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„Mörder!“, schrie Samantha York, von einem grässlichen Grauen geschüttelt. „Gemeiner, verfluchter, dreckiger Mörder!“

Schweiß tropfte von Lorcas glühend heißer Stirn. Der blutrote Nebel vor seinen Augen lichtete sich. Er sah Carrera jetzt erst wieder bewusst. Und jetzt erst begriff er, was geschehen war. Übelkeit würgte ihn. Er hatte den Mann nicht erschlagen wollen. Das war nicht seine Absicht gewesen. Verdammt, was war bloß los mit ihm? Er verstrickte sich immer mehr in die Sache.

„Mörder!“, kreischte Samantha wieder und hetzte zum Telefon, um die Polizei anzurufen.

Bring sie zum Schweigen! dröhnte es mit einem mal in Lorcas Kopf. Sie darf nicht so laut schreien. Die Nachbarn könnten sie hören. Sie darf nicht mehr schreien. Bring sie zum Schweigen.

Samantha riss den Hörer gehetzt von der Gabel. Zitternd presste sie ihn an ihr Ohr, während sie in rasender Eile mit dem bebenden Zeigefinger in die Löcher der Wählscheibe stach.

Sie schaffte es nicht, die Verbindung herzustellen. Art Lorca flog auf sie zu. Sie erhielt einen furchtbaren Hieb seitlich am Kopf. Ihr Arm fiel förmlich herab. Kraftlos öffneten sich die Finger, und der Hörer polterte zu Boden. Wankend drehte sich das schwer angeschlagene Mädchen um. Dicke Tränen quollen aus ihren blau geschlagenen Augen.

„Mörder!“, schrie sie dem Mann, den sie irgendwann mal geliebt hatte, voll Abscheu und Verachtung ins verhasste Gesicht.

Dann war ihr alles egal.

Auch, dass Art Lorca sie mit einem weiteren Schlag brutal von den Beinen holte.