53
Eine neue Wendung

Kline wandte sich an Gurney. »Das passt zu dem, was Ihnen Ashtons Assistentin erzählt hat. Sie hat doch gesagt, dass die zwei Absolventinnen, die sie nicht erreichen kann, Interesse an Flores gezeigt haben, als er auf dem Gelände von Mapleshade gearbeitet hat.«

»Stimmt.«

»Einfach unglaublich«, fuhr Kline aufgeregt fort. »Nehmen wir mal an, dass Flores der Schlüssel zu allem ist – dass wir rausfinden müssen, was ihn hergeführt hat, um die ganze Sache zu begreifen. Den Mord an Jillian Perry, den Mord an Kiki Muller, wie und warum er die Machete genau an dieser Stelle versteckt hat, warum ihn die Kamera nicht erfasst hat, das Verschwinden von wer weiß wie vielen Mapleshade-Absolventinnen …«

»Das Letzte könnte so eine Harems-Sache sein«, warf Blatt ein.

»Eine was?«

»Wie bei Charlie Manson.«

»Sie meinen, er könnte nach Anhängerinnen gesucht haben. Nach jungen Frauen, die leicht zu beeindrucken sind?«

»Nach sexbesessenen Frauen. Darum geht es doch in Mapleshade.«

Gurney warf Rodriguez einen verstohlenen Blick zu, um zu erkennen, wie er angesichts der Situation mit seiner Tochter auf Blatts Äußerung reagierte; doch falls er etwas empfand, verbarg er es hinter einer mürrischen Miene.

Klines mentaler Computer lief offenbar wieder auf Hochtouren, angeregt von der Möglichkeit, seinen eigenen Manson hinter Gitter zu bringen. Er griff Blatts Anregung auf. »Sie meinen also, dass Flores irgendwo eine kleine Kommune hat und diese Frauen dazu überredet hat, unter einem Vorwand das Elternhaus zu verlassen und dorthin zu ziehen?«

Er wandte sich dem Captain zu, schien jedoch abgeschreckt von dessen finsterem Gesicht. Also richtete er seine Frage an Hardwick. »Irgendwelche Überlegungen dazu?«

Hardwick reagierte mit einem sarkastischen Grinsen. »Ich dachte eher an Jim Jones. Charismatischer Führer mit einer Gemeinde gut gebauter Anhängerinnen.«

»Jim Jones, wer soll das sein?«, meldete sich Blatt.

Kline übernahm die Antwort. »Jonestown. Diese Massenmord-Selbstmord-Geschichte. Zyankali im Kool-Aid. Neunhundert Tote.«

»Ach ja, das Kool-Aid.« Blatt grinste. »Stimmt, Jonestown. Totaler Wahnsinn.«

Mahnend hob Hardwick den Finger. »Vorsicht vor Männern, die dich an einen Ort im Dschungel einladen, der nach ihnen benannt ist.«

Der Gesichtsausdruck des Captains erreichte Gewitterstärke.

»Dave?« Kline sah Gurney an. »Haben Sie eine Vorstellung von Flores’ großem Plan?«

»Das Problem bei der Kommunentheorie ist, dass Flores auf dem Grundstück von Ashton gewohnt hat. Wenn er diese Frauen eingesammelt und irgendwo versteckt hat, dann kann es nur in der Nähe gewesen sein. Allerdings glaube ich nicht, dass es ihm darum ging.«

»Worum dann?«

»Um das, worauf er uns selbst hingewiesen hat. ›Aus allen Gründen, die ich schrieb.‹«

»Und worauf laufen diese Gründe hinaus?«

»Auf Rache.«

»Wofür?«

»Wenn wir den Prolog von Edward Vallory ernst nehmen, dann für schweren sexuellen Missbrauch.«

Kline liebte Konflikte, und so überraschte es Gurney nicht, dass er als Nächstes Anderson um seine Meinung bat.

»Bill?«

Der Mann schüttelte den Kopf. »Rache läuft meistens auf einen körperlichen Angriff hinaus, Knochenbrüche, Mord. Bei all diesen sogenannten Vermisstenfällen gibt es nicht den geringsten Anhaltspunkt für so was.« Er lehnte sich zurück. »Nicht den geringsten Anhaltspunkt. Ich denke, wir sollten uns mehr auf Beweise stützen.« Sichtlich zufrieden mit seinem Fazit lächelte er.

Klines Blick blieb an Sergeant Wigg hängen, die wie immer in ihren Monitor vertieft war. »Robin, möchten Sie etwas hinzufügen?«

Ihre Antwort kam wie aus der Pistole geschossen. »Da passen zu viele Dinge nicht zusammen. Irgendwo in dieser Gleichung sind fehlerhafte Daten.«

»Was für fehlerhafte Daten?«

Bevor sie etwas erwidern konnte, öffnete sich die Tür zum Konferenzraum, und eine magere Frau trat ein, die aus einem Bild von Grant Wood hätte stammen können. Ihre grauen Augen suchten den Captain. »Entschuldigen Sie die Unterbrechung, Sir.« Ihre Stimme schien von den gleichen kalten Winden geschärft wie ihr Gesicht. »Etwas Wichtiges hat sich ergeben.«

»Kommen Sie rein. Und schließen Sie die Tür.«

Nachdem sie der Anweisung des Captains gefolgt war, stand sie stocksteif da wie ein Gefreiter, der auf die Erlaubnis zum Reden wartet.

Rodriguez schien erfreut. »Na schön, Gerson, was ist los?«

»Wir wurden informiert, dass eine der jungen Frauen auf unserer Anrufliste vor drei Monaten einem Mord zum Opfer gefallen ist.«

»Vor drei Monaten?«

»Ja, Sir.«

»Kennen Sie die Einzelheiten?«

»Ja, Sir.«

»Schießen Sie los.«

Ihr Gesicht war so steif wie der gestärkte Kragen ihrer Bluse. »Name: Melanie Strum. Alter: achtzehn. Am 1. Mai dieses Jahres Abschluss an der Mapleshade Academy. Zuletzt gesehen von Mutter und Stiefvater am 6. Mai in Scarsdale, New York. Ihre Leiche wurde am 12. Juni im Keller einer Villa in Palm Beach entdeckt.«

Rodriguez zog eine Grimasse. »Todesursache?«

Gerson presste die Lippen zusammen.

»Todesursache?«

»Der Kopf wurde ihr abgeschnitten, Sir.«

Rodriguez starrte die Beamtin an. »Wie sind diese Informationen zu uns gelangt?«

»Durch die laufenden Anrufe. Melanie Strums Name stand auf der mir zugeteilten Liste. Ich habe telefoniert.«

»Mit wem haben Sie gesprochen?«

Sie zögerte. »Darf ich meine Notizen holen, Sir?«

»Aber bitte schnell.«

In der Minute ihrer Abwesenheit redete nur Kline. »Das könnte es sein.« Er strahlte vor Aufregung. »Das könnte der Durchbruch sein.«

Anderson machte ein Gesicht, als hätte er eine wunde Stelle im Mund. Hardwick wirkte äußerst gespannt. Wiggs Miene blieb undurchdringlich. Gurney war weniger bestürzt, als er zugeben mochte. Sicher war das Fehlen von Schock und Trauer darauf zurückzuführen, dass er von Anfang an mit dem Tod der Vermissten gerechnet hatte. (Gelegentlich, wenn er allein und erschöpft war, versagte sein inneres Abwehrsystem, und er sah sich als so vollkommen abgetrennt vom Leben der anderen, als so krankhaft fixiert auf das Lösen von Rätseln, dass er kaum noch die Bezeichnung Mensch verdiente. Doch diese verstörende Vorstellung verschwand, wenn er nach festem Schlaf wieder ausgeruht war, und dann erklärte er sich sein fehlendes Mitgefühl als normales Nebenprodukt einer Karriere im Gesetzesvollzug.)

Mit einem Notizblock kehrte Gerson zurück. Das braune, straff zu einem Pferdeschwanz nach hinten gezurrte Haar verlieh ihren Zügen eine schädelähnliche Unbeweglichkeit.

»Captain, hier sind die Informationen über den Strum-Anruf.«

»Dann los.«

Sie schaute auf den Block. »Ich habe mit Roger Strum gesprochen, Melanies Stiefvater. Als ich ihm den Grund des Anrufs erklärte, zeigte er sich verwirrt und dann zornig darüber, dass wir nichts von Melanies Tod wussten. Seine Frau Dana Strum hat sich am Nebenanschluss an der Unterhaltung beteiligt. Beide waren sehr aufgeregt. Folgende Fakten habe ich von ihnen erfahren: Nach einem Hinweis ist die Polizei von Palm Beach in das Haus von Jordan Ballston eingedrungen und hat in einer Gefriertruhe im Keller Melanies Leiche entdeckt. Die Polizei …«

Kline unterbrach sie. »Jordan Ballston, ist das nicht dieser Hedgefondsmakler?«

»Hedgefonds wurden nicht erwähnt; aber bei meinem Folgetelefonat mit der Polizei von Palm Beach hat der Kollege gesagt, dass Ballston in einem millionenteuren Haus wohnt.«

»In der Gefriertruhe, verdammt?« Blatt schien besonders von der Möglichkeit einer Lebensmittelverunreinigung betroffen.

»Also gut«, sagte Rodriguez. »Weiter.«

»Mr und Mrs Strum waren vor allem empört darüber, dass Ballston auf Kaution freigekommen ist. Wen hat er bestochen? Hat er den Richter in der Tasche? Und so weiter. Mr Strum ließ fallen, dass er ›dem Scheißkerl persönlich eine Kugel in den Kopf jagt, wenn der sich da rauskaufen kann‹. Das hat er mehrmals wiederholt. Immerhin konnte ich klären, dass sie mit Melanie am 6. Mai einen Streit um ein Auto hatten, das sie ihr schenken sollten – einen Porsche Boxster für siebenundvierzigtausend Dollar. Als sie sich weigerten, hat sie einen Wutanfall bekommen und sie beschimpft. Hat gesagt, dass sie nicht mehr bei ihnen wohnen und nicht mehr mit ihnen sprechen will. Dass sie zu einer Freundin ziehen will. Am nächsten Morgen war sie verschwunden. Danach haben sie sie erst bei der Identifizierung im Leichenschauhaus von Palm Beach wiedergesehen.«

»Sie sagen, die Polizei hat die Tote auf einen Tipp hin gefunden«, warf Gurney ein. »Ist darüber mehr bekannt?«

Sie warf Rodriguez einen Blick zu, um sicherzugehen, dass Gurney Fragen stellen durfte.

»Los.« Dem Captain war anzumerken, dass ihm nicht wohl in seiner Haut war.

Sie zögerte. »Ich habe dem zuständigen Beamten in Palm Beach mitgeteilt, dass wir uns für den Fall interessieren und gern mehr erfahren würden. Er hat eingewilligt, mit dem Leiter der Ermittlungen hier bei uns zu sprechen, und hält sich in der nächsten halben Stunde bereit.«

Nach kurzem Hin und Her über die Vor- und Nachteile einigten sich der Bezirksstaatsanwalt und der Captain darauf, dass alle Anwesenden über die Freisprechanlage an der Unterhaltung mit dem Kollegen aus Florida beteiligt werden sollten. Dafür wurde der Festnetzanschluss auf den Tisch verlegt, um den alle saßen. Gerson wählte die Direktverbindung, die ihr der Beamte in Palm Beach gegeben hatte, und erklärte ihm kurz, wer im Raum war. Dann drückte sie den Freisprechknopf.

Rodriguez ließ Kline den Vortritt. Dieser nannte Namen und Titel der Leute am Tisch und umriss kurz die Tatsache, dass sie es möglicherweise mit einer Ermittlung im Anfangsstadium zu tun hatten, die sich um mehrere Vermisste drehte.

Der leicht südliche Akzent ließ den Mann am anderen Ende klingen, als wäre er in Florida geboren – eine Seltenheit in diesem Bundesstaat, und in Palm Beach so gut wie unbekannt. »Ich fühl mich ein bisschen in der Unterzahl so allein hier in meinem Büro. Ich bin Detective Lieutenant Darryl Becker. So viel ich von der Kollegin weiß, mit der ich vorhin geredet habe, wollen Sie mehr über den Mord an Melanie Strum erfahren.«

»Erzählen Sie uns bitte, so viel sie können, Darryl. Das wäre uns eine große Hilfe.« Kline schien sich unwillkürlich Beckers Singsang anzunähern. »Eine Frage hätten wir sofort: Was für ein Hinweis war das, der Sie zu der Leiche geführt hat?«

»Nicht unbedingt ein freiwilliger.«

»Wie das?«

»Der Gentleman, von dem die Information stammt, gehört nicht zu den sozial gesinnten Bürgern, die das Gemeinwohl im Auge haben. Er hat sich die Information auf etwas kompromittierende Weise verschafft.«

»Was labert der Kerl da eigentlich?«, zischte Blatt, nicht gerade leise.

»Wie das?«, wiederholte Kline.

»Der Mann ist Einbrecher. Professionell. Verdient seinen Lebensunterhalt damit.«

»Er wurde in Ballstons Haus gefasst?«

»Nein, Sir. Er wurde beim Verlassen eines anderen Hauses festgenommen, zwei Tage nachdem er bei Ballston eingebrochen war. Übrigens heißt der Einbrecher zufällig Edgar Rodriguez – ist aber sicher kein Verwandter von Ihrem Captain.«

Blatt entfuhr ein kurzes Prusten.

Die Kiefermuskeln des Captain wölbten sich bedenklich. Offenbar ärgerte ihn die flüchtig hingeworfene Bemerkung maßlos.

»Lassen Sie mich raten.« Kline war in seinem Element. »Edgar musste mit einer längeren Haftstrafe rechnen und hat im Austausch gegen eine mildere Behandlung Informationen über Ballstons Keller angeboten, über etwas, was er dort gesehen hatte.«

»So in etwa Mr Kline. Übrigens, wie buchstabiert man das?«

»Pardon?«

»Ihren Namen. Wie buchstabiert man ihn?«

»K-L-I-N-E.«

»Ah, mit K.« Becker klang enttäuscht. »Dachte, vielleicht wie Patsy.«

»Wie?«

»Patsy Cline. Unwichtig. Entschuldigen Sie die Abschweifung. Sie wollten mir Fragen stellen.«

Kline brauchte einen Moment, bis er den Faden wiedergefunden hatte. »Also … was er Ihnen erzählt hat, hat gereicht für einen Durchsuchungsbefehl.«

»Allerdings.«

»Und was haben Sie bei der Durchsuchung entdeckt?«

»Melanie Strum. In zwei Stücken. In Alufolie gewickelt. Ganz unten in einer Gefriertruhe. Unter hundert Pfund Hähnchenbrust. Und einem Haufen Tiefkühlbrokkoli.«

Hardwick schnaubte nun ebenfalls, nur lauter als Blatt.

Kline schien verblüfft. »Wieso hat der Einbrecher Alufolienpakete in einer Gefriertruhe aufgemacht?«

»Er sagt, dass er da immer zuerst nachschaut. Die Leute meinen, dass kein Einbrecher auf so eine Idee kommt, also verstecken sie dort ihre Wertsachen. Wenn man die Diamanten finden will, muss man in der Gefriertruhe suchen. Hat sich ziemlich amüsiert darüber, dass sich die Leute für besonders schlau halten, wenn sie das Zeug dort vergraben. Richtig gelacht hat er.«

»Er hat also angefangen, die Leiche auszuwickeln, und …«

»Genauer gesagt«, warf Becker ein, »hat er den Kopf ausgewickelt.«

Mehreren kehligen Missfallenskundgebungen im Raum folgte längeres Schweigen.

»Sind die Herren noch da?« Becker klang leicht belustigt.

»Wir sind noch da«, brummte Rodriguez. Wieder herrschte Stille.

»Haben Sie noch Fragen, oder sind Sie jetzt so weit im Bilde?«

»Ich hab eine Frage«, bemerkte Gurney. »Wie haben Sie die Tote identifiziert?«

»Ein Abgleich mit der DNA-Datenbank des FBIs über Sexualstraftäter hat einen Beinahetreffer ergeben.«

»Ein naher Verwandter also?«

»Genau. Melanies leiblicher Vater, ein Heroinsüchtiger namens Damian Clark, der vor ungefähr zehn Jahren wegen Vergewaltigung, schwerer sexueller Nötigung, sexuellem Missbrauch an einer Minderjährigen und mehreren anderen unappetitlichen Vergehen verurteilt worden ist. Daraufhin haben wir die Mutter aufgespürt, die sich von Clark hat scheiden lassen und einen Mann namens Roger Strum geheiratet hat. Sie ist hergekommen und hat die Tote identifiziert. Wir haben auch von ihr eine DNA-Probe genommen, und das hat wie beim Vater eine nahe Verwandtschaft bestätigt. An der Identität der Ermordeten gibt es also nicht den geringsten Zweifel. Sonst noch Fragen?«

Gurney nutzte die Gelegenheit. »Haben Sie Zweifel an der Identität des Mörders?«

»Kaum. Mr Ballston hat so was Gewisses.«

»Die Strums scheinen ziemlich aufgebracht darüber, dass er auf freiem Fuß ist.«

»Nicht so aufgebracht wie ich.«

»Er konnte den Richter überzeugen, dass keine Fluchtgefahr besteht?«

»Er hat eine Kaution von zehn Millionen Dollar gestellt und sich zu einer Art Hausarrest bereit erklärt. Er darf die Grenzen seines Anwesens hier in Palm Beach nicht verlassen.«

»Sie hören sich nicht gerade zufrieden an.«

»Zufrieden? Habe ich erwähnt, dass Melanie Strum laut gerichtsmedizinischem Bericht vor ihrer Enthauptung mindestens zwanzigmal vergewaltigt wurde, und dass praktisch jeder Zentimeter ihrer Haut mit einer Rasierklinge zerschnitten wurde? Soll ich zufrieden sein, wenn der Täter mit seiner Fünfhundertdollar-Sonnenbrille neben seinem Millionendollar-Swimmingpool sitzt, während die teuerste Anwaltskanzlei von Florida und die findigste PR-Firma von New York alles daransetzen, ihn als das unschuldige Opfer einer inkompetenten und korrupten Polizei hinzustellen?«

»Es wäre also eine Untertreibung zu sagen, dass er nicht kooperiert?«

»Ja, Sir. Allerdings! Das wäre eine Untertreibung. Mr Ballstons Anwälte haben in aller Deutlichkeit zum Ausdruck gebracht, dass sich ihr Mandant gegenüber Vertretern der Ermittlungsbehörden mit keinem Wort zu den frei erfundenen Vorwürfen gegen ihn äußern wird.«

»Hat er sich vor seinem Schweigegelübde zu irgendeiner Erklärung für die Tote in seiner Gefriertruhe herabgelassen?«

»Nur dass in seinem Haus oft Arbeiten durchgeführt werden, dass er viele Hausangestellte hat und dass haufenweise Leute Zugang zu seinem Keller gehabt haben – von dem Einbrecher ganz zu schweigen.«

Mit fragend erhobenen Händen blickte sich Kline im Raum um, aber niemand hatte etwas anzufügen. »Okay. Detective Becker, ich darf mich für Ihre Hilfe bedanken. Und für Ihre Freimütigkeit. Viel Glück mit Ihrem Fall.«

Nach einer Pause drang noch einmal der leise Singsang aus den Lautsprechern. »Ich frage mich … ob Sie auf Ihrer Seite vielleicht was wissen, das für uns hier nützlich sein könnte.«

Kline und Rodriguez sahen sich an. Gurney hörte förmlich die Räder rattern, als sie den möglichen Schaden und Nutzen eines offenen Wortes abwägten. Schließlich zuckte der Captain leise mit den Achseln, um dem Bezirksstaatsanwalt die Entscheidung zu überlassen.

»Nun. Wir halten es für möglich, dass es sich um mehr als nur eine Vermisste handelt.« Kline ließ die Sache zweifelhafter erscheinen, als sie war.

»Ach?« Schweigen trat ein. Becker brauchte wohl Zeit, um diese Nachricht zu verdauen, oder er überlegte, warum sie nicht schon früher erwähnt worden war. Als er wieder sprach, hatte seine Stimme jede Weichheit verloren. »Und wie viele genau wären das?«

Schließe deine Augen
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