Fragment 7

Jeder Tag ist zu schön, um zu sterben.

Morgensonnenstrahlen kreuzten seinen Weg. Torkelnd bewegte er sich vorwärts, sich von einer Laterne zur nächsten weiterreichend. Er hatte es nicht eilig, warum auch, er hätte genauso gut stehen bleiben und warten können. Ob er sich auf diese Parkbank setzte und wartete oder auf die nächste, wen kümmerte es? Nichts würde sich dadurch ändern, zumindest nicht in naher Zukunft.

Zuweilen irrt der Mensch, was allzu menschlich ist.

Eine johlende Gruppe näherte sich von hinten, kreiste ihn ein. Hände rissen an seiner neuen Lederjacke, gestern ehrlich erworben, aus den Beständen der Altkleidersammlung der Benediktinermönche im Zentrum der Stadt, zum Sonderpreis.

Er verlor das Gleichgewicht und stürzte, eine Bierflasche zerbarst auf seinem Kopf. Scherben schnitten tiefe Wunden in sein, vom Alter und übermäßigem Alkoholkonsum runzeliges, Gesicht. Reiterstiefel, Stulpenreiterstiefel traten auf ihn ein, traten auch noch auf ihn ein, als er längst nicht mehr atmete. Eine züngelnde Flamme eines Feuerzeuges fand ihren Weg zur Lederjacke, die nach mehreren erfolglosen Versuchen letztendlich doch noch in Flammen aufging.