9. Kapitel

Was ist ein Kuss? Nun, eben dies, wie manche meinen: Der Liebe fester, süßer Kleber, Kitt und Leim.

Robert Herrick

Grace hob einen Karton mit verschiedenen Messinggegenständen hoch und stieg langsam die Treppe hinunter. Dabei dachte sie an den Kuss in der Wäschekammer. Lächelnd drückte sie den Karton an sich. Ihr ganzer Körper vibrierte noch vor Erregung. Es war beinahe, als prickelte ihr Blut wie Champagner. Und das waren nur die Nachwirkungen ...

Natürlich war es nicht richtig von ihm, sie zu küssen, während er immer noch mit Melly verlobt war. Und es war auch nicht richtig von Grace, ihn gewähren zu lassen ... Aber tief in ihrem Innern hatte es sich nicht falsch angefühlt.

Melly wollte ihn nicht, und er wollte Melly nicht. Er brauchte einfach nur eine Ehefrau, damit er den Besitz erben konnte. Sobald er und Melly einen Ausweg aus diesem Dilemma gefunden hatten - falls sie das jemals taten -, war er frei, um sich ... für eine andere zu entscheiden.

Er faszinierte Grace. Sie liebte die Art, wie diese kalten gelben Wolfsaugen sich plötzlich in warmes Gold verwandelten, mit einem Leuchten darin, das sie gleichzeitig erregte und erschreckte. Denn dieses Leuchten verhieß keine Gnade, es verriet seine Absicht, sie irgendwann zu erlegen. Sie verzog den Mund bei diesem Gedanken. Sie hatte nicht vor, eine leichte Beute für ihn zu werden. Schließlich war sie Grace Merridew - Wolfsbändigerin!

Sie stieg weiter die Treppe hinunter und setzte die Füße in die Trittmulden, die seine Vorfahren auf den Stufen hinterlassen hatten. Sie dachte an seine Reaktion auf ihre Idee, Wolfestone schön und heimelig werden zu lassen. Es war eine ganz eigenartige Reaktion gewesen, eine sehr starke, als hasste er die Vorstellung von einem Zuhause ...

Wie konnte jemand nur so denken?

Grace hatte im Grunde nie ein eigenes Zuhause gehabt. Dereham Court, wo sie die ersten zehn Jahre ihres Lebens verbracht hatte, war das Hoheitsgebiet ihres Großvaters gewesen, und sie hatte den Besitz nie als ein Heim empfunden. Ein Zuhause war ein Ort, wo man sich sicher und geborgen fühlte. Sie hatte sich in Dereham Court nie sicher gefühlt.

Danach hatte Grace entweder bei Großonkel Oswald und Tante Gussie oder bei einer ihrer verheirateten Schwestern gewohnt, wenn sie nicht auf dem Pensionat war. Doch obwohl sie an all diesen Orten geborgen und glücklich gewesen war, hatten sie nie wirklich ihr gehört.

Nachdem sie in Ägypten gewesen war und die Pyramiden und die Sphinx gesehen hatte, wollte sie sich ein Zuhause schaffen, eins, das ihr ganz allein gehörte und das sie so einrichten konnte, wie es ihr gefiel.

Sie nagte an ihrer Unterlippe. Ihr wurde klar, dass sie genau das hier tat. Zuhause spielen, so wie sie es als kleines Kind schon gemacht hatte. Er war zu Recht verärgert. Schließlich war es nicht ihr Haus.

Dennoch war es ein Ort, der zum Träumen einlud, mit seinen fantastischen, verschiedenen Stilrichtungen, mit seinem Märchentürmchen, den gewölbten gotischen Fenstern, den mit Schnitzereien versehenen Deckentäfelungen und seinem Wasserspeier ...

Sie hob den Kopf und betrachtete den Wasserspeier, der mit seinem weisen Gesicht zu ihr hinuntersah. Ihn hatte sie mit als Erstes von seinem Schmutz erlöst. Er war jetzt frei von Staub und Spinnweben und hatte eine gründliche Behandlung mit Öl bekommen, das das uralte, trockene Holz durstig aufgesogen hatte.

Sie lächelte zu ihm hinauf und fühlte sich plötzlich ihrer Sache sicherer. „Es ist mir gleich, ob dieses Haus für ihn ein Heim werden soll oder nicht - aber du möchtest das, nicht wahr? Und das Haus möchte es auch.“ Sie nickte. „Für dich werden wir es also so schön machen, wie es einem Menschen möglich ist. Und dann wird es tatsächlich ein Ort zum Träumen sein ...“

Dominic nahm die Abkürzung durch den Wald zur Straße nach Ludlow. Er genoss den Schatten, denn er wusste, auf der Straße würde es staubig und heiß werden.

Er war ganz in Gedanken versunken, als plötzlich ein Hund vor ihm über den Pfad rannte. Ein weißer Hund mit braunen Flecken. Sheba.

Er hatte sie in Wolfestone Castle in Billy Finns Obhut zurückgelassen, der sie eigentlich baden sollte. Was, zum Teufel, hatte Sheba hier draußen zu suchen? Sie konnte alles Mögliche anstellen - Hühner töten oder Schafe jagen. Dort, wo Landwirtschaft betrieben wurde, sollten Hunde nicht frei herumlaufen.

Er erreichte die Stelle, an der sie über den Pfad gelaufen war. Ein kaum zu erkennender schmaler Weg führte zwischen den Bäumen hindurch. Dominic rief ein paar Mal nach ihr. Nichts. Er pfiff. Nichts. Er bog mit seinem Pferd in den Weg ein. Schon wenig später standen die Bäume nicht mehr so dicht, und Dominic sah das Ufer eines Teichs, einen Jungen und seine Hündin. Sie war schmutzig von oben bis unten.

„Was, zum Teufel, machst du ...“

Billy Finn drehte sich um, wurde kreidebleich, ließ das fallen, was er in der Hand gehabt hatte und rannte davon. Sheba wollte ihm folgen, aber Dominic rief sie zurück.

„Halt, Billy, warte! “ Doch der Junge war bereits verschwunden. Das Kind hatte ausgesehen, als hätte es Todesangst gehabt. Aus dem Augenwinkel nahm Dominic eine Bewegung am Ufer war, und er sah nach, was der Junge fallen gelassen hatte.

Einen Fisch. Eine Angelschnur und ein Haken lagen daneben.

Dominic sah auf den Fisch und dann in die Richtung, in die der Junge gerannt war. Der Gesichtsausdruck des Kindes hatte ihn zutiefst erschüttert. Das war nackte Angst gewesen.

Er zog seine Taschenuhr heraus und klappte den Deckel auf. Er hatte noch reichlich Zeit, diesem kleinen Geheimnis auf die Spur zu kommen und danach nach Ludlow zu reiten. Er hob den Fisch und die Angelschnur auf, pfiff Sheba herbei und schwang sich wieder aufs Pferd. „Such Billy!“, befahl er ihr und zeigte dorthin, wo der Junge verschwunden war. Mit dem Schwanz wedelnd nahm Sheba die Fährte auf, und Dominic folgte ihr zu Pferd.

Es dauerte nicht lang, bis er auf eine verfallene Hütte auf einer Lichtung stieß. Sheba sprang fröhlich voraus - sie war eindeutig schon einmal hier gewesen. Dominic betrachtete die Hütte nachdenklich, als er absaß und sein Pferd an einem Baum festband. Auf einer Karte des Besitzes hatte er gesehen, dass sie als Ruine eingetragen worden war, doch diese Ruine war bewohnt. Eine dünne Rauchsäule stieg aus dem Schornstein, und auf der Leine zwischen den Bäumen hing Wäsche.

Er klopfte an die Tür. Eine ausgemergelte Frau öffnete ihm, ein Kleinkind klammerte sich an ihren Rock. Noch einige andere Kinder sahen ihn schüchtern an, sie mussten zwischen vier und acht Jahre alt sein. „Ist Billy Finn hier?“, fragte er die Frau.

Ihre Augen weiteten sich. „Billy?“, wiederholte sie argwöhnisch. Mit leicht flackerndem Blick sah sie zur Seite und schob das Kleinkind zurück in die Hütte. „Nein, Billy ist nicht hier.“ Sie log, dessen war Dominic sich ganz sicher.

„Er ist aber in diese Richtung hier gelaufen.“

Sie schüttelte den Kopf und zuckte die Achseln. Dominic betrachtete sie gründlicher. Billy hatte die Augen dieser Frau.

„Sie sind seine Mutter“, stellte er fest.

Sie nagte an ihrer Unterlippe und nickte schließlich. Ihre Miene wirkte plötzlich angespannt.

„Er hat das hier fallen gelassen“, sagte er und zog den Fisch hervor.

Die Wirkung hätte nicht dramatischer ausfallen können. Die Frau stöhnte auf und sah aus, als würde sie jeden Moment in Ohnmacht fallen. Sie klammerte sich an den Türrahmen. „Nein, nein, dieser Fisch gehört nicht Billy. Er hat ihn nicht angerührt, das verspreche ich Ihnen, Sir. So etwas würde er nie tun. Er ist jetzt oben im Schloss. Der Schlossherr hat ihm Arbeit gegeben“, stieß die Frau aus.

„Ich bin Lord D’Acre“, teilte er ihr mit, und sie stöhnte erneut auf. Sie wurde blass unter ihrer Bräune.

„O bitte, Mylord, nehmen Sie ihn nicht mit. Er ist ein guter Junge, mein Billy. O bitte, bitte, nehmen Sie ihn nicht mit..." Zu Dominics Entsetzen warf sie sich ihm weinend zu Füßen und umklammerte seine Beine. „Bitte, Mylord, haben Sie Erbarmen, ich bitte Sie! Nehmen Sie meinen Billy nicht mit.“

Dominic gelang es, einen Schritt zurückzuweichen. „Gute Frau, ich habe keinerlei Absicht, ihn irgendwohin mitzunehmen.“

Sie lag immer noch weinend auf dem Boden. „Nicht meinen Billy, nicht meinen Jungen“, murmelte sie.

Dominic war entsetzt. Er warf einen Blick zu den Kindern, die ängstlich ihre Mutter beobachteten. „Ihr da, kommt her und helft eurer Mutter“, forderte er sie auf. Die Kinder sahen ihn an, dann liefen sie schreiend davon.

Dominic fuhr sich mit den Fingern durchs Haar. Litten sie hier alle unter irgendeiner Geisteskrankheit? War Billy der einzige Gesunde in seiner Familie?

Die Frau hob den Kopf, auf ihrem Gesicht spiegelte sich pure Verzweiflung. Sie kniete sich hin, befeuchtete nervös ihre Lippen und strich sich glättend über das Haar. „Ich tue alles, was Sie von mir verlangen, Mylord“, sagte sie zu ihm, „nur nehmen Sie mir bitte nicht meinen Billy.“

Großer Gott, die Frau bot sich ihm tatsächlich an! „Ich habe doch gar nicht vor, den verflixten Bengel mitzunehmen!“, brauste Dominic auf. „Und jetzt stehen Sie auf, um Himmels willen!“

Ängstlich gehorchte sie. Mit gesenktem Blick stand sie vor ihm, während ihr die Tränen immer noch über die Wangen strömten. Krampfhaft zerknüllte sie ihre Schürze mit den Händen.

„Beruhigen Sie sich doch“, verlangte er. Sie schluckte und versuchte, ganz ruhig zu wirken, aber sie war immer noch starr vor Angst.

Dominic seufzte. Mit betont langsamer, beschwichtigender Stimme sprach er auf sie ein. „Niemand wird hier irgendjemanden mitnehmen. Ich habe keine Ahnung, was ich Billy Ihrer Meinung nach antun sollte, aber was es auch ist, es stimmt nicht. Jetzt gehen Sie hinein und machen sich eine Tasse Tee.“ Furchtsam machte sie einen Schritt auf die Hütte zu. „Und hier, vergessen Sie den verdammten Fisch nicht“, fügte er hinzu und hielt ihr den Fang hin.“

„Nein! “, entfuhr es ihr. „Sie werden uns keine Beweismittel unterschieben!“

„Beweismittel?“ Dominic starrte sie an. Plötzlich ergab alles einen Sinn. „Sie glauben, ich bin wegen Schwarzfischerei hinter Billy her?“

„So etwas tut er nicht!“, blaffte sie ihn an.

„Beruhigen Sie sich, gute Frau. Das habe ich auch nicht behauptet, und außerdem ist er schließlich noch ein Kind, um Himmels willen!“

Sie starrte ihn mit schmerzvoller Eindringlichkeit an. „Sie ... werden ihn also nicht festnehmen und deportieren lassen?“

„Natürlich nicht!“

„Meinen Sie das im Emst, Mylord?“ Sie sah ihm an, dass dem so war. Wieder begannen ihre Tränen zu fließen, und sie wollte sich ihm vor Dankbarkeit erneut zu Füßen werfen. Aber er packte sie an den Armen und hielt sie davon ab.

„Lassen Sie meine Mutter in Ruhe! “ Eine kleine flachsblonde Furie stürzte aus dem Gebüsch und begann, Dominic mit den Fäusten zu bearbeiten. „Ich bin es, den Sie haben wollen, nicht meine Mutter!“, brüllte Billy Finn.

Unterernährte Zehnjährige waren ziemlich leicht zu bändigen. Dominic hielt ihn an den Handgelenken ein Stück von sich weg, damit Billy ihn nicht mehr treten konnte. „Steh endlich still! donnerte Dominic. Billy stand still. Aller Kampfesmut hatte ihn auf einmal verlassen. Dominic ließ ihn los.

Billy warf seiner Mutter einen besorgten Blick zu, dann straffte er sich und sah Dominic in die Augen. „Sie wollen mich, nicht meine Mutter. Nehmen Sie mich mit, aber tun Sie meiner Mam und den Kleinen nichts.“

„Ich habe nicht vor, irgendjemandem etwas zu tun“, versicherte Dominic ihm ruhig. „Ich war nur neugierig, warum du den Fisch fallen gelassen und weggerannt bist, als ich dich gerufen habe.“

Billy gab sich einen Ruck. „Jawohl, ich habe den Fisch aus dem Teich geangelt. Mutter hat nicht gewusst, dass ich so etwas tue.“

„Ich will doch gar kein Geständnis, du kleiner Dummkopf“, meinte Dominic gereizt. „Also hör auf so zu tun, als wollte ich dich in Ketten abführen.“

Billy bedachte ihn mit einem mürrischen, skeptischen Blick aus Augen, die viel zu alt wirkten für einen kleinen Jungen. „Der alte Lord hat meinen Dad wegen eines Fisches festnehmen lassen - und zwar in Ketten. Warum sollte das bei Ihnen anders sein?“

Seine Mutter packte ihn am Arm. „Sprich nicht so mit Seiner Lordschaft, Billy.“ Sie sah Dominic ängstlich an. „Er wollte nicht unverschämt sein, Mylord.“

Dominic wandte sich stirnrunzelnd an Billy. „Dein Vater ist wegen eines Fisches verhaftet worden?“

„Jawohl. Allerdings wurde er nicht gehängt, sondern deportiert. Nach New South Wales, ans andere Ende der Welt.“ „Wegen eines Fisches? Hat er ihn verkauft?“

Billy wirkte gekränkt. „Natürlich nicht. So etwas hätte er nie getan!“

Seine Mutter meldete sich hastig zu Wort. „Nein, das war vor zwei Jahren, Mylord. Wir waren ... es war ein schlechtes Jahr. Will hatte keine Arbeit, und die Kleinen waren hungrig. Mein Will kann es nicht mit anhören, wenn die Kleinen vor Hunger weinen ..."

„Will, so heißt mein Dad“, erklärte Billy. „Dad ging also zum Angeln. Mr Eades hat ihn dabei erwischt, und danach haben wir ihn nie wieder gesehen.“ Er straffte die Schultern -wie nur ein Kind es konnte, das so viel Verantwortung aufgebürdet bekommen hatte wie ein erwachsener Mann. „Ich kümmere mich jetzt um meine Mutter und die Kleinen.“

Und das stimmte tatsächlich, wie Dominic klar wurde. Das erklärte, warum der kleine Billy Finn überall zu sein schien, allen vor den Füßen herumlief und jede Aufgabe annahm, die er finden konnte. „Nun, jetzt hast du richtige Arbeit, daher besteht keine Gefahr, dass jemand von euch hungern muss.“ Billy hob abrupt den Kopf. „Eine richtige Arbeit?“

„Ja, hm ...“ Dominic suchte nach einer passenden Stellenbeschreibung. „Als Generalfaktotum oben auf dem Schloss.

Und, ach ja, als stellvertretender Aufseher über die Fischerei.“ Er gab Billys Mutter den Fisch und wischte sich die Hände an seinem Taschentuch ab. „Diese Stellung berechtigt dich dazu - für euren eigenen Verbrauch - Fische aus allen Teichen und Bächen des Besitzes zu angeln.“

Billys Mutter trat einen Schritt nach vorn und fing wieder an zu weinen. Dominic wich hastig zurück, damit sie sich ihm nicht zum dritten Mal zu Füßen werfen konnte. „So, und jetzt nimmst du für deine Mutter den Fisch aus, Billy, und danach bringst du Sheba zurück zum Schloss. Wenn ich aus Ludlow zurückkehre, will ich sie blitzblank sehen!“ Er wandte sich zum Gehen.

Billy und seine Mutter folgten ihm. „General... was?“, fragte Billy.

„Faktotum. Das bedeutet, dass du alle möglichen Tätigkeiten verrichten wirst.“ Er stieg in den Sattel. „Wie ein Lakai, nur viel ... bedeutender.“

Billy strahlte. „Besser als ein Lakai also? Und bekomme ich auch eine Uniform?“

Sein Blick war so aufgeregt und so hoffnungsvoll, dass Dominic es einfach nicht übers Herz brachte, den kleinen Schlingel zu enttäuschen. „Ja, du erhältst eine Uniform.“ So viel dazu, sich nicht zu sehr für diesen verdammten Besitz zu engagieren.

„Und werde ich auch ...“

„Belästige Seine Lordschaft nicht mit so vielen Fragen, Billy“ , unterbrach ihn seine Mutter, wofür Dominic ihr äußerst dankbar war. Sie umklammerte mit den Händen seinen Stiefel - was hatte diese Frau bloß mit Stiefeln? - und sagte: „Vielen Dank, Mylord. Ich bitte Sie um Vergebung, weil ich Sie vorher beleidigt habe. Ich hätte wissen müssen, dass die Dame uns Glück bringen wird.“ Sie lächelte ihn selig an. „Ich habe sie neulich Morgen nämlich gesehen. Sie hat ein wunderschönes Lächeln. Wie die Morgenröte nach einer langen, dunklen Nacht. So ein Lächeln kann nur Gutes verheißen.“ Tränen tropften auf seinen Stiefel.

„Ja, ja, das glaube ich auch“, murmelte Dominic und trieb sein Pferd an. „Ich muss jetzt aber los. Ich habe einen Termin in Ludlow.“

Er ritt davon, während die beiden ihm noch etwas hinterherriefen. Aber er blieb nicht stehen - er hatte nicht vor, sich noch einmal ihrem Dank auszusetzen. Sein Stiefel war schon nass genug!

Er war bereits eine gute Meile geritten, als er seine Geschwindigkeit verlangsamte, um einen Bach zu durchqueren. Ein Platschen an seiner Seite verriet ihm, dass Sheba ihm gefolgt war. Er fluchte. Deshalb hatten die Finns ihm also nachgerufen. Nun, jetzt war es zu spät, Sheba zurückzubringen.

„Du wirst den ganzen Weg laufen müssen“, teilte er ihr streng mit. „Auf keinen Fall werde ich ein so nasses, schmutziges Geschöpf auf dem Pferd mitnehmen!“

Sheba sah ihn herzerweichend an. Sie wedelte mit dem Schwanz und hechelte.

Seufzend hob er sie vor sich auf den Sattel. Mit etwas Glück trocknete der Schmutz, bis sie in Ludlow waren, sodass er ihn einfach abklopfen konnte.

„Ich will, dass dieser Eades gefasst wird!“ Dominic musste sich zwingen, ruhig auf seinem Stuhl sitzen zu bleiben, der auf der anderen Seite des Schreibtischs stand. Sheba döste in einer Ecke. „Ich will die besten Leute, die die Bow Street zu bieten hat. Dieser Bastard muss bestraft werden für das, was er getan hat. “

Podmore, der Anwalt, nickte bedächtig. „Also war es wirklich so, wie Sie schon befürchtet hatten. Ts, ts, das ist wirklich schockierend. Diese gefälschten Bücher - ich kann es kaum glauben. Und Sie sagen, es war überhaupt kein Personal im Schloss? Trotzdem wurden Gehälter für sie abgehoben.“ Er machte sich eine Notiz. „Veruntreuung in dieser Größenordnung - dafür wird er mit Sicherheit gehängt. Oder deportiert.“

Dominic schüttelte den Kopf. „Es gefällt mir keineswegs, bestohlen zu werden, aber das ist noch nicht das Schlimmste von Eades’Verbrechen. Während er die Erträge des Besitzes scheffelte, trieb er schwer arbeitende Pächter in den Ruin. Das habe ich überall sehen können. Er forderte überhöhte Pachten ein und zwang gute, anständige Leute, das Land aufzugeben, das sie seit Generationen ertragbringend bestellt hatten. Er steckte sich die Gehälter für nicht vorhandenes Personal und das Geld für niemals ausgeführte Reparaturarbeiten an den Hütten der Pächter in die eigene Tasche! Sie hätten nur den schändlichen Zustand mancher dieser Hütten sehen sollen -Zustände, für die ich die Schuld auf mich nehmen muss.“ Podmore warf ihm einen seltsamen Blick zu. „Sie haben tatsächlich Hütten besichtigt?“

Nur eine, aber das wollte Dominic nicht zugeben. „Das sind meine Hütten“, gab er schroff zurück. „Warum sollte ich sie mir nicht einmal ansehen?“

„Genau, warum nicht“, stimmte Podmore zu.

„Wissen Sie, was Eades noch gemacht hat?“ Er sah den Anwalt durchdringend an. „Er hat einen Mann deportieren lassen! Weil er schwarz gefischt hatte!“

Podmore nickte beifällig. „Wenigstens hat er nicht alle seine Pflichten vergessen.“

„Der Schwarzfischer war Vater von fünf hungrigen Kindern, um Gottes willen! Und jetzt, wo er in einer Strafkolonie in New South Wales verrottet, ist ihre Lage noch verzweifelter!“

Podmore runzelte verwirrt die Stirn. „Aber was hätte Eades denn sonst tun sollen? Schwarzfischerei ist ein Verbrechen und die Deportation eine durchaus übliche Bestrafung dafür.“

Dominic starrte ihn wortlos an.

„Die Fische gehören Ihnen, Mylord.“

Dominic ballte die Fäuste. „Eine ganze Familie ruiniert, nur wegen ein paar verdammter Fische?“

„Ich weiß, es klingt hart, aber nur so kann man Verbrechen Vorbeugen. Die Gesetzlosigkeit greift überall immer mehr um sich.“

Dominic schüttelte den Kopf. „Kinder verhungern zu lassen, das ist das Verbrechen. Und wenn man zunehmender Gesetzlosigkeit Vorbeugen will, dann muss man dafür sorgen, dass die Männer Arbeit haben, damit sie ihre Frauen und Kinder ernähren und beschützen können.“

Podmore machte ein schockiertes Gesicht. „Mylord, sagen Sie bloß nicht, dass Sie ein Radikaler geworden sind! “ Dominic zuckte die Achseln. „Ich war auch einmal wie eins von diesen Kindern. Ich weiß, wie sich Hunger anfühlt.“ Lange Zeit schwiegen beide Männer. Podmore sah sehr bedrückt aus. „War es wirklich so schlimm, Mylord?“

Dominic nickte. „Es gab Zeiten, da wussten meine Mutter und ich nicht, woher wir die nächste Mahlzeit nehmen sollten. Ich habe alles getan, nur um zu überleben - gestohlen und noch Schlimmeres. Und ich würde es ohne mit der Wimper zu zucken wieder tun, wenn meine Familie Hunger leiden würde. Ein Mann ist kein Mann, wenn er nicht die beschützt, die er liebt.“ Ihm war klar, dass er den Anwalt mit seinem Ausbruch schockiert hatte, und er ging zum Fenster, um hinauszusehen. Aber er nahm nichts von der Außenwelt wahr. Stattdessen war er wieder in Neapel, ein magerer, verzweifelter Junge, der durch finstere Seitengassen und Hafenanlagen streifte ...

„Ich kann mit Ihnen fühlen, mein Junge“, meinte der Anwalt nach einer Weile mit heiserer Stimme. „Bedenken Sie, ich habe Ihre Mutter auch gekannt. Eine so bezaubernde, liebenswerte Dame ... Was für eine Tragödie. “

„Keine Tragödie - ein Verbrechen", verbesserte Dominic mit mühsam gebändigtem Zorn. Der Anwalt wusste ja nicht einmal die Hälfte von dem, was geschehen war. Er nahm sich zusammen, und als er sich umdrehte, hatte er seine übliche kalte Miene wieder aufgesetzt. „Ich will, dass Eades vor Gericht gestellt wird.“

„Die Bow Street wird ihn aufspüren, Mylord, machen Sie sich keine Sorgen“, versicherte Podmore, ehe er Dominic scharfsinnig ansah. „Gehe ich recht in der Annahme, dass Sie Ihre Meinung über Wolfestone geändert haben, seit Sie hier eingetroffen sind?“

Bei dieser Frage hob Dominic abrupt den Kopf. „Meine Meinung geändert? Natürlich nicht, ich verabscheue den Besitz wie eh und je!“

Podmore schlug wieder seinen Anwaltstonfall an. „Natürlich nicht, verzeihen Sie. Es ist nur, Sie hören sich etwas ... engagierter an als früher.“ Er breitete ein paar Papiere vor sich auf dem Schreibtisch aus. „Sie haben also nicht vor, die Hütten der Pächter wieder instand zu setzen?“

Dominic dachte darüber nach. „Das werde ich wohl müssen“, meinte er schließlich. „Ich kann die Leute nicht unter solchen Bedingungen leben lassen. Ich bin zwar nicht direkt Schuld daran, aber ich trage dennoch die Verantwortung dafür.“

„Das stimmt wohl, Mylord. Obwohl ich zu bedenken geben muss, dass der neue Eigentümer, falls Sie den Besitz verkaufen, vielleicht trotzdem die Pächter vertreibt und die Hütten abreißen lässt. Die moderne Landwirtschaft wird heute in deutlich größerem Umfang betrieben, soweit ich weiß.“ Dominic sah erneut aus dem Fenster. Verdammt, er wollte nicht an die Konsequenzen denken, sondern den Besitz nur endlich loswerden. „Vielleicht tut er das ja nicht“, gab er zurück. „Die Reparaturarbeiten müssen jedenfalls vor dem Winter abgeschlossen sein. Viele der Hütten haben undichte Dächer.“

„Sehr schön, Mylord.“ Podmore machte sich eine Notiz. „War das alles, worüber Sie mit mir sprechen wollten?“ „Nein“, erwiderte Dominic und sah weiterhin aus dem Fenster. „Ich möchte etwas an dem Testament überprüfen. Nehmen wir mal an, ich löse die Verlobung mit Miss Pettifer und der Besitz wird verkauft. Was hindert mich daran, ihn einfach selbst zu kaufen?“

Der Anwalt seufzte. „Das habe ich Ihnen schon in Bristol erklärt, Mylord. Ich habe bereits befürchtet, dass Sie damals zu aufgebracht waren, um sich alle Bedingungen merken zu können. Ihr Vater hatte diesen Fall vorausgesehen. Sie können den Besitz nicht kaufen, das Testament ist darin ganz eindeutig. Weder Sie noch ein von Ihnen Beauftragter, auch kein verdammter Verwandter oder eine Ehefrau.“ Er schüttelte sorgenvoll den Kopf. „Es tut mir leid, Mylord, aber Ihr Vater war wütend, als Sie damals so einfach fortgegangen sind. Er war fest entschlossen, Sie irgendwann in die Knie zu zwingen.“ Dominic presste die Kiefer aufeinander. Er würde sich nicht von seinem Vater in die Knie zwingen lassen, auch nicht nach seinem Tod. „Sir John ist mit seiner Tochter hierhergekommen, um eine schnelle Hochzeit zu erzwingen. Er ist schwer krank. Ich habe mich gefragt, was passiert, wenn Sir John stirbt?“

„Solange Miss Pettifer unverheiratet ist, bleibt das Testament bestehen.“

„Und wenn sie die Verlobung lösen möchte?“

„Wenn sie das tut, müssen die zehntausend Pfund an den Besitz Wolfestone zurückgezahlt werden, die Ihr Vater ursprünglich an Sir John für die Unterzeichnung des Vertrags übergeben hat.“

„Was ist, wenn ich darauf verzichten will?“

Podmore schüttelte den Kopf. „Das können Sie nicht. Das Geld muss von Miss Pettifer oder ihrem Vater zurückerstattet werden - und Sie wissen, sie haben das Geld nicht. Ich bedaure, Mylord, aber Ihr Vater rechnete sowohl mit Sir Johns verschwenderischem Lebensstil als auch mit Ihrer Weigerung, eine Frau zu heiraten, die er für Sie ausgesucht hatte.“

„Und wenn ich ihr das Geld von meinem eigenen Vermögen zur Verfügung stelle?“

Der Anwalt zuckte die Achseln. „Das weiß ich nicht. Es bleibt jedoch die Tatsache, dass, laut Testament, Sir John das letzte Wort bezüglich dieser Hochzeit hat - Ihr Vater war, wie gesagt, fest entschlossen, Sie in die Knie zu zwingen -, und ich habe den Eindruck, dass Sir John eine Verbindung zwischen Ihnen und seiner Tochter ausdrücklich begrüßt.“

„Das tut er, verdammt!“ Dominic hieb sich mit der Faust auf die Handfläche. Dieser sture alte Narr wollte einfach nicht einsehen, dass Dominic für Melly ein schrecklicher Ehemann sein würde, grausam und pflichtvergessen! Er begann, im Zimmer auf und ab zu gehen.

Podmore warf ihm einen vorsichtigen Blick zu. „Ich nehme an, Ihnen schwebt eine andere junge Dame vor, Mylord?“ Dominic sah ihn ausdruckslos an. „Nein, wie kommen Sie denn auf die Idee?“

Wieder zuckte Podmore die Achseln. „Die rege Fantasie eines alten Mannes, das ist alles.“ Er zögerte. „Mylord, warum verweigern Sie nicht einfach diese Ehe und lassen es zu, dass der Besitz verkauft wird? Da Sie das doch ohnehin Vorhaben und das Geld gar nicht benötigen ...“

„Nein! Ich muss Wolfestone unbedingt besitzen! Das ist mein gutes Recht! Ich werde mir mein Recht nicht durch das verdammte Testament meines Vaters nehmen lassen. Sollte der Besitz aufgelöst werden, dann nur, weil ich es so will und nicht mein Vater, möge er in der Hölle schmoren! “

Podmore zuckte zusammen.

„Meine Mutter wurde buchstäblich in die Ehe verkauft, Wolfestone zuliebe. Sie war erst siebzehn.“

„Ich erinnere mich“, meinte der Anwalt sanft. „Sie war eine wunderschöne Braut.“

Dominic nickte. Er vergaß immer, dass dieser alte Mann seine Mutter gekannt hatte. „Mein Vater hat ihr das Leben zur Hölle gemacht, so sehr, dass sie zum Schluss gezwungen war, auf den Kontinent zu flüchten. Dort hat sie jahrelang in Armut gelebt - und das nur wegen meines Vaters und Wolfestone!“ Lange Zeit sagte keiner der beiden Männer etwas, während Dominic den bitteren Geschmack in seinem Mund herunterzuschlucken versuchte. Schließlich nahm er wieder dem Anwalt gegenüber Platz. „Ich habe meiner Mutter auf dem Totenbett versprochen, alles zu tun, dass Wolfestone in meinen Besitz übergeht. Sie bat mich - flehte mich an -, es ihr zuliebe zurückzuholen. Und das werde ich tun, koste es, was es wolle.“

Podmore seufzte schwer. „Ja, das verstehe ich. Ich wünschte, es gäbe eine andere Möglichkeit, das zu tun, aber Ihr Vater war sehr gründlich.“

Dominic schob energisch das Kinn vor. Koste es, was es wolle. Wolfestone würde ihm gehören. Er wechselte das Thema. „Was nun also den Besitz betrifft, so gibt es hier viel zu tun; er befindet sich in einem schrecklichen Zustand. Ich vertraue darauf, dass ich Ihr Einverständnis als Nachlassverwalter habe, sofort mit den Arbeiten anfangen zu können.“ „Natürlich.“

„Ich habe einen Einheimischen, Jake Tasker, vorübergehend als Verwalter eingestellt, und ich habe Abdul mitgeteilt, dass er kommen soll. Er wird Eades’ Stelle übernehmen.“

Podmore schürzte die Lippen. „Ob das klug ist, Mylord? Abdul hat keinerlei Erfahrung darin, einen englischen Besitz zu verwalten.“

Dominic zog die Brauen hoch. „Abdul ist ein Genie. “ Podmore wand sich unbehaglich. „Ja, aber ... er wirkt so ausgesprochen fremdartig, Mylord. Die Einheimischen finden vielleicht keinen Gefallen an ihm. Englische Landbewohner neigen dazu, sehr engstirnig zu sein. Hier in der Gegend nennt man die Einwohner von Shrewsbury Ausländer, dabei liegt das nur dreiundzwanzig Meilen entfernt.“

Dominic zuckte die Achseln. „Es ist mir gleich, was sie von Abdul halten. Er ist nicht hier, um gemocht zu werden, sondern um seine Arbeit zu machen - den Besitz in einen Zustand zu bringen, in dem er den besten Preis beim Verkauf erzielt.“ Betrübt schüttelte Podmore den Kopf. „Ich fürchte, es wird Schwierigkeiten geben. Könnten Sie ihn nicht dazu bringen, sich etwas weniger ... exotisch zu kleiden? Und sich zu rasieren, damit er nicht ganz so wild aussieht?“

„Nein, über seine Aufmachung hat ganz allein er zu entscheiden.“

Podmore strich nachdenklich mit der Hand über die Papiere vor sich. „Dann wäre es eventuell besser, wenn ich Personal für Sie einstelle, nicht Abdul. Wenn das Anwesen so vernachlässigt ist, wie Sie sagen, brauchen wir ... “

„Machen Sie sich nicht die Mühe. Während wir uns hier unterhalten, schrubben bereits fünfzig Leute das Schloss vom Dachboden bis zum Keller“, teilte Dominic ihm mit. Er erhob sich und nahm seine Wanderung im Zimmer wieder auf. „Und ehe Sie mich zu meiner Entschlusskraft beglückwünschen -das Ganze ist ein verdammtes Ärgernis. Miss Pettifers Gesellschaftsdame hat es zu ihrer Aufgabe gemacht, eine ganze Armee von Einheimischen zu versammeln, die jetzt putzen, reparieren und polieren.“

Podmore legte die Stirn in Falten. „Eine Gesellschaftsdame hat Personal eingestellt?“

Dominic schnaubte. „Ja, aber sie ist auch die ungewöhnlichste Gesellschaftsdame, die ich je gesehen habe. Zuerst einmal hat sie keinerlei Respekt vor Ranghöheren, geht rücksichtslos über meine Empfindlichkeiten hinweg, kommandiert ihre Herrin herum und beschützt sie gleichzeitig wie eine Tigerin ihr Junges. Sie füllt mein Haus mit einheimischen Bauerntrampeln, lässt sie putzen - in meinem Haus, wohlgemerkt -, und als ich sie gefragt habe, wer sie denn bezahlen solle, hat sie mir freundlich mitgeteilt, dass sie die Löhne entrichten würde, falls ich mir das nicht leisten könnte! “ Er schnaubte erneut.

„Eine ältere Frau, vermute ich?“, erkundigte Podmore sich diskret.

„Nein, ganz und gar nicht.“

„Ach.“ Podmore verschränkte die Hände und betrachtete sie ernsthaft. „Wie alt ist diese Gesellschaftsdame denn?“ Dominic machte eine wegwerfende Handbewegung. „Ich weiß es nicht. Jung. Ungefähr genauso alt wie Miss Pettifer, denke ich. Sir John meinte, sie wäre noch Anfängerin in diesem Beruf und gehörte zu .Gussies Mädchen“, was immer das auch sein mag ... “

„Lady Augusta Merridew. Sie interessiert sich für weibliche Waisen und hat schon einige bemerkenswerte wohltätige Werke ...“

„Aber so wie dieses Mädchen mit Miss Pettifer redet, könnte man meinen, dass es sie schon seit Jahren kennt. Die meiste Zeit nennt sie sie sogar Melly! Nicht Miss Pettifer! Sie hat wirklich überhaupt keinen Respekt.“ Er merkte, dass er ins Schwadronieren geraten war und setzte sich wieder hin.

Podmore bedachte ihn mit einem langen, nachdenklichen Blick. „Ich nehme an, sie ist hübsch.“

Dominic runzelte die Stirn. „Hübsch? Natürlich ist sie ... Was spielt das für eine Rolle, ob sie hübsch ist? Das hat doch mit dem allen hier nicht das Geringste zu tun.“

Der Anwalt lächelte. „Nein, natürlich nicht.“