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„Ihre Preise“, sagte James Arm-des-Herrn, Ältester der Ersten Militanten Kirche auf den beiden Nachbarwelten Harmonie und Vereinigung, die man auch die „Freundlichen“ nannte, „sind einfach empörend.“
James Arm-des-Herrn war ein hagerer, zerbrechlicher Mann in mittleren Jahren mit dünnem grauen Haar, der in seiner schwarzen, enganliegenden Jacke und den engen Hosen vielleicht noch zerbrechlicher wirkte. Dies war die Uniform einer fanatischen Sekte, deren Anhänger diese Welten zunächst kolonisiert, sich dann auf Harmonie und Vereinigung ausgebreitet und vermehrt hatten. Auf den ersten Blick sah James wie ein kleiner, harmloser Mann aus, doch ein Blick aus seinen dunklen Augen oder ein laut gesprochenes Wort genügte, um diese Illusion zu zerstreuen. Er gehörte zu den seltenen Menschen, in denen ein inneres Feuer brannte – doch dieses Feuer, das in James Arm-des-Herrn niemals erlosch, war wie eine lodernde Fackel des Schmerzes und des Schreckens gegen die Ungerechten, zu denen nach James’ Meinung alle diejenigen gehörten, deren Anschauung in irgendeiner Weise von der seinen abwich. Jetzt saß er in seinem Büro im Regierungsgebäude auf Harmonie und schaute über die nackte, unpolierte Tischplatte auf Cletus, der ihm gegenübersaß.
„Ich weiß, daß unsere Preise Ihre Mittel übersteigen“, sagte Cletus. „Ich bin auch nicht gekommen, um Ihnen die Dienste meiner Dorsai anzubieten. Ich möchte Ihnen lediglich mitteilen, daß wir möglicherweise einige Ihrer jungen Männer anwerben möchten.“
„Sie wollen also die Mitglieder unserer Kirche anwerben, um Blut und Leben in diesen sündigen Kriegern zwischen Konfessionslosen und Ungläubigen zu opfern?“ sagte James. „Unvorstellbar!“
„Keine Ihrer Kolonien auf Harmonie oder Vereinigung hat in punkto Technologie etwas zu melden“, sagte Cletus. „Ihre Militante Kirche mag unter den Kirchen dieser beiden Welten die meisten Mitglieder zählen, aber dennoch sind Sie auf einen handfesten Kredit aus – einen Kredit, den Sie im Zwischenweltenhandel verwenden können, um jene Produktionsanlagen zu bauen, die Ihre Leute brauchen. Sie könnten sich diesen Kredit bei uns verschaffen, indem Sie, wie gesagt, uns einige Ihrer jungen Männer zur Verfügung stellen.“
James’ Augen glitzerten wie die Augen einer sich kringelnden Schlange im Widerschein des Lichts. „Wieviel?“ schnappte er.
„Wir bieten den Standardsold für konventionelle Söldner“, erwiderte Cletus.
„Wieso? Das ist kaum ein Drittel dessen, was Sie für Ihre Dorsai verlangt haben!“ James’ Stimme wurde lauter. „Sie wollen zu einem bestimmten Preis verkaufen und zu einem anderen bei uns einkaufen?“
„Es geht um den Verkauf beziehungsweise um den Verkauf zweier verschiedener Produkte“, sagte Cletus ungerührt. „Die Dorsai sind wegen ihrer Ausbildung und Qualifikation und auch wegen ihres Ansehens, das sie sich mittlerweile erworben haben, den Preis wert, den ich für sie verlange. Ihre Leute dagegen können weder eine solche Ausbildung noch einen solchen Ruf aufweisen. Sie sind nur das wert, was ich für sie zu zahlen bereit bin. Andererseits würde man nicht viel von ihnen verlangen. Sie sollten mehr als Ablenkkräfte eingesetzt werden, wie etwa unsere Luftlandetruppen, die erst vor kurzem bei der Eroberung von Margaretha auf Freiland zum Einsatz kamen.“
Die Eroberung von Margaretha auf Freiland war einer der letzten erfolgreichen Einsätze in einer langen Reihe, bei denen sich die neuausgebildeten Dorsai-Söldner unter Cletus’ Kommando bewährt hatten. Seit der Eroberung der Stibnitminen auf Newton war mehr als ein Jahr vergangen, und in dieser Zeit hatten die Dorsai eine Reihe von ebenso eindeutigen wie nahezu unblutigen Siegen davongetragen, etwa auf den Welten von Newtons Schwesternplaneten Cassida, auf St. Marie, neben Mara und Kultis, einer kleineren Welt unter der Sonne Procyon, und kürzlich auf Freiland, neben der Neuen Erde ein weiterer bewohnter Planet des Sirius.
Margaretha war eine große, von Ozeanen umgürtete Insel, etwa dreihundert Meilen von der nördlichsten Küste der Hauptkontinentalmasse Freilands entfernt. Eine Invasion der nächstliegenden Kolonie auf dem Festland hatte schließlich zur Eroberung der Insel geführt, wobei die Exilregierung die Mittel aufgebracht hatte, um die Dorsai zu verpflichten und ihr Heimatland zurückzugewinnen.
Cletus hatte einen Scheinangriff mit ungeschulten Luftlandetruppen seiner Dorsai über der Hauptstadt von Margaretha gestartet. In der Zwischenzeit schickte er mehrere tausend ausgebildeter Leute zur Insel, die bei Nacht schwimmend die Küste der Insel an zahlreichen Punkten erreichten. Diese Infiltratoren schürten und koordinierten die verschiedenen spontanen Aufstände der Inselbewohner, die sich erhoben, sobald sich die Nachricht von der Landung der Dorsai verbreitete.
Angesichts dieser Aufstände und in Erwartung eines Angriffs hielten es die Besatzer für klüger, sich zurückzuziehen und die Insel vorerst aufzugeben. Als sie zu Hause ankamen, merkten sie erst, wie gering jene Truppenverbände gewesen waren, die sie vertrieben hatten. Also machten sie auf dem Absatz kehrt und begaben sich schleunigst zurück nach Margaretha.
Als sie diesmal die Insel erreichten, hatte man in allen Buchten bereits Feuer angezündet, die Bevölkerung hatte sich erhoben, war bewaffnet und diesmal bereit, lieber am Ufer zu sterben als zuzulassen, daß auch nur ein einziger Festländer den Fuß an Land setzte.
Wie bei anderen militärischen Erfolgen, die Cletus erzielt hatte, war auch dieser Sieg jener sorgfältigen Mischung aus Phantasie und Psychologie zu verdanken, die allmählich auch in den anderen kolonisierten Welten den schier übermenschlichen Fähigkeiten der Dorsai zugeschrieben wurde. Obwohl James nur widerwillig Cletus’ Angebot entgegengenommen hatte, war er sich der nackten Tatsachen und der Vorurteile dieses Angebots durchaus bewußt. Für Leute wie James war es typisch, daß sie entweder für oder entschieden gegen eine Sache waren, jedoch niemals ihre Unschlüssigkeit eingestanden.
Cletus nahm Urlaub, nachdem er den Samen einer Idee in eine günstige Gesinnung gepflanzt hatte. Er war soweit zufrieden und bereit abzuwarten, bis die Zeit diese Idee reifen ließ.
Er bestieg ein Raumschiff zur Neuen Erde, jenem Schwesterplaneten von Freiland, wo sein Dorsai-Kommando und eine neue militärische Aufgabe auf ihn warteten. Marcus Dodds, Eachans alter Stellvertreter, stieß im Dorsai-Lager zu ihm, dicht am Stadtrand von Adonyer, der Hauptstadt der Breatha-Kolonie, ihres Auftraggebers auf der Neuen Erde. Trotz der zwei neuen Sterne auf seinen Schulterstücken, die ihn als Feldkommandeur einer kompletten Söldnerdivision auswiesen, die unter seinem Kommando stand, machte er einen ernsten und irgendwie besorgten Eindruck.
„Spanierstadt hat mit vier der anderen fünf Stadtstaaten der inneren Ebenen ein Bündnis geschlossen“, sagte er zu Cletus, sobald sie in Marcus’ Büro allein waren. „Sie nennen es Zentralring und haben eine kombinierte Armee von gut zwanzigtausend Mann als reguläre Truppen angemustert. Damit nicht genug stehen sie bereit und erwarten uns. Diesmal können wir also keine Überraschungstaktik anwenden, und diese knappe Division, die Sie mir zur Verfügung gestellt haben, zählt weniger als fünftausend Mann.“
„Das stimmt“, sagte Cletus nachdenklich. „Was schlagen Sie vor?“
„Brechen Sie den Vertrag mit Breatha“, sagte Marcus fest. „Wenn wir nicht mehr Leute zur Verfügung haben, werden wir wahrscheinlich mit diesem Zentralring nicht fertig. Wie viele umgeschulte Dorsai haben wir hier? Sicherlich nicht mehr als ein paar hundert. Wir haben keine andere Wahl, als den Kontrakt zu brechen. Sie können vielleicht anführen, daß sich die Situation in der Zwischenzeit geändert hat. Mag sein, daß Breatha protestieren wird, doch die Verantwortlichen in anderen Kolonien, die uns verpflichten wollen, werden es begreifen. Wenn wir keine Truppen haben, dann haben wir eben keine – das ist alles.“
„Nein“, sagte Cletus. Er stand von seinem Stuhl auf, der an Marcus’ Schreibtisch stand, und trat an eine Karte, die die Ebene im Innern des Kontinents darstellte, den Breatha mit ihren Rivalen, fünf weiteren Kolonien, teilte, allesamt Bauern, die sich um eine Großstadt scharten – daher die Bezeichnung Stadtstaat. „Ich möchte nicht damit anfangen, Verträge zu brechen, selbst dann nicht, wenn ein solcher Schritt gerechtfertigt wäre.“
Dann wandte er sich wieder der Karte zu und betrachtete sie eine Weile. Breatha hatte einen schmalen Korridor, der bis an die Küste reichte, und war auf vier ihrer fünf Seiten von den Stadtstaaten des Binnenlandes umgeben. Ursprünglich war es das Industriezentrum, das die Stadtstaaten gegen Naturalien mit seinen Produkten belieferte. Doch dann war Spanierstadt, der größte unter den Stadtstaaten, dazu übergegangen, eine eigene Produktion aufzubauen. Diese Aktivität wurde dann auch von den anderen Stadtstaaten aufgegriffen, wobei die Stadt Armoy beschloß, einen Raumhafen als Konkurrenz zu dem Raumhafen in der Kolonie Breatha zu bauen.
Jetzt, nachdem die wirtschaftlichen Bemühungen in den früheren Agrargebieten der Zentralebene um sich gegriffen hatten, beanspruchte der Staat Spanierstadt, der an den Korridor zur See angrenzte, diesen Zugang zum Meer und drohte, ihn mit Gewalt zu erobern, sofern Breatha nicht bereit war, den Korridor abzutreten. Das war der Grund, warum Breatha die Dorsai verpflichtet hatte.
„Andererseits …“ sagte Cletus, indem er sich wieder Marcus zuwandte, „wenn sie annehmen, daß wir Verstärkung bekommen, wäre dies fast so gut, als wenn wir diese Truppen tatsächlich zur Verfügung hätten.“
„Wie wollen Sie das fertigbringen?“ wollte Marcus wissen.
„Das muß man sich überlegen“, lächelte Cletus. „Ich werde eine kurze Reise zu den Dorsai antreten, als wollte ich zusätzlich Leute anheuern, und will zusehen, ob mir unterwegs etwas einfällt.“
Nachdem Cletus seine Absicht klargelegt hatte, verlor er keine Zeit mehr. Am späten Abend, nach einer abenteuerlichen Reise, die ihn in einem Atmosphärenschiff um den halben Globus der Neuen Erde führte, saß er an Bord eines Raumschiffs, das die Dorsai auf dem nächsten Raumhafen zur Verfügung hatten. Drei Tage später war er wieder in Foralie. Melissa empfing ihn an der Tür des Grahame-Hauses mit einer Wärme, die ihn überraschte. Seit ihrer Heirat hatte sie sich Cletus immer mehr zugewandt, und seit der Geburt ihres Sohnes, der vor drei Monaten auf die Welt gekommen war, war sie ihm mehr denn je geneigt, obwohl es den Anschein hatte, daß sich ansonsten die einstigen Freunde von Cletus immer mehr von ihm abwandten.
Selbst Eachan, der Cletus so reserviert begrüßte, als sei er ein Fremder schien ins gleiche Horn zu blasen. Bei der ersten Gelegenheit nahm er Cletus beiseite, entführte ihn von Melissa und dem Kind, um mit seinem Schwiegersohn ein offenes Wort zu sprechen.
„Hast du das schon gesehen?“ fragte er und breitete eine Auswahl von Zeitungsausschnitten auf dem Tisch vor Cletus aus. Sie standen im Arbeitszimmer von Cletus im Westflügel des Grahame-Hauses. „Sie stammen alle von den Pressediensten auf der Erde, und zwar sowohl von Seiten der Allianz wie von der Koalition.“
Cletus überflog die Ausschnitte. Alle Artikel beschäftigten sich in wenig schmeichelhafter Weise mit den Dorsai und mit seiner Person. Aber nicht nur das. Ihr schmählicher Tonfall und ihre Diktion waren einander so ähnlich, als stammten sie aus ein und derselben Quelle.
„Da hast du’s“, sagte Eachan, als Cletus schließlich von den Zeitungsausschnitten aufblickte. „Zunächst war es der Pressedienst der Koalition, der dich nach der Affäre in Bakhalla einen Piraten nannte. Doch jetzt hat auch die Allianz das Thema aufgegriffen. Diese Stadtstaaten, gegen die du auf der Neuen Erde vorgehen sollst, werden sowohl von der Allianz als auch von der Koalition unterstützt. Wenn du nicht aufpaßt, wirst du sowohl die Allianz als auch die Koalition gegen dich aufbringen. Da …“ – sein rechter brauner Zeigefinger deutete auf einen der Zeitungsausschnitte – „… lies, was Dow deCastries in einer Rede in Delhi gesagt hat: Zumindest sind sich die Koalition und die Allianz darin einig, daß sie das brutale und blutige Handeln des Ex-Allianzrenegaten Grahame verurteilen …“
Cletus lachte.
„Findest du das lustig?“ fragte Eachan grimmig.
„Das war doch vorhersehbar“, erwiderte Cletus. „Und Dows Absichten erkennt ein Blinder mit dem Krückstock.“
„Willst du damit sagen, du hättest es erwartet – du hättest erwartet, daß deCastries solche Reden schwingt?“ wollte Eachan wissen.
„Das und nichts anderes“, erwiderte Cletus. Dann wechselte er das Thema. „Vergiß es. Ich bin zurückgekommen, um den Transport einer imaginären Sonder-Division nach der Kolonie Breatha zu organisieren. Ich brauche mindestens zwei Raumschiffe. Vielleicht können wir irgendwelche leeren Frachtschiffe mieten …“
„Zunächst solltest du dir noch etwas anderes anhören“, unterbrach ihn Eachan. „Weißt du schon, daß du Swahili verlieren wirst?“
Cletus zog die Augenbrauen hoch. „Nein“, murmelte er. „Aber es überrascht mich nicht.“
Eachan öffnete eine Schublade von Cletus’ Schreibtisch, holte ein Kündigungsformular heraus und legte es über die Zeitungsausschnitte auf die Tischplatte. Cletus warf einen Blick auf das Papier. Es war zweifellos von Swahili ausgestellt und unterzeichnet, Ein-Stern-General und Feldkommandeur. Die Leute, die von Anfang an bei Cletus waren, wurden schnell und großzügig befördert. Ausnahmen waren nur Arvid, jetzt im Felde, der immer noch Kommandant war – ein Rang, der seinem früheren Hauptmannsrang entsprach –, und Eachan, der die einzige Beförderung abgelehnt hatte, die ihm angetragen worden war. Dagegen bekleidete der einst ineffektive Bill Athyer als Oberkommandeur einen Rang, der eine Stufe über Arvid stand und nur zwei Stufen vom Feldkommandeur entfernt war, der einem Regiment vorstand.
„Ich glaube, ich muß mit ihm reden“, sagte Cletus.
„Als ob das was nützen würde“, gab Eachan zurück.
Cletus bat Swahili, der jetzt im neuen Ausbildungszentrum, das sich jetzt am anderen Stadtrand von Foralie befand, tätig war, zu einer Aussprache. Am nächsten Tag trafen sie in jenem Büro zusammen, wo Eachan Cletus kurz nach dessen Heimkehr die Zeitungsausschnitte vorgelegt hatte.
„Natürlich tut es mir leid, Sie zu verlieren“, sagte Cletus, als sie sich gegenüberstanden. Swahili, auf dessen Schulterstücken je ein goldener Stern glänzte, machte in seiner blauen Uniform einen imposanteren Eindruck denn je. „Aber ich nehme an, daß Sie es sich genau überlegt haben.“
„Ja“, meinte Swahili. „Ich hoffe, Sie werden es verstehen.“
„Ich glaube schon“, sagte Cletus.
„Ich glaube es auch“, wiederholte Swahili sanft, „obwohl die Sache anders verläuft, als wie Sie es gern hätten. Sie haben dem Krieg jeden Reiz genommen – das wissen Sie genau.“
„Das ist die Art, wie es mir gefällt“, sagte Cletus.
Swahilis Augen flammten im milden Licht des Büros auf. „Mir gefällt das weniger“, meinte er. „Was mir liegt, ist das, was sonst fast jeder haßt – oder wovon er zumindest die Nase voll hat. Und genau das ist es, was Sie aus der ganzen Sache ausgespart haben, und zwar für jedermann, der unter Ihnen dient.“
„Sie meinen den Kampf an sich“, bemerkte Cletus.
„Genau“, sagte Swahili sanft. „Ich mag es ebensowenig, verwundet zu werden und wochenlang im Lazarett herumzuliegen, wie jeder andere. Ich bin nicht darauf versessen zu sterben. Aber ich nehme alles gern in Kauf – die Ausbildung, die Hetze und das Warten, das Herumsitzen zwischen zwei Einsätzen – nur wegen der wenigen Stunden, wo plötzlich alles greifbar wird.“
„Sie sind ein Killer. Oder wollen Sie es sich selbst nicht eingestehen?“ fragte Cletus.
„Nein“, sagte Swahili. „Ich bin ein Kämpfer besonderer Art, das ist alles. Ich liebe den Kampf. Töten allein würde mir nichts bringen. Wie ich schon sagte, möchte ich weder verwundet noch umgebracht werden, ebensowenig wie jeder andere. Ich fühle die gleiche Leere in mir, wenn die Energiewaffen über meinem Kopf Feuer zu speien beginnen. Trotzdem möchte ich es nicht missen, um nichts auf der Welt. Es ist ein dreckiges, verdammtes Universum, und gelegentlich habe ich die Chance zurückzuschlagen. Das ist alles. Wenn ich am Morgen, wo ich hinausziehen muß, wüßte, daß ich an diesem Tag umkäme, würde ich trotzdem gehen – weil ich mir keinen schöneren Tod vorstellen könnte, als die Möglichkeit zu haben, noch im Fallen zuzuschlagen.“
Er brach plötzlich ab und schaute Cletus in der Stille des Raumes wortlos an.
„Das ist es, was Sie dem Söldnerhandwerk genommen haben“, sagte er. „Also werde ich woanders hingehen, wo all das noch zu finden ist.“
Cletus streckte die Hand aus. „Viel Glück“, sagte er.
Die beiden Männer schüttelten sich die Hand.
„Ich wünsche Ihnen dasselbe“, meinte Swahili. „Sie werden es brauchen. Im Endeffekt ist derjenige, der Samthandschuhe anhat, dem anderen stets unterlegen, der mit blanken Fäusten kämpft.“
„Ich hoffe, Sie werden die Möglichkeit haben, dies nachzuprüfen“, erwiderte Cletus.