17

 

»Wenn es ein Mitschüler war, will ich es wissen!«, sagte Elvira Kreidler.

Will brauchte fünf Sekunden, um eins und ein zusammenzuzählen. Er lächelte und hätte am liebsten die Füße auf Kreidlers Schreibtisch gelegt, so gut ging es ihm.

»Hören Sie auf, so süffisant zu grinsen«, schnappte die Kreidler. »Sie sind der einzige fähige Mann, den ich kenne, der unter einem Deckmantel ermitteln kann ...«

»... ohne dass man euch was am Leder flickt, stimmt’s?«

»Wenn Sie das so sehen wollen, ja!«

»Okay, ich knöpfe mir also die Mitschüler der Opfer vor. Ganz diskret.«

»Und wenn Sie nicht diskret genug sind, kenne ich Sie nicht, ist das klar?«

»Und warum sollte ich das tun? Sie wissen ganz sicher, dass es mir nicht schlecht geht. Finanziell ...«

»Hören Sie auf, zu labern, Prenker!«, stieß Elvira Kreidler aus. »Halten Sie mich für dämlich? Glauben Sie, ich weiß nicht, dass ein Deal mit Rumpelstilzchen immer auf beiden Seiten beruht?«

»Also?« Will beschloss, die Beleidigung zu überhören.

»Sie erhalten nach der Aktion Zugang zu jedem Gefangenen, soweit es in meiner Macht liegt. Für weitere drei Bücher ist also gesorgt. Sie bekommen Informationen, so viele Sie wollen, ohne an einem Fall beteiligt zu werden. Reicht das?«

»Ihnen geht Ihr hübscher Popo auf Grundeis, nicht wahr?«

»Und Sie wissen das. Ja, so ist es. Fangen Sie jetzt bloß nicht an, um ein Feuer zu tanzen. Sie bekommen über meinen Schreibtisch alle Spesen erstattet und 200 Euro pro Tag als Aufwandsentschädigung.«

Will schmunzelte. »Und wo soll ich anfangen?«

Elvira Kreidler klatschte Will eine Mappe mit kopierten Unterlagen auf den Tisch. »Lesen Sie das und Sie wissen, was zu tun ist.«

Will lupfte sich aus dem Stuhl. Eine kleine Befriedigung brauchte er noch. »Warum ausgerechnet ich?«

Die Amtsleiterin blickte ihn an. Ohne Häme, ohne Zorn, sondern ganz offen. »Weil Sie ein verdammt guter Bulle waren, Herr Prenker.«

Mehr wollte Will nicht hören.

Ich bin kein Mörder: Thriller
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