SECHSUNDZWANZIG
Lotos verflicht ihre Finger mit unseren, wobei sich die ihren trocken, kühl und erstaunlich kräftig anfühlen. Dabei projiziert ihr Geist eine Reihe von Porträts wie einzelne sepiafarbene Fotos, die eines nach dem anderen ablaufen und wie Filmbilder ineinander übergehen. Sie zeigen die Waisen, alle nebeneinander aufgereiht, so wie sie damals aussahen. Damen und Drina am einen Ende, Lotos und Roman am anderen, und der Rest dazwischen. Lange bevor sie Lotos wurde, war sie ein dunkelhaariges, helläugiges Mädchen namens Pia, das kurz nachdem sie das Elixier getrunken hatte, mit allen anderen aus dem Waisenhaus flüchtete, nur um dann von einer Familie mit bescheidenen Mitteln aufgenommen zu werden, die um ein an der Pest gestorbenes Kind trauerte und sich nach Ersatz sehnte.
Zuerst lebte sie ganz normal weiter, ohne zu wissen, was aus ihr geworden war. Sie wurde erwachsen und heiratete, doch schon bald begriff sie, dass sie anders war. Sie konnte nicht nur keine Kinder bekommen, sondern ihr war auch unbegreiflich, warum alle um sie herum alterten, während sie immer gleich blieb. Eine Erkenntnis, die sie schon bald dazu zwang, das zu tun, was alle Unsterblichen irgendwann tun müssen, wenn die diskreten Fragen immer neugieriger und drängender werden, bis sie schließlich in hysterischen Verdächtigungen und irrationalen Ängsten gipfeln – und so packte sie irgendwann im Schutz der Nacht ein paar Habseligkeiten und lief davon, um nie zurückzukehren, zumindest etliche Jahrhunderte lang nicht.
Sie zog umher. Heiratete noch mehrmals und blieb mit jedem Ehemann an einem Ort, so lange sie konnte, bis die stets wiederkehrende Notwendigkeit zu fliehen so unerträglich wurde, dass es für sie emotional einfacher war, allein zu leben. Allmählich begann sie ihre Unsterblichkeit zu hassen und suchte nach Wegen, sie rückgängig zu machen, da sie in die normale Ordnung der Dinge zurückkehren und wie jeder andere leben wollte.
Sie reiste. Zuerst nach Indien und dann nach Tibet, wo sie bei Mystikern, Schamanen, Gurus und etlichen anderen spirituellen Lehrern und Forschern studierte, die ihr zeigten, wie man Körper und Seele reinigt, ihr jedoch nicht dabei helfen konnten, die Wahl rückgängig zu machen, die sie vor vielen Jahren getroffen hatte, als sie noch zu jung war, um die Konsequenzen abzuschätzen. Die Ironie ihrer Studien bestand darin, dass es ihr unwissentlich gelungen war, ihre Chakren so sehr zu stärken, dass sie völlig unverwundbar geworden war, immun ausgerechnet gegenüber dem einen, nach dem sie sich vor allem anderen sehnte – der Erlösung, die nur der Tod bringen kann.
Zuletzt war sie in ihren Studien so weit fortgeschritten, dass sie eine bekannte Wunderheilerin wurde, deren Dienste enorm gefragt waren. Lotos, der Name, unter dem man sie kennt, geht auf ihre Fähigkeit zurück, diese herrliche Blüte aus ihren Handflächen heraus erblühen zu lassen, einfach indem sie die Augen schließt und es sich wünscht. Und das konnte sie nicht nur im Sommerland, sondern auch auf der Erdebene.
Obwohl sie entschlossen war, sich in ein einsames Junggesellinnenleben zurückzuziehen, hatte das Schicksal andere Pläne mit ihr, und so dauerte es nicht lange, bis sie jemanden kennen lernte und sich verliebte. Richtig verliebte. Die wahre Liebe fand. Die Art von Liebe, die sie trotz mehrerer vorheriger Ehemänner noch nie erlebt hatte.
Die Art von Liebe, durch die sie genug Vertrauen aufbaute, dass sie die Wahrheit über ihre Existenz beichtete und ihren Liebsten überreden wollte, Roman aufzusuchen und auch vom Elixier zu trinken, um wie sie zu werden, damit sie nie den Schmerz erleben müssten, einander zu verlieren.
Doch er weigerte sich. Wollte alt werden. Und als der Tag schließlich kam, an dem sie an seinem Sterbebett kniete und an dem schlichten goldenen Ring drehte, den er ihr an den Finger gesteckt hatte, da versprach er, alles in seiner
Macht Stehende zu tun, um nicht wiedergeboren zu werden. Um nicht auf die Erdebene zurückzukehren. Er versprach ihr, lieber darauf zu warten, dass sie einen Weg fände, ihre Unsterblichkeit rückgängig zu machen, damit sie eines Tages im Jenseits zu ihm stoßen könne.
Er ließ sie allein zurück, und sie wurde älter und immer älter. Schließlich verfiel ihr Körper so sehr, dass sie darum betete, ihr Herz werde sich aufgrund der reinen Erschöpfung irgendwann weigern, sie atmen zu lassen, und einfach zu schlagen aufhören, damit sie sich wieder zu ihrem Liebsten gesellen könnte – doch sie lebte immer weiter.
Sie setzte ihre Studien fort, suchte unermüdlich nach einem Ausweg, bis sie schließlich die Lösung fand, allerdings erst, als sie selbst schon zu alt war, um die Reise auf sich zu nehmen.
Trotzdem gab sie nicht auf. Den lang gehegten Wunsch nach einem Wiedersehen endlich in Reichweite, verbrachte sie das letzte Jahrhundert damit, die restlichen Waisen aufzuspüren, ihnen reinen Wein darüber einzuschenken, was sie in Erfahrung gebracht hatte, in der Hoffnung, einen von ihnen dazu überreden zu können, die Reise anzutreten – und die Chance auf ein neues Leben zurückzuholen.
Ein Leben, wie es sein sollte.
Ihnen alle eine Art Neubeginn zu ermöglichen – eine zweite Chance, bei der sie unter Einbeziehung allen Wissens neu entscheiden könnten, ob sie so weitermachen wollten wie bisher. Im Gegensatz zu der Zeit, als sie noch zu jung und zu verängstigt waren, um die Konsequenzen zu begreifen – als sie alle eilig angelaufen kamen, um vom Elixier zu trinken, ohne genauer darüber nachzudenken.
Drina lehnte geradeheraus ab. Roman lachte ihr ins Gesicht. Während die anderen einfach nur die Köpfe schüttelten, sie mitleidig ansahen und wegschickten.
Damen war der Letzte auf ihrer Liste – ihre letzte Hoffnung.
Bis sie mich sah.
»Ich dachte, es war genug, dass ich einen Weg gefunden habe, die Seelen zu erlösen und das Schattenland umzuwandeln, doch jetzt soll ich offensichtlich noch mehr für dich tun.« Ich sehe sie finster an und löse mich kopfschüttelnd aus ihrem Griff. Meine Finger gleiten an dem dünnen goldenen Ring vorbei, den sie an ihrer Linken trägt, und ich bemitleide sie für den Verlust ihres Liebsten, weiß aber trotzdem nicht, was ich tun soll. »Du hast mich durch diese ganze Hölle gehen lassen, obwohl das eigentlich gar nicht die Reise war, die du im Sinn hattest – du hattest die ganze Zeit etwas anderes für mich geplant!«
»Ein Schritt führt zum nächsten«, sagt sie mit wesentlich gelassenerer Stimme. »Alles, was du in diesem Leben und in den vorherigen Leben erfahren hast, hat dich auf diesen Augenblick vorbereitet. Jede Entscheidung, die du getroffen hast, hat dich hierhergeführt. Und auch wenn du schon viel erreicht hast, bleibt noch viel zu tun. Die Reise ist lang und anstrengend, aber die Belohnung ist der Mühe wert. Es gibt so viele, die auf dich warten – darauf warten, dass du sie erlöst. Du bist die Einzige, die es kann. Deshalb wirst du immer wiedergeboren, Ever. Du hast eine Bestimmung zu erfüllen.«
Ich blinzele und registriere verblüfft, dass sie zum ersten Mal meinen richtigen Namen benutzt hat oder zumindest meinen richtigen derzeitigen Namen. Normalerweise nennt sie mich Adelina oder zeigt nur auf mich, während sie dieses wirre Lied singt. Und ich frage mich zwangsläufig, was ich denn noch tun soll, nach allem, was ich schon mitgemacht habe. Ich habe ein früheres Leben überstanden, von dem ich nicht einmal wusste, dass ich es gelebt habe, wäre beinahe im Fluss des Vergessens ertrunken und fast bei lebendigem Leib in der Wüste der zwei glühenden Sonnen verbrannt, habe die verlorenen Seelen des Schattenlands befreit und ihm wieder den Glanz des Sommerlands verliehen.
Nach alldem weiß ich nicht, ob ich noch Lust auf neue Herausforderungen habe. Nicht, wenn alles, wofür Damen und ich so lange gekämpft haben, endlich in Reichweite ist. Jetzt müssen wir bloß auf die Erdebene zurückkehren, die Zutaten besorgen, das Gegengift zubereiten, es schütteln und umrühren, und schon leben wir für immer glücklich und in Freuden.
»Nur du kannst die Wahrheit zurückbringen. Nur du kannst sie finden«, sagt Lotos. Sie spricht die Worte ganz schlicht und einfach aus, ohne jede Spur von Betteln oder Flehen.
»Was genau soll sie finden?«, erkundigt sich Damen, ohne seine Genervtheit zu verbergen.
Doch Lotos ist gegenüber unseren Ausbrüchen immun. Soweit ich es erkennen kann, schwankt sie lediglich zwischen zwei Stimmungen hin und her – zwischen leicht verloren und ruhig und gelassen.
»Den Baum des Lebens«, sagt sie und sieht ihn dabei unverwandt an. »Nur Ever kann ihn finden. Nur Ever kann seine Früchte holen. Der Baum ist immertragend. Seine Früchte bringen Erleuchtung – das Wissen um die wahre Unsterblichkeit – die Unsterblichkeit der Seele – für diejenigen, die sie suchen. Und er macht die falsche körperliche Unsterblichkeit derer rückgängig, die sich haben narren lassen.«
»Und wenn sie nicht geht? Wenn sie dir und alledem den Rücken zukehrt und auf die Erdebene zurückkehrt, was dann?« Damen zieht herausfordernd die Brauen hoch.
»Dann ist es schade. Dann habe ich sie falsch eingeschätzt. Unterschätzt. Dann wird sie ihre Bestimmung nicht erfüllen, und viele werden leiden. Doch es ist allein ihre Wahl. Ich kann sie lediglich bitten; sie hat den freien Willen, es selbst zu entscheiden.« Lotos sieht mich an. »Hast du das kleine Täschchen noch, das ich dir gegeben habe?«
Verlegen schnappe ich nach Luft, denn das kleine seidene Beutelchen, das sie mir zu Beginn der Reise gegeben hat, hatte ich ganz vergessen. Und nach allem, was ich durchgemacht habe, frage ich mich, ob ich es überhaupt noch habe.
Ich fahre mit den Fingern in sämtliche Taschen und finde es schließlich zusammengequetscht in der rechten hinteren Hosentasche, der letzten, in der ich suche. Es ist total zerknautscht und zerdrückt, als ich es herausziehe.
Sie lächelt mich an. »Erinnerst du dich noch daran, was ich gesagt habe, als ich es dir gegeben habe?«
Ich denke angestrengt nach. »Du hast gesagt: ›Alles, von dem du glaubst, du brauchst es, ist hier drin. Du entscheidest selbst, was das bedeutet.‹ Oder so ähnlich.«
Sie nickt. Grinst. Ich starre auf die großen Lücken zwischen ihren Zähnen, als sie weiterspricht. »Und, angesichts dieser Erinnerung, was ist dann das, was du am meisten ersehnst – mehr als alles andere? Genau jetzt, in diesem Moment, was wünschst du dir?«
Ich zögere. Starre auf eine kleine Grasfläche zu meinen Füßen. Spüre Damens Blick schwer auf mir lasten, spüre, wie er sich fragt, warum ich es nicht sage, warum ich es aufschiebe.
Das Gleiche frage ich mich auch.
Ich frage mich, warum das Wort nicht kommen will – warum es zu einem solchen Kampf ausartet, obwohl es doch das Eine und Einzige ist, wonach wir die ganze Zeit gesucht haben.
Ich hebe den Blick, um Lotos in die Augen zu sehen, und ringe darum, die Worte herauszubringen. Meine Stimme klingt hölzern, matt und emotionslos, als ich sage: »Das Gegengift. Ich – oder vielmehr wir haben jetzt das Rezept, aber wir müssen die Zutaten noch auftreiben, die richtigen Mondphasen abwarten und so weiter.« Ich verstumme. Mein Herz hämmert wie wild, mein Magen verkrampft sich, und meine Finger zucken hektisch, als Lotos zwischen Damen und mir hin und her schaut.
»So ist es.« Sie nickt, als wäre die Sache damit erledigt. Als wir ihre Geste mit skeptischen Blicken quittieren, fügt sie hinzu: »Bitte. Schau hinein. Du wirst sehen, dass es alles enthält, was ihr für euer Gegengift braucht. Einschließlich eines sehr seltenen Krauts, das auf der Erdebene kaum zu finden sein wird. Und ja, sämtliche Mondphasen wurden beachtet.«
Offenbar will sie es dabei belassen, denn sie macht Anstalten davonzuschlurfen. Sie bleibt erst stehen, als ich sie zurückrufe. »Das ist doch ein Witz, oder?« Ich lasse das Beutelchen hin und her baumeln und weiß, dass es einfach unmöglich ist, dass es sämtliche Gegenstände enthalten soll, die Roman in seiner langen Liste genannt hat. Es ist zu klein. Für die Sachen auf einer solchen Liste bräuchte man eine vollgestopfte Reisetasche oder zwei.
Lotos bleibt stehen, hält die Hände zu einem spitzen Dach gefaltet vor die Brust und sagt: »Warum leerst du es nicht aus und siehst es dir an?«
Stirnrunzelnd knie ich mich ins Gras, ziehe die Bänder auf und kippe das Täschchen um. Ich schnappe unwillkürlich nach Luft, als ein Sammelsurium von Kräutern, Kristallen und kleinen, mit Flüssigkeiten gefüllten Fläschchen herauspurzelt. Ich habe keine Ahnung, woher sie alle kommen sollen – der Beutel enthält weitaus mehr Dinge, als aller Logik nach in ihn hineinpassen können.
»Es ist alles da. Alles, was ihr braucht. Folgt einfach Romans Anweisungen, und das Leben, von dem ihr träumt, gehört euch.« Sie hält inne und sieht mich an. »Oder?«
Ich schlucke. Ringe um Atem. Starre auf die vor mir ausgebreitete Beute herab – eine großzügige Menge schwer aufzutreibender Zutaten, die ich seit Langem suche –, die Antwort auf all unsere Probleme liegt hier zum Greifen nahe vor uns.
Und obwohl ich begeistert, ja überglücklich sein müsste, gehen mir immer wieder ihre Worte im Kopf herum. Ich kann mich einfach nicht von dem Zweifel freimachen, den sie mit ihrem »Oder?« in mir geweckt hat.
»Stimmt was nicht?« Ihr wässriger Blick wandert über mich. »Hast du es dir anders überlegt? Hättest du lieber etwas anderes?«
»Ever …« Damen kniet sich neben mich und bedrängt mich, ihn anzusehen, ihm irgendeine Erklärung zu geben.
Doch ich kann nicht.
Wie soll ich es ihm erklären, wenn ich es selbst nicht einmal begreife?
Er würde nur wütend werden.
Würde es nicht begreifen.
Und zumindest oberflächlich betrachtet kann ich ihm das nicht einmal übelnehmen.
Dabei geht es so viel tiefer. Es reicht bis zu meiner Reise zurück – meiner Bestimmung –, dem Grund dafür, warum ich immer wiedergeboren werde.
Und auf einmal weiß ich es. Auf einmal bin ich restlos davon überzeugt, dass das Gegengift zu trinken nur eine weitere Ablenkung wäre – es ist nicht die Antwort, die wir wirklich gesucht haben.
Letztlich würde es überhaupt nichts lösen.
Jedenfalls nicht das, was mehr als alles andere gelöst werden muss.
Natürlich wird es uns erlauben, so zusammen zu sein, wie wir es wollen, aber das ist auch schon alles. Es ist, als würde man ein Heftpflaster auf eine tiefe, klaffende Wunde kleben. Es trägt nichts dazu bei, den bereits entstandenen Schaden zu heilen.
Es ändert nichts an der Tatsache, dass wir auf dem falschen Weg sind.
Wenn wir erst einmal begreifen, dass wir uns selbst um die Leben betrogen haben, die wir eigentlich leben müssten, weil wir uns statt für die Unsterblichkeit unserer Seelen für die körperliche Unsterblichkeit entschieden haben, steht das Gegengift nicht mehr im Mittelpunkt.
Wenn Damen und ich wirklich zusammen sein wollen, dann müssen wir viel, viel tiefer gehen. Wir müssen uns eingestehen, dass unsere Probleme nicht erst an dem Tag angefangen haben, als Roman mich überlistet hat, sondern etliche Jahrhunderte zuvor, als Alrik es nicht ertragen konnte, Adelina zu verlieren – und sich zugespitzt haben, als er als Damen wiedergeboren wurde, das Elixier vervollkommnete und den Weg unserer Seelen ein für alle Mal veränderte.
Wenn Damen und ich wirklich zusammen sein wollen, dann müssen wir uns von diesem Weg lösen, wir müssen die Entscheidungen revidieren, die er in der Vergangenheit getroffen hat, wir müssen die gewaltige karmische Schuld abtragen, indem wir die Reise zum Baum des Lebens machen, seine Frucht holen und damit all den anderen die Chance geben, sich selbst ebenfalls zu befreien.
Nur dann sind wir frei weiterzuziehen.
Nur dann können wir wirklich glücklich und in Freuden leben.
Sonst wette ich, dass sich uns irgendein anderes schreckliches Hindernis in den Weg stellt, und dann wird es ewig so weitergehen.
Ich hole tief Luft, registriere jedoch, dass ich sie gar nicht brauche. Es ist, als fühlte ich erneut diesen violetten Schein in mir leuchten. Nie habe ich mich meiner selbst sicherer gefühlt.
»Es gibt etwas, das ich lieber hätte.« Ich sehe Lotos in die Augen, und wir halten den Blickkontakt ziemlich lange. »Ich will meine Bestimmung erfüllen. Ich will meine Reise vollenden«, sage ich mit fester Stimme, denn ich bin mir sicherer denn je. »Ich will die Aufgabe erfüllen, für die ich geboren wurde.«
Ich höre, wie Damen neben mir scharf Luft holt, und ich weiß, ohne hinzusehen, dass dies zum einen an meinen Worten liegt und zum anderen daran, dass die Zutaten schlagartig verschwunden sind.
Doch ich sehe nicht hin. Zumindest fürs Erste bleibt mein Blick auf Lotos fixiert. Ich sehe sie vor mir stehen, wie sie mir kurz zunickt und mich gedehnt anlächelt, ehe sie sagt: »Wie du willst.«