28. Kapitel

 

Murgon wischte mit der Spitze seines Zeigefingers über das Schlüsselloch, als liebkose er das, wonach er so eifrig gestrebt hatte.

Bluma hielt den Atem an.

Katraana neben ihr ging es offensichtlich nicht anders.

Es wurde kühler in der Halle.

Es war, als halte Unterwelt den Atem an.

Murgon steckte den Schlüsselbart vorsichtig in die dafür vorgesehene Öffnung.

Bluma atmete schwer und Furcht erfasste sie. Katraana starrte ihren Vater an.

Vom Artefakt ging eine bebende Schwingung aus, als wehre es sich – nein, es konnte auch Freude bedeuten. Murgon sah Bluma an. »Was ist, wenn der Schlüssel jetzt abbricht?«

Um Haaresbreite hätte die Barb gelacht. Liebe Güte, vertraute dieser mächtige Dunkelelf seinen eigenen magischen Fähigkeiten so wenig? Überhaupt wirkte der Dunkelelf wie ein Junge, der sich seinen ersten Traum erfüllt, egal welcher es auch sei.

Murgon drehte den Schlüssel und die Wände des Saals veränderten unversehens ihre Farbe. Hatten sie zuvor braun oder schwarz geschimmert, überzog sie nun ein Licht, das auf einer tiefer liegenden Ebene berauschend wirkte. Sanft irrisierende Facetten unterschiedlicher Pastellfarben, angenehm ineinander verwoben und friedvoll. Als wolle das Artefakt dem Schlüsselmeister jegliche Furcht nehmen.

Das Summen verstärkte sich und schwang auf einer sanften Wellenlinie, die Bluma dazu brachte, Murgon verträumt zuzusehen. Alle Angst fiel von ihr ab. Freude stieg in ihr auf. Eine Freude, die jede Wissbegierde überstieg. Es war, als nehme man das erstemal Kontakt mit einem guten Freund auf. Sogar Katraana schien es so zu gehen, denn ihr schwarzes Kleid schimmerte plötzlich sanft grau und um ihren Körper schlangen sich feine Rauchwolken in den Farben der Wände.

Das Gesicht der Dunkelelfe war weich geworden und Bluma erkannte unter der kalten Schale eine junge Elfe, die ein Schicksal mit sich trug, welches sie noch nicht verarbeitet hatte.

Bluma dachte an Darius und daran, wie sie ihm demnächst entgegen treten würde. Groß, schwarz und wunderschön. Er würde knurren und sie in seine mächtigen Arme nehmen. Sie würden Mythenland beben lassen.

Ein klickendes Geräusch ertönte, als falle in der Kiste etwas zu Boden. Murgon starrte vor sich hin. Seine Finger glitten sanft über das beschädigte Holz und er murmelte: »Wenn ihr die Wächter seid, erinnert euch daran, dass ich euch stets treu war.«

Er öffnete den Deckel.

Drei Augenpaare blickten hinein.

Die Kiste war leer.

LEER!

Nichts geschah, nichts!

Murgon schloss den Deckel und öffnete ihn erneut, als hoffe er, dass sich dadurch etwas ändere. Er blickte mit einem hilfesuchenden Blick erst Bluma an, dann Katraana. Hektisch schüttelte er den Kopf. Seine Lippen bebten. »Das ... kann ... nicht sein.«

Erneut schlug er den Deckel zu, diesmal hart und voller Zorn. Er öffnete ihn wieder. »Ich weiß, dass ihr auf mich gewartet habt. Wächter, zeigt euch!«

Katraana flüsterte: »Vielleicht sollten wir Gwenael zu uns holen. Ich finde, sie sollte jetzt hier sein.«

Murgon fuhr herum. Sein Gesicht wirkte verzweifelt. »Verdammt, Gwenael ist tot!«

Katraana sah aus, als habe sie ein Geschoss getroffen. »Tot?«, hauchte sie.

»Ja, verflucht! Sie war keine gute Schwester. Sie hat mich verraten!«

»Verraten?«

»Sie hat mich verlacht. Sie hat mich einen Feigling genannt!«

Katraanas Kleidfarbe veränderte sich. Aus dem milden Grau wurde ein bitteres Schwarz, welches fast ölig schimmerte. »Du hast sie getötet?«

Murgon winkte ab. »Das spielt jetzt keine Rolle. Begreifst du nicht? Ich wurde wegen eines leeren Holzkastens nach Unterwelt getrieben. Alles für einen leeren Holzkasten.«

»Er ist nicht leer«, murmelte Bluma. »Wäre er das, würde sich nicht alles um uns herum verändern.«

Die Farben fingen an zu leuchten, nun knallrot, grasgrün und azurblau. Sie glichen bunten Schlangen, die ihre geschmeidigen Körper umeinander wickelten, sich verknoteten, ähnlich den Körperbemalungen, die Bluma bei Agaldir gesehen hatte. Nur größer und eindrucksvoller. Zudem nahm das Summen zu, bekam eine rhythmische Komponente, ganz fein untermalt von einem dumpfen Pochen. Fast schon Musik. Eine sehnsüchtige Melodie, die Bluma Tränen in die Augen trieb. Das flackernde Licht und die sanfte Melodie. Beides passte nicht zusammen.

Doch eben diese Gegenläufigkeit krallte sich in Blumas Seele fest.

»DU HAST SIE GETÖTET?«, kreischte Katraana. »Deine eigene Schwester? Den einzigen Menschen, der dir noch geblieben war?«

Murgon strich hilflos über den geöffneten Deckel und sagte: »Ich konnte ihr nicht mehr vertrauen.«

»Und wann wirst du mich töten?«, fragte Katraana.

Bluma, die genau zwischen den Beiden stand, machte zwei Schritte rückwärts. Vor ihrem inneren Auge zuckten Bilder auf. Ein weißer Strand. Flatternde Grimmoks. Grasende Crocker. Knisterndes Feuer. Die sanften Augen ihres Bobbas. Der hingebungsvolle Gesang ihres Volkes. Der Sonnenuntergang und lächelnde Gesichter mit vor Freude sprühenden Augen. Kinderlachen und die kindliche Lust, wenn es regnete.

Und nun dies hier. Hass, Tod, Düsternis.

Das also war ihre Zukunft? Würde diese Düsternis in ihr sein, wenn sie eine Dämonin war? Zweifellos, denn das war der Sinn der Dämonie. Hass, Streit, Missgunst, Mord und Tod. Wie würde sie sich fühlen, wenn sie getötet hatte? Wenn man sie angriff und sie einem Menschen den Kopf abbiss?

»Wie kannst du so etwas tun, Vater?«, schrie Katraana über den mystischen Singsang hinweg. »Gwenael war meine Freundin. Die einzige Freundin, die ich jemals hatte!«

Im selben Moment schoss ein Glühen aus dem Artefakt, als hätte jemand tausend Fackeln gleichzeitig angezündet. Murgon sprang zurück. Bluma hörte ihn ächzen: »Ich wusste es! Ich wusste es!«

Ein strahlend weißes Glühen, welches den Saal in ein unwirkliches Licht tauchte – und der Kasten bewegte sich. Er machte einen Ruck, verließ den Steinsockel eine Handbreit und fing an, sich um die eigene Achse zu drehen. Schnell, schneller, rasend, bis er nur noch ein rotierendes Etwas darstellte.

Bluma, Murgon und Katraana starrten entgeistert auf das Artefakt. Sie alle spürten, dass es noch nicht vorbei war, im Gegenteil erst begann.

Die farbigen Lichter illuminierten den Saal, verwischten mit dem weißen Glühen, pumpten und der dumpfe, monotone Klang ähnelte dem Schlagen eines Herzens.

Regelmäßig. Poch!

Gespenstisch. Poch!

Düster. Poch!

Bluma hielt den Atem an. Bei Broos und Broom, was hatte sie getan? Was förderte der Kasten zutage? Hatte sie noch größeres Unglück über Mythenland gebracht? Das also war die Macht, die Dunkelheit, der Schrecken? Und in diese Welt hatte sie sich freiwillig begeben?

Tränen schossen ihr aus den Augen.

Sie zitterte wie ein waidwundes Tier und ihr Jammern und Heulen verschmolz mit dem dumpfen Ton.

Poch!

Das Licht zuckte im Takt.

»Ja!«, rief Murgon. Sein Gesicht glühte wie das eines Wahnsinnigen. »Ja! Endlich werde ich euch begegnen! Endlich!«

»Mörder! Er ist ein Mörder!«, kreischte Katraana, deren Haut während des Pochens immer dunkler wurde. »Ein Vatermörder, ein Schwestermörder! Er ist es, den ich töten sollte und hätte ich es getan, wäre es richtig gewesen!«

Murgon achtete nicht auf seine Tochter. Seine gesamte Konzentration galt dem Artefakt, welches noch immer kreiselte, sich drehte und dabei summende Laute von sich gab. Gebannt starrte er darauf und aus seinen Augen schossen winzige Lichtblitze, die sich mit denen aus dem Kasten vermischten. Seine schwarze Robe war von funkelnder Energie überzogen.

Bluma machte weitere Schritte rückwärts, bis sie mit dem Rücken an der Steinwand klebte.

Ich will hier weg!

Nein, ich will sehen, wie das ausgeht und was ich angerichtet habe!

Der Boden unter ihren Füßen begann sich zu bewegen. Als wäre sie auf einem in den Wellen tanzenden Schiff, ein Gefühl, das Bluma gut kannte.

Katraana und Murgon versuchte, die Balance zu bewahren. Sie stolperten und für einen Moment klammerten sie sich aneinander. Sie starrten sich an. Auge in Auge in einer grausigen Umarmung. Blitze züngelten zwischen ihnen und für einen Moment wirkte es, als würden sie verschmelzen, zu einem Ganzen werden. Vater und Tochter im Tanz des Grauens. Vater und Tochter in der Liebe der Dunkelheit.

Katraana riss sich los und stieß den Dunkelelf von sich. »Du – hast – Gwenael – getötet! Alles, was man über dich sagte, stimmt. Alles, was man weissagte, ist richtig!«

»Neeeein!«, heulte Murgon auf. »Neeeein! Wann wirst du mich begreifen?« Und er legte den Kopf in den Nacken und fing an zu singen. Ein Lied in der Elfensprache, eine schöne Melodie, die mit dem Poch! kontrastierte. Er sang beseelt und breitete die Arme aus, drehte sich um die eigene Achse, als wolle er es dem Artefakt nachmachen, sich dessen Bewegung anpassen.

Es war, als wenn ein Blitz einschlägt.

Rumms!

Der Kasten stoppte und fiel an seinen ursprünglichen Platz zurück, das Licht, die Farben, alles verlosch und innerhalb eines Atemzuges lag Stille über dem Saal. Eine ohrenbetäubende Stille, in der Bluma sich schluchzen hörte.

War es das gewesen?

Murgons Gesang verstummte. Der Dunkelelf strich sich die Haare aus dem Gesicht, beugte sich vor, als könne er im Artefakt noch etwas Neues entdecken, doch alles war ruhig. Blaues Maguslicht, kalter Stein, Dämmerung.

Bluma stieß sich von der Wand ab. Grenzenlose Erleichterung durchfuhr sie. Bei den Göttern – wenn das alles gewesen war, hatte sie Glück gehabt. Und sie suchte nach den Fäden, nach ihren Kindern, nach jenen, die sie von hier weg brachten. Für immer. Weg aus der Dunkelheit, weg vom Bösen, vom Hass, von Mord und Tod!

Schzzzzz!

Ein Geräusch, als würde man unzählige kampfbereite Schlangen befreien, so schrill und laut, dass Bluma sich die Ohren zuhielt und wieder an die Wand zurückfuhr. Hier lehnend fühlte sie sich sicherer, weiter weg vom Unheimlichen.

Murgon starrte Katraana an und sein ausgestreckter Zeigefinger wedelte über der Kastenöffnung, aus der nun ein grauer Nebel stieg. Ein Nebel, der über Murgon aufstieg und auf ihn nieder sank. »Ja, ja...«, säuselte Murgon, ein Laut der Lust, der eines Liebenden. »Ja...!«

Der Nebel umschloss ihn, bis man kaum noch etwas von ihm sah. Katraana stand regungslos da. Ihre Haut war dunkel geworden wie die ihres Vaters und ihre weißen Haare leuchteten.

»Endlich sehe ich euch, endlich seid ihr bei mir«, drang ein schriller Singsang aus dem Nebel. Eine Stimme des Wahnsinns.

Was nun geschah, würde Bluma nie vergessen, so, wie sie vieles nie vergessen würde, was ihr auf ihrer Reise zugestoßen war.

Der Nebel umkreiste Murgon wie ein Wirbelsturm, verjüngte sich und Murgon fing an zu schreien. Er brüllte, er tobte, doch der Nebel kannte kein Erbarmen. Vom Dunkelelf war nichts mehr zu sehen, er verschmolz mit dem Nebel, der, je schneller er sich drehte, schmaler, schlanker, dünner wurde, bis er ein armdicker Faden, nein, ein Tau der Magie war.

Immer noch hörte man Murgon, sein Lachen, sein Kreischen, seine Bitten, doch von ihm war nichts mehr zu sehen, er war ein Teil dieser unvorstellbaren Macht geworden, die sich wie die tanzende Schlange eines Beschwörers in den Kasten zurück zog, Murgon mit sich nahm, ihn gefangen hielt.

Während dies geschah, quoll ein blauer Nebel aus dem Kasten und strebte auf Katraana zu. Diese starrte um sich, ihr Blick traf Bluma. Panik stand in ihrem Gesicht. Sie wollte weglaufen und als würde der Nebel dies ahnen, beschleunigte er und raste auf die Dunkelelfe zu, umschloss sie und glitzernder Staub regnete auf sie hinab. Hier gab es keinen Wirbel, sondern ein Geschenk, erkannte Bluma. Dieser blaue Nebel war anders. Es war eine Aura der Stärke, eine Aura der Kraft.

Katraana lachte und hob die Arme. Ihr Gesicht glühte, als sei es von innen erleuchtet. Ihre Gestalt wirkte durchscheinend und der blaue Nebel fiel auf den Boden, waberte zu ihren Füßen, als liebkose er sie, löste sich auf und vor Bluma stand sie – Katraana, die Erleuchtete, die Kraftvolle, die neue Herrin von Unterwelt.

Murgon war verschwunden, der Deckel des Artefakts klappte zu und Stille legte sich über den Saal.

Atemlose Stille. Bluma konnte nicht aufhören zu weinen. Mit weit aufgerissenen Augen starrte sie zu Katraana hin, dann zum Kasten. Mit zitternden Beinen schritt sie darauf zu. Vorsichtig legte sie ihre Hände über den Deckel, dann gab sie sich einen Ruck und öffnete ihn.

Wollte ihn öffnen, doch so sehr sie auch zog, es war vergeblich. Als sie genau hinsah, bemerkte sie, dass Deckel und Kasten eins geworden waren. Das Artefakt wirkte wie ein massiver Klotz, ohne jede Möglichkeit, jemals wieder geöffnet zu werden. Das Artefakt hatte Murgon in sich aufgenommen, eingesperrt und Katraana Macht geschenkt. War es Murgons Macht gewesen, die übertragen worden war?

Katraana trat hinter Bluma, die erschrocken herumwirbelte.

»Geh, verschwinde von hier«, flüsterte sie und ihre kalten Augen ruhten auf der Barb. »Verschwinde sofort, oder ich werde dich für alle Zeiten verdammen. Noch bin ich dir etwas schuldig, aber nicht mehr lange und ich werde das vergessen haben.«

Bluma taumelte zurück. Ihre Tränen waren versiegt, sie fing wieder an zu denken. Und suchte, suchte die Fäden, ihre klare, kristalline Magie und sie fand.

Verknotete.

Richtete.

Empfing wie eine Mutter.

Und dachte sich weg.

 

 

»Eine Axt, ein Schwert und einige wenige Pfeile gegen vier bestens ausgerüstete Gardisten im Harnisch«, sagte Balger. »Bevor ihr eure Waffen gezückt habt, seid ihr tot. Das wollt ihr bestimmt nicht, oder? Nein, ich glaube nicht. Auch euer Freund Darken hat sich gegen den Tod und für ein Leben bei mir entschieden.«

Niemand bemerkte die Blicke, die Agaldir und die Frau an Darius’ Seite sich zuwarfen. Sie schienen etwas zu spüren. Die Hexe und der Magister, auf dieser Ebene eins.

An der Kaimauer gab es einen Lichtblitz und Bluma stand dort, starrte sie alle an und sah aus, als sei sie soeben der Hölle entronnen.

Diesen Moment der Verwirrung nutzte Frethmar und seine Axt wirbelte.

Der erste Gardist stürzte auf die Knie, denn die Axt hatte ihn unter dem Harnisch getroffen. Blut spritzte.

Frethmar entriss dem Verletzten das Schwert und warf es Connor zu, der es auffing, als habe er nur darauf gewartet.

Die allgemeine Überraschung nutzend, erledigte er mit einer elegant geführten Bewegung gleich zwei Gardisten, die wie gelähmt zur Kaimauer gestarrt hatten.

Darius machte zwei, drei Schritte, blickte zu Bluma, dann zu seinen Gefährten und entwendete einem Toten das Schwert. Sie standen Rücken an Rücken. Darius, Connor und Frethmar. Dies war nicht mehr notwendig, denn der vierte Gardist nach Reißaus und rannte schreiend weg.

»Das war ein verdammt kurzes Kämpfchen«, murrte Frethmar. »Vielleicht sollte ich ihm«, er wies auf den verletzten Gardisten »noch ein bisschen meine Braut zu schmecken geben.«

»Was geht hier vor sich?«, fragte Balger, der mit weißem Gesicht, aber äußerer Ruhe auf seinem Pferd saß. »Was war das für ein Hokuspokus?«

»Macht Euch davon, Inquister!«, donnerte Darius. »Noch seid Ihr nicht König und habt kein Recht darauf, alles zu erfahren.«

»Darken, Ihr habt mir einen Schwur geleistet.«

»Was willst du von ihm, du Fettwanst?«, kreischte Bluma, die herbei geeilt war.

»Was geht dich das an, du Kröte?«, lachte Balger hart.

»Verschwindet!«, sagte Darius mit eisiger Stimme. »Nehmt den Rest eurer Garde mit und die Hexe. Macht Euch davon und werdet König. Aber nicht mit mir an Eurer Seite.«

Vira spuckte und stieß einen Fluch aus.

»Ihr gabt mir einen Schwur!«, donnerte Balger.

»Ja, das stimmt.«

Bluma starrte verwirrt von Balger zu Darius und zurück.

Darius grinste. »Ich schwor Euch Treue, Balger. Aber man kann keinen zwei Herren gleichzeitig Treue leisten, wie Ihr wisst.«

»Ich begreife nicht ...«

»Ich diene schon jemandem. Ich schwor es und diesen zuerst geleisteten Schwur werde ich nicht brechen. Somit ist das Euch geleistete Treueversprechen nichts wert.«

»Ihr spaßt.«

»Nein, Balger.«

»Und wem seid Ihr verpflichtet?«

»Eigentlich geht es Euch nichts an, Inquister, denn das muss ich ganz alleine mit meinem Gewissen ausmachen, doch ich will es Euch sagen.«

Balgers Pferd tänzelte. Die Verletzten stöhnten. Die Gefährten starrten Darius an.

»Sie ist es!« Er wies auf Bluma. »Als ich mit ihr in Unterwelt war, denn da hat mich diese Hexe hingeschickt, als ich in Unterwelt war, wurden wir von einem Golem angegriffen. Ich erinnerte mich an meine Tochter Riousa und daran, was mit ihr geschehen war. Da schwor ich mir, auf Bluma aufzupassen. Ich schwor, an ihrer Seite zu sein, damit ihr nichts geschehe, nicht so etwas schreckliches wie meiner geliebten Tochter.«

Balger klappte den Mund zu und glotzte wie ein Fisch. »Die da? Wollt Ihr mich auf den Arm nehmen?«

»Sie ist meine beste Freundin.«

Connor war der erste, der sich aus seiner Überraschung löste. Er trat auf das Pferd zu und sah zu Balger hoch. »Ihr habt gehört, was dieser Mann gesagt hat?«

Balger nickte stumm. Zorn spritzte aus seinen Augen.

»Darius Darken ist ein Mann von Ehre. Er würde Euch niemals belügen. Deshalb wisst Ihr, dass er die Wahrheit sagt. Nun macht Euch davon.«

Balgers Blick wanderte über die Gruppe, über die Verwundeten und blieb an Agaldir haften. »Mein lieber Magister, da habt Ihr Euch ja feine Freunde geschaffen.«

Agaldir lächelte. »Freundschaft ist eine Blüte des Augenblicks, Inquister – und eine Frucht der Zeit. Diese Frucht werde ich genießen.«

»Narr!«, spuckte der fette Mann aus, gab seinem Pferd die Sporen und ritt davon.

 

 

Im Schatten der Drachen
titlepage.xhtml
Im_Schatten_-bis_5_komplett_split_000.html
Im_Schatten_-bis_5_komplett_split_001.html
Im_Schatten_-bis_5_komplett_split_002.html
Im_Schatten_-bis_5_komplett_split_003.html
Im_Schatten_-bis_5_komplett_split_004.html
Im_Schatten_-bis_5_komplett_split_005.html
Im_Schatten_-bis_5_komplett_split_006.html
Im_Schatten_-bis_5_komplett_split_007.html
Im_Schatten_-bis_5_komplett_split_008.html
Im_Schatten_-bis_5_komplett_split_009.html
Im_Schatten_-bis_5_komplett_split_010.html
Im_Schatten_-bis_5_komplett_split_011.html
Im_Schatten_-bis_5_komplett_split_012.html
Im_Schatten_-bis_5_komplett_split_013.html
Im_Schatten_-bis_5_komplett_split_014.html
Im_Schatten_-bis_5_komplett_split_015.html
Im_Schatten_-bis_5_komplett_split_016.html
Im_Schatten_-bis_5_komplett_split_017.html
Im_Schatten_-bis_5_komplett_split_018.html
Im_Schatten_-bis_5_komplett_split_019.html
Im_Schatten_-bis_5_komplett_split_020.html
Im_Schatten_-bis_5_komplett_split_021.html
Im_Schatten_-bis_5_komplett_split_022.html
Im_Schatten_-bis_5_komplett_split_023.html
Im_Schatten_-bis_5_komplett_split_024.html
Im_Schatten_-bis_5_komplett_split_025.html
Im_Schatten_-bis_5_komplett_split_026.html
Im_Schatten_-bis_5_komplett_split_027.html
Im_Schatten_-bis_5_komplett_split_028.html
Im_Schatten_-bis_5_komplett_split_029.html
Im_Schatten_-bis_5_komplett_split_030.html
Im_Schatten_-bis_5_komplett_split_031.html
Im_Schatten_-bis_5_komplett_split_032.html
Im_Schatten_-bis_5_komplett_split_033.html
Im_Schatten_-bis_5_komplett_split_034.html
Im_Schatten_-bis_5_komplett_split_035.html
Im_Schatten_-bis_5_komplett_split_036.html
Im_Schatten_-bis_5_komplett_split_037.html
Im_Schatten_-bis_5_komplett_split_038.html
Im_Schatten_-bis_5_komplett_split_039.html
Im_Schatten_-bis_5_komplett_split_040.html
Im_Schatten_-bis_5_komplett_split_041.html
Im_Schatten_-bis_5_komplett_split_042.html
Im_Schatten_-bis_5_komplett_split_043.html
Im_Schatten_-bis_5_komplett_split_044.html
Im_Schatten_-bis_5_komplett_split_045.html
Im_Schatten_-bis_5_komplett_split_046.html
Im_Schatten_-bis_5_komplett_split_047.html
Im_Schatten_-bis_5_komplett_split_048.html
Im_Schatten_-bis_5_komplett_split_049.html
Im_Schatten_-bis_5_komplett_split_050.html
Im_Schatten_-bis_5_komplett_split_051.html
Im_Schatten_-bis_5_komplett_split_052.html
Im_Schatten_-bis_5_komplett_split_053.html
Im_Schatten_-bis_5_komplett_split_054.html
Im_Schatten_-bis_5_komplett_split_055.html
Im_Schatten_-bis_5_komplett_split_056.html
Im_Schatten_-bis_5_komplett_split_057.html
Im_Schatten_-bis_5_komplett_split_058.html
Im_Schatten_-bis_5_komplett_split_059.html
Im_Schatten_-bis_5_komplett_split_060.html
Im_Schatten_-bis_5_komplett_split_061.html
Im_Schatten_-bis_5_komplett_split_062.html
Im_Schatten_-bis_5_komplett_split_063.html
Im_Schatten_-bis_5_komplett_split_064.html
Im_Schatten_-bis_5_komplett_split_065.html
Im_Schatten_-bis_5_komplett_split_066.html
Im_Schatten_-bis_5_komplett_split_067.html
Im_Schatten_-bis_5_komplett_split_068.html
Im_Schatten_-bis_5_komplett_split_069.html
Im_Schatten_-bis_5_komplett_split_070.html
Im_Schatten_-bis_5_komplett_split_071.html
Im_Schatten_-bis_5_komplett_split_072.html
Im_Schatten_-bis_5_komplett_split_073.html
Im_Schatten_-bis_5_komplett_split_074.html
Im_Schatten_-bis_5_komplett_split_075.html
Im_Schatten_-bis_5_komplett_split_076.html
Im_Schatten_-bis_5_komplett_split_077.html
Im_Schatten_-bis_5_komplett_split_078.html
Im_Schatten_-bis_5_komplett_split_079.html
Im_Schatten_-bis_5_komplett_split_080.html
Im_Schatten_-bis_5_komplett_split_081.html
Im_Schatten_-bis_5_komplett_split_082.html
Im_Schatten_-bis_5_komplett_split_083.html
Im_Schatten_-bis_5_komplett_split_084.html
Im_Schatten_-bis_5_komplett_split_085.html