Kapitel 34
Das
glänzende Helmvisier verbarg Jones‘ ungeduldiges Lächeln, als er
durch die hinteren Durchgänge zur Opferkammer der Neo-Satanisten
eilte. Etwas Graffiti bedeckte die Wände, die meisten davon vom
Kult beeinflusst. Rötliches Stimmungslicht von fluoreszierenden
Lichtleisten ergoss sich von oben, aber der Ort war so früh am
Morgen leer. Allerdings wusste er, dass Nathans dort sein
würde.
Jones konnte es kaum erwarten, dem anderen Mann davon zu berichten. Er hätte sich niemals vorstellen können, dass er ganz allein etwas so Wichtiges, so Unglaubliches entdecken würde – daran hatte er nicht in den Kasernen gedacht und gewiss auch nicht beim Benutzen eines öffentlichen Online-Terminals. Das Wissen machte ihn stolz und gab ihm ein zufriedenes Selbstbewusstsein, das er noch nie zuvor erlebt hatte. Er hatte etwas getan, etwas erreicht, einen bedeutungsvollen und wichtigen Zweck erfüllt.
Wegen Nathans‘ Beharren auf absolute Verschwiegenheit unter Berücksichtigung seiner Verbindungen zur Gilde war es Jones verboten jegliche Farben und Symbole der Elite-Gardisten anzulegen, solange er sich in einem von den Neo-Satanisten frequentierten Gebiet befand, obwohl die öffentliche Verbindung des Mannes mit dem Kult eher unklar war. Die Vorsichtsmaßnahme kam Jones ein bisschen extrem vor, aber er wusste, dass Nathans seine Gründe dafür haben musste.
Jones trug daher wieder seine alte weiße Uniform, von seinem Dienst als Soldat, die seltsam fehl am Platz wirkte. Er fühlte, dass er sich dieses Recht, die blaue Elite-Rüstung zu tragen, einfach verdient hatte, auch wenn die weiße Rüstung einen Funken Nostalgie zurückbrachte. Die alte Uniform hatte ihn verhältnismäßig wenig auffallen lassen, sogar im Morgengrauen, wenn er in die Großraumtransport-Station getreten war. Die rausschwebenden Transporter waren beinahe leer, hauptsächlich von Pendlern, die zur Gegenschicht aufbrachen und für den Werktag in den Metroplex strömten.
Er saß allein da und schaute sich das zerkratzte Transplastikfenster an, zappelte in seiner Rüstung und starrte in den Himmel hinauf. Als die Ausgangssperre dieser Nacht endete, steuerte ein letztes Patrouillen-Hovercar leise nach oben dem Gilden-Hangar entgegen.
An dem Terminal des Zielorts gab Jones den vertraulichen Sicherheitscode der Neo-Satanisten ein, stellte sicher, dass ein Spezialtransporter auf ihn warten würde, wenn er den letzten Halt im Randgebiet erreichte. Er saß und wartete, trommelte mit seinen Fingern auf dem Sitz, bis ein Strom aus Dunkelheit und Licht am Fenster vorbeiführte.
-
Als er den Kult ins Leben rief, hatte Nathans seine eigenen Arbeiter von ihren regulären Jobs zur Konstruktion einer spektakulären geheimen Zeremonienkammer tief unter der Erde an einem unbekannten Ende des Großraumtransport-Systems abgelenkt. Später bekam jeder, der in den Kult aufgenommen wurde, den besonderen Code des Zielorts, der ihm erlaubte, in die Gruft einzutreten.
Als er ausstieg, begann es auf Jones‘ Haut in Anbetracht seines eigenen Aberglaubens schwer zu kribbeln. Die Gilde diente einem anderen Zweck. Und jetzt, da er es wusste, respektierte er es; er verstand die Wichtigkeit der Soldaten, besonders die der Elite-Garde – aber Neo-Satanismus war wieder etwas anderes. Er verstand nicht, warum Nathans sich damit abgab.
Ganz außer Atem kam Jones am Ende der Treppe an und blieb kurz vor dem Eingang stehen, der in die Privatkammern des Hohepriesters führte. Das Chronometer in der unteren rechten Ecke seines Gesichtsvisiers: »06:13 Uhr«; er war bereits ein paar Minuten zu spät dran.
Gerade mal eine Handvoll von Menschen kannte das Passwort, um in die Privatgemächer einzutreten, und Jones summte die Eselsbrücke vor sich hin: »Römer ohne große Größe chatten bis vier, es geht hurtig durch Fleiß.« Nathans hatte ihm das Passwort anvertraut, auch wenn Jones die höhere Besoldungsstufe in Verbindung mit seinen Aktivitäten bei den Neo-Satanisten nicht besonders zusagte. Mit seinen starren, weißen Handschuhen tippte Jones Buchstaben für Buchstabe in das Terminal.
Die eisenbeschlagene Tür öffnete sich, protestierend und knarrend. Wolken aus graubraunem Rauch, die nach Schwefel stanken, quollen aus dem Eingang heraus. Jones schaltete automatisch die Filtermaske hinter seinem Visier ein und trat verwirrt in den Raum. Hatte hier etwas gebrannt? Er war nervös – ging es Nathans gut?
Schwache, orangefarbene Lichter wurden eingeschaltet und ein ungewöhnlich schweres Stampfen donnerte auf den Boden, während ein riesiger Schatten zum Vorschein kam.
Jones ging einen Schritt zurück – völlig fassungslos. Die Gestalt glich einem Albtraum, ein Dämon mehr als zweieinhalb Meter groß mit stark hervortretenden Muskeln und ziegelroter Haut. Die gebogenen Hörner wirkten wie massive Konstruktionswerkzeuge und thronten auf seiner Stirn. Die violette Glut in seinen Augen loderte Jones entgegen. Das Geschöpf öffnete seinen Mund mit einem Knurren, wobei es vorwärts stapfte und weiße Fänge gleich scharfen Bleistiften entblößte.
Obwohl es auf gespaltenen Hufen und ungelenken, tierartigen Beinen ging, bewegte es sich mit furchterregender Geschwindigkeit und äußerst fließend. Blaue, elektrische Spannungsblitze überzogen den Schwanz bis zur Spitze.
Jones schrie auf, und in einer flüssigen Bewegung zog er mit der Hand seine Taschenbazooka und mit der anderen seine Projektilwaffe. Er hockte sich und zielte …
»Halt!«
Sowohl Jones als auch das Monster hielten inne. Nathans tauchte aus dem Schatten auf und lachte. Er schaltete das fluoreszierende Licht ein und öffnete Luftkanäle, um den schwefelhaltigen Rauch abziehen zu lassen.
»Entspann dich, Jones – das ist der Prototyp.« Der Mann lächelte mit kindischer Freude. »Er ist ein vollkommen autonomer, vollfunktioneller Androide.«
Vor Erstaunen begann der Soldat zu stottern, konnte aber seine Stimme nicht finden. Nathans fuhr fort, wie ein stolzer Vater zu sprechen: »Vielleicht hast du gedacht, Androiden wären nicht realisierbar? Das hat Resurrection Inc. immer angedeutet, und daher haben wir Diener bekommen.« Er ließ den Gedanken fallen. »Nicht unmöglich, aber – einfach nicht kosteneffektiv. Es ist ein viel zu lästiger Prozess, jede einzelne Nerven- und Muskelfaser in einem biologischen Körper zu kopieren. ›Diener im Auftrag der Menschheit – Befreiung von lästigen Tätigkeiten, um unserer wahren Bestimmung zu folgen‹, aber trotzdem all diese Fäulnis. Der Prototyp hier demonstriert einfach nur, wie man es machen kann. Auch wenn ich mir erlaubt habe, seinen Körper zu verschönern.«
Nathans tippte eins der gebogenen Hörner an. »Okay, Prototyp, geh bitte zu der Kammer zurück und fahr mit deiner Inventur fort.« Gehorsam drehte sich der Androide um, schlurfte mit seiner eigentümlichen Anmut aus dem Raum und ging in das große Lager der Neo-Satanisten. »Nach alledem ist er noch immer eine Art Diener. Also muss ich ihm Aufgaben geben.« Nathans richtete seine orangerote Perücke, diesmal lang und kraus. »Nimm bitte deinen Helm ab, Jones – es gibt keinen Grund dafür, diese Scharade meinetwegen aufrechtzuerhalten.«
Jones ließ den leichten Helm vom Kopf rutschen und blinzelte wegen der muffigen Luft. Nathans beobachtete ihn genau, und dem Soldaten wurde klar, dass seine Mimik jetzt entblößt und somit schutzlos war, so dass Nathans wahrscheinlich mühelos darin lesen würde.
Der Raum, in dem sie sich befanden, war spärlich möbliert, dafür ausgerichtet, um dem Hohepriester Vincent Van Ryman den notwendigen Platz zum Herumgehen und Predigen zu geben. Neo-Satanisten-Symbole dekorierten die Wände, hauptsächlich mit dem markanten umgedrehten Pentagramm. Verstaubte Bücher füllten die Regale an den Seiten.
Jones bemerkte, wie sich Nathans mit einem vorsichtigen, versteckten Sinn der Besorgtheit vorwärtsbewegte. Der Soldat machte sich für einen Moment Sorgen, aber der andere Mann hielt die Maskerade aufrecht. »Nun denn, habe ich dich wegen etwas Bestimmten herbestellt? Oh, ja!« Bevor Jones seine Entdeckung ausplaudern konnte, fuhr Nathans fort. »Du weißt, dass die Elite-Garde ihre eigenen Spezialisten hat, ihre eigenen Experten, könnte man sagen. Du wurdest natürlich dafür noch nicht ausgewählt, aber ich habe beschlossen, dass du perfekt dafür geeignet bist, um mir bei meinen nicht-ganz-so-offiziellen Pflichten in Bezug auf die Gilde zu helfen.«
»Sie meinen, ich soll bei den Neo-Satanisten helfen?« Jones schluckte, und versuchte, den nörgelnden Klang aus seiner Stimme zu nehmen. Er wollte Nathans nicht verärgern oder enttäuschen. »Aber, ich will …«
Nathans sah ihn direkt an. »Beklag dich jetzt nicht. Ich kann sehen, wie du schwitzt, du wartest nur darauf, dass ich meinen Kopf drehe, damit du weiter herumzappeln kannst! Hör auf zusammenzuzucken, nur weil ich die Neo-Satanisten erwähne. Es ist alles ein Märchen. Jeder, der ein Gehirn hat, kann das sehen. Ich weiß, dass du meine Gründe verstehen kannst, Jones. Du bist sicherlich intelligent genug, und außerdem habe ich es dir extra behutsam erklärt.« Er starrte auf seine Fingernägel.
»Wir müssen das Menschengeschlecht reinigen. Es ist Zeit, den Abschaum abzuschöpfen, der auf dem menschlichen Genpool schwimmt.« Nathans entglitt die Kontrolle über sich, seine Augen wurden groß und seine Hände zitterten. »Aber dieser soziale, evolutionäre Prozess dauert einfach verdammt noch mal zu lange! Wir leben nicht lange genug, das weißt du. Und da ich so viel Arbeit investiere, um die Räder in Bewegung zu setzen, will ich noch lebendig sein, um den Erfolg auszukosten.«
Er seufzte und ein Teil seiner Raserei fiel von ihm ab. »Da wir keine Möglichkeit haben, auf die Ergebnisse des Danal-Experiments zurückzugreifen« – Nathans warf Jones einen traurigen und verbitterten Blick zu; der Soldat hätte sich am liebsten beschämt in seine Rüstung zurückgezogen – »muss ich einen anderen Weg finden, um uns weiterzubringen.
Heute Abend ist Walpurgis Nacht, weißt du, eine der wichtigsten Zeremonien des Jahres. Tatsächlich könnte dies heute zu einem der wichtigsten Ereignisse in der Menschheitsgeschichte werden. Der Hohe Sabbat sollte ein Katalysator von etwas viel Größerem werden.
Nun, Jones, muss ich dir vollkommen vertrauen können. Ich werde deine Hilfe bei den Vorbereitungen benötigen. Dies ist sehr wichtig. Ich habe da drüben an der Wand Kanister einer Chemikalie mit der Aufschrift »Rhodamin 590« gekennzeichnet und aufgestellt. Nimm sie und sorg dafür, dass es mit einem billigen Rotwein vermischt wird, der in der Sabbat Gruft serviert wird – aber pass auf, dass du davon nichts auf die Hände bekommst. Außerdem möchte ich, dass du die Pumpensysteme überprüfst und dich vergewisserst, dass die neuen Heiligen Taufbecken richtig funktionieren. Ich habe sie gerade erst installieren lassen.« Nathans‘ Augen funkelten unter der karottenfarbenen Perücke.
Aber pass auf, dass du davon nichts auf die Hände bekommst? »Was ist dieses Rhodamin? Was tut es?«
Nathans lächelte und es machte Jones damit unruhig. »Ah, ich habe lange und intensiv danach gesucht. Es ist ein fluoreszierender Farbstoff, der in Verbindung mit einer Laser-Lichtquelle benutzt wird und den du hier in einem brillanten orange-roten Farbton sehen kannst. Aber es ist zugleich auch ein mitochondriales Gift, äußerst toxisch und wunderbar schnell reaktiv. Ungefähr so schnell wie Zyanid. Zyanid führt sofort zum Tod, natürlich, aber ich wollte es einfach etwas exotischer haben.«
Jones stand bewegungslos da und wusste, dass er eine verblüffte und entsetzte Grimasse auf seinem Gesicht trug. Er hätte in diesem Moment lieber seinen Helm angelegt und sich hinter dem Visier versteckt. »Aber … Gift, Sir? Wofür?«
»Für die Kommunion heute Abend, natürlich.« Nathans ließ seinen Blick zu Jones gleiten, dessen Intensität den Soldaten vor Angst zurückweichen ließ, dann veränderte er sich zu indirekter Verachtung. Dann wirkte er wieder beschwichtigend. »Schau, ich werde sie doch nicht darum bitten, etwas gegen ihre Wünsche zu unternehmen – es wird ganz allein ihre eigene Entscheidung sein, so wie es sein muss. Das ist der Grund, warum ich ein schnellwirkendes Gift finden musste. Ich bin traurig wegen des ersten Opfers oder der ersten beiden Opfer, diejenigen, die es wirklich nicht wissen.« Er seufzte. »Aber danach, nachdem sie alle verstanden haben, wie tödlich es ist, würde sicherlich keine rational denkende, intelligente Person von einem mit Gift gemischten Getränk trinken. Würdest du das tun? Natürlich nicht. Aber ich wette, dass einige von ihnen das wollen. ›Und tschüss!‹ Du fühlst dich doch sicherlich nicht traurig, dass das den Leuten gefällt?«
Jones antwortete nicht. Er konnte sich kaum rühren – das konnte Nathans doch nicht ernst meinen! Er sah den Mann plötzlich in einem anderen Licht. Nein, doch nicht Nathans – es musste ein Trick sein, ein Witz. Ja, ein Witz, richtig?
Nathans machte weiter, ahnte nichts von Jones‘ Gedanken. Er redete wirr, als wäre er zu sehr in seinen Gedanken versunken. »Mein Problem ist im Augenblick, dass ich mich vergewissern muss, ob unser Hohepriester für seine Aufgabe bereit ist. Er versteckt sich seit Wochen hinter seinen Verteidigungs-Systemen. Ein bisschen emotional gestört, so wie er es immer gewesen ist.« Nathans murmelte noch etwas zu sich selbst, und das beunruhigte Jones gleichermaßen. Nathans hatte zuvor niemals mit sich selbst geredet.
Der Soldat unterbrach ihn. Vielleicht weil er seine Entdeckung endlich loswerden wollte, vielleicht aber auch weil er wieder Nathans‘ Aufmerksamkeit auf sich fokussieren wollte. »Ich fand gestern Abend etwas sehr Seltsames über die ›Nicht betreten<-Rasenflächen heraus, Sir. Ich bin versehentlich dagegengekommen.«
Nathans nahm ihn wahr und holte dann seine eigenen Arbeiten für den Hohen Sabbat hervor. Nur seine Augen vergrößerten sich vor Faszination und Erstaunen über Jones‘ Beschreibungen der Wartungsöffnungen, die sich in der erhöhten Stadt über dem Wasser verteilten.
»Das Komische daran ist auch, dass ein Team von Hackern wochenlang versucht hat, irgendwelche Information darüber aufzudecken, aber sie kamen stets mit leeren Händen zurück. Ich erwartete auch, dass ich nichts darüber finden würde, aber ich dachte mir, dass ich es zumindest versuchen sollte. Daher setzte ich mich gestern Abend an mein Terminal und startete einen Standardsuchlauf – und ich bekam direkt eine Antwort. Ich las sie – ich weiß, was ich sah. Aber als ich heute Morgen die gleiche Frage stellte, sagte das Netz, es hätte keine Informationen.«
Jones senkte seine Stimme, als ob er ein wichtiges Geheimnis mitteilen wollte. »Es wirkt so, als ob jemand das Netz manipuliert. Als ob er meine Suchanfragen ablenkte und seine Spuren gut verwischte, wie es niemand vermuten würde. Aber ich erwischte sie, als sie nicht aufgepasst haben, und ich habe die Information!«
Fasziniert starrte Nathans in die Ferne. »Wir verändern für den Neo-Satanismus das Netz andauernd: Es ist nicht so kompliziert, wenn du den richtigen Zugang hast und du weißt, was du machst. Aber jemand anders tut es auch! Und ohne mein Wissen? Das ist bemerkenswert – ich dachte nie … im toten Winkel!« Er legte seine Fingerspitzen zusammen und seine Augen glühten, da sich allmählich Verknüpfungen erschlossen.
»Es könnte dort unten eine ganze Unterwelt geben«, murmelte Nathans vor sich hin. »Wenn diese Typen, die sich da einmischen, so vorsichtig sind, alle Information über die »Nicht betreten«-Rasenflächen zu verheimlichen, können wir davon ausgehen, dass sie dort unten leben – oder zumindest eine enge Verbindung dazu haben – was auch immer sich dort unten befindet. Was wissen wir vielleicht noch nicht? Verdammt! Das ist frustrierend.«
Er atmete schnell ein und rief Jones entgegen: »Und das heißt, dass Danal lebendig sein könnte! Wenn er und diese Krankenschwester (Techniker) absichtlich in das Rasenstück sprangen, muss sie etwas gewusst haben. Hmmmm.«
Der Soldat könnte sich vorstellen, wie die mentalen Räder hinter Nathans‘ Stirn rotierten; der Verlauf faszinierte ihn, auch wenn er sich selbst das niemals zugetraut hätte. Der Mann setzte sich schließlich auf.
»Ich will, dass du das vollkommen vertraulich behandelst, Jones. Dies könnte eine lebenswichtige Information sein, je nachdem, wer diese Einmischer sind … und ob sie irgendetwas mit Danal zu tun haben. Was könnten sie mit einem Diener anstellen, der seine Erinnerungen wiedererlangt haben will?« Er kratzte sich am Rand seiner Perücke.
»Ich will, dass du sofort gehst und …« Er runzelte die Stirn. »Nein … verdammt! Du wirst bis nach Einbruch der Dunkelheit warten müssen. Aber vor Beginn der Ausgangssperre, es muss vor der Ausgangssperre sein! Finde eine verlassene Straße mit einer von diesen ›Wartungsöffnungen‹. Nimm einen anderen Gardisten mit, der dir helfen soll, und der bestätigen kann, was du mir gesagt hast – seht nach, was sich dort unten befindet. Und geht lieber voll bewaffnet nach unten – Typen, mit einer so ausgeprägten Fähigkeit, werden nicht besonders freundlich reagieren, wenn sie entdeckt werden.«
Überwältigt von Nathans‘ Wortschwall, nickte Jones nur und setzte seinen Helm wieder auf.
»Aber am allerwichtigsten muss ich heute Abend vor Beginn des Hohen Sabbats einen Bericht von dir haben. Ich muss wissen, was du gefunden hast, und ich werde deine Hilfe bei den letzten Vorbereitungen für die Zeremonie benötigen.« Er lächelte unter dem rötlichen Mopp, der künstliches Haar darstellen sollte. Jones‘ Unruhe kehrte zu ihm zurück. »Es ist tatsächlich etwas, das man sich anschauen sollte.«