankheitserreger eigentlich gar kein Interesse daran haben dürfen, eine gesamte Population zu vernichten, weil sie sich damit zugleich selbst zerstören würden. Ich begann, mit einer Welt nach der Zombie-Apokalypse herumzuspielen, und versuchte, mir zu überlegen, wie die Gesellschaft wohl wieder aufgebaut werden könnte, was für eine Sozialstruktur entstehen würde

Außerdem fasziniert mich der Unterschied zwischen Angst und dem wirklich schlimmen, grauenhaften Entsetzen. Angst rät uns: »Steck deine Hand nicht in den Alligator«, während das Entsetzen sagt: »Geh gar nicht erst nach Florida, dort gibt es Alligatoren«. Ich kam zu dem Schluss, dass Grauen und Entsetzen ein wichtiger Aspekt der postapokalyptischen Welt sein würden. Von da an ergab sich der Rest von selbst.

Welche Themen hast du für diesen Roman recherchiert?

Feed war ein wunderbarer Vorwand für mich, alle Zombiefilme der letzten dreißig Jahre zu sehen und das als Recherchearbeit zu deklarieren. Und es war sogar ein noch besserer Vorwand, um Kurse in Epidemiologie zu besuchen und Bücher mit Titeln wie Virus X, Das gefleckte Monster und Die Rückkehr des schwarzen Todes: Der größte Serienmörder der Welt zu lesen. Das war eine schöne Zeit.

Außerdem habe ich viele praktische Recherchen angestellt. Wir haben mehrere der Kampfszenen nachgestellt, um uns zu vergewissern, dass die Entfernungen stimmen. Ich bin auf den Schießstand gegangen und habe beobachtet, wie die Leute ihre Schusswaffen handhaben. Über die Eisenbahnbrücke von Sacramento konnte ich zwar nicht fahren, aber ich hätte es wirklich gerne gemacht.

Gibt es bestimmte Menschen, Ereignisse oder Orte, von denen du dich inspirieren lässt?

Ich lasse mich von praktisch allem inspirieren. Viele der Orte, die in Feed auftauchen, habe ich tatsächlich selbst besucht, oder ich habe bei der Beschreibung auf andere Orte zurückgegriffen, an denen ich schon einmal gewesen bin. Das Tagungszentrum, in dem die Republikanische Partei zusammentritt, ist beispielsweise in erster Linie von den Menschenmengen bei der internationalen Comic Convention in San Diego inspiriert. Außerdem habe ich während der Arbeit an dem Buch eine Menge über Hunter S. Thompson und Steve Irwin gelesen und versucht, meinen Hauptfiguren einige ihrer bekannteren Charakterzüge zu verleihen.

Feed betrachtet eine postapokalyptische Zombiewelt durch die Augen von drei jungen Bloggern. Glaubst du, dass Blogger eines Tages die Macht in den Medien übernehmen werden auch ohne die Hilfe einer Zombieseuche?

Ich glaube, dass genau das bereits geschieht. Zeitungen passen sich an und gehen online, aber genau wie immer mehr Leute sich ihre Nachrichten bei Jon Stewart und The Daily Show holen, werden auch immer mehr Online-Leser sich in der Bloggergemeinde umschauen. Wenn man erst einmal rausgefunden hat, wie man echte Inhalte und Rauschen auseinanderhält, ist das eine tolle Möglichkeit, sich zu informieren. Ich glaube, dass das, was gerade in der wirklichen Welt entsteht, sehr viel organischer ist als die Struktur der Bloggergesellschaft in Feed. Im Roman sind die Blogger gezwungen, sich zu organisieren, während sich ihre Gemeinde in der wirklichen Welt in Ruhe entwickeln kann.

An einem bestimmten Punkt im Buch erklärt Georgia den Lesern, wie die Infrastruktur der Bloggerwelt aufgebaut ist: Newsies, Stewarts, Irwins und Fiktive. Was meinst du, was für eine Art von Bloggerin wärst du in einer zombieverseuchten Welt?

Ich wäre eine Fiktive. Eine reichlich selbstmordgefährdete Fiktive, da ich eine Menge Tendenzen in Richtung Irwin habe meine erste Reaktion auf etwas Grauenhaftes lautet für gewöhnlich »o, will ich sehen«, bevor ich es dann anfasse aber letztlich würde ich den Großteil meiner Zeit damit verbringen, epische Gedichte über Virusinfektionen zu verfassen.

Gibt es in Feed eine Szene, die dir besonders am Herzen liegt?

Das ist ja so, als würde man mich darum bitten zu sagen, welches mein Lieblingszombiekätzchen ist! Ich habe mehrere Lieblingsszenen, aber letztlich liegt mir wohl die am meisten am Herzen, in der Georgia und Shaun im Wagen sind, nachdem Rick gegangen ist, bis zu Georgias letztem Blogeintrag. Als ich das schrieb, habe ich geheult wie ein Baby. Mir ist wirklich nicht klar gewesen, wie schwer das sein würde, bis ich es tatsächlich tun musste.

Gibt es, mal abgesehen von Zombies, irgendetwas (ausgedacht oder echt), das dich veranlasst, schreiend die Beine in die Hand zu nehmen?

Egel und Schnecken kann ich nicht ausstehen alles, was keine Knochen hat, finde ich total gruselig. Außerdem halte ich es nicht aus, wenn man Sachen aus Leuten rauszieht. Diese klassischen Momente in Horrorfilmen, wenn ein Infizierter sich Zähne oder Fingernägel ausreißt, nutze ich immer, um Popcorn zu holen. Damit komme ich gar nicht klar.

Andererseits bin ich auf jeden Fall dabei, wenn etwas grausig Verwestes im Angebot ist.

Kannst du uns schon etwas über die Fortsetzung Deadline verraten?

Wie man wahrscheinlich am Ende von Feed gemerkt hat, ist Shaun jetzt der Haupterzähler, und er versucht, mit einer Welt klarzukommen, in der es keine Georgia gibt, wozu er leider nicht so recht das Zeug hat. Also redet er mit ihr, und sie antwortet ihm. Genau genommen ist Georgia noch immer eine der Hautfiguren, weil sie Shaun ständig Ratschläge gibt und mit ihm kommuniziert und wer ihm erzählt, dass er nicht mit seiner toten Schwester reden kann, kriegt eine gescheuert.

In Deadline geht es in erster Linie darum, dass Shaun Rache will. Er will wissen, wie weit die Verschwörung geht alle, die etwas mit der Sache zu tun hatten, sollen dafür zahlen, dass er seine Schwester verloren hat. Die Teammitglieder von Nach dem Jüngsten Tag sind nicht wirklich neue Figuren sie kommen alle schon im ersten Band vor , aber sie haben die Ryman-Kampagne nicht ins Feld begleitet, und sie sind sich nicht ganz sicher, wie sie mit dem, was sie erwartet, umgehen sollen.

Außerdem wird es epileptische kleine Bulldoggen geben.