DEM SONNENGOTT
(Vorstufe des folgenden Gedichts)
Wo bist du? trunken dämmert die Seele mir
Von aller deiner Wonne; denn eben ist’s,
Dass ich gesehen, wie, müde seiner
Fahrt, der entzückende Götterjüngling
Die jungen Locken badet’ im Goldgewölk;
Und jetzt noch blickt mein Auge von selbst nach ihm;
Doch fern ist er zu frommen Völkern,
Die ihn noch ehren, hinweggegangen.
Dich lieb’ ich, Erde! trauerst du doch mit mir!
Und unsre Trauer wandelt, wie Kinderschmerz,
In Schlummer sich, und, wie die Winde
Flattern und flüstern im Saitenspiele,
Bis ihm des Meisters Finger den schönen Ton
Entlockt, so spielen Nebel und Träum’ um uns,
Bis der Geliebte wiederkommt und
Leben und Geist in uns entzündet.