Wahre Geschichten VII

 

Im Park. Ich komme mit einer Mutter ins Gespch, die ihr Neugeborenes dabeihat. Der Säugling ist schon auf weite Entfernung sichtbar krank. Sein Gesicht ist durch Neurodermitis so entstellt, daß ihm die Hände mit Tüchern verbunden sind, er soll sich nicht kratzen. Seine Mutter erzählt mir, daß man ihn weder tagber noch nachts auch nur fünf Minuten allein lassen kann, weil er sich sonst die Haut vom Gesicht reiben würde. Die Mutter, die für die Umstände, mit denen sie leben muß, erstaunlich gut gelaunt ist, erzählt mir von einem »Lichtgerät«, das sie neulich gekauft hat und das sie jetzt bei ihrem kranken Kind anwendet. Angeblich hat es ein »Hamburger Physiker« entwickelt. Es soll die »Frequenzen der Farben« über kleine Kontaktplättchen auf die Haut der Kranken übertragen. Ich frage nach, ob es sich vielleicht um eine spezielle Lampe handelt. Nein, nein, es geht nur um die »Frequenzen« der Farben, Licht kommt bei dem Gerät überhaupt nicht vor. Man drückt auf eine Computertastatur, und die kleinen Plättchen auf der Haut übertragen lichtlos die »Frequenz«. Die Frau betont oft während des Gespchs, daß sie nicht weiß, wie das Gerät funktioniert, sie wirkt selbst etwas skeptisch. Ich weiß nichts zu sagen. In der gleichen Lage würde ich alles probieren, genau wie sie auch.