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Mit Hilfe der Taschenlampe fand ich den Weg durch
das Labyrinth des Secondhandladens, erreichte die Treppe und stieg
hinauf. Auf dem Absatz sah ich Casey im Lichtschein oben vor der
Tür stehen und auf mich herabblicken. Ich steckte meine
Taschenlampe weg und ging zu ihr hinauf, aber sie wich
zurück.
»Warte«, flüsterte ich.
Ehe ich oben war, wandte sie sich ab und trat um
die Ecke. »Hier bin ich«, sagte sie laut zu Randy.
Das Katana lag noch dort am Boden, wo ich es
zurückgelassen hatte. Ich lief daran vorbei, ging zu Casey und
blieb neben ihr stehen.
Genau vor uns befand sich Eileen. Während wir unten
gewesen waren, musste der Pfeil aus ihrer Brust gefallen sein. Er
lag auf der Decke neben ihrem linken Fuß. Die anderen beiden Pfeile
steckten noch in ihrem Fleisch. Sie hatte sich nicht verändert, bis
auf das frische Blut auf ihrer Haut. Vermutlich hatte sie die ganze
Zeit unserer Abwesenheit über geweint. Ihre Augen waren rot, das
Gesicht glänzte vor Tränen, die Nase lief. Sie schniefte und
blinzelte,
als sie uns ansah. Dann schüttelte sie leicht den Kopf, aber ich
weiß nicht, was das bedeuten sollte.
»Wie geht’s dir?«, fragte ich.
Sie zog einen Mundwinkel hoch, als versuchte sie zu
lächeln. »Ging schon mal besser«, sagte sie. Ihre Zunge fuhr heraus
und leckte den Rotz ab, der ihr auf die Oberlippe tropfte.
»Es tut mir leid«, sagte ich.
»Danke, dass du … versuchst, mir zu helfen.« Sie
sah Casey an. »Dir auch. Danke.«
»Wir holen dich hier raus«, sagte Casey.
»Reine Angeberei von der Kleinen!« Randys fröhliche
Stimme kam von irgendwo rechts hinter Eileen. Während wir unten
waren, hatte er sich ein neues Versteck gesucht. »Und wie süß du
bist! Kein Wunder, dass Ed Eileen wegen dir abserviert hat.«
»Niemand hat irgendjemanden abserviert«, sagte
ich.
»Casey, lass mal sehen, wie du ohne deine
Klamotten aussiehst.«
Seine Aufforderung überraschte mich nicht. Dennoch
fühlte ich Kälte in mir aufsteigen.
Casey starrte in die Richtung, aus der die Stimme
kam, runzelte die Stirn und atmete schwer.
»Du musst das nicht tun«, flüsterte ich. »Geh. Lauf
weg. Verschwinde.«
Mit lauter Stimme sagte sie: »Kein Problem.« Dann
begann sie ihr Hemd aufzuknöpfen.
»Da hast meine volle Aufmerksamkeit«, sagte Randy.
»Was ist mit dir, Ed? Wirst du die Show ebenfalls genießen?«
»Fahr zur Hölle«, sagte ich.
Das brachte Eileen einen Pfeil ein. Er blieb in
ihrer rechten Seite knapp unter der Achsel stecken. Sie schrie auf
und zuckte.
»Nein!«, rief ich.
»Scheiße!«, brüllte Eileen.
»Es tut mir leid«, sagte ich zu ihr.
»Mach ihn nicht wütend!«, schrie sie. Dann sackte
sie schluchzend in sich zusammen.
»Okay«, sagte Casey und warf ihr Hemd auf den
Boden. Sie trug keinen Büstenhalter. Mit herabhängenden Armen stand
sie da und unternahm keinen Versuch, ihre Blöße zu bedecken. Da ich
schräg hinter ihr stand, konnte ich ihre Vorderseite nicht sehen.
Aber Randy höchstwahrscheinlich schon.
»Sehr schön«, sagte er.
Caseys Schultern glänzten golden im Kerzenlicht.
Ihr nackter Rücken lag im Schatten. Sie trug keinen Gürtel. Ihre
braune Kordhose hing tief auf ihrer Hüfte.
»Jetzt will ich sehen, wie du dich anfasst«, sagte
Randy. »Wir tun einfach so, als wären deine Hände die meinen. Stell
was Hübsches damit an.«
Sie nickte. Ich sah, wie sie ihren rechten Arm
beugte. Der Unterarm verschwand vor ihrem Oberkörper. Ich konnte
ihn nicht mehr sehen, aber Randy ganz bestimmt.
Ihr Oberarm und die Schulter bewegten sich. Ich
ahnte, dass sie mit beiden Händen an ihren Brüsten spielte. Sie
erschauderte leicht, als würde sie es genießen.
»Das darfst du nicht verpassen, Ed. Komm herum und
sieh zu.«
Ich wollte nicht.
Aber wenn ich es nicht tue, dachte ich, verpasst er
Eileen wieder einen Pfeil.
Ehe ich mich bewegen konnte, drehte Casey sich um.
Sie sah mir in die Augen. Dann fuhr sie sich mit der Zunge über die
Lippen, und ich sah auf ihre Hände. Sie umschlossen die Unterseiten
ihre Brüste, während die Daumen über die Nippel strichen.
»Da hast du eine scharfe Braut aufgegabelt,
Ed.«
Casey ließ die rechte Hand über ihren Bauch
gleiten, schob sie unter den Hosenbund und bis zum Handgelenk
hinein. Die Hand bewegte sich dort unten und beulte die Hose mit
den Knöcheln aus. Die andere Hand zog an ihrer Brustwarze. Sie
blickte mich mit halbgeschlossenen Augen an und erschauderte.
»Kleine«, rief Randy, »zieh die Hose aus.«
Sie zog die Hand heraus. Mit feucht glänzenden
Fingern knöpfte sie die Hose auf. Dann öffnete sie den
Reißverschluss. Sie beugte sich vor und zog die Hose bis zu den
Knöcheln runter.
Sie blieb vorgebeugt stehen.
»Casey?«, fragte Randy.
Sie richtete sich auf und sah in die Richtung, aus
der die Stimme kam. Die Kordhose war um ihre Füße gewickelt. Sie
trug eine taubenblaue Unterhose. Der Slip war im Schritt durchnässt
und klebte an ihr.
»Sehr gut«, sagte Randy. »Das gefällt mir. Du
siehst wirklich fantastisch aus, Casey.«
»Danke.«
»Findest du nicht auch, Ed?«
Meine Kehle war trocken und zugeschnürt, aber ich
sagte: »Ja.«
»Jetzt bist du dran.«
»Ich?«
»Runter mit den Klamotten, Kumpel.«
»Was …?«
»Um Gottes willen, tu es!«, stieß Eileen
hervor.
Casey nickte mir zu und sagte leise: »Mach
schon.«
»Dann sind wir alle nackt und glücklich«,
rief Randy in vergnügtem Singsang aus.
Casey wandte sich zu ihm um. »Soll ich ihm helfen,
Randy? Dann geht’s schneller.«
»Klar. Wieso nicht? Aber keine Tricks. Wir wollen
doch nicht, dass irgendwas unsere schöne Zeit miteinander stört und
die Sache unangenehm wird, oder?«
»Nein, das wollen wir nicht«, sagte Casey.
Sie kam zu mir, lächelte sogar und ließ sich auf
die Knie sinken. Mit dem Gesicht vor der Beule in meiner Hose sagte
sie: »Zieh dein Hemd aus, ich kümmere mich um den Rest.«
Während ich mit den Knöpfen meines Hemds
beschäftigt war, öffnete Casey meinen Gürtel, knöpfte die Hose auf
und zog den Reißverschluss herunter.
Ich konnte nicht fassen, dass all diese
Seltsamkeiten und all der Horror Wirklichkeit waren. Ich fühlte
mich, als wäre ich gefangen zwischen dem Terror eines Alptraums und
der erstaunlichen Lust eines feuchten Traums.
Während Eileen zusah, zog ich mein Hemd aus.
Casey zog meine Jeans und die Unterhose meine Beine
herab.
Ich genoss es, wie meine Erektion befreit und von
der Luft umspielt wurde. Und empfand eine Mischung aus Scham und
Freude darüber, dass Caseys Gesicht nur wenige Zentimeter entfernt
war.
»Wow«, sagte sie.
»Was ist wow?«, wollte Randy wissen.
»Es ist ein Prachtstück.«
»Ach ja?«
»Du kannst dir nicht vorstellen, wie groß es
ist.«
»Das klingt, als hättest du es noch nie
gesehen.«
»Hab ich auch nicht.« Casey legte den Kopf in den
Nacken und lächelte mich an. Sie fuhr mit dem Finger über die
Unterseite meines Penis’, und ich erschauderte.
»Erzähl mir nicht, dass er dich noch nie gefickt
hat.«
»Nein«, sagte Casey. »Noch nicht.« Sie beugte sich
vor und öffnete ihren Mund. Ich spürte ihre feuchten Lippen.
Eileen starrte uns an und blinzelte nervös. Obwohl
Caseys Kopf im Weg war, musste sie eine ziemlich genaue Vorstellung
davon haben, was sich gerade abspielte.
Wir tun es, um dich zu retten, sagte ich ihr
im Geiste. Es hat nichts zu bedeuten.
Das stimmt nicht, dachte ich. Es hat eine Menge zu
bedeuten.
Caseys Lippen glitten über mein Fleisch, als sie
mich tief in ihren Mund saugte.
»Was läuft da?«, fragte Randy. Er klang leicht
beunruhigt.
»Sie … ah … sie … uh …«
»Bläst das kleine Biest dir einen?«
»Uh.«
Ich war kurz davor, in ihrem Mund zu explodieren,
aber plötzlich zog sie ihren Kopf mit einem leisen, schlürfenden
Geräusch zurück. Sie lächelte erneut kurz zu mir hoch, ehe sie sich
elegant nach hinten fallen ließ und sich mit ausgestreckten Armen
abfing.
Nur ihre Hände und Füße berührten den Boden. Mit
weit gespreizten Knien krabbelte sie von mir weg und bewegte sich
mit dem Kopf voran auf Eileen zu.
Was macht sie …?
Plötzlich begriff ich.
Als Casey sich vorgebeugt hatte, um ihre Hose
herunterzuziehen, hatte Randy nach ihr gerufen - weil er sie nicht
mehr hatte sehen können.
Nachdem sie wieder aufgestanden war, hatte Randy
ihr nicht befohlen, die Unterhose auszuziehen. Er hatte angenommen,
sie wäre nackt.
Er hatte weder meine Erektion noch Caseys Kopf
direkt davor erkennen können.
All das liegt unterhalb seines
Blickfelds!
Aufgrund dieser Erkenntnis war Casey nun unterwegs,
um uns zu retten.
Und meine Aufgabe bestand darin,
mitzuspielen.
Ich sah, wie ihre Brüste wackelten und bebten. Ich
betrachtete den glänzenden dunklen Schritt ihres Höschens.
Stöhnend krümmte ich mich und griff nach unten, als
würde ich ihren Kopf streicheln, als würde sie noch vor mir knien
und meinen Schwanz lutschen.
Eileen beobachtete uns mit einem seltsamen
Gesichtsausdruck.
Ich keuchte: »Ah! Uh! Ja!«
»Wow, besorg’s ihm!«, rief Randy.
Ich ächzte und wand mich.
»Lutsch ihn, Süße! Blas ihm ordentlich einen und
mach dich bereit für mich!«
Obwohl ich halb benommen vor Lust und aufkeimender
Hoffnung war, bemerkte ich plötzlich, dass Randys Stimme von einer
anderen Stelle kam.
Näher als zuvor.