Kapitel 5



»Befehl: Öffne deine Augen.«

Der Befehl versetzte den Mikroprozessor in den Override-Modus. Synapsen schossen und erneuerten alte Verbindungen durch neue Ganglien. Der Mikroprozessor kennzeichnete und identifizierte die entsprechenden Muskeln, wies sie an, sich zusammenzuziehen.

Danals Augen öffneten sich flatternd.

Licht brannte auf die Retinas, und der Mikroprozessor wies sofort beide Iris an, den Lichteinfall herunterzuregeln. Danal blinzelte ein zweites Mal.

Eindrücke rasten in seinen Geist wie ein Lauffeuer; jede Zelle in seinem Körper erwachte in dem Rausch freudiger Erregung. Danal spürte, wie glatt und haarlos sein Körper war, wie ein öliger Film seine Haut überzog. Er konnte jedes Nervenende seiner Haut fühlen, als ob Spinnen darauf säßen; er konnte sogar fast das Licht der über ihm leuchtenden Schalttafeln fühlen. Er stand.

Ein Mann verdeckte sein Sichtfeld. Danal saugte jedes Detail auf, ohne wegzusehen. Der Techniker stand ebenfalls und war ein wenig kleiner als Danal. Sein Gesicht wirkte ein wenig irre und unsymmetrisch, darüber braunes Haar, das auf einer Seite des Gesichts lang herabhing und auf der anderen kurz geschoren war – eine Augenbraue rasiert, die andere mit einem Eyeliner nachgezeichnet – ein einzelner goldener Ring, in dem sich das Licht spiegelte. Danal starrte ihn an, ohne sich zu bewegen, und die beschreibenden Worte und Begriffe verfestigten sich in seinem Gehirn, gedankliche Namensschilder, die den Bildern zugewiesen wurden, für alles, was ihm seine Netzhäute übermittelten: »braun«, »Augenbraue«, »golden«.

Der Mikroprozessor scannte sofort Danals Temporallappen ab, griff auf Informationen zurück, die den Tod und das Zurückkehren überlebt hatten, und begann auf dieser wiedergeborenen Tabula rasa neu zu schreiben. Danal entdeckte schwarze Symbole über der Tasche des weißen Laborkittels des Technikers, aber in diesem Moment bedeuteten sie ihm nichts. Dann plötzlich, als ob eine Glühbirne in seinem Kopf angeschaltet worden wäre, erklärte sich die Bedeutung der Symbole und verwandelten sich in Worte: Rodney Quick.

»Kannst du mich … verstehen?«, sagte Rodney vorsichtig Silbe für Silbe.

Danal hörte die Frage, verinnerlichte sie und suchte nach einer passenden Antwort. Langsam, immer noch unsicher und mit wenig Kontrolle über seine Muskeln, bewegte er seinen Kopf nach unten, dann nach oben, zögernd erst und nickte dann bewusst und selbstsicher.

»Ich will, dass du mir mit deiner Stimme antwortest«, sagte Rodney sofort. »Befehl: Antworte.«

Danal angelte sich ein Wort aus den Tiefen seines Unterbewusstseins, öffnete den Anhang aus damit verbundenen Informationen. Weitere Worte, Sätze, Ausdrücke und Redewendungen füllten die leeren Taschen seines wiederauferstandenen Gehirns. Er atmete aus, konzentrierte sich auf seine Stimmbänder, ließ sie vorsichtig und kontrolliert vibrieren. Er bewegte Kiefer, Zunge und Lippen und formte mit all seinen komplizierten Bewegungsabläufen den Klang der Sprache:

»Ja.«

Die Nährstofflösung tropfte noch aus dem Tank, aus dem Danal aufgetaucht war, und wurde durch ein Gitter im Fußboden abgeleitet, vorbei an den anderen Tanks, wo es irgendwo im Boden versickerte. Danal stand da wie eine Statue. Die Lösung rann seine glatte Haut hinunter. Er bemerkte, dass die gelben Tröpfchen einen rötlichen Farbton enthielten, woraufhin ihm etwas in den Tiefen seines Geistes Begrabenes sagte, dass diese Verfärbung ein sicheres Zeichen für mutierte Bakterien bei seinem letzten Bad sein musste …

Rodney nahm einen Schlauch und spritzte Danal ab. Die restliche Flüssigkeit hatte mittlerweile einen rosafarbenen Ton angenommen, denn die ungewöhnliche Farbe verblasste bereits, weil die veränderten Bakterien wahrscheinlich im Kontakt mit der ungeschützten Außenwelt starben. Rodney drehte den Hochdruckstrahl ordentlich auf und richtete ihn auf den bewegungslosen Diener, um den letzten Rest der Lösung von der Haut des Dieners zu spülen.

Einige der äußeren Nervenzellen auf Danals Körper schalteten sich ab, als ihn das eiskalte Wasser berührte. Seine noch nicht vollständig regenerierte Muskulatur geriet außer Kontrolle. Danal fiel nach hinten und klappte auf dem Fußboden zusammen. Zu spät bewegte sich sein Arm, um den Fall abzubremsen. Zu allem Übel drehte er sich ungeschickt herum und schlug mit dem Kopf gegen seinen leeren Tank. Kaum einen Augenblick später identifizierte er das aufwallende Gefühl als Schmerz.

Danal lag zusammengekrümmt und hilflos – aber vollkommen wach – auf dem kalten und nassen Boden, während sich der Techniker über ihn beugte. Danal starrte einen Wassertropfen an, der kaum einen Zentimeter von seinem Auge entfernt lag, und war fasziniert von dem Farbenspiel des Lichts auf seiner Oberfläche.

»Oh, Mann!«, schnaubte Rodney. »Befehl: Aufstehen.«

Der Mikroprozessor suchte wieder nach dem richtigen Nerven-Geflecht, aktivierte Danals Diener-Programmierung. Seine Muskeln erwachten, dann stützte er sich auf einem Knie ab, konnte kaum das Gleichgewicht halten und wäre durch den übermäßigen Input fast wieder zu Boden gegangen. Er hustete einen Schwall der Nährstofflösung aus seinen Lungen und gewann daraufhin die Kontrolle zurück. Aus einem Impuls heraus lächelte er munter, aber irgendwie bewegten sich seine feinen Gesichtsmuskeln nicht, was ihn geradezu ehrfürchtig erscheinen lassen musste.

Ohne seinen Kopf von dem Techniker abzuwenden, benutzte er sein peripheres Sichtfeld, um sich den Raum um ihn herum, den riesigen Wiederauferstehungsraum mit seinen unzählbaren Reihen unterschiedlicher Tanks, Kammern und Inspektionstische zu konzentrieren, die anderen Diener zu beobachten, die ihren Aufgaben nachgingen. Danal fand es faszinierend.

Rodney verengte seine Augen zu Schlitzen und guckte verstohlen über seine Schulter, dann zurück zum neu auferstandenen Diener. »Befehl: Tanze!«

Ruckartig und ohne darüber nachzudenken, versuchte Danal erst ein Bein zu heben, dann das andere. Ihm gelang es irgendwie, nach hinten und wieder nach vorne zu hüpfen, und dabei lächerlich auszusehen. Er stolperte erneut, fand sein Gleichgewicht jedoch schneller wieder. Die Kontrolle über seine Muskulatur wuchs weiter an, und durch die Geschwindigkeit des Mikroprozessors schien Danal mehr Zeit zu haben, um seine Balance auszugleichen. Der Diener gewann die Beherrschung über seinen Körper zurück, wie ein altkluges Kind, das in wenigen Sekunden ein tausendfach geübtes Knobelspiel löst.

Beim Anblick dieser Leistung, lachte Rodney überlegen auf.

»Was werden Sie jetzt tun, Mr. Quick?«

Danal blickte auf, als sich die Aufseherin leise von hinten an ihn heranschlich. Sie bewegte sich wie in Trance, glitt zwischen den Tanks hindurch und schien darauf zu achten, den Wänden, dem Boden, den Lichtern und allem aus dem Weg gehen zu wollen, das ihre Bewegungen hätte im Netz registrieren können.

Rodney sprang auf, und Danal sah, wie die Farbe aus seinem Gesicht verschwand. Aber der Techniker verlieh seinem Gesicht einen ernsten Ausdruck und drehte sich erstaunlich kontrolliert zur Aufseherin um. »Ich teste gerade seine Muskelreflexe, Madame. Er kann sie bereits hervorragend koordinieren.«

»Bullshit.« In ihrer Stimme lag nicht der geringste Hauch einer Erregtheit, kein Zorn, nur die monotone Erklärung, die den Techniker zum Lügner stempelte und keinen Raum für Einwände ließ. »Mr. Nathans sagte, dass Danal eine besondere Behandlung zu erfahren habe. Sollten Sie dabei versagen, werde ich Sie auf jede erdenkliche Weise zerstören.«

Der Techniker antwortete reserviert. »Dieser Diener ist die beste Arbeit, die ich je vollbracht habe, Madame! Sehen Sie, da, wo ich das SynHerz eingesetzt habe, befindet sich eine Narbe, die höchstens halb so groß ist, als sie es vermuten würden. Sie haben doch die Wunde gesehen, aus der die Neo-Satanisten das Herz herausgerissen haben.«

»Tun Sie nur Ihren Job und erfüllen Sie ihn entsprechend den Anweisungen, Mr. Quick.« Die Aufseherin lächelte ihn an. »Versuchen Sie, so lange zu überleben, wie Sie können.«

Rodney erwiderte nichts. Danal beobachtete, wie feine Schweißperlen aus den sichtbaren Poren des Technikers sickerten.

Bei der Erwähnung der Narbe starrte Danal an seinem Körper herab, besah sich die weiße Linie, die in der Mitte seines Brustkorbs herunterlief, wo ihn das – Messer – aufgeschnitten hatte. Seine Vergangenheit schien in dicke Watte eingepackt zu sein, die sich darin vor ihm versteckte. Obwohl er sich darüber wunderte, verging jede aufsteigende Antwort wie eine Schneeflocke, die auf die glühenden Kohlen eines Kamins fiel. Er wollte seine Hand heben und die Narbe betasten, aber die Willenskraft, seine Muskeln zu bewegen, war nicht vorhanden.

Für einen merkwürdig langen Moment stand die Aufseherin schweigend da, offenbar um Rodney so lange wie möglich schwitzen zu lassen. »Gut, Mr. Quick? Ist er fertig?«

»Ja, zum größten Teil. Und wie üblich, so pünktlich, wie geplant. Eine routinemäßige Wiederauferstehung, Madame.«

»Wir werden es sehen, nicht wahr?« Die Aufseherin streckte ihre rechte Hand aus, ließ die Finger der anderen Hand über die Online-Tastatur laufen, die auf den Handteller tätowiert war. Zehn Tasten, jede mit fünf Funktionen der fünf spezifischen Fingerabdrücke an der linken Hand der Aufseherin kodiert, was es ihr ermöglichte, fünfzig verschiedene Zeichen zu tippen. Sie gab die entsprechende Folge ein, um sich mit dem Internet zu verbinden. Nachdem sie ihre aktuelle Position in der riesigen Datenbank angegeben hatte, aktivierte die Aufseherin den implantierten, netzkompatiblen Scanner in ihrem Auge. Danal hielt ihrer Inspektion stand, als sie ihn durch ihre Maschinenaugen anschaute.

»Die Glyzerinwerte sind alle falsch. Und es gibt eine Funktionsstörung in seinem Gehirnwellenmuster. Verdammt! Die Bakterien sind mutiert – Sie haben ihn nicht überwacht, Mr. Quick.« Sie legte ungewöhnlicherweise einen bösen Tonfall in ihre Stimme, und die Worte verließen ungeschickt aber drohend ihren Mund.

»Doch! Doch, das habe ich, Madame! Das Nährstoffbad war so klar wie nur irgend möglich – so gelb wie Hühnchen-Suppe!« Ein – aber auch tatsächlich nur ein – Tropfen Schweiß rann an der Seite von Rodneys Stirn herunter.

»Ich bezweifle irgendwie, dass Sie nichts Ungewöhnliches festgestellt haben wollen. So dumm sind Sie doch gar nicht. Wahrscheinlich haben Sie wieder an dem Glas von einem der weiblichen Tanks geklebt. So war es doch.«

»Nein, Madame!« Er klang empört. »Sie wissen, wie sehr ich auf diesen Diener aufgepasst habe.«

Die Aufseherin ignorierte Rodney und wandte sich an den ruhig guckenden Diener, der im grellen Lichtern feucht und nackt dastand. »Danal, woran kannst du dich in deinem letzten Leben erinnern?«

Danal runzelte leicht die Stirn, stand aber still.

»Sein Gehirn ist beschädigt! Oh, Scheiße!«, fluchte Rodney. Beiläufig, aber mit erstaunlicher Geschwindigkeit, klatschte die Aufseherin ihm eine, um ihn zum Schweigen zu bringen.

»Nichts«, antwortete Danal schließlich. »Ich … erinnere mich an nichts.«

Die Aufseherin machte eine Pause, wirkte etwas überrascht. Rodney seufzte vor Erleichterung laut auf und stemmte seine Hände in die Hüften, versuchte einen Anschein von Kontrolle wiederzuerlangen. »Warum hat das so lange gedauert, um zu antworten?«

»Ich habe nachgedacht.« Die Worte flossen inzwischen leicht über seine Stimmbänder. Nach einer gefühlten Ewigkeit der Ruhe wollte er seine Stimme wieder benutzen, wollte rufen, wollte singen. Aber sein Körper bewegte sich nicht. Er stand da und wartete, als ob er eine Schaufensterpuppe wäre.

Die Aufseherin und der Techniker sahen ihn für ein Moment seltsam an.

»Diener, Befehl: Eingabemodus.« Die Finger der Aufseherin rasten über die tätowierte Tastatur auf der Handfläche.

Danals Körper antwortete aus einem eigensinnigen Willen heraus, nur von einem Mikroprozessor kontrolliert. Seine Arme und Beine erstarrten, und er öffnete seinen Geist, um die Eingabe zu erhalten.

In weniger als einer Sekunde suchte das Netz Danals neue Identität ab und bestätigte seinen Namen und den Namen seines Masters, Vincent Van Ryman. Nach einer kurzen Pause, sogar kurz im Sinne von Zeit für einen Mikroprozessor, gelangten Terabytes an Informationen in sein Gedächtnis, und füllten seinen ausgetrockneten Geist rasch mit Daten.

Das Datennetz lieferte ihm die wichtigsten Informationen über seinen neuen Herrn Master Van Ryman, angefangen mit seiner Geschichte bis hin zu aktuellen Gewohnheiten – alles, damit Danal ein besserer Diener sein konnte. Innerhalb eines Momentes, ohne die Zeit zu haben, diese Tatsachen zu sortieren und zu ordnen, erfuhr Danal, dass Vincent Van Ryman durch den Profit der Firma ein bequemes Leben geführt hatte, bis sein Vater Stromgaard seinen Anteil der Resurrection Inc. an Francois Nathans verkauft hatte. Von komplizierten Verteidigungs-Systemen geschützt, lebte Van Ryman in einem exzentrisch antiken Haus allein und vor seinen Feinden geschützt.

Nicht allein.

Was war mit Julia?

Julia? Danal wunderte sich. Der Gedanke war aus den Tiefen seines Geistes aufgestiegen, ein Flüstern in der Nähe seiner Ohren, wie Gedanken, die ihm durch den meilenweiten dichten Nebel zugerufen wurden. Dieser Gedanke kam ohne eine Erklärung, ohne weitere Details – wer war Julia? Andere Erinnerungen, ein brodelnder Topf voller Déjà-vus kochte weit unter der Oberfläche seines Hirns, über den Rand des Mikroprozessors, hinaus.

Eine weitere Pause in dem Zeitlupen-Tempo des Mikroprozessors. Danal fühlte, wie das Netz seinen Geist abtastete, zweifach überprüfte, ob seine Identität auch korrekt war. Danal hielt seine Gedanken bewusst zurück, obwohl er nicht wusste, was ihn erwarten würde, oder wie er wissen sollte, ob etwas schiefgegangen war. Sein Kernprogramm reichte tiefer als sein Instinkt, formte sein Leben, ließ ihn wissen, dass er Fragen nicht zu stellen hatte, nicht zu denken hatte, nicht zu fühlen hatte.

Vermutlich wusste er schon so viel, wie ein Diener von seinem Master wissen sollte, aber das Netz hielt noch eine andere Datei bereit, eine, die mit einem viel stärker gesicherten Passwort, von einer höheren Ebene gesichert war – mit weiteren Details und Archivbildern.

Vincent Van Ryman war der Anführer der Neo-Satanisten,

nicht mehr!

es war ein Geheimbund, der uralte Teufelsanbetung mit moderner Technologie verbunden hatte. Van Ryman hatte, wie auch immer, seine Kontakte in Bezug auf die Gruppe abgebrochen, und war kurz zuvor einer ihrer stärksten Gegner geworden – aber er war wie ein verlorenes Schaf zur Herde zurückgekehrt, mit einem Eifer und einer Intensität, die sogar seine Anfangsrastlosigkeit überschatteten.

unmöglich!

Danals Kopf schwamm in einem Strudel von im Gegensatz zueinanderstehenden Gedanken, Erinnerungen, die wie Gespenster vor den Schatten flohen, wann auch immer er versuchte, sich auf sie zu konzentrieren.

Er war ein Diener. Sein Geist war eine saubere Schiefertafel, poliert von der Reise durch den Tod und zurück. Er hatte nichts von seiner Vergangenheit behalten.

Oder er konnte wahrscheinlich einfach nicht auf seine Erinnerungen zurückgreifen … aber er wusste, dass sie existierten, dass sie irgendwo eingeschlossen waren. Diese unerklärliche Funktionsstörung seiner Gedanken, die über seinen Frontallappen hüpften – war das die Wirklichkeit? Oder waren das Erinnerungen eines Lebens, das es so nie gegeben hatte? Wer wusste, was für Träume und Fantasien ein Gehirn beschwören und während eines tiefen Schlafes erschaffen konnte?

In der Zeit, in der Danal sich das alles erschloss, hatte sich der Finger der Aufseherin kaum vom Tastenfeld auf ihrer Handfläche gelöst. »Erledigt«, sagte sie in den Raum hinein. »Diener! Wie lautet dein Name?«

»Mein Name ist Danal.«

»Wer ist dein Master?«

»Vincent Van Ryman.«

»Sehen Sie? Ich sagte doch, sein Gehirn ist nicht beschädigt«, unterbrach sie Rodney. »Ich habe ihn wie mein eigenes Kind überwacht.«

Die Aufseherin ignorierte ihn völlig. »Was ist die Wurzel aus 49?«

»Sieben.«

»Buchstabiere das Wort Rhinozeros

»R-H-I-N-O-Z-E-R-O-S.«

Die Aufseherin testete die Standardfragen an ihm, rief das Wissen ab, das er beim Übertragen aus seinem ersten Leben mitgebracht hatte.

»Er scheint überdurchschnittlich zu sein«, kommentierte sie, nachdem sie ihm die letzte Frage gestellt hatte. Rodney grinste breit, als ob er sich kaum davon abhalten konnte, in diesem Moment zu kichern, da Schrecken und Ungewissheit vergangen waren.

Danal sagte nichts. Er wartete, wünschte sich irgendwelche Tools, um tiefer in den eigenen Erinnerungen zu graben und weitere von ihnen zu Tage zu fördern – oder um sie einfach auszubrennen und diese Bilder in den Tiefen seines Bewusstseins für immer zu vergraben.