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Der Weg führte durch Wald bergauf, der
spärlicher wurde, als das Gelände steiler anstieg. Manche
Baumstämme wiesen Fegespuren von Elchgeweihen auf. Auch die
vereinzelt sichtbaren Abdrücke in weicher Erde unter Bäumen
stammten von Elchen. Von Bären war weit und breit nichts zu sehen,
worüber Reacher sich freute. Das Gewehr des Kerls war ein uraltes
M14 Garand. Die Hauptwaffe des US
-Infanteristen vor sechzig Jahren. Eine schwerfällige, aber
wirkungsvolle Waffe. Nur verschoss diese hier ein NATO -Kaliber: ein im Vergleich zu einem Bären
schlankes kleines Geschoss. Vielleicht war das M14 alles, was der
Mann noch besaß. Vielleicht hatte er alles andere in Zahlung
gegeben, um sich etwas, das plötzlich sehr teuer geworden war,
weiter leisten zu können.
Besser als nichts, dachte Reacher.
Sie marschierten weiter. Die Luft schien
dünner zu werden. Reacher stellte fest, dass er schwer atmete.
Nicht jedoch die drei Cowboys. Sie waren dieses Klima, diese
Höhenlagen gewohnt. Auf Meereshöhe wäre ihnen vor
Sauerstoffüberschuss schwindlig gewesen. Vielleicht besser, als an
einem Pflaster zu lecken. Die Wanderung war an sich keine große
Sache. Wurzeln, Felsbrocken und Geröll wie auf der Zufahrt zu Roses
Haus, aber ein schmalerer Weg. Die Steigung war mäßig, doch
gelegentlich musste man hohe Stufen überwinden. Hier eine schwere
Last zu schleppen wäre mühselig, aber durchaus möglich gewesen. Für
einen Bruchteil der Bevölkerung, wie der Kerl gesagt hatte.
Fünf Minuten später erreichten sie eine
freie Stelle, wo ein Elch einen jungen Baum niedergedrückt hatte.
Hier gab es eine Vielzahl großer Fährten.
Der Mann mit dem Gewehr sagte: »So ähnlich
hat die Stelle ausgesehen.«
»Ist das die Fundstelle?«, fragte
Reacher.
»Nein, noch nicht. Aber Sie wissen, was wir
meinen. Falls Sie umkehren möchten.«
Reacher schaute sich um, betrachtete den
Erdboden und sah sich die Bäume an. Er
wusste nicht recht, worauf er achten sollte. Dass hier ein Bär
auftauchen würde, erschien ihm wenig wahrscheinlich.
»Mir fehlt nichts«, sagte er. »Gehen wir
weiter.«
Das taten sie. Der Wald veränderte sich, je
höher sie kamen. Bald gab es keine Lichtungen mehr, weil sich die
Abstände zwischen den Bäumen von Natur aus vergrößerten, sodass ein
lichter Bergwald entstand. Das Unterholz wurde kümmerlicher, war
nur mehr kniehoch. Alle Sichtachsen waren lang. Ideales Gelände für
Raubtiere.
Der Kerl mit dem Gewehr fragte: »Weiter
alles in Ordnung mit Ihnen?«
Reacher sah sich erneut um. Sein
urzeitliches Kleinhirn machte sich bemerkbar. Es warnte ihn,
Gelände dieser Art zu meiden – und das so schnell wie möglich.
Irgendein primitiver Instinkt. Sein Großhirn dachte an Bären.
Unwahrscheinlich, erklärte es ihm. Aber doch nicht ganz
auszuschließen. Ein Faktor, den es zu berücksichtigen galt. Auf den
man vorbereitet sein musste.
In Gedanken hörte er General Simpson am
Telefon in West Point sagen: Ihre
Unterkunft konnte sie nur bewaffnet verlassen.
Er sah sich nochmals um.
Es gab keine Bären.
Nicht hier.
Er sagte: »Okay, kehren wir um.«
Der Kerl fragte: »Warum?«
Weil ich unter die
Bäume zurückwill, dachte Reacher.
Laut sagte er: »Ich habe mir einen Eindruck
verschafft.«
Und das hatte er getan, glaubte er. Stackley
war der neue Billy. Erbe des gesamten hiesigen Imperiums. Zu dem
auch wiederholte Mordanweisungen per Mailbox gehörten. Stackley
musste ebenfalls eine erhalten haben. Er sollte den Unglaublichen Hulk aus dem Hinterhalt
erschießen. Nur dachte Stackley nicht daran, diesen Auftrag selbst
auszuführen. Dafür hatte er sich die Dienste einer Söldnertruppe
gesichert. Bei dem großen Palaver hinter dem Campingaufbau seines
Pick-ups. Die Anwerbung, das Angebot, der Köder, die Abmachung.
Vielleicht per Handschlag besiegelt.
Das wusste Reacher wegen der Waffe. Das
sagte ihm sein gesunder Menschenverstand. Wie wahrscheinlich war
es, dass ein Cowboy aus Wyoming sich ohne ein Gewehr, mit dem er
einen Bären erlegen konnte, in ein Gebiet wagte, in dem es Bären
gab? Die falsche Waffe bedeutete, dass es hier keine Bären gab, was
wiederum bedeutete, dass sie sich nicht einmal in der Nähe der Stelle befanden, an der Porterfield
aufgefunden worden war, denn dort konnte es Bären gegeben haben,
was wiederum bedeutete, dass die drei Kerle ihn aus einem ganz
anderen Grund hierhergelockt hatten. Mit einem M14, mit dem man
jemanden erschießen oder zumindest schwer verletzen konnte. Danach
würden sie keine Bären brauchen. Was hatte der Kerl in der Bar mit
der langhalsigen Flasche gesagt? Es gäbe
Dutzende von kleineren Räubern, die schon anstehen und sich die
Lefzen lecken würden.
Er sah sich um. Nicht gut. Weite Abstände,
dünne Stämme.
Am Ende der Welt.
Ohne Zeugen.
Keine Beweise. Das
ist das Schöne daran .
Einen Augenblick fragte er sich, wie viel
sie bezahlt bekamen, aber dann verwarf er diese Frage, weil sie
müßig war – und weil die Antwort auf der Hand lag. Meines Wissens muss es sehr schön sein. Die Leute
reden darüber, als hätten sie nie was Besseres erlebt. Sie
bekamen ein paar Kartons Oxycodon und Fentanylpflaster. Als würde
man im Gefängnis für eine Stange Zigaretten umgelegt. Ein
Menschenleben war billig. Dann spürte er einen Augenblick lang
Enttäuschung, fühlte sich verraten. Er fand, sie seien gut
miteinander ausgekommen. Er war immer höflich gewesen. Dann sah er
den Fall wieder realistisch. Er betrachtete ihn von ihrem
Standpunkt aus. Manche Dinge waren für manche heute wichtiger als
Angehörige und Freunde und die eigene Vertrauenswürdigkeit.
Man darf den Reiz eines Opiatehighs nie
unterschätzen.
Er hoffte, dass jeder von ihnen ein paar
Kartons bekam.
Sie würden sie sich verdienen müssen.
Reacher kehrte um, machte sich auf den
Rückweg und beobachtete den Kerl mit dem M14 dabei aus den
Augenwinkeln. Der erste kalte Schuss machte ihm keine allzu großen
Sorgen. Der würde ihn verfehlen. Schlecht gezielt aus der Hüfte
abgegeben. Der zweite Schuss war gefährlicher. Erst recht der
dritte. Und alle weiteren. Ein M14-Magazin enthielt zwanzig Schuss.
Reacher verlangsamte sein Gehtempo, wollte, dass der Kerl vor ihm
herlief. Dort sollte er möglichst die ganze Zeit bleiben. Ein
Schuss ins Kreuz würde seinen Zweck ebenso erfüllen. Das Geschoss
würde seinen Körper durchschlagen und ihn blutend und schwer
verletzt drei Meter nach vorn ins Geröll schleudern. Er würde nie
gefunden werden. Wie denn auch? Das tödliche Geschoss würde eine
zufällige Singularität mit Kaliber 7,62 mm in einem dünn
besiedelten US -Staat darstellen,
der größer als manche ausländischen
Staaten war.
Keine Beweise. Das
ist das Schöne daran .
Reacher wurde noch langsamer, ließ dem
anderen wortlos den Vortritt, sagte mit einer höflichen Geste
nach Ihnen . Der Kerl mit dem
Gewehr ging voraus. Das konnte er sich leisten. Sie waren auf dem
Rückweg zu der ersten Lichtung, wo ein Elch einen jungen Baum
abgeknickt hatte. So ähnlich hat die
Fundstelle ausgesehen. Vermutlich ihr bevorzugter Ort.
Weshalb hätten sie sonst dort haltgemacht?
Sie stiegen eine Minute lang weiter ab. Als
die Bäume wieder dichter standen, blieb Reacher auf dem vierten und
letzten Platz. Genau dort, wo er sein wollte.
Er suchte das Gebiet vor ihnen ab und
entschied sich für eine Stelle.
Aufs Beste hoffen, fürs Schlimmste
planen.
Er sagte: »Gehen wir auf einem anderen Weg
zurück. Diese Aussicht kenne ich bereits.«
Das war ein taktischer Trick. Sie ahnten
nicht, dass er Bescheid wusste. Noch nicht. Später würde er die
Initiative ergreifen, aber noch nicht so bald. Bis dahin war das
Risiko geringer, wenn er die Stelle mied, zu der sie ihn führen
wollten. Das stand verdammt fest. Freies Gelände, das sie kannten,
aber er nicht.
Der Kerl mit dem Gewehr blieb stehen und
drehte sich zu ihm um.
Er sagte: »Ich glaube nicht, dass es einen
anderen gibt.«
»Muss einen geben«, entgegnete
Reacher.
»Wir würden uns hier draußen nicht verlaufen
wollen.«
»Ich habe einen ziemlich guten
Orientierungssinn. An den meisten Tagen weiß ich, wo oben und unten
ist.«
Der Kerl machte einen Schritt. Nun war er
ungefähr vier bis fünf Meter von Reacher entfernt, stand ihm auf
dem schmalen Weg gegenüber und hielt sein Gewehr in der locker
herabhängenden Rechten. Die beiden anderen Männer befanden sich
etwa zwei Meter weit weg – mit reichlich Abstand, damit der Kerl
mit dem Gewehr zwischen ihnen hindurchsehen konnte. Baumwurzeln,
Felsbrocken und Geröll machten den Weg uneben. Auf beiden Seiten
ragten Bäume auf.
Weshalb nicht gleich hier?
Reacher trat einen Schritt vor.
Er sagte: »Dies ist nicht das Gebiet, in dem
Porterfield gefunden wurde.«
»Sind Sie jetzt der große Experte?«, fragte
der Kerl mit dem Gewehr.
»Sheriff Connelly war sehr
gründlich mit seinen Ermittlungen. Dazu gehört auf jeden Fall, dass
er alle Gebäude in der näheren Umgebung des Fundorts durchsucht
hat. Tatsächlich hat er aber nur Porterfields Haus durchsucht.
Folglich ist Porterfield auf seinem eigenen Land gefunden worden.
Das ungefähr vierzig Meilen von hier entfernt liegt. Mit ganz
anderer Ökologie. Dort gibt es Bären.«
Gesichert wurde das M14 durch einen kleinen
Sicherungshebel vor dem Abzugsbügel. Nach hinten gezogen sicherte
er die Waffe. Nach vorn gedrückt war sie feuerbereit.
Reacher behielt ihn scharf im Auge.
Bisher war das M14 gesichert.
Aber alle vier Finger des Kerls befanden
sich in der Nähe des Sicherungshebels.
Reacher sagte: »Legen Sie das Gewehr ab,
dann können wir über alles reden. Es braucht nicht zu Gewalt zu
kommen. Vielleicht finden wir gemeinsam eine Lösung.«
Der Kerl fragte: »Wie?«
»Weg mit dem Gewehr, dann können wir über
alles reden.«
Der Kerl behielt es in der Hand.
Reacher sagte: »Ihr müsst nach vorn sehen.
Stackley ist heute euer bester Freund, aber er könnte morgen als
Lieferant ausfallen. Roses Schwester nimmt sie nach Chicago mit. In
einen teuren Vorort, nicht in die Stadt. Sie könnte eine
gemeinnützige Stiftung gründen. Ihr könntet Rose begleiten.«
»Uns geht’s hier gut.«
»Die DEA hat
Billy eingelocht«, erklärte Reacher. »Sie ist kurz davor, euch von
der Belieferung abzuschneiden.«
Schon als er das sagte, wusste er, dass das
dumm war. Sie reagierten wie Rose Sanderson: in starrer Haltung
hektisch atmend. Jäh auftretende Panik, zu der in ihrem Fall der
starke Drang kam, sofort etwas zu unternehmen. Als könnte der
glitzernde Zahltag, der ihnen versprochen worden war, plötzlich
gestrichen werden. Reacher sah auf ihren Gesichtern, wie das Wort
abzuschneiden sich in ihren Köpfen
augenblicklich in eine heulende Stimme verwandelte, die
Sofort mehr Stoff, mehr, immer
mehr! schrie.
Der Kerl hob das Gewehr, wechselte von der
rechten Hand zur linken und wieder zurück, ein klobiges altes Ding,
mit Magazin über fünf Kilo schwer, gut einen Meter zehn lang.
Sein rechter Zeigefinger fuhr
die Außenseite des Abzugsbügels entlang.
Er drückte den Sicherungshebel nach
vorn.
Reacher krachte in den Kerl, der ihm am
nächsten stand, und benutzte seinen Schwung, um ihn gegen einen
Baum zu knallen. Er versuchte nicht wirklich, einer Kugel zu
entgehen, weil das offensichtlich unmöglich war, aber man konnte
eine Schussbahn ziemlich weit vorausberechnen, wobei es darum ging,
Newtons Bewegungsgesetze zu beachten, nach denen sein Schwung den
anderen Kerl in Gegenrichtung auf das M14 zu beförderte – Aktion
und Reaktion – , was ihn das Leben kostete. Der Schuss fiel, und
der Mann klappte zusammen, als hätte ihm jemand die Beine unter dem
Leib weggezogen. Der Schussknall erzeugte ein zunächst gewaltiges
Echo, das zu einem Flüstern wurde und verhallte. Der Kerl mit dem
Gewehr starrte seinen Kumpel an. Reacher stieß sich von dem Baum
ab, verpasste dem Kerl einen Kinnhaken und nahm ihm das Gewehr
weg.
Der Kerl taumelte und sank auf die
Knie.
Der dritte Mann stand wie versteinert
da.
Reacher sagte: »Schauen Sie nach Ihrem
Freund.«
Dass das hoffnungslos war, sah er bereits.
Der Kerl hatte hoch gezielt, und das Geschoss hatte die Kehle
seines Kumpels durchschlagen. Nach hiesiger Lehrmeinung ebenso gut
wie ein Bauchschuss. Vielleicht sogar besser. Das Geschoss würde
noch hundert Meter weit geflogen sein. Das weiche Fleisch des
Halses würde rasch verspeist werden. Die beschädigten Wirbel würden
fortgeschleppt und wegen des Rückenmarks geknackt werden. Keinerlei
Beweise.
Der kniende Kerl blickte auf und schüttelte
den Kopf. Reacher hielt ihn mit dem M14 in Schach und zeigte ihm,
wohin er sich stellen solle. Neben den Kerl mit den Stiefeln aus
Schlangenleder, der sich jetzt mühsam aufrappelte, sich mit einer
Hand abstützte und endlich auf die Beine kam.
»Ihr geht voraus«, befahl Reacher. »Wir
bleiben doch auf dem alten Weg.«
Die beiden stolperten voraus, und er folgte
ihnen mit dem Gewehr in einer Hand. Sie versuchten nicht einmal,
Widerstand zu leisten. Sie verhielten sich völlig passiv, als
hätten sie sich in ihr Schicksal gefügt. Vielleicht standen sie
unter Schock. Vielleicht war das typisch für Abhängige. Oder es war
eine Cowboysache.
Als sie zurückkamen, waren
Bramall und Mackenzie, die aus dem Hotel in Laramie ausgecheckt
hatten, seit zwei Minuten wieder da. Rose Sanderson stand auf der
Veranda, um ihre Schwester zu begrüßen. Bramall wartete bei seinem
Wagen, um nicht aufdringlich zu wirken. Die beiden Kerle und
Reacher traten genau in der Mitte aus dem Wald. Und blieben stehen.
In der Bühnenmitte. Die Story brauchte niemand zu erzählen. Zwei
Kerle, keine drei, beide verlegen und niedergeschlagen, von Reacher
mit dem alten M14 in Schach gehalten.
Rose Sanderson schien die Waffe zu erkennen.
Sie bewegte den Kopf zur Seite. Ihre weit nach vorn gezogene Kapuze
drehte sich wie ein Periskop. Sie starrte auf die Szene. Die beiden
Männer. Dann das Gewehr. Und dann Reacher. Er wusste, was sie
dachte. Wie eine Infanterieoffizierin. Vor ihrem inneren Auge
liefen Szenarien ab, die sie wie ein Computer analysierte. Wie eine
West-Point-Absolventin.
Sie fand eines, das passte.
Sie fragte: »Stackley hat ihnen kostenlosen
Stoff versprochen?«
Er sagte: »Ja.«
»Das ist schlimm, echt schlimm.«
»Ich bin auch nicht gerade
begeistert.«
»Was hat Stackley gegen Sie?«
»Sein Boss mag mich nicht.«
»Aber Sie sind nicht geschäftlich
hier.«
»Ich muss mir unterwegs Feinde gemacht
haben.«
»Was ist dort oben passiert?«
»Ein Mann ist gefallen«, sagte er. »Durch
eigenes Feuer. Hastig gezielt, ein bewegliches Ziel, Durcheinander
vor dem Schützen.«
»Lassen Sie sie laufen«, sagte sie.
»Behalten Sie das Gewehr. Es ist ihre letzte Waffe.«
Die beiden Männer schlurften auf ihrem
eigenen Weg davon. Dann setzten sich die Schwestern mit Reacher und
Bramall auf die Verandatreppe, um zu reden. Sandersons weit nach
vorn gezogene Kapuze bildete nur einen schmalen senkrechten
Schlitz. Jetzt sah sie Reacher an und sagte: »Ich muss mich für sie
entschuldigen.«
»Nicht nötig«, entgegnete er. »Nichts weiter
passiert. Taktisches Geschick und überlegene Angriffstechnik haben
die ursprüngliche materielle Unterlegenheit überwunden.«
»Wann haben Sie’s gewusst?«
»Angefangen hat’s damit, dass
sie sich seltsam benommen haben, als wir auf einer kleinen Lichtung
haltmachten. Vermutlich konnte der Mann einfach nicht schießen.
Vermutlich hatte er’s noch nie getan.«
»Ich muss mich für sie entschuldigen«,
wiederholte Sanderson. »Sie waren meine Freunde.«
»Nicht nötig«, sagte er ein weiteres
Mal.
»Aber ich kann sie nicht verurteilen. Sie
können nicht ahnen, wie verlockend das Angebot gewesen sein
muss.«
»Ich bekomme allmählich eine Idee davon.
Allein durch Ursache und Wirkung. Ich nehme diese Sache ernst, aber
ich verurteile auch niemanden. Sie ist, wie sie ist. Man tut, was
man tun muss. Richtig?«
»Ja.«
»Sie müssen
Folgendes tun: Sie gehen hinein und holen sich ein neues Pflaster,
denn als Nächstes müssen Sie eine Entscheidung treffen.«
»Welche?«
»Wir müssen vernünftig darüber reden, wie
alles weitergehen soll.«
»Oder?«
»Oder ich ziehe ohne Sie weiter.«