24
Schließlich verflog das Gefühl von Georgias Hand in meinem Nacken. Ich blickte auf und stellte fest, dass ich allein war. Selbst der unbestimmte Eindruck, dass sie irgendwo in meinem Hinterkopf wartete, war dahin. Darüber war ich allerdings nicht so besorgt, wie ich es früher einmal gewesen wäre. Ich war es inzwischen gewohnt, dass sie kam und ging – je nachdem, wie sehr ich unter Druck stand und wahrscheinlich auch je nachdem, wie verrückt ich gerade war. Wenn sie nicht da war, dann ging es mir wohl besser.
In der Küche tippten Mahir und Alaric fieberhaft vor sich hin, während Becks gerade die für heute anscheinend letzte Waffe wieder zusammensetzte. Maggie saß mit einem drahtlosen Headset an ihrem Laptop und plapperte in einer wilden Mischung aus Englisch und Spanisch. Sie klang jetzt ruhiger. Das war wohl auch gut so, denn die Person, mit der sie redete, schien kein bisschen ruhig zu sein.
Ich deutete mit dem Damen auf sie, während ich zur Kaffeemaschine ging. In Georges Abwesenheit konnte ich mir ein oder zwei Tassen vernünftiges Koffein reinkippen, bevor ich mich wieder mit koffeiniertem Zuckerwasser begnügen musste. »Wer ist dran?«
»Ihre Familie«, sagte Becks aufblickend. »Sie reden schon seit einer halben Stunde.« Die unterschwellige Botschaft, dass ich eine halbe Stunde allein im Wohnzimmer gesessen hatte, war alles andere als subtil. Aber seltsamerweise war mir das egal.
»Gute Arbeit mit dem Verstärker.« Mahir hörte beim Sprechen nicht auf zu tippen. Er hatte den Kopf vorgebeugt, schien sich entweder zu konzentrieren oder zu beten. »Ich glaube, Mr Garcia stand kurz davor, eine bewaffnete Rettungsmission anzuordnen, als Maggie endlich durchgekommen ist und ihrer Familie mitteilen konnte, dass sie unversehrt und in Sicherheit ist.«
»Ich hätte nichts gegen eine kleine bewaffnete Rettungsmission.« Ich nahm einen großen Schluck Kaffee und spürte der Hitze in meiner Kehle nach. »Solange unsere Retter bereit sind, als Privatarmee bei uns zu bleiben. Meinst du, sie würden als Privatarmee bei uns bleiben?«
»Nein«, antwortete Alaric ausdruckslos.
Mahir hob den Kopf und warf Alaric einen besorgten Blick zu. Dann drehte er sich zu mir um und sagte: »Die meisten Internetjournalisten sind aus den betroffenen Gebieten ausgewiesen worden, und diejenigen, die versuchen, Bilder zu machen oder live zu bloggen, werden beschuldigt, ohne Lizenz Journalismus zu betreiben.«
»Wie bitte?« Ich richtete mich auf. »Das ist nicht rechtmäßig.«
»Um ein Blogger zu werden, muss man nur einen Blog anlegen, und eigentlich ist nicht mal das nötig, wenn man damit zufrieden ist, einfach nur auf anderer Leute Blogs Kommentare zu hinterlassen. Aber für eine Journalistenlizenz muss man Schießprüfungen bestehen, eine Akkreditierung erlangen und eine Genehmigung zum Aufenthalt in Gefahrenzonen einholen. Ansonsten kann eine Geldbuße verhängt oder Anklage erhoben werden.«
»Tja, das wissen wir auch, Mahir. Jeder weiß das. Was hat das mit …«
»Die betreffenden Personen befanden sich in offiziellen Gefahrenzonen und haben Handlungen unternommen, für die man als Journalist eine Lizenz braucht.« Mahir schüttelte den Kopf. Das Licht spiegelte sich in seinen Brillengläsern. »Sie befinden sich bis zur Anklageerhebung in Gewahrsam.«
Ich starrte ihn mit offenem Mund an. »Moment mal … das heißt … sie sagen also, dass man automatisch ein Journalist ist, wenn man sich als Blogger in einer Gefahrenzone aufhält?«
»Schwupps«, sagte Becks leise.
»Das ist doch absurd!«
»Absurd und sehr, sehr schlau, weil dadurch die Anzahl nicht offiziell genehmigter Berichte aus den betroffenen Gebieten deutlich reduziert wird.« Mahirs Blick huschte zu Alaric, nur für einen kurzen Moment, aber lange genug, damit es mir auffiel. »Reduzierung bedeutet glücklicherweise nicht Eliminierung. Ein bisschen was dringt trotzdem noch nach außen.«
»Ein bisschen was dringt immer nach außen«, sagte ich und stellte meinen Becher ab. Ich hatte keinen Durst mehr. »Alaric? Alles in Ordnung, Kumpel?«
»Die Mauer wird seit heute Morgen auf den neuesten Stand gebracht«, sagte er. Tränen rannen ihm über das Gesicht, als er sich zu mir umdrehte. Er wischte sie nicht weg. Vielleicht wusste er, dass sie nicht versiegen würden, nur weil er sich die Wangen trocknete. »Meine kleine Schwester hat unsere Eltern und unseren Bruder gepostet. Dorian hat unsere Eltern erschossen, und Alisa hat Dorian erschossen, als es bei ihm losgegangen ist. Ich wusste, dass es eine gute Idee war, ihr Schießstunden zum Geburtstag zu schenken, obwohl Mutter wollte, dass sie Tanzunterricht nimmt.«
Ich verzog das Gesicht. »Scheiße, Alaric, es tut …«
»Hat es dir geholfen, als ich gesagt habe, dass Georges Tod mir leidtut?«
Alle hatten gesagt, dass es ihnen leidtäte, als George gestorben war, sogar die Masons. Und nicht eine einzige Entschuldigung hatte es auch nur das kleinste bisschen besser gemacht. »Nein. Es hat mir nicht geholfen.«
»Dann sag es nicht!« Er drehte sich wieder zu seinem Computer um. »Die Foren explodieren geradezu. Wir sind eine der wenigen Seiten, auf denen tatsächlich Leute auf Nachfragen antworten.«
»Das liegt daran, dass wir nichts wissen.«
»Das stimmt nicht ganz«, sagte Mahir. »Wir wissen, dass der Ausbruch begonnen hat, als der Tropensturm Fiona das Festland erreicht hat – und dass er sich mit dem Sturm verbreitet hat. Nur mit dem Sturm.«
»Moment mal, wie bitte?«
»Alle Initialfälle passen zum Kurs des Sturms.«
Ich starrte ihn an. Seine Worte ergaben keinen Sinn. Natürlich war es im Prinzip möglich, dass ein Ausbruch durch einen Sturm ausgelöst wurde. Das ist zwar schrecklich, aber Stürme richten nun mal Verwüstung an, sie führen zu Verletzten, und es kann zu einem Haufen wechselseitiger Kontamination kommen. Es gibt auch dokumentierte Fälle, bei denen Leute bei einem Sturm verletzt wurden und ihr infiziertes Blut vom Wind zu einem anderen getragen wurde, bevor die Leute wussten, wie ihnen geschah. Aber ein solcher Ausbruch wäre auf ein gewisses Gebiet begrenzt gewesen und bei all seinen Schrecken nicht derart außergewöhnlich, er hätte nicht eine Verwüstung angerichtet, wie wir sie in den Nachrichten sahen.
Wenn aber die aktive Form des Virus neuerdings auf dem Atemweg übertragbar war, dann musste man damit rechnen, dass sie durch den Sturm verbreitet wurde. Allerdings würde sie sich auch ohne den Sturm weiterverbreiten. Dann war Florida nur der Anfang, jeder Eindämmungsversuch wäre zum Scheitern verurteilt. »Moment mal«, sagte ich, während sich das Entsetzen langsam in meine Eingeweide fraß. Mir war nicht klar gewesen, dass ich überhaupt noch fähig war, derartige Angst zu empfinden. Irgendwie freute es mich nicht besonders, das festzustellen. »Alaric, deine Schwester. Du meintest, dass sie etwas an die Mauer geschrieben hat. Geht es ihr gut?«
»Sie ist halb wahnsinnig vor Angst, und sie sitzt allein auf dem Dachboden in der Familienwohnung, aber körperlich geht es ihr gut.« Alaric schaute herausfordernd zu mir auf und fügte hinzu: »Sie chattet über den Firmenserver mit mir.«
»Gut. Leg eine eigene Benutzeridentität für sie an. Wenn sie mit dir zusammen einen Bericht darüber verfassen will, was dort drin vorgeht, darf sie das von mir aus, aber du hast das letzte Wort. Vielleicht verschafft ihr das ja etwas Ablenkung, bis sie evakuiert wird. Kannst du sie etwas für mich fragen?«
Alaric musterte mich misstrauisch. »Was soll ich fragen?«
»Frag sie, ob irgendjemand von ihnen seit Beginn des Sturms draußen war!« Der Gedanke, der in meinem Hinterkopf Gestalt annahm, war nicht gerade angenehm. Aber ich wollte ihn auch nicht einfach ignorieren.
Alaric runzelte die Stirn. »Ich glaube nicht …«
»Bitte!«
Er zögerte, doch dann wandte er sich wieder seinem Computer zu und fing an zu tippen. Mahir und Becks blickten auf und schauten ihm zu. Maggie redete im Hintergrund noch ein paar Minuten, bevor sie sich schließlich verabschiedete und neben mich trat. »Was ist los?«
Ich deutete auf Alaric, der noch immer tippte. »Alaric stellt seiner Schwester eine Frage von mir.«
»Der in Florida?« Sie bedachte mich mit einem kritischen Blick. »Das kommt mir ein bisschen …«
»Ich weiß, wie es dir vorkommt. Aber es ist wichtig.«
»Also«, sagte Alaric. »Alisa sagt, dass Dad als Erster … er ist als Erster krank geworden, und er ist kurz nach Beginn des Sturms rausgegangen, um die Recyclingtonnen reinzuholen, damit sie nicht weggeweht werden.«
»Hat sie gesagt, ob sonst noch jemand vor seiner Erkrankung draußen gewesen ist?«
»Nein. Ich meine, niemand sonst ist rausgegangen. Mutter hat versucht, Dad zu helfen – niemandem war klar, was vorging. Kellis-Amberlee kriegt man ja nicht einfach so. Dann hat er sie gebissen. Dorian hat versucht, die beiden voneinander zu trennen, und da hat Dad ihn auch gebissen.«
»Also ist nur dein Vater rausgegangen, und nur dein Vater ist ohne erkennbaren Ansteckungsgrund krank geworden?«
Alarics Miene verfinsterte sich. »Ja. Hab ich doch gesagt.«
Becks und Mahir starrten mich noch immer verständnislos an. Es war Maggie – die Tochter von Pharmamillionären, Fan schlechter Horrorfilme, das Mädchen, das unter Medizinern aufgewachsen war –, die als erste die Augen aufriss und mich mit einem Entsetzen anstarrte, das meinen eigenen Gefühlen gleichkam. »Das kann nicht dein Ernst sein.«
»Ich wünschte, es wäre so.« In meinem Hinterkopf regte sich George und verfolgte das Geschehen. Ich holte mir eine Cola aus dem Kühlschrank und sagte: »Alaric, sag deiner Schwester, dass sie alle Fenster schließen und niemandem die Tür aufmachen soll! Wie lange dauert es noch bis Sonnenaufgang? Fünf Stunden oder so?«
Er nickte stumm.
»Na schön! Wenn ich recht habe – und wir wollen hoffen, dass ich falschliege –, sollte es nach Sonnenaufgang etwas weniger gefährlich werden.« Ich ging zur Wohnzimmertür.
»He!« Becks erhob sich halb. »Wo willst du hin?«
Maggie schaute sie nicht an. Ihr Blick ruhte weiter auf mir, und ihr Gesicht war mit einem Mal blasser, als ich es je gesehen hatte. »Er schreibt eine E-Mail. Nicht wahr, Shaun?«
»Ja.« Ich nickte. »Das habe ich vor. Mahir, halt die Stellung und sorg dafür, dass die Leute ihre Arbeit weitermachen – und wenn jemand sich aus den Gefahrenzonen meldet, sag ihm, dass er nicht rausgehen und die Fenster zumachen soll! Ich bin in ein paar Minuten zurück.«
Niemand sonst sprach ein Wort, als ich die Küche verließ. Niemand außer George. Wie sicher bist du dir?, fragte sie angespannt.
»Sicher genug, um zu wissen, dass ich so ziemlich alles darum geben würde falschzuliegen.« Auf dem Weg zum Hauscomputer trat ich mit großen Schritten über die in Haufen herumliegenden Bulldoggen hinweg. Als ich auf die Tastatur tippte, leuchtete der Monitor auf. »Aber ich glaube nicht, dass ich mich irre. Das ist ja das Problem. Ich kann es mir wirklich nicht vorstellen.«
Tut mir leid.
Ich lachte ein bisschen hysterisch. »Weißt du, in Zeiten wie diesen wünschte ich wirklich, dass du nicht tot wärst. Als du noch gelebt hast, konnte ich mich darauf verlassen, dass du zuerst auf so etwas kommst. Dann konnte ich mich mit entsetzter Miene zurücklehnen, während du erklärt hast, was uns Schreckliches erwartet.«
Tut mir leid, dass mein Tod dir Unannehmlichkeiten bereitet.
»Mach dir deshalb keine Gedanken! Ich bin wohl einfach mal an der Reihe, die Drecksarbeit zu erledigen.« Ich loggte mich ein und rief mein E-Mail-Programm auf. Ohne die zahlreichen als »dringend« gekennzeichneten Nachrichten zu beachten, die mich anblinkten, suchte ich nach einem ganz bestimmten Absender. Sie war nicht dabei.
»Verdammt!« Seufzend öffnete ich ein Fenster für eine neue Nachricht. Ich hielt lange genug inne, um mir sicher zu sein, dass ich das wirklich wollte, und als mir keine anderen Ideen kamen, fing ich an zu tippen.
Absender: Shaun.Mason@nachdemjuengstentag.com
An: GenervterOktopus@redacted.cn.com
Betreff: Gegenwärtiger Ausbruch
Hallo, Dr. Abbey! Ich weiß, dass du meintest, wir sollten uns von dir fernhalten und so, aber wir haben ein kleines Problem, und ich dachte mir, dass du vielleicht weißt, was Sache ist.
Du hast ja ziemlich sicher vom Ausbruch an der Golfküste gehört. Er ist seit mindestens einem Tag, wenn nicht schon länger, rund um die Uhr in den Nachrichten. Ich bin mir nicht ganz sicher, weil wir die ersten paar Stunden auf der Flucht vor dem Seuchenschutz durch die Gegend gefahren sind – ach stimmt, weißt du noch, was in Portland passiert ist? Tja, in etwa das Gleiche ist noch mal passiert, diesmal in Memphis. Es hat sich herausgestellt, dass der Arzt, der uns Kelly geschickt hat, bei den Bösen war. Kelly ist gestorben. Wir anderen (Mahir, Becks und ich) sind entkommen. Irgendwie frage ich mich, ob das ohne diesen Sturm möglich gewesen wäre. Vielleicht hat der sie so sehr abgelenkt, dass sie uns nicht gefolgt sind. Wie dem auch sei. Auf Grundlage von einem Vielleicht kann man keinen Artikel schreiben. Das sagt George auch immer, und ich brauche ein paar Fakten.
Alarics Familie war in Florida, als der Tropensturm Fiona sie erreicht hat. Sein Vater ist im Sturm rausgegangen und krank geworden. Zwei weitere Familienmitglieder von Alaric sind erkrankt, nachdem er sie gebissen hat, aber der Einzige, bei dem KA scheinbar ohne Ursache ausgebrochen ist, war der Vater.
Der Ausbruch verbreitet sich mit dem Sturm – mit dem Wind. Er bewegt sich mit dem Wind weiter, nicht gegen den Wind, nicht abseits von ihm, obwohl die Überlebenden sich alle Mühe gaben wegzukommen. Ich denke über alle Ansteckungsvektoren nach, von denen ich je gehört habe, und mir fällt nur einer ein, der dazu passt. Du bist diejenige, die weiß, wie dieses Virus aufgebaut ist. Du bist diejenige, die alles infizieren kann. Also frage ich dich, und ich glaube, dass von deiner Antwort das Schicksal der Welt abhängen könnte:
Dr. Abbey, kann Kellis-Amberlee sich möglicherweise auch durch Insekten verbreiten?
Bitte antworte mir! Ich muss es wissen.
Shaun Mason
Ich klickte auf »Senden« und lehnte mich auf meinem Stuhl zurück, wobei ich die Hände locker auf der Tastatur ruhen ließ. Weitere Nachrichten überschwemmten meinen Posteingang. Alle paar Sekunden kamen neue E-Mails durch den Spamfilter und heischten mit ihren Betreffs Aufmerksamkeit. Die meisten davon beachtete ich gar nicht. Ich wartete auf eine Antwort, nicht auf eine weitere Benachrichtigung über einen Todesfall oder eine weitere Bitte um Information.
Glaubst du wirklich, dass es Insekten sind?
»Ich glaube nicht, dass es sonst etwas gibt, das einem solchen Verbreitungsmuster folgt.« Eine der wenigen guten Seiten von Kellis-Amberlee war immer gewesen, dass die Übertragung ziemlich direkt war. Wenn man nicht wirklich Pech hatte und zu den zwei Prozent der Bevölkerung gehörte, bei denen das Risiko einer spontanen Virenvermehrung bestand, musste man entweder sterben oder von einem Infizierten gebissen werden, um Probleme zu kriegen. Wenn das Virus plötzlich irgendeinen Verbreitungsweg über größere Distanzen fand, änderte das alles … aber es handelte sich trotzdem noch um einen schnellen Killer, der innerhalb weniger Stunden den menschlichen Körper übernahm und seine Instinkte neu programmierte. Mit modernen Quarantänevorkehrungen und unserer ständigen, bequemen und alles umfassenden Paranoia konnten wir selbst einen Virenstamm unter Kontrolle bringen, der über die Luft übertragen wurde.
Aber ein Virenstamm, der sich über Insekten verbreitete, änderte alles. Man muss nur mal die Leute fragen, die in Erdteilen leben, wo Malaria nach wie vor ein Problem ist. Ein Moskitonetz für zehn Dollar kann ganze Familien vor einem langsamem, qualvollen Tod bewahren – vorausgesetzt, es reißt nicht ein; oder wird gestohlen; oder es wird eines Nachts einen kleinen Spalt offen gelassen, sodass ein winziges Insekt unbemerkt hindurchschlüpft und durch seinen Stich den mikroskopisch kleinen Tod überträgt.
Aber Malaria ist eine parasitäre Krankheit. Deshalb kann sie sich so gut über Moskitos verbreiten. Sie ist klein und schnell und hervorragend an den Kreislauf angepasst, in dem sich der Erreger entwickelt hat. Kellys-Amberlee dagegen ist für ein Virus riesig und hat nicht die Flexibilität der Malaria. Marburg Amberlee hat bei seiner Verbindung mit der Kellis-Grippe den Großteil seiner Grundstruktur weitergegeben, und Marburg Amberlee ist ein Filovirus. Die sind groß. Also musste ich mich irren. Ich musste einfach total danebenliegen, ich jagte Gespenstern nach. Ich brauchte nur Dr. Abbey, damit sie es mir sagte, damit wir anfangen konnten, nach etwas realistischeren Antworten zu suchen.
Shaun? George klang zur Abwechslung mal beinahe furchtsam. Meine Theorie gefiel ihr kein bisschen besser als mir. Schau in deinen Posteingang!
Ich stellte meinen Blick wieder scharf und richtete ihn auf den Monitor. Die oberste Nachricht in meinem Posteingang kam von einer Mailadresse, die ich nur allzu gut kannte, und sie war als »dringend« gekennzeichnet. Der kleine Statusmarker blinkte rot, was bedeutete, dass die Absenderin jeden möglichen Bitte-sofort-lesen-Button angeklickt hatte, manche vielleicht sogar mehrmals. Ich holte tief Luft, sandte ein stilles Gebet an wen auch immer und öffnete die Nachricht.
Eine ganze Weile lang herrschte Schweigen.
Oh, sagte George schließlich. Damit ist diese Frage wohl beantwortet.
Ja, antwortete ich. »Das ist sie wohl.«
Absender: GenervterOktopus@redacted.cn.com
Empfänger: Shaun.Mason@nachdemjuengstentag.com
Betreff: RE: Der gegenwärtige Ausbruch
Volle Punktzahl, Kleiner: Du bist schneller draufgekommen, als ich erwartet hatte. Die Gelbfieberepidemie von 1858 brach auch aus, nachdem ein Tropensturm infizierte Aedes-Aegypti-Moskitos von Kuba hinübergeweht hat. Damals wurden fast alle Einwohner von Memphis ausgelöscht. Hunderttausende starben.
Der Tropensturm Fiona kommt aus Kuba.
Diesmal wird es sehr viel schlimmer, weil die Moskitos vielleicht von dem Sturm hergeblasen wurden, aber nicht an ihn gebunden sind – einige von ihnen sind wahrscheinlich bereits eigene Wege gegangen und infizieren nach dem Zufallsprinzip Leute im Umland. Nur nicht so viele, dass es zu einem Massenterror wie in den Sturmzonen kommt. Mit ihren Flinten können die Leute dem beikommen, und solange Fiona weiterzieht, wird der Großteil der Insekten sich mit dem Wind bewegen. Das bedeutet, dass sie auf einem Haufen sind und eine beständige kritische Masse neuer Infizierter erzeugen. Ein Grillfest für die ganze Gemeinde.
Ich bin mit meinem Labor umgezogen. Falls du deinen gegenwärtigen Aufenthaltsort verlassen musst, lade die angehängte Datei herunter und auf ein GPS-Gerät, das entbehrlich ist. Auf die darin enthaltene Wegbeschreibung kannst du etwa fünf Stunden lang zugreifen, dann lässt das in die Datei eingebundene Virus deinen Zentralprozessor durchbrennen. Alle Versuche, die Wegbeschreibung auszulesen, ohne sie auf ein GPS-Gerät zu laden, haben die Selbstzerstörung der Datei zur Folge und zusätzlich eine kleine Überraschung als Selber-schuld-wenn-du-mir-blöd-kommst-Bonus.
Wenn du nach Sonnenuntergang ins Freie gehst, solltest du etwas Langärmeliges tragen und Mückenspray verwenden. Ich empfehle Avon für weiche Haut. Das ist ein Kosmetikprodukt. Riecht, als hätte jemand eine Disneyprinzessin in die Saftpresse gesteckt, ist aber das zuverlässigste Produkt am Markt. Vor allem empfehle ich den Einsatz von DDT und Gebeten. Unglücklicherweise gibt es beides nicht zu kaufen.
Du hast 24 Stunden, bevor ich wieder unterwegs bin. Ich werde dir nicht noch einmal eine Wegbeschreibung zukommen lassen.
Viel Glück! Ihr Blödmänner werdet es brauchen.
Dr. Shannon L. Abbey
Ich las die E-Mail zweimal, um sicherzugehen, dass ich ihren Inhalt genau verstanden hatte. Dann druckte ich zwei Exemplare aus, lehnte mich in meinem Stuhl zurück und brüllte: »Mahir!« Eine Minute verging ohne Antwort. Ich versuchte es erneut: »Mahir!«
»Was zum Geier schreist du denn jetzt wieder rum, verdammt noch mal?«, fragte er, während er die Küchentür aufstieß und auf mich zustapfte. Die Bulldoggen machten ihm hastig den Weg frei und bewiesen dabei einen besser ausgebildeten Selbsterhaltungstrieb, als ich erwartet hätte. Ein kleines, geschecktes Hundchen nahm sogar seinen Mut zusammen und bellte Mahirs Wade an. Ich verspürte einen unerwarteten Stich. Wir würden evakuieren müssen. Wenn nicht sofort, dann zumindest bald. Der Seuchenschutz wusste, wo wir waren, und im Chaos des zweiten Erwachens hatten nicht mal Maggies Eltern genug Einfluss, um für unsere Sicherheit zu garantieren.
Mit dem Wagen und Georgias Motorrad konnten wir problemlos die fünf überlebenden Teammitglieder aufnehmen. Aber wir konnten unmöglich die Hunde mitnehmen.
»Ich brauche einen USB-Stick«, sagte ich.
Mahir starrte mich an. »Willst du mir damit sagen, dass du hier gerade rumgebrüllt hast, als wäre irgendein Notfall eingetreten – noch dazu während wir uns gerade tatsächlich in einer Notlage befinden und deshalb alle ein bisschen schreckhaft sind –, bloß weil du einen USB-Stick brauchst?«
»Könnte man so sagen, ja.« Ich streckte die Hand aus. »Hast du einen?«
»Ich hatte die Geschichten meiner Kollegen darüber, wie unmöglich es wäre, mit dir zusammenzuarbeiten, immer für übertrieben gehalten, weißt du.« Mahir steckte eine Hand in die Tasche, zog einen USB-Stick hervor und drückte ihn mir in die Hand. »Das ist nicht der Zeitpunkt, dich wie ein Arsch aufzuführen, Shaun.«
»Ich weiß.« Ich zog ein Blatt Papier aus dem Drucker und hielt es ihm hin. »Hier sind die jüngsten Neuigkeiten aus dem Labor von Dr. Abbey, einer total verrückten Wissenschaftlerin, die mehr über den Aufbau von Kellis-Amberlee weiß als irgendjemand sonst, der mir jemals über den Weg gelaufen ist. Nur für den Fall, dass du noch etwas brauchst, was dich nachts wachhält.«
Mahir nahm das Blatt wortlos entgegen und fing an zu lesen. Ich nutzte die Atempause, um den USB-Stick in den Computer zu stecken. Er war sauber, also lud ich Dr. Abbeys angehängte Datei herunter. Wir würden die darin enthaltenen Informationen schließlich irgendwie auf das GPS-Gerät bekommen müssen, wenn es so weit war.
Damit wäre ein GPS versorgt, sagte George. Lässt du das Motorrad zurück?
»Ich folge dem Wagen«, antwortete ich, während ich den USB-Stick aus dem Computer zog. Noch mehr kalte Berechnungen, die mir ebenso wenig gefielen wie die vorangegangenen. Je öfter wir die Daten kopierten, desto größer war die Wahrscheinlichkeit, dass jemand anders sie in die Finger kriegte. Der Wagen war besser bewaffnet und hatte bessere Chancen zu entkommen, falls etwas schiefging. Auf dem Motorrad würde nur ich sein, und ich …
Ich war zwar noch nicht völlig nutzlos, aber so, wie ich derzeit abdriftete, war ich mir nicht sicher, wie lange man das noch von mir behaupten konnte. Wenn nur ein Fahrzeug sicher bei Dr. Abbey eintreffen würde, dann nicht meins. Seltsamerweise war das für mich in Ordnung.
Womit zumindest einer von uns beiden überzeugt war. Shaun, ich hoffe, du denkst nicht das, was ich denke.
»Sonst was? Willst du mich als Gespenst heimsuchen?« Ich kicherte. »Da musst du dir schon was Besseres einfallen lassen.«
Georges Erwiderung wurde von Mahir unterbrochen, der den Kopf hob und mich anschaute. Die Ringe unter seinen Augen sahen in seinem mit einem Mal totenbleich gewordenen Gesicht aus wie Blutergüsse. Als er aus dem Flugzeug gestiegen war, war er zutiefst erschöpft gewesen, aber verglichen mit jetzt hatte er da ausgesehen wie das pralle Leben. Wir waren schon zu lange auf der Flucht. Ich war nicht der Einzige, dessen Antrieb erlahmte.
»Lieber Himmel, Shaun«, sagte er. Seine Stimme zitterte. Nicht zum ersten Mal wünschte ich mir, dass ich gestorben wäre und George überlebt hätte – sie hätte ihn zumindest in den Arm nehmen und ihm sagen können, dass vielleicht nicht alles in Ordnung war, aber dass wir ein paar Scheißkerle mit in den Abgrund reißen würden. Ich wusste nicht mal, wo ich anfangen sollte. »Meint diese Frau das ernst?«
»Ich glaube nicht, dass sie jemals scherzt. Und ich glaube auch nicht, dass sie sich in Bezug auf Kellis-Amberlee jemals irrt. Sie hat den Großteil der Daten zusammengetragen, die ich dir gegeben habe. Sie ist verrückt. Sie ist gefährlich. Aber ich glaube, sie hat recht.«
»Aber ich …« Er verstummte und befeuchtete sich nervös die Lippen. »Wenn sie recht hat, können wir nicht hierbleiben.«
»Das stimmt.«
»Also, was machen wir?«
»Tja, wir können nicht hierbleiben, und wir können nicht nach Hause zurück.« Ich stand auf und steckte den USB-Stick ein. »Ich denke, es ist an der Zeit, uns auf den Weg zum Zauberer zu machen. Zum wunderbaren Zauberer Mann-sind-wir-gearscht.«
Ich glaube kaum, dass du damit jemandem hinterm Ofen vorlockst, sagte George.
»Ich auch nicht«, antwortete ich. Mahir bedachte mich mit einem seltsamen Blick, den ich nicht beachtete. Wir waren über den Punkt hinaus, an dem es mir peinlich sein musste, mit jemandem zu reden, den sonst niemand hören konnte. »Das mit Avon für weiche Haut stimmt – das Zeug wird als Kosmetikartikel gehandelt, ist aber der beste Mückenschutz auf dem Markt. Ich habe ein paar Flaschen im Gepäck. Und Becks wahrscheinlich auch.«
Mahir blinzelte. »Kellis-Amberlee wurde noch nie über Insekten verbreitet. Ich bin mir nicht mal sicher, ob ich glaube, dass sich das verändert hat. Warum hast du also dieses Zeug dabei?«
Ich lächelte ein schmales Lächeln. »Weil es sich um den besten der Menschheit bekannten Insektenschutz handelt. Wenn man ein Irwin ist, der sich an Orten rumtreibt, an denen sich eigentlich kein Mensch aufhalten sollte, dann verschwendet man lieber keine Zeit mit einem Arsch voller Mückenstiche.«
»Das klingt halbwegs logisch.«
»Ich bringe die anderen auf den Stand der Dinge. Wir müssen zu packen anfangen. Außerdem braucht Maggie sicher etwas Zeit, das Sicherheitssystem dazu zu bringen, uns rauszulassen.« Wenn ich meine Haut mit Insektenschutzmittel tränkte und meine komplette Feldmontur anzog, konnte ich das Motorrad nehmen. Ein Moskito, der sich durch Kevlargewebe beißen konnte, hatte sich mein Blut redlich verdient. »Wir nehmen meinen Wagen. Was dort nicht reinpasst, bleibt hier.«
»Was redest du da? Wir müssen warten …«
»Die Sonne geht in fünf Stunden auf. In fünf Stunden wird die Wegbeschreibung gelöscht. Wenn wir lebend zu Dr. Abbey kommen wollen, müssen wir auf der Stelle los.«
Mahir zögerte und schaute mich forschend an. Schließlich sagte er vorsichtig: »Shaun, bist du dir sicher? Ich meine, bist du dir wirklich sicher, dass wir zu dieser Frau sollten, anstatt hier in Sicherheit zu bleiben?«
»Ist es hier sicher? Maggies Familie weiß, wo wir sind. Die Wachleute wissen es. Es ist nur eine Frage der Zeit, bevor einer von uns einen Fehler macht und unsere Leser es auch wissen. Wir stehen kurz vor der Ausrufung des landesweiten Ausnahmezustands, was bedeutet, dass irgendein Arsch vom Seuchenschutz zwei und zwei zusammenzählen und feststellen wird, dass wir nicht mehr wegkönnen. Dann haben wir ein zweites Oakland. Sie müssen nur einen Sündenbock finden, der genug weiß, damit man ihm glaubt, dass er den Knopf gedrückt und die Erbin von Garcia Pharmazeutika zum Teufel gejagt hat. Wenn wir diese Sache überleben wollen, müssen wir hier verdammt noch mal verschwinden.«
»Ich …« Mahir verstummte. Er straffte die Schultern, schaute mir in die Augen und fragte: »Was soll ich tun?«
»Kümmer dich um unsere Newsies! Finde heraus, wer was gepostet hat und wie viel sie noch in der Hinterhand haben! Und schau, ob jemand die Telefonzentrale spielen kann! Wir werden eine kurze Mitarbeiterversammlung einberufen müssen, bevor wir von hier verschwinden – und mit ›wir‹ meine ich dich, mich und Maggie.« Becks und Alaric waren keine Abteilungsleiter. Sie konnten unsere Sachen in den Wagen schaffen und lebenswichtige Vorräte einpacken, während wir beruhigende Laute von uns gaben und versuchten, den Eindruck zu erwecken, dass wir auf absehbare Zeit hier bleiben würden. Ich verabscheute die Vorstellung, meine Leute anzulügen, aber uns würde nichts anderes übrig bleiben. Nicht, wenn wir überleben wollten. Ich glaubte zwar nicht, dass einer unserer Leute insgeheim für die Gegenseite arbeitete – Buffy war ein Einzelfall gewesen –, und ich war mir ziemlich sicher, dass sie dazu bereit waren, alles Notwendige zu tun, um uns bei der Verbreitung der Wahrheit zu unterstützen. George hatte ein Talent dafür gehabt, gute Leute einzustellen, und das Beste an guten Leuten ist, dass sie einem andere gute Leute empfehlen, wenn man expandiert.
Ich hätte unseren Mitarbeitern mein Leben anvertraut, und bei mehreren Gelegenheiten hatte ich das auch schon getan. Aber wir konnten sie nicht alle mitnehmen, und das bedeutete, dass sie nicht erfahren durften, wohin wir unterwegs waren. Auch das war kalte Berechnung. Wenn uns jemand verfolgte, durfte niemand wissen, wo wir uns aufhielten.
Mahir rechnete sich derweil offenbar das Gleiche aus. Betroffen nickte er. »Ich sage ihnen, dass sie sich melden sollen, und gebe die Sache mit der Mitarbeiterkonferenz weiter. Was meinst du, wie lange wir brauchen?«
»Sag ihnen, dass sie in fünfzehn Minuten online sein sollen. Wer fehlt, wenn wir anfangen, kann später dazustoßen und muss sehen, wie er mitkommt.« Ich hielt inne. »Und … sag ihnen, dass ich nicht meine Schwester bin. Ich werde keine so große Geste machen wie sie. Aber wenn jemand kündigen will, ohne Konsequenzen befürchten zu müssen, ist jetzt der richtige Zeitpunkt.«
Als uns zum ersten Mal das Ausmaß der Verschwörung klar geworden war, mit der wir es zu tun hatten, hatte George eine Mitarbeiterkonferenz einberufen. Sobald alle online gewesen waren, hatte sie die gesamte Belegschaft gefeuert. Wer dabeibleiben wollte, durfte bleiben, musste aber zuerst einen neuen Vertrag unterschreiben. Die Leute sollten wissen, worauf sie sich einließen. Sie hatte eine Menge Wirbel darum gemacht, aber im Moment hatten wir einfach keine Zeit für so ein Theater. Entweder die Leute blieben dabei oder nicht. Wer bei der Konferenz mit George unterschrieben hatte, wusste, wie die Sache lief, und das Gleiche galt für die, die seither zu uns gestoßen waren.
»Alles klar«, sagte Mahir. Er war bereits mit einem Ausdruck in der Hand zum Hauscomputer unterwegs.
Ich beugte mich vor und pflückte ihm das Blatt aus der Hand. Mit einem schwachen Lächeln in seine Richtung wandte ich mich ab und ging in die Küche. Es war an der Zeit, alle auf den gleichen Stand zu bringen. Maggie musste anfangen zu packen, und wir alle mussten uns auf unsere Flucht vorbereiten.
Wahrscheinlich wünschst du dir jetzt, dass du niemals bei Rymans Wahlkampagne eingestiegen wärst, was?
»Der Gedanke ist mir durchaus schon gekommen«, gab ich zu. »Von diesem Kram war jedenfalls nirgendwo die Rede, als du gesagt hast: ›He, Shaun, lass uns Journalisten werden.‹«
Hätte das etwas geändert?
Ich hielt inne, eine Hand erhoben, um die Küchentür aufzustoßen. Mahir und Buffy, Maggie, Alaric und Becks – wir hatten sie alle kennengelernt, weil wir uns dafür entschieden hatten, Journalisten zu werden. Wichtiger noch, es war bei dieser Entscheidung um unser Leben gegangen, nicht nur um meines. Wenn ich gesagt hätte, nein, ich will etwas anderes werden, wenn ich groß bin, wäre George trotzdem Bloggerin geworden, und ich hätte sie noch viel früher verloren.
»Kein bisschen«, sagte ich und betrat die Küche.
Ich bin Dichterin, und ich bin Geschichtenerzählerin, und als solche erkläre ich aus tiefstem Herzen und mit erhobenem Mittelfinger:
Fahrt zur Hölle, ihr Arschlöcher, ich scheiß auf euch und alles, was ihr noch gegen uns ins Feld führen mögt! Ihr werdet euch noch wundern, denn nun ist Schluss mit lustig!
Für Dave.
Aus Geliebte Pusteblume, dem Blog von Magdalene Grace Garcia, 24. Juni 2041.
Die Welt steht kopf, und in diesem ganzen verdammten Land bekommt man kein anständiges Bier. Ich fürchte, meine Klassenkameraden hatten recht, als sie vorausgesagt haben, wo ich einmal landen würde. Ich bin eindeutig in der Hölle.
Aus Fisch und Clips, dem Blog von Mahir Gowda, 24. Juni 2041.