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Washington D.C.,
United States of America, Sol III
1046 EDT, 11. Oktober 2009
Der schroffe, aber nicht unfreundliche Colonel hatte sich entfernt, nachdem er sich vergewissert hatte, dass Ryans Platoon sich den örtlichen Streitkräften angeschlossen hatte. An seine Stelle war ein Captain getreten, der wesentlich mürrischer wirkte. Lieutenant Ryan hatte das Gefühl, als wäre er mitten im dritten Akt in ein Theaterstück hineingeschlendert. Der Colonel und der Captain schienen miteinander in einer Art Code zu kommunizieren. Dennoch spürte er, dass der Captain nicht sehr erfreut darüber war, seine Bekanntschaft zu machen. Seine einzige Bemerkung war etwas von wegen Punkten für die WPSV.
Nun war Lieutenant Ryan zwar noch nicht lange beim Militär, wusste aber, worum es sich bei der »West-Point-Schutzvereinigung« handelte. Da sie normalerweise dann in Aktion trat, wenn es darum ging, die Karriere eines West-Point-Absolventen zu retten, musste er wohl davon ausgehen, dass er tiefer in Ungnade war, als er das vermutet hatte, weil er sein Platoon »verloren« hatte. Die gute Arbeit, die sie in Occoquan geleistet hatten, war natürlich vergessen, und das Einzige, woran man sich erinnerte, war, dass er den ganzen Tag auf der Mall herumgezogen war, um sich ein neues Zuhause zu suchen. Sehr fair kam ihm das nicht vor, aber das war das Militär ja schließlich auch nicht. Man konnte Pluspunkte sammeln, so viel man wollte, ein einziges »Oh Scheiße« löschte die alle aus.
Aber ob der Captain ihn nun mochte oder nicht, Ryan fand, dass es seine Pflicht war, ihn auf einiges hinzuweisen. Also nahm er seinen ganzen Mut zusammen und trat vor ihm hin.
»Sir?«, sagte er unsicher. Der Captain hatte die Arbeiten an der Arlington-Brücke überwacht und drehte sich jetzt halb zu ihm herum. Der Ort, an dem er sich befand, eignete sich ideal dafür, sich einen guten Überblick zu verschaffen, da die Rückseite des Lincoln Memorial genau auf die Brücke ausgerichtet war. Aber ein paar Nachteile hatte dieser Standort auch.
»Ja, Lieutenant Ryan?«, fragte er in herablassendem Tonfall. Captain Spitman war ein hoch gewachsener, breitschultriger Offizier mit durchdringenden, schwarzen Augen.
»Ich habe mir nur überlegt, Sir«, sagte der Lieutenant zögernd und räusperte sich dann. »Diese Position ist … irgendwie exponiert.« Einige der Pioniere waren von den Blitzen bei der Zerstörung des Pentagons geblendet worden. Das bestätigte nur, wie exponiert die Position war.
Dass Gesicht des Captains spannte sich. Das hätte ebenso gut eine Frage eines Offiziers niedrigeren Rangs sein können, der sich einfach informieren wollte, aber der Captain nahm Ryans Bemerkung offenbar als Angriff auf. »Und vermutlich basiert diese Feststellung auf Ihrer umfänglichen Kampferfahrung, Lieutenant?«, schnarrte er.
Das dies eine völlig überzogene Reaktion war, wurde dem Lieutenant gar nicht bewusst. Ryans erste Reaktion auf die Worte des Captains, die er freilich für sich behielt, war sarkastisch. Er hätte gerne gesagt, Nein, die basiert darauf, dass ich den Kopf ein Stück über der Gürtellinie trage. Die Position war exponiert. Die ersten Posleen, die sich der Brücke näherten, würden sie sofort entdecken. Und wenn sie auch nur einen Funken Verstand hatten, würden sie diesen idiotischen »Kommandostand« in Grund und Boden schießen.
Aber er nahm sich mannhaft zusammen. »Nein, Sir. Ich habe nur überlegt.«
»Dies hier ist der beste Standort, um das Anbringen und anschließend das Auslösen der Sprengladungen zu steuern, Lieutenant. Wir haben drei separate Methoden zur Sprengung, die alle ins Kommandozentrum führen. Ich würde wirklich nicht wollen, dass eine davon draußen ist, wo jeder die Brücke ganz nach Belieben hochjagen könnte. Außerdem verschafft mir diese Position ungehinderten Ausblick auf herannahende Posleen. Und schließlich liegt sie auch außerhalb der üblichen Kampfdistanz für Posleen-Verbände.«
Der Lieutenant nickte zu dieser törichten Erklärung, sie erinnerte ihn an die Nummer Sieben von Murphys Gesetzen für den Krieg: Wenn der Feind in Schussweite ist, bist du das auch. »Sehr wohl, Sir. Vielen Dank für diese Erklärung. Ich wollte mich nur informieren, es gibt ein paar Dinge, die ich mit meinem Platoon Sergeant besprechen muss. Sie gestatten, Sir?« Das war eine rituelle Bitte, wegtreten zu dürfen.
Der Captain erteilte ihm dafür mit einer großspurigen Geste die Erlaubnis und machte sich wieder daran, das Anschließen der letzten paar Drähte an die Schalttafel zu beobachten. Die Brücke war tatsächlich mit drei voneinander unabhängigen Sprengsystemen versehen. Eines von den dreien würde garantiert funktionieren. Alle konzentrierten sich natürlich auf den Kommandostand, also war dies auch die größte Fehlerquelle. Und eines war dem noch in der Ausbildung befindlichen Lieutenant sofort aufgefallen. Eine Winzigkeit, auf die in mehreren Stellen ihrer Handbücher hingewiesen wurde, ein Fehler, den es unter allen Umständen zu vermeiden galt. Aber irgendwie war der dem Kommandeur der Pionier-Kompanie völlig entgangen.
»Echo Drei Golf Eins Eins, hier Whiskey Vier Delta Eins Fünf, Ende.«
Keren warf einen verdutzten Blick auf das Funkgerät und reichte Elgars das Mikro, während er sein ANCD herauszog. Das Ding war im Begriff den Geist aufzugeben, und er hatte keine Ahnung, wo er sich ein anderes besorgen konnte.
Das Platoon war auf der Rückseite des Hügels zum Stillstand gekommen, auf dem das Washington Monument stand. Damit befanden sie sich in teilgedeckter Stellung in Bezug auf irgendwelche Posleen auf Höhe des Potomac, aber immer noch in Sicht von Arlington Hill. Vom Hügel her gab es kein Feuerwerk mehr, er musste also wohl davon ausgehen, dass der Major der alten Garde sich zu seinen verblichenen Kameraden gesellt hatte und jetzt mit denen einen hob. Aber das Platoon war für den Augenblick aus dem Schlimmsten heraus.
Sie hatten ihre Mörser feuerbereit gemacht, und Keren hatte sie automatisch eingerichtet und auch die Plottertafel vorbereitet, aber jetzt ruhten sie sich einfach aus. Er hatte vor, sich nach einer Weile jemanden zu suchen, der wenigstens ein bisschen Ahnung hatte, was eigentlich gespielt wurde. Aber für den Augenblick war er ganz damit zufrieden, einfach abzuwarten. Sie hatten schließlich das Ihrige getan, und vielleicht sogar ein wenig mehr.
Und deshalb war das, was da über Funk hereingekommen war, diese unbekannte Station, die versuchte, sich in ihr Netz einzuloggen, für ihn völlig unerwartet.
Das ANCD wies den Anrufer als Feuerleitzentrale der Fünfzigsten Artilleriedivision aus. Aber die Hackerangriffe am ersten Tag der Schlacht machten ihn vorsichtig. Er nahm das Mikro von Elgars zurück. Sie stieg aus dem Suburban und flüsterte: »Muss mal weg.«
»Whiskey Vier Delta Eins Fünf, hier Echo Drei Golf Eins Eins. Bestätigen Victor Charlie, Ende.« Eine solche Bestätigungsfolge gab es nicht. Das war ein Trick.
»Golf Eins Eins, eine solche Bestätignng gibt es nicht, Ende«, sagte die Stimme aus dem Funkgerät. Genau genommen klang sie ein wenig mechanisch. Das konnte auch ein sehr gutes Stimmverarbeitungsprogramm sein, und Keren war plötzlich froh, dass er den alten Trick angewandt hatte.
»Aber natürlich ist es das, Delta. Sieh zu, dass da es rauskriegst oder verschwinde aus meinem Netz.«
Einen Augenblick lang herrschte Stille. Plötzlich bemerkte Keren, dass Elgars mit festen Schritten auf eine Gruppe Soldaten zuging, die etwa siebzig Meter vor dem Platoon standen. Ihrer Haltung nach zu schließen gab es ein Problem, und jetzt sah er, wie sie ihre 9-mm-Beretta aus der Schenkeltasche ihrer Kombination zog. Er hatte eigentlich angenommen, dass sie eine Latrine suchte; das war aber offensichtlich nicht der Fall. Er wechselte die Frequenzen.
»Sergeant Chittock«, schrie er. »Sofort jemand rausschicken und Elgars Deckung geben!«
Elgars war mitten in die Gruppe hineingegangen und dort auf einen vierschrötig wirkenden Soldaten zu, der der bewundernden Menge sein Scharfschützengewehr Kaliber .50 zeigte. Während Keren entsetzt zusah, drückte sie dem Soldaten den Lauf ihrer Beretta gegen den Hinterkopf und zog den Hammer zurück. So wie es aussah, würde sie gleich abdrücken.
Einer aus der Gruppe machte einen Satz auf sie zu, erstarrte aber in seiner Bewegung, als das .50-mm-Maschinengewehr vom Panzer Drei einen Feuerstoß abfeuerte. Das schwere Maschinengewehr würde die ganze Gruppe in Hackfleisch verwandeln, wenn der Schütze den Lauf nur ein paar Zoll weit senkte. Die Leuchtspurgeschosse fegten am Washington Monument vorbei, dem fernen Feind zu.
Inzwischen waren die Mannschaften der beiden Panzer herausgesprungen und hatten mit schussbereiten Waffen Aufstellung genommen. Ihre Karabiner und Granatwerfer überzeugten die Gruppe, dass es nicht ratsam war, aus der formlosen Kriegserklärung der Dame eine große Sache zu machen. Offenbar überredete Sergeant Chittock Elgars dazu, zu dem Suburban zurückzukehren. Sie schimpfte wütend auf den Soldaten mit dem Scharfschützengewehr ein, dessen Gesicht jetzt totenbleich geworden war. Einige seiner ehemaligen Bewunderer schienen ihre Bewunderung inzwischen etwas zurückgenommen zu haben.
Keren wechselte erneut die Frequenz, als die durcheinander wuselnde Menge, von den Waffen des Platoon getrieben und von den beiden Maschinengewehren bedroht, zu dem Suburban herüber kamen.
»Whiskey Vier Delta Eins Fünf, hier Echo Drei Golf Eins Eins, Ende.«
»Golf Eins Eins, hier Eins Fünf«, sagte eine neue Stimme. »Was gibt es da für ein Bestätigungsproblem? Und wo haben Sie gesteckt?«
»Delta, wir haben da einigen Scheiß bekommen, als wir hier runterkamen, tut mir Leid. Bestätigen Sie Victor Charlie oder verschwinden Sie aus meinem Netz.« Keren war das Spiel langsam leid, aber er war fest entschlossen, sich nicht noch einmal von irgendwelchen Befehlen aus dem Nichts reinlegen zu lassen.
»Echo Drei Golf Eins Eins, hier Whiskey Vier Delta Eins Fünf. Bestätige Khe-Mother-Fucking-San. So, und gibt es noch irgendwelche dämlichen Funktricks, mit denen Sie uns ärgern können?«
Keren lächelte. »Negativ, Delta Eins Fünf, willkommen im Netz.«
»Roger, wie ist Ihre Position und Ihr Status, Ende?«
Die Gruppe Soldaten, die immer noch von den Waffen des Platoons bedroht wurde, hatte inzwischen den Suburban beinahe erreicht. Sergeant Chittock hielt jetzt das Scharfschützengewehr und die Beretta. Allmählich fing das an interessant zu werden. Keren wünschte sich für die nächste Zukunft wieder ein wenig Langeweile.
»Delta, ich werde Sie auf Warten schalten müssen. Wir haben hier ein Personalproblem, das ein wenig heiß geworden ist. Unsere Position ist auf der Ostseite des Washington Monuments, ein Stück vor der Fifteenth Street. Wir sind ein Eins-Zwanziger-Mörser-Platoon mit zwei verbliebenen Rohren auf Kettenfahrzeugen. Wir haben noch etwa zwanzig Schuss H-E pro Waffe und ein paar Leuchtkugeln. Wir brauchen dringend Nachschub an Dieseltreibstoff, Bohnen und Kugeln. Wir waren jetzt seit Dale City in der letzten Reihe dieses gottverdammten Rückzugs und sind ziemlich fertig. Das ist unser Status. Ende.«
»Roger, Golf Eins Eins«, sagte die Stimme kühl. »Verstanden. Wir versuchen etwas für euch zusammenzukratzen. Melden Sie sich wieder, wenn bei Ihnen alles unter Kontrolle ist. Ende.«
Keren nickte in Richtung auf die ihm unsichtbare Feuerleitstelle und schaltete wieder auf die Platoon-Frequenz zurück. Die Konfrontation draußen war inzwischen in heftiges Fluchen seitens Elgars übergegangen. Keren stieg aus dem Suburban und hob beruhigend beide Hände, als Sergeant Chittock ihm die Beretta gab. »Okay, einer nach dem anderen. Was zum Teufel ist hier los?«
»Dieser Schweinehund …«
»Diese verlogene Schlampe …«
»Sie hat gesagt, er …«
Keren hob die 9-mm und gab einen Schuss in Richtung Potomac ab. »Ich habe gesagt, einer nach dem anderen. Sergeant Chittock?« Er hielt die Pistole nach unten gerichtet.
Wenn jemand sich fragte, weshalb ein Specialist Fourth Class einen Sergeant herumkommandierte, kleidete er diese Frage jedenfalls nicht in Worte.
Das runde und sonst immer freundliche Gesicht des Sergeant war von harten Falten durchzogen. »Sie sagt, dass das ihr Karabiner ist und dass dieser Soldat und einige seiner Kumpane sie vergewaltigt und ihr den Karabiner weggenommen hätten.«
Keren überlegte. Er bildete sich ein, Elgars inzwischen in verschiedenen Situationen kennen gelernt zu haben, und sie machte ihm nicht den Eindruck, als wäre es so einfach, sie zu vergewaltigen. »Okay.« Er wandte sich Elgars zu und hob warnend den Finger. »Ganz ruhig«, betonte er, »erklär mir das.«
Sie atmete tief durch und verschränkte die Arme vor der Brust. »Ich war Scharfschützin bei der Dreiunddreißigsten. Bravo-Kompanie, Zweites Bataillon. Fünfeinundneunzigste Infanterie. Wir waren in der Dritten Brigade. Mein Platoon ist bei diesem Chaos in Dale City der Einundzwanzigsten Cav zugeteilt worden. Ich war auf der Westseite, als alles in Stücke ging. Und dann fand ich mich plötzlich bei diesen Clowns hier.« Sie deutete mit dem Daumen auf den rotgesichtigen Specialist, der den Scharfschützenkarabiner in der Hand gehalten hatte. »Ich weiß nicht, wo die anderen alle sind, aber er war bei einer LKW-Einheit. Ich hab mich denen bei Lake Jackson angeschlossen, weil ich keine Ahnung hatte, wo ich hingehen sollte. Er wollte ständig meinen Karabiner ausprobieren und hat ein paar Mal versucht, mich an-zugrabschen. Ich hab mir nicht viel dabei gedacht. So was passiert ja ständig.
Und als dann alles in die Binsen ging, hatte ich mich gerade ein wenig ausruhen wollen. Wir saßen hinten auf einem LKW und waren in Richtung Manassas unterwegs.« Sie hielt kurz inne, atmete durch.
»Als ich aufwachte, haben zwei von denen mich festgehalten, und dieses Schwein da zog mir die Hosen runter. Als die drei fertig waren, haben sie mich am Straßenrand rausgekippt und mir dieses Stück Scheiße von einem Gewehr gelassen und ein einziges beschissenes Magazin.« Wieder atmete sie tief durch. »Und dort habt ihr mich gefunden.« Sie sah Keren mit funkelnden Augen an. »Ich möchte meine Kanone zurück und dass dieses Schwein unter Anklage gestellt wird. Ich würde ja Kastrieren vorziehen, aber ich habe keine Lust, dafür nach Fort Leavenworth zu gehen, um im Militärknast zu versauern.«
Keren nickte ihr zu, als er sicher sein konnte, dass sie fertig war, und wandte sich dem rotgesichtigen Specialist zu. Auf dem Namensschild über seiner linken Brusttasche stand »Pittets«.
»Was haben Sie zu sagen?«, fragte er ruhig. Er war zu neunundneunzig Prozent sicher, dass Elgars die Wahrheit sagte. Aber da aus irgendeinem unerfindlichen Grund alle von ihm erwarteten, dass er eine Entscheidung traf, musste er unparteiisch sein.
»Die Schlampe lügt«, knurrte der vierschrötige Specialist und ballte die Fäuste. »Ich hab das Weib nie zuvor gesehen, und die hält mir plötzlich ihre beschissene Knarre an den Schädel. Sie will bloß meinen Karabiner, die Schlampe, und ich will einfach nicht glauben, wie jemand zulassen kann, dass dieses Miststück mich so fertig macht!«
Sergeant Chittock konnte Elgars gerade noch rechtzeitig am Kragen ihres Kampfanzugs packen und bekam dafür einen Ellbogen in den Bauch. Aber als sie dann bemerkte, wen sie getroffen hatte, wurde sie ruhiger.
Keren nickte erneut. Er rieb sich nachdenklich die Stoppeln am Kinn und nickte ein letztes Mal. »Wie lautet denn die Seriennummer auf dem Karabiner?«, fragte er Pittets.
Der Specialist blinzelte ein paar Mal. »Warum sollte ich mir denn eine Seriennummer auswendig merken? Ich verstehe nicht, was …«
»BR 19784«, zischte Elgars. »Das steht für Barrett Rifles. Und unten am Kolben sind meine Initialen eingeritzt. A-L-E.« Sie lächelte. »Wenn ich dich nie kennen gelernt habe, dann kenne ich den Karabiner auch nicht, stimmt’s, du Schwein?«
Keren sah Sergeant Chittock an, der die Seriennummer der Waffe suchte. Er las, blickte dann zu Keren auf und nickte.
Kerens Gesicht verhärtete sich. Er sah Pittets an. »Wickelt ihn in Hundert-Meilen-Band ein und bindet ihn am Einser-Panzer fest. Wir übergeben ihn den zuständigen Stellen, wenn wir die je finden. Wenn er zu viel Lärm macht, klebt ihr ihm den Mund zu.«
»Hey«, schrie der Specialist, als ihn willige Hände zu dem Mörser-Träger zerrten. »Das könnt ihr mit mir nicht machen! Ich habe meine Rechte …«
Elgars nahm den Karabiner und versuchte ihn mit ihrem gebrochenen linken Handgelenk zu stützen. Sie verzog das Gesicht und ließ den Lauf sinken.
»Nun«, sagte Keren mit grimmiger Miene. »Jetzt hast du ihn wieder. Was in drei Teufels Namen wirst du jetzt damit machen?«
Sie stellte den Kolben auf den Boden auf und klappte mit einer Hand das Zweibein auf. »Na ja, zuerst werde ich ihm mal ein ordentliches Bad verschaffen«, sagte sie. »Und dann stelle ich ihn neu ein.« Sie setzte die Waffe auf und setzte sich mit überkreuzten Beinen daneben. »Ich weiß bloß nicht, wie ich die Magazine laden soll.«
»Na ja«, meinte Keren und lächelte dabei. »Ich schätze, da wirst du wohl Hilfe brauchen.«