Eigene Schriftarten installieren (K3, K4)

Der Kindle zeigt all seinen Inhalt in einer eigentlich recht gut lesbaren Schriftart. Aber das ist Geschmackssache - manch einer bevorzugt vielleicht doch die Windows- oder Apple-Schriften. Auch diese kann man auf dem Kindle installieren - vorausgesetzt, man findet die passende Font-Datei. Dabei handelt es sich um Truetype-Fonts, die die Endung TTF tragen. Im Web gibt es jede Menge freier Schriftarten, wobei der Kindle da etwas wählerisch sein kann, nicht jede Schriftart funktioniert gleich gut. Zur Illustration habe ich einfach die Schriftart Tahoma gewählt, die Sie im Fonts-Verzeichnis von Windows finden. Wie bei den meisten anderen Tricks muss man dazu die Datei reader.pref editieren, die im Verzeichnis

\system\com.amazon.ebook.booklet.reader

liegt. Achtung, auf dem Kindle 4 ist diese Datei versteckt - Sie müssen also zunächst Ihrem Computer beibringen, sie trotzdem zu zeigen. Wie das funktioniert, hängt vom Betriebssystem ab, unter Windows ist das eine Einstellung im Explorer. Der Datei fügen Sie die Zeile

ALLOW_USER_FONT=true

an. Außerdem ändern Sie eine andere Zeile ab:

FONT_FAMILY=alt

Speichern Sie die Datei. Nun braucht der Kindle natürlich noch die eigentlichen Schriftarten. Dazu erzeugen Sie zunächst im Hauptverzeichnis des Geräts den Ordner fonts. Darin müssen Sie vier Schriftarten ablegen, die unbedingt diese Namen tragen müssen: alt-Regular.ttf (normale Schrift), alt-Bold.ttf (fett), alt-Italic.ttf (kursiv), alt-BoldItalic.ttf (fett+kursiv).

Der Einfachheit halber habe ich in diesem Beispiel meine Schriftart (die nur eine normale und eine fette Variante enthält) einfach zweimal dupliziert und den damit identischen Dateien die oben stehenden Namen gegeben. Dadurch sehen fett formatierte Texte natürlich genauso aus wie kursiv formatierte - wenn Sie das nicht wollen, müssen Sie tatsächlich vier passende, unterschiedliche Schriften finden.

Schließlich müssen Sie den Kindle nur noch neu starten, und Ihre eigenen Schriftarten sollten aktiv sein. Mit der neuen Schrift stehen Ihnen während des Lesens über die Text-Taste auch ein paar neue Funktionen zur Verfügung, probieren Sie es einfach aus. Aber Achtung: Sobald Sie die Einstellung „Typeface“ über die Text-Taste von „alt“ auf einen anderen Wert ändern, geht Ihre Wahl verloren (das merken Sie aber erst, wenn Sie ein anderes Buch lesen). Das liegt daran, dass der Kindle dann den Eintrag FONT_FAMILY wieder auf eine der Vorgaben stellt.

Falls Ihnen die Änderungen nicht mehr gefallen, genügt es also auch völlig, bewusst über die Text-Taste die Schriftart zu ändern. Falls der komplette Trick bei Ihnen nicht funktioniert, könnte das auch daran liegen, dass Sie vor dem Aktivieren der USB-Verbindung nicht den HOME-Bildschirm aufgerufen haben - das ist wichtig.

Der Trick ändert nur die Schriftart, in der Lesematerial aller Art (außer PDFs) angezeigt wird. Wenn Sie alle Systemschriften umstellen wollen, müssen Sie ein umständlicheres Verfahren nutzen, das hier beschrieben ist:

http://www.mobileread.com/forums/showthread.php?t=88004


Den Debug-Modus einschalten (alle)

Begeben Sie sich zum Homescreen und öffnen Sie ein Textfeld, indem Sie einen Buchstaben oder DEL antippen. Füllen Sie das Suchfeld mit dem Befehl ;debugOn und drücken Sie die Eingabetaste (Semikolon nicht vergessen!).

Welche Kommandos im Debugmode möglich sind, verrät Ihnen ~help. Den Debugmode können Sie jederzeit durch ;debugOff beenden - im Debugmodus durchgeführte Änderungen bleiben dabei erhalten. Erst nach einem Neustart vergisst der Kindle diese Einstellungen.

Den Bildschirmschoner deaktivieren (K3, K4, KT)

Normalerweise legt der Kindle sich nach zehn Minuten automatisch zur Ruhe, indem er eines der vielen Bilder seines Bildschirmschoners anzeigt. Strom wird dadurch nicht gespart, da WLAN und 3G aktiviert bleiben, also kann man sich den Schoner eigentlich sparen. Das dem Kindle zu erklären, ist gar nicht so kompliziert:

Begeben Sie sich zum Homescreen und öffnen Sie ein Textfeld, indem Sie einen Buchstaben oder DEL antippen. Füllen Sie das Suchfeld mit dem Befehl ;debugOn und drücken Sie die Eingabetaste. Öffnen Sie erneut ein Textfeld, und tippen Sie ~disableScreensaver ein, erneut gefolgt von einem Druck auf die Entertaste. Beim Kindle Touch verwenden Sie stattdessen ~ds, das Sie im Suchfeld oben eintippen müssen.

Der Screensaver ist nun deaktiviert - das gilt auch für seinen manuellen Start über die Einschalttaste. Um ihn wieder zu aktivieren, öffnen Sie eine Suchbox und geben darin ~resumeScreensaver ein, um abschließend Enter zu drücken. Welche anderen Kommandos im Debugmode möglich sind, verrät Ihnen ~help. Den Debugmode können Sie jederzeit durch ;debugOff beenden - der Bildschirmschoner bleibt dabei ausgeschaltet. Erst nach einem Neustart vergisst der Kindle diese Einstellung.

Beim Kindle Touch funktioniert der Befehl ~resumeScreensaver nicht - hier müssen Sie mit Menü -> Einstellungen -> Menü -> Neustart das Gerät neu starten lassen, um die Bildschirmschoner zurückzubringen.

Den Speicherplatz abfragen (alle)

Wenn Sie bei Kindle 3 oder Kindle 4 einfach nur die MENU-Taste drücken, erscheint statt des Namens Ihres Kindles eine Angabe, wieviel Speicherplatz noch auf dem Gerät frei ist.

Auf dem Kindle Paperwhite und dem Touch müssen Sie dazu auf “Menü” tippen, dann auf “Einstellungen”, danach erneut auf “Menü” und schließlich auf “Geräteinfo”.

Je nach Modell sollte der Wert zwischen deutlich über 1000 und über 3000 Megabyte (MB) liegen. Wenn ein Buch im Mittel etwa 0,5 Megabyte (500 Kilobyte) groß ist, passen auf 1000 Megabyte Speicher etwa 2000 Bücher.

Kindersicherung einrichten (alle)

Der 79-Euro-Kindle bietet nach dem Software-Update 4.1 nun auch die Möglichkeit, eine Kindersicherung einzustellen. Diese ist auf der dritten Seite des Einstellungsmenüs verfügbar. Das Gerät erlaubt, darüber Webbrowser, Kindle-Shop und Archiv einzeln auszuschalten. Der Zugang ist dann nur über ein spezielles Passwort möglich.

Beim Kindle Keyboard betätigen Sie MENU -> Settings -> (auf Seite 2 blättern) -> Parental Controls.

Beim Kindle Touch und Paperwhite erreichen Sie die Kindersicherung über Menü -> Einstellungen -> Geräteoptionen -> Kindersicherung.

Über die USB-Verbindung mit dem PC lassen sich trotzdem noch neue Bücher hinzufügen. Ebenfalls weiterhin möglich ist es, Bücher am Webbrowser des PCs auf Amazon.de zu kaufen und diese drahtlos an den Kindle zu senden. Sie erscheinen dann automatisch im Home-Bereich.

Den Kindle aktualisieren (alle)

Wann immer Amazon neue Updates für die interne Software der Kindles (Firmware) bereitstellt, werden diese normalerweise in einer ruhigen Minute automatisch auf das Gerät geladen und angewendet. Das funktioniert nicht, wenn Sie den Kindle nicht dauernd mit dem Netz verbunden oder aber die Software selbst verändert haben (Jailbreak).

In einem solchen Fall können Sie das Update auch manuell durchführen. Dazu müssen Sie es zunächst mit dem Computer bei Amazon herunterladen:

http://www.amazon.de/gp/help/customer/display.html/ref=hp_left_ac?ie=UTF8&nodeId=200594630

Suchen Sie nach Ihrem Kindle-Typ und prüfen Sie, ob Sie die richtige Firmware-Version besitzen. Zum Redaktionsschluss dieser Ausgabe waren aktuell:

  • Kindle Keyboard: 3.4
  • Kindle: 4.1.1
  • Kindle Touch: 5.3.2
  • Kindle Paperwhite: 5.3.3

Die so erhaltene Datei kopieren Sie via USB in das Hauptverzeichnis Ihres Kindle. Danach betätigen Sie MENU -> Einstellungen -> MENU -> Kindle aktualisieren (beim Kindle Keyboard: Settings -> Update Your Kindle). Falls dieser Menüpunkt grau unterlegt ist, befindet sich die Update-Datei nicht im richtigen Verzeichnis oder Sie haben die falsche Datei heruntergeladen.

Ob Sie jedes Update sofort anwenden sollten, hängt davon ab, wie gern Sie die Jailbreaks und Hacks verwenden. Oft funktionieren diese mit einer neuen Firmware erst einmal nicht – so lange, bis die Hacker-Community sie an die neue Firmware angepasst hat.

RSS-Feeds lesen (alle)

Endlich ein bequemer Feedreader für den Kindle: Die Website http://kindle4rss.com/ erlaubt Ihnen, die Inhalte von Blogs und anderen Websites zusammengefasst an Ihren Kindle schicken zu lassen. Dabei bleiben sogar Bilder erhalten. Zudem ergänzt der Service inkomplette Feeds mit den kompletten Inhalten.

PDF-Dateien besser lesen (alle)

Für PDF-Dokumente ist der Kindle suboptimal. Deshalb empfiehlt es sich, diese etwas vorzubehandeln. Das funktioniert sehr gut mit dem Programm K2PDF, das es für Windows, MacOS und Linux gibt. Sie können es hier http://willus.com/k2pdfopt/download/ kostenlos herunterladen. K2PDF verwandelt mehrspaltige, große Dokumente in einspaltige Dateien, die auf dem eInk-Display wirklich weit besser lesbar sind.

Kindle-Bücher verwalten (alle)

Mit Kindlean http://kindlean.com/ ist ein neues Programm erschienen, das auf dem PC die Bücher Ihres Kindle in optisch sehr hübscher Weise verwaltet. Die Software ist kostenlos. Eine Version für MacOS ist in Vorbereitung, derzeit wird aber nur Windows unterstützt.

Lesezeit-Schätzung korrigieren (PW)

Ein Tipp für Paperwhite-Besitzer: Wenn der Kindle die Lesezeit grob falsch einschätzt, lässt sich der Algorithmus zurücksetzen:

  • Das gerade gelesene Buch öffnen.
  • Darin nach ";ReadingTimeReset" suchen (ohne Anführungszeichen, mit Semikolon, Groß- und Kleinschreibung beachten)

Das Ergebnis werden keine Fundstellen sein, aber danach lernt der Paperwhite die Lesegeschwindigkeit neu.

Google-Kalender plus Wetter (alle)

Die Website Klip.me schickt Ihnen Ihre im Google-Kalender eingetragenen Termine als eBook auf den Kindle. Sehr nützlich! Auf Wunsch gibt es auch den Wetterbericht dazu. Das funktioniert über diese Website:

http://www.klip.me/googlecalendar/welcome

Voraussetzung ist eine einmalige Anmeldung. Außerdem müssen Sie in Ihrem Amazon-Konto unter “Persönliche Dokument-Einstellungen” die Adresse kindle@klip.me autorisieren. Damit auch das Wetter mitgeschickt wird, müssen Sie in den Google-Kalender-Einstellungen die Option “Standortabhängige Wettermeldungen anzeigen” aktivieren. Der Kalender enthält Datum und Wochentag (englisch), Ihre Termine und die vorhergesagten Temperaturen.

Kindle - das inoffizielle Handbuch zu Paperwhite & Co. Anleitung, Tipps und Tricks.
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