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Attanta, Georgia,

United States of America, Sol III

1025 EST, 15. Januar 2009

Said England unto Pharaoh, »I must make a man of you,

That will stand upon his feet and play the game;

That will Maxim his oppressor as a Christian ought to do.«

And she sent old Pharaoh Sergeant Whatisname.

It was not a Duke nor Earl, nor yet a Viscount –

It was not a big brass General that came;

But a man in khaki kit who could handle men a bit,

With his bedding labelled Sergeant Whatisname.

»Pharaoh and the Sergeant«

Rudyard Kipling, 1897

Und England sprach zum Pharao: »Ich mach nen Mann Aus dir,

der auf eigenen Füßen seinen Stand gut hält,

Unterdrücker wie ein Christenmensch mit dem MG beharkt«,

und sie schickten Pharao Sergeant Dingsbums hin.

Keinen Herzog oder Earl, auch keinen Viscount –

Das war kein betresster General, der kam,

nur ein Mann in Khaki, der mit Männern etwas umgehn konnte,

auf dem Bettzeug-Zettel stand nur Sergeant Dingsbums.

»Pharao und der Sergeant«

»Mein Name ist Sergeant Major Jake Mosovich.« Die Deckenbeleuchtung spiegelte sich in der silbernen Plakette an seinem grünen Barett.

Jake fand die Umgebung, in der er sich befand, in hohem Maße unpassend. Aber die Empfangshalle der First American All Episcopal United African Church war gerammelt voll, es wimmelte dort förmlich von sehr alten und sehr jungen Männern und Frauen. Und alle drängten sich um Tische, auf denen kunterbunt Waffen, Haushaltsgeräte und aller mögliche Kram verteilt war. Das neue Special Forces-Team mit ein paar alten Gesichtern hatte sich im Raum verteilt und hielt sich bereit auszubilden oder sich einzuschalten, je nach dem, was sich als notwendig erweisen sollte. Ungewöhnlich war, dass es in dem Saal überhaupt keine jungen Männer gab. Praktisch jeder für den Militärdienst einsatzfähige Mann in den Vereinigten Staaten war bereits eingezogen worden, und falls es unter den Teenagern von Atlanta welche gab, die sich dem Militärdienst entzogen hatten, würden diese ganz bestimmt nicht bei einem Seminar der Special Forces auftauchen, in dem lokale Verteidigung geübt werden sollte. Auch dann nicht, wenn eine warme Mahlzeit angeboten wurde – selbst an einem so kalten Tag wie diesem.

»Ich gehöre seit fünfundzwanzig Jahren den Special Forces der US Army an. Man nennt uns die Green Berets. Wir sind eine von den Spezialeinheiten, die Sie jahrelang mit Ihren Steuergeldern finanziert haben, und jetzt kriegen Sie davon etwas zurück.« Wie üblich lachten an dem Punkt ein paar seiner Zuhörer.

»Die Special Forces sind dafür zuständig, ortsansässige Streitkräfte in irregulären Taktiken auszubilden. Das läuft darauf hinaus, dass man uns in fremde Länder schickt, um den Vereinigten Staaten freundlich gesinnte Guerillas beizubringen, wie man im Guerilla-Geschäft noch besser wird. Offiziell haben wir diesen Auftrag nie ausgeführt.« Er lächelte grimmig, und wieder lachten ein paar. Einige von ihnen hatten kapiert.

»Aber dazu hat man uns ausgebildet. Und Guerillas haben im Allgemeinen keinen Zugang zu regulären Waffen oder regulärem Kriegsgerät. Sie müssen mit dem klarkommen, was es gibt. Und Guerillas haben auch keine umfangreichen Versorgungssysteme, den ›Schwanz‹, wie wir Typen vom Militär das nennen.«

Sein Gesicht verfinsterte sich. Das und seine Narben ließen ihn wie ein Wesen aus einem Albtraum aussehen. »Wir wissen alle, was auf uns zukommt«, sagte er und wies zur Decke – und damit sinngemäß in den Weltraum. »Und wir wissen auch alle, dass die Flotte noch nicht bereit sein wird, wenn die Posleen zuschlagen. Die brauchen endlos lange, um die Schiffe zu bauen. Und solange nicht alle fertig sind, würde es uns gar nichts einbringen, die wenigen, die hier tatsächlich fertig sind, in den Kampf zu schicken. Das würde nämlich die Verteidigungsplanung um Jahre zurückwerfen.

Und die Politiker haben auch endlich zugegeben, dass wir keine große Chance haben, die Küstenebenen zu verteidigen.« Er verzog die Lippen zu einem schiefen Lächeln über diese schlichte Formulierung. »Falls unter Ihnen jemand ist, der das noch nicht gehört hat – wenn ich hier von Küstenebenen spreche, schließt das auch Atlanta ein. Und Washington und Los Angeles sowie Baltimore und Philadelphia und so ziemlich jede andere größere Stadt in Amerika.« Sergeant Major Mosovich teilte diese Meinung nicht ganz und fragte sich, wer eigentlich nicht der Meinung war, dass das politischer Selbstmord war. Aber die Entscheidung war gefallen.

Wieder schüttelte er den Kopf. »Und ich weiß auch, dass die meisten nicht weggehen werden.« Er sah sich im Saal um, ließ den Blick über die Gesichter der Menschen schweifen. Alte Frauen und Männer, Jungen und Mädchen. Ein paar wenige Frauen zwischen zwanzig und fünfzig. Zwei Männer in derselben Altersgruppe, einer, dem beide Beine fehlten, der andere offensichtlich mit Schüttellähmung. »Zumindest nicht, bis die Invasion begonnen hat. Ich habe mehr Kriege gesehen als die meisten von Ihnen Kinofilme, deshalb sage ich Ihnen: Da haut nie einer vor dem letzten Augenblick ab. Und dann fangen plötzlich alle wie verrückt zu rennen an. Irgendeiner bleibt da immer zurück oder wird vergessen. Es gibt immer einen ganz hinten in der Reihe.« Wieder schüttelte er den Kopf, und sein Gesicht war jetzt grau und finster.

»Und deshalb sind wir jetzt hier und wollen Ihnen so gut wie möglich beibringen, wie man hinter den feindlichen Linien überlebt. Wie man lebt und kämpft, ohne dass einem einer hilft, und das ohne reguläre Waffen. Wir hoffen, dass Ihnen das wenigstens einen kleinen Vorteil verschafft, wenn Sie dann mit dem Rücken zur Wand stehen. Vielleicht wird es das, vielleicht auch nicht.« Er tippte sich auf die Brust, die eine Uniformbluse in Tarnfarben bedeckte, und sah ein kleines Mädchen in einer der vorderen Reihen an. »Das steckt hier drinnen. Und dann werden wir Ihnen beibringen, wie man mit regulärem Gerät möglichst viel Unheil anrichten kann, für den Fall nämlich, dass Sie an reguläres Gerät herankommen«, fuhr er fort und nahm wieder Haltung an.

»Lassen Sie mich Folgendes sagen. Ich hoffe, ich muss das nicht, aber wir haben ausdrücklichen Befehl – was wir Ihnen beibringen ist, wenn kein Krieg ist, absolut und strengstens verboten. Pastor Williams hat uns dankenswerterweise für fünf Tage die First American Church zur Verfügung gestellt, und wenn wir hier fertig sind, dann wissen Sie, wie man Waffen herstellt, im Vergleich zu denen die Sache in Oklahoma City wie ein Knallfrosch aussieht. Aber so wahr mir Gott helfe – und das ist ein heiliger Eid vor dem Herrn –, wenn auch nur ein Einziger von Ihnen das gegen einen anderen amerikanischen Bürger einsetzt, dann werde ich ihn jagen und zur Strecke bringen, und wenn ich den Rest meines Lebens darauf verwenden muss.« Er sah sich im Saal um, und sein Narbengesicht sah aus wie aus Granit gemeißelt.

»Sie werden das, was ich Ihnen beibringe, nicht gegen Ihre Mitmenschen einsetzen. Sie müssen das jetzt schwören, bei Gott dem Herrn, ehe ich mit der ersten Lektion anfange. Wollen Sie das schwören?«

Zustimmendes Murmeln ertönte. Er fand, dass das ausreichte. Der Pastor schien seine Herde zu kennen, und die meisten der Anwesenden stammten aus seiner Gemeinde.

Die Ausbildung hatte eine doppelte Zielsetzung. Man rechnete nicht damit – und das würde er den Leuten hier im Laufe der nächsten paar Tage immer wieder einhämmern –, dass diese Leute imstande sein würden, das Land, auf dem sie lebten, zu halten. Man hatte bereits mit dem Bau unterirdischer Notunterkünfte begonnen, in denen der größte Teil der Flüchtlinge unterkommen konnte. Aber wie er gesagt hatte, lag es in der menschlichen Natur, erst dann wegzugehen, wenn es zu spät war. Er würde ihnen ein paar Tricks beibringen, die einige wenige von diesen Bürgern vielleicht gegen den Feind einsetzen würden, und außerdem würden sie gemeinsam mit dem Pastor Einheimische auswählen, die die Evakuierungsmaßnahmen koordinieren sollten. Die Evakuierungskoordinatoren würden eine halb offizielle Stellung bekleiden, ähnlich etwa den Luftschutzwarten im Zweiten Weltkrieg. Falls es zu einer Landung der Posleen kam, würden sie ihren Nachbarn den Weg zu den für sie zweckmäßigsten Evakuierungsrouten weisen und wenn nötig die örtliche Verteidigung organisieren.

Statistisch gesehen stand es fest, dass einige dieser Leute, die sie hier ausbildeten, hinter den Linien der Posleen zurückbleiben würden. Und wenn man es ganz nüchtern betrachtete, war es in diesem bedauerlichen Fall um so besser, je mehr Posleen sie mit in den Tod nehmen konnten. Vietnam hatte die Amerikaner gelehrt, dass selbst ein Baby eine Mine vergraben kann, wenn man es nur richtig ausbildet. Und diese Leute hier würden so gut ausgebildet werden, wie Mosovich das in fünf kurzen Tagen nur gerade konnte.

»Wir fangen heute mit der Waffen-Grundausbildung an. Ich weiß, dass viele von Ihnen schlechte Erfahrungen mit Schusswaffen gemacht haben. Bis zu dem Augenblick, wo sämtliche Gangs einberufen worden waren, war diese Gegend praktisch abgeschrieben. Ich weiß, dass da ständig Kugeln herumflogen und dass einige schreckliche Dinge geschehen sind. Nun, wir werden Ihnen beibringen, wie man richtig mit Waffen umgeht und wie man sie wirksam einsetzt. Ich garantiere Ihnen, dass dann die Kugeln alle in die richtige Richtung schwirren werden.

Die Polizeibehörde richtet einen Schießplatz für das Viertel hier ein, und der wird den ganzen Tag über besetzt sein. Ich empfehle Ihnen allen dort hinzugehen und zu schießen. Die Ausbildungsmunition kostet nichts, und es werden Standardwaffen zur Verfügung gestellt. Sie dürfen sie nur nicht mit nach Hause nehmen! Wenn dann die ersten Posleen landen, werden Waffen und Munition nach Wunsch ausgegeben – wir haben genügend Karabiner und Munition –, und falls schon vorzeitig welche hier landen, können Sie sich Ihr Gerät beim örtlichen Polizeirevier abholen. Solange das nicht der Fall ist, besteht die Befürchtung, dass Ihnen die Waffen gestohlen werden könnten, falls man sie jetzt schon allgemein verteilen würde.

Ich persönlich halte das für ausgemachten Blödsinn, aber wir müssen uns an das halten, was die dort oben bestimmen, ob das nun das örtliche Rathaus oder in diesem Fall die Regierung in Washington ist. Ich habe mir das so zurechtgelegt, dass Soldaten ja schließlich ihre Gewehre auch nicht mit nach Hause nehmen, sie lassen sie in der Waffenkammer. Im Grunde ist das ganz genauso. Jedenfalls … werden wir heute uns zwei Waffen näher ansehen, das M-16 und das AK-47.«

Sergeant First Class David Mueller hörte sich den Vortrag leicht amüsiert an. Eigentlich war es Wahnsinn, dass da ein Special Forces-Team Slumbewohner in terroristischen Techniken ausbildete. In einem abstrakten Sinne schien es ja ganz vernünftig, aber später würde er leibhaftig vor seiner Klasse stehen und diesen Leuten Dinge beibringen, die sie geradewegs in ein FBI-Register potenzieller Terroristen versetzte. Einer Liste übrigens, auf der auch jedes einzelne Mitglied des Special Forces-Teams vertreten war.

Ja, auf eine grausame Art war das Ganze logisch, aber dann sah er ein kleines, schwarzes Mädchen mit Ponyschwänzchen, höchstens zwölf Jahre alt, die die Kalaschnikow anstarrte, als ob die Knarre Milch geben würde. Das hier war eine Gruppe Menschen, die noch nicht viel militärische Macht zu sehen bekommen hatte, und diese Gruppe würde in Kürze eine ganze Menge Macht in den Händen halten. Die Techniken, die man ihnen beibrachte, würden gegen die eigenen Behörden noch viel besser funktionieren als gegen die Posleen.

»Okay, was ist das?«, fragte Mueller eine Gruppe Kirchgänger und zeigte ihnen eine weiße Plastikflasche mit einem bekannten Reinigungsmittel. Sie hatten sich inzwischen in kleine Grüppchen aufgeteilt, und die Instruktoren würden sich nach Leuten umsehen, die entweder besondere technische Fähigkeiten oder Führungseigenschaften an den Tag legten. Bis jetzt war Mueller ziemlich sicher, dass er bereits einen Teamleiter entdeckt hatte. So wie es aussah, würde die kleine Zwölfjährige sich als recht talentiert im Stiften von Unheil erweisen.

»Bleichmittel«, platzte es aus dem kleinen Mädchen heraus, und man konnte ihr ansehen, dass sie sich dabei dachte: »Du weißt wohl nicht, was Bleichmittel ist, Whitey?«

»Tatsächlich? Okay, und was ist das?«, fragte er und zeigte eine durchsichtige Flasche mit einer klaren Flüssigkeit.

»Monia?«

»Richtig.« Mit ihren wulstigen Lippen schien es ihr schwer zu fallen, das Wort Ammoniak auszusprechen. »Und wozu benutzt man das?«

»Um Sachen zu reinigen«, sagte ein älterer Mann in der zweiten Reihe.

»Nun, ich gebe zu, dass ich das auch schon getan habe, aber gewöhnlich benütze ich das Zeug, um Dinge in die Luft zu jagen.« Er konnte deutlich erkennen, dass jetzt alle aufmerksam zuhörten. »Man kann diese und auch ein paar andere allgemein verbreitete Produkte dazu benutzen, um Sprengstoff herzustellen.« Und dann ging er zur sichtlichen Verwunderung seiner Zuhörer daran, ihnen die gesamte Prozedur zu demonstrieren, wie man eine Rohrbombe herstellt, von Anfang bis Ende.

»So, und einen langsamen Zünder können Sie sich in einem Gewehrladen besorgen, man benutzt sie für Spielzeugkanonen und Vorderlader, und ich kann Ihnen auch ein paar Methoden zeigen, wie man die Dinger selbst macht. Und später werde ich Ihnen zeigen, wie man mit einer Pistolen- oder Gewehrpatrone und etwas Bindfaden eine nette kleine Bombe mit Stolperdraht machen kann. Wenn Sie mehr Flüssigkeit hineintun, wird das daraus, was wir Schlamm nennen, und ich will Ihnen ein paar hübsche Sachen zeigen, die man mit Schlamm machen kann. Zuerst möchte ich jedoch, dass jeder von Ihnen eine Rohrbombe baut, aber vorsichtig, bitte ich mir aus. Anschließend gehen wir dann zu diesem alten Haus an der Ecke hinüber, in dem die früher Crack hergestellt haben, und jagen die alte Bude in die Luft.«

Den meisten von ihnen schien diese Aussicht großen Spaß zu machen.

»Du solltest dir häufiger die Zähne putzen, junger Mann«, sagte der Arzt und musterte dabei die Backenzähne des Zehnjährigen. »Seit wann tut denn dieser Zahn schon weh?«

»Ei’n O’at vie’eicht.«

»Na ja, ich muss da eine Füllung machen, vielleicht sogar eine Wurzelbehandlung.« Das war mit der Zeit zu ihrem Einsatz hinzugekommen – sie sahen sich immer öfter genötigt, in den Vierteln, in denen sie als Ausbilder tätig waren, auch für ärztliche Versorgung aufzukommen. Sergeant First Class Gleason war regelrecht wütend darüber, dass ihr Land – das Land mit der besten Gesundheitsversorgung der ganzen Welt – ein solches Maß an Vernachlässigung zuließ, wie es in diesen Vierteln anzutreffen war. Die hätten die Green Berets mit ihrem Motto »Für Herz und Verstand« schon viel früher schicken sollen; und mit den dazugehörigen Techniken hätten sie vielleicht sogar etwas gegen die Bandenprobleme ausrichten können.

Jetzt gab es dieses Problem freilich nicht mehr. Die Planer hatten sich deshalb am Anfang große Sorgen gemacht, aber dann hatte sich schnell herausgestellt, dass das unbegründet war. Die jungen Leute, die früher den Gangs angehört hatten, waren jetzt alle in der Garde und blieben im Großen und Ganzen auch dabei. Und die Kommandeure der Lokalgarde pflegten solche Probleme wie Fahnenflucht sehr pragmatisch zu lösen. Nach Art des Gordischen Knotens. Im Militärstrafrecht war die Todesstrafe nie abgeschafft worden, und örtliche Kommandanten griffen häufig darauf zurück, wenn ein Soldat sich nicht nur auf längere Zeit unerlaubt von der Truppe entfernt hatte, sondern tatsächlich desertiert war.

Und Deserteure ausfindig zu machen war nicht schwer. Polizeibeamte waren von der allgemeinen Wehrpflicht ausgenommen und waren per Definition, sobald die Posleen einmal gelandet waren, automatisch Bestandteil der kämpfenden Truppe. Und sie waren wachsam. Militärpersonen mussten wie in früheren Tagen ständig Uniform tragen, und wenn die örtlichen Kommandeure auch bei Wochenendurlaubern zur Großzügigkeit neigten, musste ein Mann im wehrfähigen Alter, der von der Polizei in Zivil angetroffen wurde, doch mit Sicherheit damit rechnen, nach Papieren gefragt zu werden, die seine Zurückstellung bestätigten. Zurückstellungen wurden auf den Führerscheinen eingetragen, und deshalb reichte es beim Auftreten von gefälschten Karten aus, einfach auf dem Revier anzurufen oder im mobilen Computer nachzusehen. Für die Polizeibeamten war das ziemlich aufregend; die Deserteure wussten, was sie möglicherweise erwartete, und die meisten von ihnen reagierten deshalb mit Gewalt. Wenn daher ein mutmaßlicher Deserteur entdeckt wurde, pflegte der jeweilige Polizist Verstärkung anzufordern und den Betreffenden erst dann zu stellen, wenn er sich genügend sicher fühlte.

Wenn irgendwelche harmlosen Polizisten aus einem anderen Revier sich plötzlich von Kollegen mit gezogener Waffe umringt sahen, kam es gewöhnlich zu operettenhaften Szenen. Dafür waren die Polizisten wütend auf die Kommandeure der Garde, wenn der Verdächtige einfach »Leck mich doch« sagte und seine Pistole zückte. Die meisten zogen den Selbstmord dem Strang vor.

Also die Gangs waren inzwischen verschwunden, und nur noch die ganz Jungen, die ganz Alten, Frauen und Gebrechliche waren übrig geblieben. Und diese Leute brauchten eine bessere Gesundheitsversorgung, als sie bisher bekommen hatten. Der Ärztin sah die Mutter des Jungen fragend an.

»Zahnärzte gibt’s nicht, und andere Ärzte auch nicht. Die sind entweder beim Militär oder sie sind zu teuer. Und im Grady wartet man den ganzen Tag, und dann tun die vielleicht was, vielleicht aber auch nicht. Was soll ich da schon machen? Sagen Sie es mir, Soldatenmädchen?«

Sergeant Gleason, eine matronenhafte Frau, die erst vor kurzem einen umfassenden Sanitätskurs der Special Forces absolviert hatte und im Übrigen Mutter von vier Kindern war, lächelte freundlich. »Ich sage, ich werde den Zahn ziehen und ein Implantat setzen, auf die Weise wird ihm ein guter, neuer Zahn wachsen. Und wenn ich schon dabei bin, verpasse ich ihm gleich noch ein paar Plomben und werde seinen ganzen Zahnbestand überarbeiten.

Und was dich angeht, junger Freund – wo du doch schon ganz runde Augen bekommst –, ich werde dir eine kleine Spritze verpassen, dann spürst du nämlich überhaupt nichts. Und deiner Mom kann ich nur sagen, dass das Ganze keinen müden Cent kostet.« Gleason war vierzehn Jahre lang Krankenschwester gewesen und hatte begeistert die erste sich bietende Chance wahrgenommen, zur kämpfenden Truppe zu kommen. Dass sie sich für die Special Forces entschieden hatte, war ihrer Familie, insbesondere ihren Kindern, nicht recht gewesen, aber wenn sie sich schon für einen Einsatz im künftigen Kampfgebiet meldete, dann zur besten Truppe, die es gab.

Die Special Forces waren von Anfang an als eine Einheit gedacht, die die meiste Zeit außerhalb der regulären Streitkräftestruktur und damit auch deren logistischer Versorgung operierte. Das bedeutete, dass das Team in Bezug auf ärztliche Versorgung autark sein musste. Und da man im Allgemeinen Mühe hatte, ausgebildete Ärzte zu finden, die bereit waren, sich einem Qualifikationskurs der Special Forces zu unterziehen, mussten sich die Special Forces eben ihre eigenen Ärzte heranziehen. Sanitäter der Special Forces waren keine regulären Ärzte und würden auch nie welche werden, aber im Bereich der Trauma-Medizin waren sie fast genauso gut ausgebildet wie reguläre MTAs.

Sergeant First Class Gleason handelte nach bester Tradition der Special Forces, einer Tradition, die so alt war wie die Green Berets.

»Danke, Soldatenmädchen. Er hat okay gesagt!«, sagte die Mutter erleichtert.

»Hab ich nicht!«

»Du sollst deiner Mom nicht widersprechen. Wenn du dir diesen Zahn nicht richten lässt, tut er bloß noch mehr weh.«

»Weißt du, damit hat sie Recht«, pflichtete Gleason ihr bei. »Du solltest immer auf das vertrauen, was deine Mutter sagt.«

»Na, meinetwegen dann«, sagte der Junge nervös. »Sie machen jetzt, dass ich einschlafe, stimmt’s?«

»Ja, und zwar mit einem ganz neuen GalMed-Präparat, deshalb brauche ich mir wegen der Dosis keine Sorgen zu machen, und du brauchst keine Angst vor Nachwirkungen zu haben. Wann willst du denn, dass wir es machen?«

»Hat das nicht Zeit bis morgen?«, fragte die Mutter. »Ich muss zur Arbeit, und ich will da auch hingehen.«

»Aber sicher geht das. Und unterdessen wirst du dir heute Abend mit dieser Zahnbürste ordentlich die Zähne bürsten, Junge, und mit dieser Lösung hier gurgeln. Wir sehen uns dann morgen, sagen wir um zehn?«

»Geht in Ordnung, Doktor«, sagte die Mutter.

»Doktor bin ich nicht, aber ich habe eine Lizenz für kleinere Operationen, und in diese Kategorie habe ich diese Zahnbehandlung eingereiht. Wir sehen uns also morgen.« Die beiden gingen hinaus, und der Junge hielt seine Zahnbürste und sein Mundwasser wie Talismane an sich gedrückt.

»Letzter Kunde, Doc«, sagte der Teamleiter, Captain Thompson, und trat zur Seite, um Mutter und Kind die Tür frei zu machen.

»Gut, ich bin auch ziemlich fertig. Sind irgendwelche neuen Befehle gekommen?«

»Ja, das erfahren Sie dann bei der Teambesprechung, aber jedenfalls sollen wir in Atlanta jetzt Schluss machen. Als Nächstes gehen wir nach Richmond.«

»Ich habe mich schon gefragt, ob die vielleicht vorhaben, uns nach Übersee zu schicken.«

»In Anbetracht unseres Zuständigkeitsbereichs denke ich, dass wir vermutlich im Lande bleiben werden.«

»Das heißt, wir lassen Afrika einfach vor die Hunde gehen?«, fragte Gleason und verzog dabei das Gesicht zu einer Grimasse.

»Scheiß drauf«, sagte Master Sergeant Mark Ersin und trat in den Raum und schaltete sich in das Gespräch ein, »soll Afrika doch zum Teufel gehen. Wir haben hier schon genug zu tun.«

»Stimmt.« Captain Thompson nickte, und sein ohnehin dunkles Gesicht verdüsterte sich dabei, als könnte es noch dunkler werden. »Die Städte wird es am schlimmsten treffen. Je besser vorbereitet unsere eigenen Leute sind, um so besser ist es. Der Nahe Osten starrt von Waffen und ist eigentlich nicht attraktiv, und Afrika wird mit seinen Vorbereitungen garantiert nicht fertig. Vergessen wir sie also.«

Ersins mit Narben bedecktes Eurasiergesicht verzog sich zu einem grimmigen Lächeln. »Glauben Sie mir, wir sollten in der Nähe unserer Versorgungsdepots sein, falls die Posleen früher landen.«

Neben Mueller und Mosovich war Ersin einer der Überlebenden des ersten Kontakts der Menschheit mit der immer näher rückenden Gefahr. Die drei hatten einem Sonderkommando angehört, das man zu dem Planeten Barwhon geschickt hatte. Sie hatten überlebt, als ihr Aufklärungseinsatz sich plötzlich gewandelt und man ihnen befohlen hatte, ein paar Aliens zu schnappen, und sie hatten auch überlebt, als die anderen fünf Angehörigen ihres Kommandos gefallen waren. Bei diesem Einsatz hatten sie eine Unmenge Informationen über die Posleen und deren Organisation gesammelt. Eine Erfahrung hatten sie alle drei mitgebracht: gegen Posleen zu kämpfen war nicht gerade angenehm.

»Wenn die Posleen landen«, fuhr er fort, »wäre es verdammt gut, irgendetwas zu haben, hinter dem wir uns zunächst verstecken können. Sobald sie dann gelandet sind, werde ich mich mit dem größten Vergnügen hinter ihren Linien unangenehm bemerkbar machen. Bis dahin hätte ich gern ein Dach über dem Kopf und eine Mauer um mich herum.«

»Nun«, ließ sich Captain Thompson vernehmen, »wenn wir in Richmond fertig sind, sind wir mit unserem Programm durch. Wir sollen dann hierher zurückkehren und eine Art Kommandozentrale für die Milizen bilden. Kadereinsatz nennt sich das wohl.«

»Was?«, stießen Gleason und Ersin fast gleichzeitig hervor. Das war das erste Mal, dass so etwas wie Kader erwähnt worden war.

»Allem Anschein nach läuft das Ausbildungsprogramm für die Milizen ganz gut, aber die möchten gern Profis dabei haben«, erklärte der Captain und zuckte die Achseln.

»Ich dachte, dafür wäre die Garde da!«, erregte sich Ersin.

»Hey, Sergeant, das sind die Zivilisten, für deren Schutz Sie da sein sollen!«

»Entschuldigen Sie, Sir, aber ich glaube, ich kann die nicht beschützen, wenn ich tot bin! Wenn ich wieder gegen die Posleen kämpfe, dann möchte ich das aus einer massiven Befestigungsanlage heraus tun!«

»Kann schon sein, dass Sie das möchten, Sergeant, aber so lauten nun einmal unsere Befehle«, antwortete der Captain, und plötzlich hatte seine Stimme einen stählernen Beiklang.

»Dämlichere Befehle kann man sich kaum vorstellen, Sir. Du lieber Heiland! So ein Stuss! Haben Jake und Mueller das schon gehört?«

»Nein. Mir war gar nicht bewusst, dass Sie so extrem darauf reagieren würden«, sagte der Captain mit amüsiert klingender Stimme.

»Glauben Sie’s mir, Sir, wenn das extrem war, haben Sie noch nie eine echt extreme Reaktion erlebt.«

»Welches Arschloch hat sich denn diese Idiotie von wegen Kader ausgedacht?«, brüllte der Sergeant Major wütend.

Normalerweise war dies nicht die Sprache, in der Sergeant Majors und Vier-Sterne-Generäle miteinander verkehren; aber der Stabschef der Bodenstreitkräfte hatte eigentlich mit dem Anruf gerechnet. Als sein Adjutant ihm mitgeteilt hatte, dass Sergeant Major Mosovich am Apparat sei und gerne ein paar Worte mit dem General wechseln würde, hatte er sich bereit erklärt, den Anruf anzunehmen, sich allerdings vergewissert, dass niemand das Gespräch mithören konnte.

»Hallo, Jake. Schön, von Ihnen zu hören. Ja, mir geht es gut, ein wenig überarbeitet vielleicht, aber das sind wir ja schließlich alle.«

»Scheiß drauf! Wer, möchte ich wissen! Dem reiß ich persönlich den Arsch auf! Hat sich die reguläre Army das ausgedacht, um uns Special Forces ein für alle mal zu erledigen?«

»Okay, Jake, jetzt reicht’s«, sagte General Taylor mit eisiger Stimme. »Dieser beschissene Plan stammt von mir.«

»Was?« Falls General Taylor der Ansicht gewesen war, die Lautstärke des Sergeant Major sei etwas zu hoch, dann muss-te er jetzt erkennen, dass sie durchaus noch steigerungsfähig war.

»Okay, Sie haben sie ausgebildet. Welche Chance haben diese Leute, falls die Posleen landen, ehe die Evakuierung abgeschlossen ist?«

»Sie wollen also die gottverdammten SF einfach wegschmeißen? Ist es das?«

»Nein. Ich werde sie einsetzen und zwar so sorgfältig wie möglich. Aber sie werden zwischen den Posleen und der Zivilbevölkerung stehen. Dort, wo sie verdammt noch mal hingehören. Klar?«

»Klar. Wir sind für den Einsatz weder ausgebildet noch bewaffnet. Wir sind taktisch nur beschränkt beweglich. Unserer Ausbildung nach sind wir für den Kampf hinter den Linien gedacht, für schnelle Kommandooperationen und ebenso schnellen Rückzug, und als Kader für derartige Einsätze, aber wenn es nach dieser Planung geht, stellen wir uns hin und werden überrannt und verschaffen den Zivilisten ein paar Minuten, die die ohne Zweifel vergeuden werden.« Die letzten Worte zischte der Sergeant Major förmlich.

»Jake, wie kämpft man gegen Posleen?«, fragte der General ruhig.

»Was?«

»Ich hatte gedacht, ich hätte mich ganz deutlich ausgedrückt. Wie kämpft man gegen Posleen?«, wiederholte er.

»Ich habe keine bessere Idee, als mit Artillerie und massiven Befestigungsanlagen«, erwiderte der Sergeant Major.

»Was ist mit Mörsern und vorbereiteten Stellungen?«

»Und was dann, Sir? Wir stecken dann in vorbereiteten Stellungen, sind von der kämpfenden Truppe abgeschnitten und bekommen keinerlei Unterstützung. Und wo kommen diese Befestigungen im Übrigen her?«

»Also, was Atlanta betrifft, so gibt es einige geographische Positionen, aus denen wir auswählen können. Ihr Einsatz wird darin bestehen, Stellungen entlang der Evakuierungsrouten zu errichten und sie mit ortsansässigem Zivilpersonal zu besetzen, das eine beschränkte Ausbildung erfahren hat: eine Art amerikanischer Volkssturm. Die Teams werden diese Milizen aufstellen und ausbilden und aus vorhandenem, ortsüblichem Material Verteidigungsanlagen bauen. Jetzt sagen Sie mir bitte, inwieweit das nicht der Tradition der Special Forces entspricht, Sergeant Major.«

»Scheiße.« Dann blieb der Anrufer eine Weile stumm, bis er schließlich meinte: »Wir werden das nicht überleben, Jim. Unsere so genannten Milizen werden unter anderem aus alten Männern und jungen Mädchen im Teenageralter bestehen.«

»Wenn die Posleen gelandet sind und ihre Angriffsformationen gebildet haben und alle Zivilisten evakuiert sind oder sich zumindest außerhalb der Kampfzonen befinden, also wenn dieser Scheißjob erledigt ist, darf sich das Special Forces-Personal mit allen verfügbaren Mitteln in sichere Bereiche absetzen.«

»Es werden keine Mittel zur Verfügung stehen, Jim. Gar keine.«

»Mit Sicherheit werden sie das, verdammt. Wenn Sie nicht schummeln, haben Sie’s nicht probiert.«

»Und wenn sie dich erwischen, bist du kein Green Beret. Verstanden. Ich bin aber immer noch der Meinung, das sei eine Funktion der Garde.«

»Es wird genügend Ziele geben.«

»Um den Mangel an Zielen hatte ich keine Sorge, Sir.«

»Okay«, sagte Mueller, »wir sind also im Arsch.«

»Sergeant Mueller«, sagte Warrant Officer First Class Andrews, »auf die sture Tour kommen wir nicht weiter.«

Warrant Officer Andrews und Sergeant First Class Mueller waren nicht gerade Freunde und kamen dementsprechend schlecht miteinander aus. Ob Mr. Andrews das nun wusste oder nicht – im vorliegenden Fall würde das ihm mehr schaden als Mueller. Der Großteil der Warrant Officers in den Special Forces waren Grünschnäbel, Unteroffiziersdienstgrade aus den Special Forces oder auch solche aus anderen Einheiten, die man in Schnellkursen dazu ausgebildet hatte, die Stellvertretung von Teamführern zu übernehmen. In den neuen Special Forces, die man praktisch mit Beginn der Posleengefahr wieder ins Leben gerufen hatte, führten größere Meinungsverschiedenheiten in der Regel dazu, dass der Rangniedrigere gehen musste. In den letzten Jahrzehnten hatte man diese Tradition allmählich aufgegeben – aber in Gefahrensituationen greift man gern auf althergebrachte Gewohnheiten zurück.

»Ich sehe das Problem nicht. Wir bauen eine Stellung und sichern sie. Wir verfügen über riesige Mengen an Baumaterial. Das ist doch eine ganz normale Special Forces-Situation. Wo sehen Sie denn das Problem, Sergeant?«

»Das sieht nicht nur er, Sir«, warf Sergeant Major Mosovich ziemlich unfreundlich ein. »Ich habe dem High Command dasselbe gesagt, und die haben sich genauso blöd angestellt. Vielleicht müssen Sie erst einmal die Posleen in Aktion erleben, damit sie kapieren, dass Sie mit diesem Plan gegen den Wind pissen.«

»Mhm.« Ersin nickte. »Ich würde wirklich nichts sagen, wenn es einen Sinn hätte. Aber das ist nicht der Fall.«

»Entschuldigen Sie, vielleicht liegt es daran, dass Sie einen niedrigeren Dienstgrad haben«, setzte Andrews an und meinte damit: Vielleicht liegt es daran, dass ich ein wenig intelligenter bin als ihr alten Knacker. »Aber wir errichten einfach einen starken Vorposten und halten den Vormarsch der Posleen mit direktem Beschuss auf«, fuhr er dann fort.

»Ja, Sir, und was dann?«, fragte Mosovich. Mueller verhielt sich ungewöhnlich ruhig, vielleicht war ihm bewusst, dass er in Gefahr war, die Fassung zu verlieren.

»Nun, dann ziehen wir uns zurück, denke ich. Und wenn das nicht geht, dann setzen wir denen eben zu, so gut wir können. Das wäre nicht das erste Mal, dass das passiert, und wird sicherlich auch nicht das letzte Mal sein. Sie erinnern sich an Bataan? Nein? Nun, diese der Stadt Manila vorgelagerte Halbinsel der Philippinen fiel trotz erbitterter Verteidigung 1942 an die Japaner und konnte nur unter gewaltigen Verlusten im Februar 1945 von unseren Landsleuten zurückerobert werden.«

»Na schön, Sir. Schauen Sie: Zum einen werden die Posleen unter indirektem Beschuss nicht langsamer, übrigens auch nicht unter direktem Beschuss. Sie rücken unter Beschuss genauso schnell vor, wie wenn sie nicht unter Beschuss liegen. Wenn man genügend von ihnen umbringt, kommen sie zum Stehen, aber nur, weil die vielen Toten sie am Weiterkommen hindern. Zum Zweiten werden wir praktisch keine Chance haben, uns abzusetzen. Die Posleen werden den Stützpunkt angreifen und ihn dann vermutlich mit Massenangriffen überrennen. Wenn wir genügend starke Befestigungen errichten könnten, würde das vielleicht funktionieren, aber ich glaube, dazu werden wir keine Zeit haben. Und für eine mehrjährige Belagerung könnten wir sie nicht mit Vorräten versorgen.« Er hielt inne und zählte in Gedanken.

»Zum Dritten wissen wir nicht, woher sie kommen oder wohin sie gehen werden. Sie landen mehr oder weniger auf gut Glück und wählen sich ihre Ziele mehr oder weniger willkürlich. Sie werden uns einfach überrennen und wir werden nicht die leiseste Chance haben, genügend von ihnen zu töten, um damit etwas auszurichten. Ist Ihnen die Situation jetzt etwas klarer, Sir?«

»Ich kann einfach nicht glauben, dass die Posleen eine derart große Bedrohung darstellen werden, Sergeant Major«, sagte der Warrant Officer ein wenig selbstgefällig. »Mir ist zwar bekannt, dass Sie einige Erfahrung im Kampf gegen die Posleen haben, aber da hatten Sie keine festen Verteidigungsanlagen. Ich denke, wir sollten es schaffen, sie eine Weile aufzuhalten und uns dann abzusetzen.«

»Na schön, dann träumen Sie eben weiter, Mister«, empfahl Mueller ihm schließlich, machte auf dem Absatz kehrt und trollte sich.