69
Mit Hilfe der Taschenlampe fand ich den Weg durch das Labyrinth des Secondhandladens, erreichte die Treppe und stieg hinauf. Auf dem Absatz sah ich Casey im Lichtschein oben vor der Tür stehen und auf mich herabblicken. Ich steckte meine Taschenlampe weg und ging zu ihr hinauf, aber sie wich zurück.
»Warte«, flüsterte ich.
Ehe ich oben war, wandte sie sich ab und trat um die Ecke. »Hier bin ich«, sagte sie laut zu Randy.
Das Katana lag noch dort am Boden, wo ich es zurückgelassen hatte. Ich lief daran vorbei, ging zu Casey und blieb neben ihr stehen.
Genau vor uns befand sich Eileen. Während wir unten gewesen waren, musste der Pfeil aus ihrer Brust gefallen sein. Er lag auf der Decke neben ihrem linken Fuß. Die anderen beiden Pfeile steckten noch in ihrem Fleisch. Sie hatte sich nicht verändert, bis auf das frische Blut auf ihrer Haut. Vermutlich hatte sie die ganze Zeit unserer Abwesenheit über geweint. Ihre Augen waren rot, das Gesicht glänzte vor Tränen, die Nase lief. Sie schniefte und blinzelte, als sie uns ansah. Dann schüttelte sie leicht den Kopf, aber ich weiß nicht, was das bedeuten sollte.
»Wie geht’s dir?«, fragte ich.
Sie zog einen Mundwinkel hoch, als versuchte sie zu lächeln. »Ging schon mal besser«, sagte sie. Ihre Zunge fuhr heraus und leckte den Rotz ab, der ihr auf die Oberlippe tropfte.
»Es tut mir leid«, sagte ich.
»Danke, dass du … versuchst, mir zu helfen.« Sie sah Casey an. »Dir auch. Danke.«
»Wir holen dich hier raus«, sagte Casey.
»Reine Angeberei von der Kleinen!« Randys fröhliche Stimme kam von irgendwo rechts hinter Eileen. Während wir unten waren, hatte er sich ein neues Versteck gesucht. »Und wie süß du bist! Kein Wunder, dass Ed Eileen wegen dir abserviert hat.«
»Niemand hat irgendjemanden abserviert«, sagte ich.
»Casey, lass mal sehen, wie du ohne deine Klamotten aussiehst.«
Seine Aufforderung überraschte mich nicht. Dennoch fühlte ich Kälte in mir aufsteigen.
Casey starrte in die Richtung, aus der die Stimme kam, runzelte die Stirn und atmete schwer.
»Du musst das nicht tun«, flüsterte ich. »Geh. Lauf weg. Verschwinde.«
Mit lauter Stimme sagte sie: »Kein Problem.« Dann begann sie ihr Hemd aufzuknöpfen.
»Da hast meine volle Aufmerksamkeit«, sagte Randy. »Was ist mit dir, Ed? Wirst du die Show ebenfalls genießen?«
»Fahr zur Hölle«, sagte ich.
Das brachte Eileen einen Pfeil ein. Er blieb in ihrer rechten Seite knapp unter der Achsel stecken. Sie schrie auf und zuckte.
»Nein!«, rief ich.
»Scheiße!«, brüllte Eileen.
»Es tut mir leid«, sagte ich zu ihr.
»Mach ihn nicht wütend!«, schrie sie. Dann sackte sie schluchzend in sich zusammen.
»Okay«, sagte Casey und warf ihr Hemd auf den Boden. Sie trug keinen Büstenhalter. Mit herabhängenden Armen stand sie da und unternahm keinen Versuch, ihre Blöße zu bedecken. Da ich schräg hinter ihr stand, konnte ich ihre Vorderseite nicht sehen. Aber Randy höchstwahrscheinlich schon.
»Sehr schön«, sagte er.
Caseys Schultern glänzten golden im Kerzenlicht. Ihr nackter Rücken lag im Schatten. Sie trug keinen Gürtel. Ihre braune Kordhose hing tief auf ihrer Hüfte.
»Jetzt will ich sehen, wie du dich anfasst«, sagte Randy. »Wir tun einfach so, als wären deine Hände die meinen. Stell was Hübsches damit an.«
Sie nickte. Ich sah, wie sie ihren rechten Arm beugte. Der Unterarm verschwand vor ihrem Oberkörper. Ich konnte ihn nicht mehr sehen, aber Randy ganz bestimmt.
Ihr Oberarm und die Schulter bewegten sich. Ich ahnte, dass sie mit beiden Händen an ihren Brüsten spielte. Sie erschauderte leicht, als würde sie es genießen.
»Das darfst du nicht verpassen, Ed. Komm herum und sieh zu.«
Ich wollte nicht.
Aber wenn ich es nicht tue, dachte ich, verpasst er Eileen wieder einen Pfeil.
Ehe ich mich bewegen konnte, drehte Casey sich um. Sie sah mir in die Augen. Dann fuhr sie sich mit der Zunge über die Lippen, und ich sah auf ihre Hände. Sie umschlossen die Unterseiten ihre Brüste, während die Daumen über die Nippel strichen.
»Da hast du eine scharfe Braut aufgegabelt, Ed.«
Casey ließ die rechte Hand über ihren Bauch gleiten, schob sie unter den Hosenbund und bis zum Handgelenk hinein. Die Hand bewegte sich dort unten und beulte die Hose mit den Knöcheln aus. Die andere Hand zog an ihrer Brustwarze. Sie blickte mich mit halbgeschlossenen Augen an und erschauderte.
»Kleine«, rief Randy, »zieh die Hose aus.«
Sie zog die Hand heraus. Mit feucht glänzenden Fingern knöpfte sie die Hose auf. Dann öffnete sie den Reißverschluss. Sie beugte sich vor und zog die Hose bis zu den Knöcheln runter.
Sie blieb vorgebeugt stehen.
»Casey?«, fragte Randy.
Sie richtete sich auf und sah in die Richtung, aus der die Stimme kam. Die Kordhose war um ihre Füße gewickelt. Sie trug eine taubenblaue Unterhose. Der Slip war im Schritt durchnässt und klebte an ihr.
»Sehr gut«, sagte Randy. »Das gefällt mir. Du siehst wirklich fantastisch aus, Casey.«
»Danke.«
»Findest du nicht auch, Ed?«
Meine Kehle war trocken und zugeschnürt, aber ich sagte: »Ja.«
»Jetzt bist du dran.«
»Ich?«
»Runter mit den Klamotten, Kumpel.«
»Was …?«
»Um Gottes willen, tu es!«, stieß Eileen hervor.
Casey nickte mir zu und sagte leise: »Mach schon.«
»Dann sind wir alle nackt und glücklich«, rief Randy in vergnügtem Singsang aus.
Casey wandte sich zu ihm um. »Soll ich ihm helfen, Randy? Dann geht’s schneller.«
»Klar. Wieso nicht? Aber keine Tricks. Wir wollen doch nicht, dass irgendwas unsere schöne Zeit miteinander stört und die Sache unangenehm wird, oder?«
»Nein, das wollen wir nicht«, sagte Casey.
Sie kam zu mir, lächelte sogar und ließ sich auf die Knie sinken. Mit dem Gesicht vor der Beule in meiner Hose sagte sie: »Zieh dein Hemd aus, ich kümmere mich um den Rest.«
Während ich mit den Knöpfen meines Hemds beschäftigt war, öffnete Casey meinen Gürtel, knöpfte die Hose auf und zog den Reißverschluss herunter.
Ich konnte nicht fassen, dass all diese Seltsamkeiten und all der Horror Wirklichkeit waren. Ich fühlte mich, als wäre ich gefangen zwischen dem Terror eines Alptraums und der erstaunlichen Lust eines feuchten Traums.
Während Eileen zusah, zog ich mein Hemd aus.
Casey zog meine Jeans und die Unterhose meine Beine herab.
Ich genoss es, wie meine Erektion befreit und von der Luft umspielt wurde. Und empfand eine Mischung aus Scham und Freude darüber, dass Caseys Gesicht nur wenige Zentimeter entfernt war.
»Wow«, sagte sie.
»Was ist wow?«, wollte Randy wissen.
»Es ist ein Prachtstück.«
»Ach ja?«
»Du kannst dir nicht vorstellen, wie groß es ist.«
»Das klingt, als hättest du es noch nie gesehen.«
»Hab ich auch nicht.« Casey legte den Kopf in den Nacken und lächelte mich an. Sie fuhr mit dem Finger über die Unterseite meines Penis’, und ich erschauderte.
»Erzähl mir nicht, dass er dich noch nie gefickt hat.«
»Nein«, sagte Casey. »Noch nicht.« Sie beugte sich vor und öffnete ihren Mund. Ich spürte ihre feuchten Lippen.
Eileen starrte uns an und blinzelte nervös. Obwohl Caseys Kopf im Weg war, musste sie eine ziemlich genaue Vorstellung davon haben, was sich gerade abspielte.
Wir tun es, um dich zu retten, sagte ich ihr im Geiste. Es hat nichts zu bedeuten.
Das stimmt nicht, dachte ich. Es hat eine Menge zu bedeuten.
Caseys Lippen glitten über mein Fleisch, als sie mich tief in ihren Mund saugte.
»Was läuft da?«, fragte Randy. Er klang leicht beunruhigt.
»Sie … ah … sie … uh …«
»Bläst das kleine Biest dir einen?«
»Uh.«
Ich war kurz davor, in ihrem Mund zu explodieren, aber plötzlich zog sie ihren Kopf mit einem leisen, schlürfenden Geräusch zurück. Sie lächelte erneut kurz zu mir hoch, ehe sie sich elegant nach hinten fallen ließ und sich mit ausgestreckten Armen abfing.
Nur ihre Hände und Füße berührten den Boden. Mit weit gespreizten Knien krabbelte sie von mir weg und bewegte sich mit dem Kopf voran auf Eileen zu.
Was macht sie …?
Plötzlich begriff ich.
Als Casey sich vorgebeugt hatte, um ihre Hose herunterzuziehen, hatte Randy nach ihr gerufen - weil er sie nicht mehr hatte sehen können.
Nachdem sie wieder aufgestanden war, hatte Randy ihr nicht befohlen, die Unterhose auszuziehen. Er hatte angenommen, sie wäre nackt.
Er hatte weder meine Erektion noch Caseys Kopf direkt davor erkennen können.
All das liegt unterhalb seines Blickfelds!
Aufgrund dieser Erkenntnis war Casey nun unterwegs, um uns zu retten.
Und meine Aufgabe bestand darin, mitzuspielen.
Ich sah, wie ihre Brüste wackelten und bebten. Ich betrachtete den glänzenden dunklen Schritt ihres Höschens.
Stöhnend krümmte ich mich und griff nach unten, als würde ich ihren Kopf streicheln, als würde sie noch vor mir knien und meinen Schwanz lutschen.
Eileen beobachtete uns mit einem seltsamen Gesichtsausdruck.
Ich keuchte: »Ah! Uh! Ja!«
»Wow, besorg’s ihm!«, rief Randy.
Ich ächzte und wand mich.
»Lutsch ihn, Süße! Blas ihm ordentlich einen und mach dich bereit für mich!«
Obwohl ich halb benommen vor Lust und aufkeimender Hoffnung war, bemerkte ich plötzlich, dass Randys Stimme von einer anderen Stelle kam.
Näher als zuvor.
Finster
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