2. KAPITEL
Die knallig-bunten Plakate vor dem Theater
kündigten ihn als Bestaunenswerten Mysterio,
Bezwinger aller Schlösser an. In Wahrheit hieß er Edmund
Fletcher und wusste sehr wohl, dass er auf der Bühne keine
Sensation war. Seine Stärke lag auf anderem Gebiet. Man gebe ihm
ein versperrtes Haus, und er würde unbemerkt wie Luft eindringen.
Im Inneren angelangt, war er imstande, auch noch so gut versteckte
Wertsachen aufzuspüren. Ja, er besaß ein ausgeprägtes Talent zum
Einbrechen und Eindringen. Problematisch war nur, dass sein
Entschluss, es wieder einmal mit dem ehrlichen Leben zu versuchen,
sich, wie alle vorangegangenen, als arger Fehlschlag erwiesen
hatte.
Seine Auftritte fanden vor leeren Reihen statt,
und im Verlaufe der Wochen wurde das Publikum immer spärlicher. An
diesem Abend blieben fast drei Viertel der Plätze in dem winzigen
Theater leer. Ging es so weiter, wäre er sehr bald gezwungen,
wieder in sein altes Metier zurückzukehren.
Es hieß zwar, dass Verbrechen sich nicht bezahlt
macht, doch war es weitaus profitabler als der Beruf des
Zauberkünstlers.
»Um alle Anwesenden zu überzeugen, dass keine
faulen Tricks zur Anwendung kommen, dürfte ich wohl einen
Freiwilligen aus dem Publikum auf die Bühne bitten?«
Gelangweilte Stille. Schließlich hob sich eine
Hand.
»Ich werde überprüfen, ob Sie nicht betrügen«,
sagte ein Mann in der zweiten Reihe.
»Danke, Sir.« Edmund deutete auf die zur Bühne
führende Treppe. »Kommen Sie doch zu mir ins
Scheinwerferlicht.«
Der massige Mann im schlecht sitzenden Anzug
stieg die Stufen hinauf.
»Ihr Name, Sir?«, fragte Edmund.
»Spriggs. Also, was soll ich machen?«
»Bitte, nehmen Sie diesen Schlüssel, Mr
Spriggs.« Edmund hielt ihm ein schweres Stück Eisen hin. »Sobald
ich im Käfig bin, sperren Sie die Tür zu. Sind die Instruktionen
klar?«
Der Mann schnaubte. »Das werde ich wohl
schaffen. Los jetzt. Hinein mit Ihnen.«
Vermutlich kein gutes Zeichen, dass der
Freiwillige aus dem Publikum dem Zauberer Anweisungen gibt, dachte
Edmund bei sich.
Er fühlte sich wie ein Idiot, als er den Käfig
betrat und das schweigende Publikum durch die Stäbe hindurch
anblickte.
»Mr Spriggs, Sie können zuschließen«, sagte
er.
»Los, also.« Spriggs warf die Tür zu und drehte
den altmodischen Schlüssel im großen Schloss um. »Jetzt sind Sie
fest eingesperrt. Mal sehen, wie Sie da herauskommen.«
Stühle ächzten. Das Publikum wurde unruhig.
Edmund wunderte sich nicht. Er hatte keine Ahnung, wie seine
Zuschauer das Vergehen der Zeit empfanden, wenngleich die Anzahl
der Leute, die hinausgegangen waren, Bände sprach, von seiner Warte
aus war der Auftritt schier endlos.
Wieder wanderte sein Blick zu der einsamen
Gestalt in der
letzten Reihe. Im schwachen Licht der Wandbeleuchtung konnte er
nur die dunklen Umrisse auf dem Ecksitz am Mittelgang ausmachen.
Die Züge des Mannes blieben beschattet. Dennoch ging etwas
Gefährliches, ja Bedrohliches von ihm aus. Er hatte keine von
Edmunds Entfesselungsnummern beklatscht, hatte ihn aber auch nicht
ausgebuht oder zischend sein Missfallen geäußert. Er saß nur da,
völlig reglos und stumm, und beobachtete alle Vorgänge auf der
Bühne.
Wieder flammte in Edmund ein gewisses Unbehagen
auf. Womöglich war einer seiner Gläubiger unruhig geworden und
hatte jemanden geschickt, der das Geld rüde und handgreiflich
eintreiben sollte. Dann kam ihm noch ein Gedanke, ein viel
beunruhigender. Vielleicht war ein ungewöhnlich scharfsinniger
Detektiv von Scotland Yard am Schauplatz von Jasper Vines Tod
schließlich doch auf eine Spur gestoßen, die zu ihm führte. Nun,
jetzt kam ihm zugute, dass auch die schäbigsten Theater aus
verschiedenen Gründen praktische Hintertüren hatten, die sich auf
dunkle Gässchen öffneten.
»Meine Damen und Herren«, setzte er an und
rückte auffallend seinen Schlips zurecht, wobei er das kleine
flache Metallstück umfasste, das sich darunter verbarg. »Achten Sie
ganz genau auf alles. Ich werde diese Tür nun allein durch
Berührung mit meinen Fingern öffnen.«
Er spannte seine Sinne an und strich zugleich
mit der Hand über das Schloss. Die Käfigtür schwang auf.
Matter Applaus ertönte.
»Ich habe von Straßenkünstlern schon bessere
Tricks gesehen«, rief ein Mann in der zweiten Reihe.
Edmund ignorierte ihn und verbeugte sich tief
vor Spriggs.
»Danke für Ihre liebenswürdige Hilfe.« Er richtete sich auf, zog
eine Taschenuhr hervor und ließ sie vor Spriggs baumeln. »Ich
glaube, das gehört Ihnen.«
Spriggs erschrak und riss Edmund die Uhr aus der
Hand. »Her damit.«
Er lief die Stufen hinunter und schritt aus dem
Theater.
»Du bist ja nur ein Langfinger … trotz der
feinen Klamotten«, rief jemand.
Die Lage wurde immer prekärer. Höchste Zeit,
Schluss zu machen. Edmund ging in die Bühnenmitte und achtete
darauf, im Mittelpunkt des Scheinwerferlichts zu stehen.
»Nun, liebe Freunde«, kündigte er an, »ist es
Zeit, Ihnen Adieu zu sagen.«
»Na endlich«, rief jemand aus.
Edmund verbeugte sich tief.
»Ich will mein Geld zurück«, brüllte ein
Mann.
Ohne die Missfallensrufe zu beachten, griff
Edmund nach den Rändern seines Umhangs, hob sie hoch und zog sodann
die schwarzen Satinfalten zusammen, so dass er den Blicken der
Zuschauer entzogen wurde. Wieder spannte er seine Sinne an,
produzierte mehr Energie und präsentierte seine letzte
Überraschung.
Der Umhang sank zu Boden und enthüllte eine
leere Bühne.
Endlich zeigte das Publikum Reaktionen des
Erstaunens. Das Zischen und die Buhrufe verstummten jäh. Edmund
hörte es auf der anderen Seite des zerschlissenen roten
Samtvorhangs. Er musste sich mehr von diesen spektakulären,
Aufmerksamkeit erregenden Tricks aneignen, doch gab es dabei zwei
Probleme. Das erste bestand darin, dass ausgefeilte
und entsprechend dramatische Bühnenrequisiten, die das Publikum
gebührend beeindruckten, sehr kostspielig waren.
Sein zweites Problem war, dass er solche
Auftritte nicht mochte. Er blieb lieber unbemerkt. Er hasste
Scheinwerfer und alles, was damit zusammenhing. Wenn alle Blicke
auf ihn gerichtet waren, empfand er Unbehagen. Fletcher, sieh den Tatsachen ins Auge. Du wurdest für
ein Leben als Krimineller und nicht für die Bühne
geboren.
»Komm heraus und zeig uns, wie du das gemacht
hast«, rief jemand auf der anderen Seite des Vorhangs.
Das verblüffte und erstaunte Gemurmel von vorhin
ging prompt in grollendes Missfallen über.
»Einen einzigen halbwegs anständigen Trick«,
klagte ein Mann. »Mehr hat er nicht auf Lager.«
Edmund ging hinter die Bühne in seine Garderobe.
Murphy, der Theaterbesitzer, wartete im Halbdunkel. Pom, sein
fetter kleiner Hund, lag zu seinen Füßen. Mit ihren breiten
Gesichtern und platten Nasen wiesen die beiden eine unheimliche
Ähnlichkeit auf. Pom fletschte die Zähne und stieß ein tiefes
Knurren aus.
»Schwieriges Publikum«, äußerte Edmund.
»Kann man den Leuten nicht verübeln«, sagte
Murphy in einem Ton, der jenem Poms stark ähnelte. Sein gerötetes
Gesicht verzog sich zu einer säuerlichen Miene. »Jeder
Entfesselungskünstler, der sein Geld wert ist, entkommt einem
versperrten Käfig oder wird seine Handschellen los. Ihr letzter
Trick ist ja nicht übel, aber keineswegs einzigartig. Keller der
Große und Lorenzo der Prächtige machen sich allabendlich auf der
Bühne unsichtbar. Außerdem lassen sie noch viele
andere Dinge verschwinden, unter anderem attraktive junge
Damen.«
»Engagieren Sie ein hübsches Mädchen, und ich
lasse es für Sie verschwinden«, sagte Edmund. »Das haben wir
bereits besprochen, Murphy. Wenn Sie größere Überraschungen
möchten, müssen Sie mehr in teure Requisiten und ansehnliche
Assistentinnen investieren. So wie Sie mich bezahlen, kann ich mir
nicht mehr leisten.«
Pom knurrte. Murphy ebenso.
»Ich zahle Ihnen schon viel zu viel«, stieß
Murphy hervor.
»Als Droschkenfahrer könnte ich mehr verdienen.
Aus dem Weg, Murphy. Ich brauche einen Drink.«
Er ging den Gang weiter zu dem kleinen
Verschlag, der ihm als Garderobe diente. Murphy eilte ihm nach.
Edmund hörte Poms Klauen über die Dielen scharren.
»Halt«, sagte Murphy. »Wir müssen miteinander
reden.«
Pom jaulte auf.
Edmund verlangsamte seinen Schritt nicht.
»Später, wenn es Ihnen recht ist.«
»Nein, verdammt. Ich kündige Ihr Engagement.
Heute war Ihr letzter Auftritt. Sie können Ihre Sachen packen und
verschwinden.«
Edmund blieb abrupt stehen und drehte sich auf
dem Absatz um. »Sie können mich nicht feuern. Es gibt einen
Vertrag.«
Pom kam schlitternd zum Stehen und trat hastig
den Rückzug an. Murphy richtete sich zu seiner vollen Größe auf, so
dass sein großer Kahlschädel mit Edmunds Schultern auf gleiche Höhe
kam. »Eine Klausel besagt aber, dass ich
den Vertrag kündigen kann, wenn die Zuschauerzahl an drei
aufeinanderfolgenden Abenden unter ein gewisses Minimum fällt. Zu
Ihrer Information - der Kartenverkauf liegt seit über zwei Wochen
unter diesem Minimum.«
»Ist es denn meine Schuld, wenn Sie nicht
wissen, wie man einen Trickkünstler richtig ankündigt und
anpreist?«
»Ist es denn meine Schuld, dass Sie ein höchst
mittelmäßiger Artist sind?«, schoss Murphy zurück. »Safes zu öffnen
und ein paar Sachen verschwinden und wieder auftauchen zu lassen,
ist ja schön und gut, aber im Grunde ein alter Hut. Das Publikum
erwartet neue und aufregendere Tricks. Die Leute wollen Sie frei
schweben sehen. Zumindest erwartet man, dass Sie ein paar Geister
aus dem Jenseits herbeizitieren.«
»Als Medium habe ich mich nie ausgegeben. Ich
bin Zauberkünstler.«
»Einer, der nur ein paar Gags präsentiert. Ich
gebe zu, dass Sie Taschenspielertricks beherrschen, das reicht aber
heutzutage nicht für ein verwöhntes Publikum.«
»Murphy, geben Sie mir noch ein paar Abende
Zeit, dann werde ich etwas Spektakuläres bringen. Ehrenwort.«
»Ach was. Das sagten Sie schon letzte Woche. Sie
tun mir ja leid, Fletcher, weil Sie kein Talent haben, aber noch
eine Chance kann ich mir nicht leisten. Ich muss Rechnungen
bezahlen und habe eine Frau und drei Kinder durchzufüttern. Unser
Vertrag ist ab sofort gekündigt.«
Also würde er doch wieder in einem Ganovenleben
landen. Na, wenigstens würde es mehr einbringen, wenngleich es
gefährlicher war. Es war eines, wegen schlechter Auftritte auf der
Bühne entlassen zu werden; etwas ganz anderes aber
war es, nach einem Hauseinbruch hinter Gittern zu landen. Immerhin
besaß die Kunst des Einbrechens und Eindringens einen gewissen
Reiz, einen Reiz, den er in einem ehrlichen Beruf nie annähernd
erlebt hatte.
Gezielt erhöhte er seine Sinnesempfindungen und
lud die Atmosphäre mit knisternder Energie auf. Murphy besaß zwar
kein wahrnehmbares psychisches Talent, aber jeder, auch der
stumpfsinnigste und ärgerlichste Theaterbesitzer, besaß ein wenig
Intuition.
»Morgen bin ich weg«, sagte Edmund. »Doch jetzt
verschwinden Sie samt Ihrem jämmerlichen Köter, sonst lasse ich
euch beide verschwinden. Für immer.«
Verängstigt jaulend duckte Pom sich hinter
Murphy.
Murphys Schnauzbart zuckte, seine Augen wurden
groß. Hastig wich er einen Schritt zurück und trat dabei auf
Pom.
Der Hund jaulte auf. Murphy ebenso.
»Hören Sie, mit Drohungen dürfen Sie mir nicht
kommen«, stammelte Murphy. »Ich rufe die Polizei.«
»Das wäre nicht ratsam«, entgegnete Edmund. »Ich
kann Sie jederzeit verschwinden lassen. Aber ehe Sie sich mit dem
Vieh verziehen, möchte ich meinen Anteil an den Einnahmen.«
»Haben Sie keine Ohren? Heute gibt es keinen
Gewinn.«
»Ich zählte dreißig Personen samt dem Mann in
der letzten Reihe, der zu spät kam. Unser Vertrag hält fest, dass
ich die Hälfte der Kasseneinnahmen bekomme. Falls Sie mich
hereinlegen wollen, werde ich derjenige sein, der die Polizei
holt.« Eine leere Drohung, doch wollte ihm nichts anderes
einfallen.
»Falls Sie es nicht bemerkt haben sollten - der
Großteil der
Anwesenden ging, ehe Sie den Auftritt beendeten«, beharrte Murphy.
»Ich musste einen stattlichen Betrag des Geldes
rückerstatten.«
»Nicht einen Penny. Sie sind ein viel zu
gerissener Geschäftsmann.«
Zornrot griff Murphy in seine Tasche und holte
Geld hervor. Er zählte es sorgfältig und überließ vertragsgemäß die
Hälfte Edmund.
»Hier«, grollte er. »Um Sie loszuwerden, ist es
mir die Sache wert. Sorgen Sie dafür, dass Sie Ihren gesamten
Krempel mitnehmen. Was zurückbleibt, geht in mein Eigentum
über.«
Murphy hob Pom hoch, nahm den Hund unter einen
Arm und strebte seinem Büro an der Vorderfront des Theaters
zu.
Edmund ging in seine Garderobe, drehte die
Gasbeleuchtung auf und rechnete rasch nach. Es reichte für eine
Flasche Roten und das Essen für morgen. Es konnte jedoch kein
Zweifel daran bestehen, dass er seine Karriere als Mitglied der
Einbrecherzunft sofort wieder aufnehmen musste. Spätestens morgen
Abend. Er wollte packen und das Theater durch den Hinterausgang
verlassen, für den Fall, dass der Unbekannte aus der letzten Reihe
ihn vor dem Haupteingang erwartete.
Er wuchtete seinen zerbeulten Koffer unter dem
Frisiertisch hervor und warf eilig seine wenigen Habseligkeiten
hinein. Das dramatische Satincape lag noch auf der Bühne. Er durfte
es nicht vergessen, obwohl er es nicht mehr brauchen würde,
vielleicht konnte er es einem anderen am Hungertuch nagenden
Artisten andrehen.
Ein Klopfen an der Tür ließ ihn innehalten.
Der Mann in der letzten Reihe. Seine
Intuition war zuverlässig. In Situationen wie dieser ließ sie ihn
nie im Stich.
»Verdammt, Murphy, ich sagte schon, dass ich
morgen weg bin«, rief er laut.
»Hätten Sie eventuell
Interesse an einem anderen Engagement?«
Die Männerstimme klang leise und gepflegt. Kühle
Beherrschung und rohe Kraft schwangen darin mit. Nicht der typische
Schuldeneintreiber, dachte Edmund, doch fand er dies aus
irgendeinem Grund nicht sonderlich beruhigend.
Er spannte seine Sinne an, griff nach seinem
Koffer und öffnete vorsichtig die Tür. Der Mann auf dem Gang
schaffte es irgendwie, außerhalb des matten Scheins der Gaslampe zu
bleiben. Die schattenhafte Gestalt hatte etwas Hageres, Hartes,
Raubtierhaftes an sich.
»Zum Teufel, wer sind Sie?«, fragte Edmund. Er
machte sich bereit, eine kleine Ablenkung zu inszenieren.
»Vielleicht Ihr neuer Chef.«
Na, vielleicht ließ sich die Rückkehr ins
Verbrecherleben eine Weile verschieben.
»Sie wollen einen Artisten engagieren?«, fragte
Edmund. »Zufällig bin ich im Moment frei.«
»Ich brauche keinen Zauberer. Ich brauche
jemanden, der ein übernatürliches Talent für das Eindringen und
Entkommen aus verschlossenen Räumen besitzt.«
Ein Gefühl der Beunruhigung erfasste
Edmund.
»Ich weiß nicht, wovon Sie reden«, sagte
er.
»Mr Fletcher, Sie sind doch kein Bühnenzauberer.
Sie leben nicht von faulen Tricks, oder?«
»Ich weiß nicht, was Sie meinen, Sir.«
»Sie besitzen ein höchst ungewöhnliches
psychisches Talent, eines, das Sie befähigt, es mit den
kompliziertesten Schlössern aufzunehmen. Es befähigt Sie ebenso,
kleine Illusionen zu schaffen, mit deren Hilfe Sie die Blicke Ihrer
Umgebung ablenken, während Sie Ihre Arbeit tun. Sie können zwar
nicht durch Wände gehen, man könnte aber meinen, dass Sie dazu
imstande wären.«
»Wer sind Sie?«, fragte Edmund, der sich sein
Erstaunen nicht anmerken lassen wollte.
»Ich heiße Caleb Jones. Seit Kurzem führe ich
eine kleine Ermittlungsagentur, Jones & Co, die Aufträge höchst
privater und vertraulicher Natur übernimmt. Ich musste die
Erfahrung machen, dass ich gelegentlich auf die Hilfe von
Konsulenten angewiesen bin, die über besondere Talente
verfügen.«
»Sie suchen einen Berater?«
»Im Moment stecke ich in einer Ermittlung, die
ungewöhnliche Fähigkeiten erfordert, Mr Fletcher. Seien Sie
versichert, dass Sie gut bezahlt werden.«
»Sie sagten, Ihr Name wäre Jones. Da klingelt es
bei mir ganz laut. Stehen Sie mit der Arcane Society in
Verbindung?«
»Seien Sie versichert, dass diese Verbindung
manchmal enger ist, als mir lieb sein kann.«
»Und was soll ich für Sie tun?«
»Sie sollen mir helfen, in ein gut
verschlossenes und gut bewachtes Gebäude einzudringen. Sind wir
erst drinnen, werden wir ein gewisses Artefakt an uns
bringen.«
Edmund spürte, wie sein Pulsschlag sich
beschleunigte.
»Ich hatte eigentlich gehofft, eine
Verbrecherlaufbahn vermeiden zu können«, antwortete er.
»Warum denn?« Caleb Jones fragte ganz ernsthaft.
»Schließlich haben Sie Talent dafür.«