29 Tage vor dem Ende

Der Anruf kam spätabends über das Mobiltelefon, das Kardinal Strenzler nur für diesen Zweck von der Bruderschaft bekommen hatte. Er lag schon im Bett und meldete sich schlaftrunken. Friedrichs Anweisung war knapp und klar: »Es ist soweit!«

Mehr nicht.

Strenzler legte das Telefon zurück in seine Nachtkommode und atmete tief durch. Er wusste schon seit Wochen, dass die Endphase unmittelbar bevorstand, und doch begann sein Herz in diesem Moment zu rasen.

Es stand sehr viel auf dem Spiel. Ein Spiel, das noch viele Unbekannte enthielt.

Die nächsten Tage würden darüber entscheiden, ob sein Leben sich gelohnt hatte.

In dem Bewusstsein, nicht mehr einschlafen zu können, legte er sich wieder hin und ging in Gedanken die Schritte durch, die er unternehmen musste.